Three
H A R R Y
Wieder einmal saß ich vor diesem blanken Stück Papier, dass sich einfach nicht selber voll schreiben wollte.
Jetzt reiß dich zusammen Harry.
Ich schloss meine Augen, konzentrierte mich nur auf meine Gedanken, in denen tausende Melodien herumirrten, die nur darauf warteten geschrieben zu werden. Ich versuchte sie zu ordnen, sie in verschiedene Kategorien einzuteilen, langsame Rhythmen, schnelle Songs und welche für den Herzschmerz.
Ich war überrascht, denn es klappte tatsächlich. Sofort ergriff ich meinen Bleistift, spitzte ihn noch einmal und begann in sauberer Schrift die ersten Zeilen aus meinem Gedächtnis auf Papier zu übertragen.
Es dauerte nicht einmal eine halbe Stunde und schon war die Rohfassung fertig. Stolz betrachtete ich die vollgeschriebenen Blätter, auf die sich eine Note nach der anderen befand. Es war Erleichterung pur, endlich angefangen zu haben, nach Monaten. Zum ersten Mal konnte ich durchatmen und wusste, der Anfang war getan, nun konnte es nur noch bergauf gehen.
Ich packte meine mittlerweile schon verstaubte Gitarre aus und reinigte sie erstmal von dem gröbsten Staub, der sich in den Monaten angesammelt hatte. Wieder seufzte ich, da dies nur ein weiteres Zeichen meiner Unkreativität war. Aber war es das wirklich? Ich hatte doch die nötigen Informationen im Kopf gespeichert, irgendwas hinderte mich nur daran es auch aufzuschreiben.
Nachdem meine Gitarre wieder halbwegs sauber war begann ich sie zu stimmen. "Oh Gott", murmelte ich als ich die erste Seite zupfte und sich meine Nackenhaare zu Berge stellten, bei dem grellen Ton den sie produzierte. "Würde mich nicht wundern, wenn ein Vogel vom Baum gefallen wäre bei diesem grauenhaften Ton."
Ich redete oft mit mir selber, viele empfanden es als merkwürdig, ich halte es für menschlich.
Es kostete mich einige Zeit meine Gitarre wieder so zu stimmen, das sie sich auch schön anhörte, kein Wunder, nachdem sie fast ein halbes Jahr nur in der Ecke rumstand und nicht gespielt wurde.
"Jetzt klingst du wieder schön", sagte ich zu mir selbst, jedoch auch zu meiner Gitarre, die zwar schon älter war, aber immer noch ihren Zweck erfüllte. Ich redete öfters mit ihr, da sie mir immer beistand in meinen schwersten Zeiten und auch wenn ich sie monatelang vernachlässigte verließ sie mich nicht. Kann gut sein, dass mich manche Leute für schräg und verrückt hielten, aber ich war so wie ich bin und das würde ich auch für niemanden ändern.
Ich begann die Melodie auf meinem Blatt anzustimmen, ganz langsam. Darauf bedacht, dass ich auch wirklich jede Note im Kopf mithören konnte, schließlich musste ich darauf achten, dass auch wirklich jede an ihren vorhergesehen Platz ist. Alles was ich kreierte musste perfekt sein, sonst war ich nicht zufrieden damit.
Ich musste noch einige Korrekturen vornehmen, doch schlussendlich war ich sichtlich zufrieden mit meinem Werk. Ich spielte es einmal komplett durch, summte dabei die Melodie die in meinem Kopf herumspukte, dazu. Es war ein richtig gelungener Song, jetzt fehlte nur noch der Text.
Es war ein langsamerer Song für den ich mich entschieden hatte, es war die aller erste Melodie, die mir für dieses Album einfiel, mein wahrhaftig erstes Album überhaupt. Ich hatte große Pläne, nur bei der Umsetzung brauchte ich noch etwas Zeit.
Ich schloss die Augen und konzentrierte mich wieder. Rund um mich gab es nichts anderes mehr als das Zwitschern der Vögel und das Plätschern des Baches. Einige Worte tauchten verschwommen vor meinen Augen auf, ich musste sie nur mehr scharf stellen, sodass ich klare Sicht auf sie hatte.
Just stop your crying
It's a sign of the times
Welcome to the final show
Hope you're wearing your best clothes
You can't bribe the door on your way to sky
You look pretty good down here
But you ain't really good
Die Worte stellten sich scharf und ein Lächeln zauberte sich auf meine Lippen. Sofort nahm ich mir einen neuen Zettel herbei und schrieb die Zeilen nieder, die ich immer noch klar vor Augen hatte.
Der Anfang meines Liedes, sowie auch der ausschlaggebende Refrain der die Menschen zum Nachdenken bewegen sollte, war getan und ich war mehr als zufrieden damit.
Ich sah mich ein bisschen um, bis auf diese besondere Stelle hier kannte ich noch nicht viel von dem Wald. Plötzlich trat ich etwas Hartes und konnte einen Aufschrei voller Schmerzen nur knapp verhindern, immerhin wollte ich den armen Tieren hier nicht ihre Ruhe rauben.
Sogleich bereute ich es, dass ich mir vorhin meine Schuhe ausgezogen hatte, denn als ich einen Blick auf meine Fußsohle warf, sah ich das ich auf einen kleinen Stein getreten war, der allerdings so spitz war, dass er sich durch meine Haut gebohrt hatte und ich etwas blutete.
Ich humpelte zurück zu meinem Rucksack, darauf bedacht, dass kein Dreck in die offene, wenn auch nur kleine, Wunde kam und fischte ein kleines Pflaster heraus, welches ich immer bei mir trug.
Genau in der gleiche Art und Weise ging ich runter zu dem kleinen Bach und wusch darin meine Zehe, um sie von dem Dreck, der sich trotz großer Vorsicht auf ihr gesammelt hatte, zu befreien. Danach lies ich sie kurz in der Sonne trocknen und klebte das Pflaster darüber.
Ich wollte mich gerade wieder auf den Weg zurück zu meinen Sachen machen als meine Augen an einem Punkt hängenblieben. Ich sah ein Mädchen, dass ihren Blick starr in meine Richtung hatte, jedoch doch an mir vorbei sah. Ich folgte ihrem Blick und sah eine kleine Brücke, die sich noch ein ganzes Stück von mir entfernt befand.
Ihre Haare funkelten in der Sonne, sie sah wunderschön aus.
Schnell lief ich zurück zu meinen Sachen und packte alles zusammen. Schnell lief ich den Bach entlang, doch als ich an der Stelle ankam, wo sie gerade eben noch gesessen hattw fehlte jegliche Spur von ihr.
Betrübt nahm ich an der Stelle platz, an der das Gras immer noch platt gedrückt war und lies meinen Kopf in den Nacken fallen. Ich genoss die angenehme Wärme der Sonne, die mir direkt ins Gesicht schien, mich jedoch nicht störte da ich die Augen geschlossen hatte.
Ich dachte noch kurz über das verschwundene Mädchen nach und zückte danach noch einmal mein Blatt Papier, um meinen Text zu ergänzen.
If we never learned, we been here before
Why are we always stuck and running from
The bullets
The bullets
We never learned, we been here before
Why are we always stuck and running from
The bullets
The bullets
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So :D jetzt geht's richtig los mit der Story & ich hab noch so vieles geplant für Harry & Aurelia (:
Btw, der schöne Banner am Anfang des Kapitels ist von meiner lieben Nana aka @whoisnana c: danke nochmal! x
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