Kapitel 19
Diesmal schrieb ich langsamer und dafür genauer. Ich schmückte die Beschreibung der Gefühle mehr aus als im ersten Teil und packte mein ganzes Herzblut in die Zeilen. Im ersten Teil war es Wut und Hass, in diesem war es Liebe.
Doch obwohl ich stolz darauf gewesen wäre, wenn Dan es gelesen hätte, wollte ich es ihm nicht sagen, dass er meine Inspiration war. Ich verlor darüber kein Wort.
Am Nachmittag traf ich Dan und wir hatten quasi unser erstes Date. Was zwischen Dan und mir in der Nacht geschehen ist, hat sich längst rumgesprochen, doch niemand wusste wer bei ihm gewesen war. "Und wie hat es dein Mitbewohner aufgenommen?" fragte ich ihn mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
"Er dachte immer, er wäre der tolle Hengst, dass ihm niemand da Wasser reichen könnte. Ja, er war ziemlich geknickt, als er gemerkt hat, dass er nur die Nummer zwei ist. Und als er gesehen hat, dass wir fast seine halbe Schachtel aufgebraucht haben, ist er ziemlich sauer geworden. Ich konnte ihn erst besänftigen, als ich ihn versprochen habe, sie ihm zu ersetzen." Er lachte und ich stimmte mit ein.
Ich küsste ihn und er zog mich näher zu sich heran. Dabei streichelte er meine Wange. "Sophie?" rief eine Stimme erschrocken und ich drehte mich um. Da stand Katie wie angewurzelt und wusste nicht, was sie denken sollte.
"Habe ich was verpasst? Ich dachte, ihr seid nur Freunde?" "Ja, du hast was verpasst. Wir sind jetzt zusammen." Sie starrte mich mit offenem Mund an. "Aber...Hast du das vergessen, was ich dir erzählt habe?"
"Tja, weißt du...das gestern war ich. Und Dan hat keine tausende Frauen auf seinem Zimmer, sondern sein Mitbewohner. Also stelle keine Gerüchte in den Raum, wenn du nicht mal weißt, ob sie wirklich wahr sind." Ich meinte es nicht herablassend und auch nicht wütend, sondern nur klarstellend.
Und Katie sah es ein, dass sie einen Fehler gemacht hat. "Tut mit leid, Leute. In Zukunft werde ich erst nachdenken, bevor ich etwas behaupte." Sie strich sich schuldbewusst eine Strähne aus dem Gesicht hinters ihr und ging ein paar Schritte rückwärts.
"Ich störe euch dann mal nicht länger. Also dann, bis später!" Sagte sie und verschwand. Ich ahnte schon, dass sobald ich zurück war, sie mich mit tausenden Fragen bombardieren würde. Na toll! Darauf konnte ich mich schon freuen...
Ich zögerte es so lange wie möglich heraus, zurückzukehren, aber als ich schließlich doch die Zimmertür öffnete, schossen massenhaft Fragen auf mich ein.
"Wie lang seit ihr schon zusammen? Seit wann weißt du, dass du Gefühle für ihn hast? Liebst du ihn? Ist er wirklich so gut im Bett, wie immer alle behaupten?" Ich setzte mich auf einen Stuhl und atmete tief aus.
"Wie war die erste Frage gleich?" "Seit wann ihr zusammen seid." "Seit gestern. Und seit gestern, weiß ich auch, dass ich Dan liebe. Beantwortet das alle deine Fragen?" "Nein, nicht ganz. Ist Dan wirklich so gut im Bett?"
Dieser Frage wollte ich ausweichen, aber jetzt konnte ich ja schlecht. Aber ich musste sie schließlich nicht beantworten... "Das verrate ich nicht." flüsterte ich geheimnisvoll. Das sollte unter uns bleiben, es war unsere Privatsphäre.
"Komm schon! Das halbe Haus hat euch eh gehört." Ich zuckte mit den Schultern. Er war so viel besser! Ich hatte mich eh schon zurückgehalten...
"Ab jetzt keine Fragestunde mehr, ich muss nämlich an meiner Fortsetzung schreiben. "Fortsetzung für was?" "Johnny, be good." "Aha und hast du schon eine Story?" Ich nickte. "Ich bin zwar noch nicht weit,aber ich habe die komplette Story hier drin." sagte ich und tippte mir auf die Stirn.
"Darf ich es schon lesen?" "Ich habe es auf diesen USB-Stick gespeichert, also kannst du es auf deinem Tablet lesen." meinte ich und gab ihr den Stick.
Sie las, ich schrieb. Sie lachte, ich seufzte. "Wieso lachst du?" Fragte ich sie und behielt meinen Blick auf den Bildschirm gerichtet. "Es ist lustig und sehr unterhaltsam. Wieso seufzt du?" Ich seufzte wieder. "Weil ich es bisher ziemlich schlecht finde und ich das Gefühl habe, es fehlt etwas wichtiges." "Auf keinen Fall! Die ersten zwei Kapitel sind Bombe! Änder sie nicht! Das ist wie eine Liebeserklärung an Dan."
"Ja, nur dass er es nicht auf sich bezieht." "Dafür zeigst du allen anderen, wie viel er dir bedeutet. Indirekt, natürlich. Ich finde es gut, dass John jetzt der Gute wird. Das wird bestimmt den meisten gefallen."
"Hoffen wir's." murmelte ich und schrieb weiter.
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