25
Ich ließ mich seufzend auf mein Bett fallen. Ich hatte die letzten Stunden damit verbracht Alenia zu finden, aber ohne Erfolg. Davor hatte ich mit dem lilahaarigen Mädchen, sie hieß Lexie, den Raum aufgeräumt. Wir konnten so gut wie alles wegschmeißen, da es keine brauchbaren Möbel mehr gegeben hatte. Das Feuer hatte so gut wie alles bis auf die Mauern zerstört.
Wie auch immer, Alenia war immernoch nicht hier auch wenn wir jetzt schlafen gehen sollten. Ich warf einen Blick auf die braune Holztür unseres Zimmers und setzte mich seufzend hin. Genauso gut konnte ich mir auch die Zähne schonmal putzen.
Das Abendessen hatte ich ohne Alenia gegessen. Ich hatte sie auch nirgends in der Halle gesehen. Nach dem Küchendiest bin ich nach oben auf unser Zimmer gegangen.
Während des Zähneputzen versuchte Ich meine Gedanken zu ordnen. Es gab so viel ungeklärtes. Angefangen mit meiner Wut, meinen Wasser-Kräften, dem Monster das ich immer sah, und der Brand im Erd- Turm.
Ich spuckte die Zahnpasta aus, spülte sie weg und duschte mich danach einmal ab.
Als ich frisch geduscht und im Schlafanzug rauskam war es halb neun. Um neun sollten alle Schüler im Bett sein, außer am Wochenende und in den Ferien. Da war die Bettgehzeit um Mitternacht.
Ich ließ mich wieder auf mein Bett sinken, deckte mich zu, knipste die Lampe auf meinem Nachtisch aus und legte mich zum schlafen hin.
Vielleicht würde es mir mehr bringen mir erstmal um ein Thema zu kümmern. Was war den das wichtigste von meinen Fragen?
Vielleicht das Monster? Ich konnte es nicht mehr auf ein Gehirngespinst oder Nachwirkungen des Magieverlustes schieben. Cole hatte es ja gestern selber gespürt. Jedenfalls glaubte ich, dass seine Angst auf das Monster zurückzuführen war.
Was war das Ding überhaupt? Ein Geist? Dämon? Vampir?
Ich stöhnte und rieb mir im liegen die Schläfen.
Was wenn es wichtig war? Ich meine... dieses Gerede von 'Niemand kann mich aufhalten' oder 'Es kann mehr Blut sein, wenn du willst' ist schon irgendwie gruselig. Es redete ständig das 'bald' etwas passieren würde. Aber was bitteschön?
À propos Blut, war das Ding für meinen Blutlust verantwortlich, den ich bei Cole gespürt hatte? Ich weiß nicht was ich besser finden soll: dass es in meinen Kopf rein kann wann es ihm beliebt oder, dass ich selber Blutlust verspürte.
Ich kuschelte mich mehr in mein Bett ein.
Ich glaube um diese ganzen Fragen beantworten zu können musste ich herausfinden was für ein Ding das war. Das bedeutet morgen werde ich deswegen in die Bücherei gehen.
Am nächsten Morgen trainierte ich wieder mit Cole anstatt von Kampftraining mit Elementen.
Wir übten die Windpeitsche erneut und diesmal klappte es ohne, dass mein Magie außer Kontrolle geriet. Meine Peitsche war zwar nicht so lang und stark wie die von ihm, aber trotzdem.
Der andere Unterricht lief ganz normal, auch wenn mir einige Schüler immernoch böse Blicke zuwarfen und andere mich in den Pausen beleidigten. Ich stellte meine Ohren auf Durchzug und ignorierte sie so gut es ging.
Von Alenia fehlte jede Spur. Sie war heute Morgen nicht da gewesen, als ich aufgewacht bin, war nicht beim Essen und beim Unterricht war sie auch nicht. Ich machte mir schon etwas sorgen um sie, auch wenn ich wusste, dass sie sich sehr gut verteidigen konnte.
Nachdem der Unterricht komplett vorbei war, aß ich zu Mittag und ging wieder zum Erd - Elementes Turm. Dort wartete die braunhaarige
Wasser - Elementes auf mich und die anderen. Ihre Haare waren wie gestern zu einem schnellen Zopf zusammengebunden.
Wie hieß sie eigentlich?
Sie sah mich kommen und winkte mir zum Gruß. Ich winkte zurück und ging die letzten Meter zu ihr etwas schneller.
"Sind die andern noch nicht da?", fragte ich und schaute mich auf den Platz um. Sie schüttelte den Kopf: "Nein. Du bist die Erste."
Nach ein paar Sekunden des Schweigen wollte ich von ihr wissen: "Wir heißt du eigentlich?"
Sie schaute mich an, als fiele ihr jetzt erst auf, dass sie mir ihren Namen nicht gesagt hatte. "Kova.",antwortete sie dann.
"Du bist die Wasser - Nachfahrin?"
Ich meinte mich daran zu errinern, dass Alenia und Lenné mir von den andern Nachfahren erzählt hatten. Kovas klare dunkelblaue Augen schauten mich von der Seite an: "Woher weißt du das?"
Ich seufzte und schaute auf den Platz: "Am Anfang habe ich auch gedacht ich sei eine Nachfahrin, deswegen hat man mir gesagt welche anderen Nachfahren hier noch sind. Komplizierte Geschichte."
Kova schaute mich immernoch an, sagte dazu aber nichts weiter.
Drei Minuten später, in denen Kova und ich einfach schweigend nebeneinander gestanden hatten, tauchte Lexie auf und lächelte direkt in meine Richtung. Bei mir und Kova angekommen fragte sie Kova: "Sollen Lilith und ich schonmal anfangen?"
Kova nickte und machte eine Handbewegung zur Tür: "Macht einfach weiter."
"Ich glaube hier können wir nichts mehr tun.", meinte ich, als wir in unserem Raum von gestern standen, "Machen wir weiter mit dem Sammelraum?"
"Ja, wieso nicht?"
Der Sammelraum war doppelt so groß wie unser Zimmer davor. Überall standen verbrannte Tische und Stühle uns auch der Kamin war vom Ruß schwarz. Dort wo vermutlich mal Pflanzen gestanden hatten, waren nur noch Aschehäufchen und die Fenster waren rußgeschwärtzt, wodurch das Licht nur schlecht reinfiel und der Raum dementsprechend düster war.
Lexie lenkte ihre Luft direkt zum ersten Sessel (oder vielmehr das, was noch von ijm übrig war) hob ihn so hoch und ließ ihn aus dem Raum schweben. Während der erste auf den Haufen landete ließ sie schon einen Tisch hinterher schweben.
Ich sollte dann auch mal langsam Anfangen...
Vorsichtig, weil ich Angst hatte die Kontrolle zu verlieren, griff ich nach meiner Magie, öffnete meinen Magiestrom ein wenig und ließ meine Magie durch meinen Arm, zu dem runtergefallenen Brett vor mir gleiten. Das Brett schwebte hoch und ich dirigierte es unter höchster Konzentration nach draußen. Das funktioniere soweit ganz gut, aber ich konnte nicht wie Lexie zwei Sachen gleichzeitig schweben lassen. Während ich mein sechstes Möbelstück nach draußen schweben ließ, lag ihr fünfzehntes schon auf dem Haufen draußen.
Ich hielte inne uns blickte zu Lexie, die gerade ein nur noch zur Hälfte erhaltenes Regal rauschickte: "Ich bin dir keine wirklich große Hilfe."
Lexie drehte sich zu mir um während hinter ihr das Regal rausschwebte. Sie konnte sich auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren. Ich traute mich das noch nicht.
"Ach quatsch", winkte sie ab, "Bisschen Übung dann hast du den Dreh raus. Ich konnte das auch nicht sofort und du lernst recht schnell."
Ich lächelte leicht und kickte irgendeinen Überest, den ich nicht identifizieren konnte, mit dem Fuß weg. Lexie schaute mich eine Weile an, dann fragte sie etwas zögerlich: "Was willst du jetzt wegen deinen Wasser - Kräften machen?"
Ich legte den Kopf schief: "Was soll ich den wegen ihnen machen?"
Lexie zuckte die Schultern und ließ ein paar Bretter nach draußen schweben: "Keine Ahnung. Einen Trainer suchen? Ich meine, das kann auch gründlich schiefgehen, wenn man keine Kontrolle darüber hat."
Ich seufzte wissend: "Oh ja."
Lexie machte eine Handbewegung und fegte Asche von einem verbrannten Bild runter, was auf dem Boden lag. Sie hob es hoch, betrachtete es kurz und ließ es dann raus schweben.
"Wenn soll ich den fragen? Als Trainer meine ich.",wollte ich wissen.
Lexie tippte sich nachdenklich an das Kinn: "Was ist mit Kova? Sie glaubt auch nicht, dass der Brand deine Schuld ist."
"Denkst du sie wird mich trainieren?"
Lexie meinte fest: "Sie hilft gerne Anderen. Sie leitet, dass alles ja auch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dir helfen würde deine Kräfte zu kontrollieren."
Wir hatten den Sammelraum so gut wie fertig, wir mussten nur noch Asche, der verbrannten Gegenstände beseitigen, aber dass würden Lexie und ich morgen machen.
Unsere Arbeit war für heute zu Ende.
Vom Turm ging ich direkt zur Bücherei. Kova wegen dem Training konnte ich Kova auch später fragen. Es war vier Uhr als ich die Türen der Bücherei öffnete und in den Saal eintrat. Es waren kaum Schüler da und Marita lächelte mich von ihrem Pult aus an. Ich lächelte höflich zurück und trat näher.
"Was suchst du dieses mal?", erkundigte sie sich und schaute mich fragend an. "Bücher über ... magische Wesen.", antwortete ich und hoffte in Gedanken, dass sie nicht fragen würde wieso. Glücklicherweise tat sie das nicht. Stattdessen stand Marita auf und führte mich zu meinem genannten Thema. Die Büchereihe war zwar weit hinten, aber die über Nachfahren war weiter gewesen.
"Ich hoffe du findest hier was ineressantes.", meinte die Bibliothekarin und ging. Ich machte mich sofort auf die Suche. Möglicherweise fand ich hier etwas über das Monster, dass ich immer sah.
Eigentlich ging ich so vor, wie beim letzten mal. Ich überflog die Titel, nahm Bücher raus die vielversprechend klangen und wenn ich einen kleinen Stapel hatte, schaute ich mir dir ausgesuchten Bücher genauer an.
Im Endeffekt wusste ich zwar einiges über alles mögliche von Kreaturen, die von Elementes entweder erschaffen oder entdeckt wurden, aber über das gesuchte Monster hatte ich nichts gefunden.
Seufzend lehnte ich mich auf meinen Stuhl, der an einem kleinen Tisch an der Wand zwischen zwei Bücheregalen stand, zurück. Es war Zeit für das Abendessen und nach guten zwei Stunden hatte ich immernoch nichts gefunden.
Etwas verärgert, dass ich keine Antworten bekommen hatte, setzte ich mich in der Haupthalle an einen Tisch in der Ecke und aß mein Abendbrot allein. Während ich aß suchte ich die Halle nach Alenia ab. Wieder konnte ich sie nicht finden.
Da war doch was faul. Sie verschwand von einen Tag auf den anderen und keinen, außer mir, schien es zu verwundern.
"Hey. Worüber grübelst du denn so nach?"
Ich hob den Kopf und sah Cole mit seiner Brille und dem Typischen
Cole - Grinsen vor mir stehen. Neben ihn stand sein rothaariger Freund und auch er lächelte mich an. Zwar etwas zurückhaltend, aber denoch.
Wie hieß er noch gleich? Lance?
"Über Alenia.", antwortete ich auf Coles vorherige Frage.
Cole nickte zu den leeren Stuhl vor ihm: "Dürfen wir uns setzen?"
"Klar"
Sie ließen sich mit ihrem mit Essen bestellten Tablets nieder.
"Was ist den mit Alenia?", nahm Cole ein Gespräch auf. Zur Antwort zuckte ich ratlos mit den Schultern: "Sie ist verschwunden. Gestern plötzlich aus der Halle rausgerannt und seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen."
"Das passiert hin und wieder.", meldete Lance sich rechts von Cole zu Wort, "Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen."
Ich zog beide Augenbrauen hoch und Cole erklärte: "Sie ist, wie du sicher bemerkt hast, sehr gut im Kämpfen als auch Bändigen. Deswegen wird sie von der Direktorin ab und zu zu einer Mission geschickt. Was genau da passiert kann ich auch nicht sagen, das erzählt sie keinem, aber manchmal ist sie zwei Wochen weg."
Jetzt zog ich die Augenbrauen zusammen: "Mission? Hört sich an als wäre sie eine Geheimagentin."
Lance zuckte seine breiten Schultern. Überhaupt war er groß und kräftig gebaut. "Vielleicht ist sie das ja auch."
"Die nötigen Talente hat sie ja.", kommentiere Cole typisch grinsend, "Ich meine, mann, kann dieses Mädchen kämpfen."
Die beiden unterhielten sich noch über Kampfstile und wer die besten Kämpfer an der Schule waren. Ich hingegen grübelte über die neuen Informationen nach.
Alenia verschwand ohne ein Wort und brach laut Cole zu Missionen auf in denen ihr Kampfgeschick gefordert war. Dass sie das alles konnte, nur weil ihr Vater sie auf später vorbereiten wollte, konnte zwar unter anderem der Grund sein, aber ich glaube da ist noch mehr.
Ich bin wohl nicht die einzige, die Dinge verschweigt.
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