TEN ✔️
Damian
Ella:
Als wir vor dem Zimmer des Direktors standen knallte Liam die Tür zu, ließ mich los und lief den Gang runter. "Hey alles okay? Wo willst du hin?", Rief ich ihm hinterher. Er drehte sich um und sagte aggressiv: "Mir geht's gut. Komm mit." Na gut. Was der Herr möchte. Also eilte ich ihm hinterher, bis wir bei den Spinden im 11. Klässler Stock angelangt waren. Liam öffnete seinen Spind und holte eine Jogginghose und ein T-Shirt raus, die er mir hinhielt. "Los, zieh das an", sagte er sanft. "Warum?" fragte ich zickig. "Ich finde diesen Bademantel hier toll und außerdem kann ich auch einfach meine Kleidung von vorhin anziehen." "Nein kannst du nicht, deine Sachen sind noch bei den anderen Jungs und ich lass dich nicht eine Sekunde länger so herumlaufen." Huiuiui Stimmungsschwankungen. "Ach jetzt plötzlich? Wer hat mir denn meine Sachen weggenommen? Zieh. Jetzt. Einfach. Diese. Scheiß. Sachen. An." Sagte er mit aufeinander gepressten Zähnen, jedes Wort betonend. Trotzdem schob er mich, immer noch ziemlich sanft, in Richtung Mädchen Toilette und ich wehrte mich nicht, da es erstens wahrscheinlich eh nichts gebracht hätte und zweitens wollte ich ehrlich gesagt auch nicht mehr Zeit als nötig in diesem Bademantel verbringen.
Liam:
Ich wartete mit verschränkten Armen, angelehnt an die Wand vor der Tür zum Mädchenklo, indem Isabella sich gerade umzog oder besser gesagt anzog.
Ich war wütend. Wütend, dass ich nicht daran gedacht hatte, dass sie alle aus meinem Football Team anschauen würden. Wütend auf Ella weil sie gepetzt hatte. Wütend auf Mister Wayne, weil er so ein Pedo war. Aber am aller meisten war ich wütend auf mich selbst. Ich habe sie erst in diese Situation gebracht. Ich habe sie sich so unwohl fühlen lassen.
Es sollte ihr nur ein bisschen unangenehm sein, vor der ganzen Schule nur im Bademantel zu stehen. Dann hätte ich ihr natürlich sofort wieder ihre Sachen gegeben. Aber ich dummes Kerl hatte vergessen, dass es nachmittags war. Das bedeutete eigentlich, alle waren schon zu Hause, selbst die Cheerleader, da Ella ja immer zuletzt duschte. Niemand hätte sie so gesehen. Aber ich hatte die Jungs noch zum dableiben gebeten. Dabei wollte ich sie doch eigentlich nur beschützen. Tja, das hat wohl nicht so gut geklappt. Ich knallte gerade meinen Kopf gegen die Wand als die Tür des Mädchen Klos aufging. Sofort drehte ich meinen Kopf zur Seite und beobachtete Ella genau. Sie schien nicht geweint zu haben. Das war schon Mal gut. Sie sah eher wütend aus. Aber auch ein bisschen kaputt. Ich ließ meinen Blick an ihr hinunter gleiten. Die Jogginghose war ihr ein bisschen zu groß. Das T-Shirt auch. Aber da sie eigentlich immer oversize Sachen aus der Männer Abteilung trug, hätte das auch von ihr sein können. "Was starrst du so? Ich weiß, dass ich blöd aussehe."
"Du siehst gut aus, meine Sachen stehen dir." Ich sah sie mit einem Grinsen im Gesicht an. "Haha klar," antwortete sie nur ironisch. Ich ging nicht weiter darauf ein und fragte sie: "Geht's dir gut?" "Ja, mir geht's super. Kannst du mich mit nach Hause nehmen? Ich habe meinen Bus verpasst." Ich nickte nur, da ich ihr das nach dieser ganzen Geschichte auf jeden Fall schuldig war und deutete ihr an, mir zu folgen. Wir liefen stumm nebeneinander her zu meinem Auto und stiegen ein. Auch während der Fahrt redeten wir nicht. Ella hatte ihren Kopf an die Fensterscheibe gelegt und schaute hinaus. Als wir 5 Minuten später vor unserem Haus anhielten, drehte ich mich zu ihr. "Isabella, es tut mir leid, okay? So wollte ich das nie." Ich sah sie entschuldigend an. Ich hoffte, dass sie mir verzeihen würde. Sie konnte früher nie lange auf mich sauer sein. Aber als sie sich mir zuwendete, zerplatzte meine Hoffnung. Sie sah mich enttäuscht und empört an. Dann schnallte sie sich schnell ab, öffnete die Autotür, stieg ohne etwas zu sagen aus und knallte die Türe hinter sich zu. Ich zuckte zusammen und beobachtete, wie Isabella in meinen viel zu großen Klamotten auf die Haustüre zuging und klingelte. Sie wartete ungeduldig ein paar Sekunden, bis sie, wahrscheinlich von meiner Mutter, hineingelassen wurde. Frustriert haute ich aufs Lenkrad, worauf ich erstmal vor Schreck zusammenzuckte, weil ich ausversehen die Hupe getroffen hatte. Isabella war sauer auf mich. Und das zu recht. Trotzdem sie hatte Babybilder von mir in der Schule aufgehängt.
Sie musste mir irgendwann verzeihen. Ich nahm meine Schultasche von der Rückbank und folgte Isabella ins Haus.
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23. April 2021
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