Wir standen noch eine Weile so da. Meine Tränen versiegten jedoch nach einer Zeit. Als es klingelte löste Rewi die Umarmung und öffnete die Toilettentür. Er zog mich hinter sich zum Klassenraum. Vor der Tür blieb er stehen und drehte sich zu mir. „Kann man dich eigentlich in der Klinik besuchen?", fragte er interessiert. Ich nickte und lächelte ihn schief an. „Dann komm ich nach der Schule.", sprach er bestimmt. Von einem Ohr zum anderen strahlend, betrat ich dann den Klassenraum. Ohne zu zögern ging ich zu meinem Platz. Kurz danach ließ sich Rewi neben mich sinken. ‚Was haben wir jetzt?', schrieb ich auf einen Zettel und schob ihn Sebastian zu. „Erdkunde, zwei Doppelstunden!", antwortete er, nachdem er meine Nachricht gelesen hatte. Daraufhin seufzte ich und lehnte mich nach hinten gegen die Stuhllehne. Belustigt fing Rewi an zu lachen. Ich warf ihm nur einen bösen Blick zu, bevor ich mich dem Unterricht mehr oder weniger hingab.

Als das befreiende Klingeln das Ende dieses Schultags verkündete, sprang ich auf und packte meine Sachen in meinen Rucksack. Dann wartete ich noch bis Sebastian seine Schultasche geschlossen hatte und ging dann zusammen mit ihm zu dem Treffpunkt, wo mich Petra abholen wollte. „Wie kommen wir eigentlich zur Klinik?", fing Rewi an zu sprechen. Ich nickte zu dem Auto meiner Betreuerin, das ich in diesem Moment entdeckt hatte. Er machte einen undefinierbaren Laut, der wohl zeigen sollte, dass er verstanden hatte.