
Kapitel 2
Du bist die erste.
Ihr langes braunes Haar fiel ihr in langen Wellen über die Schulter und ihr Blick war auf das Geschehen vor dem Fenster gerichtet.
Eine Menge aus Mädchen und Jungs waren in diesem Moment dabei, den rotköpfigen Jungen, dessen Gesicht von Schmerzen leicht verzehrt war, herumzuschubsen.
Sie mochte Jungs zwar nicht besonders, aber er tat ihr leid.
Wie er immer hin und her geschleudert wurde und seine Sachen auf den ganzen Hof verstreut wurden, war ganz schön widerwärtig.
Nach einiger Zeit wand sie ihren Blick wieder nach vorne zum kahlköpfigen Lehrer, der versuchte seinen Schülern auf komischster Weise etwas über Physik zu lehren.
Seine Erklärungen waren langweilig und unnötig, denn in dieser Klasse hieß es "lernen ist was für Spießer!".
So scheint es.
Eifrig schrieb das Mädchen, mit dem langen Wellen artigen Haaren, Notizen zum Thema und meldete sich öfters als eigentlich möglich.
Schritte ertönten laut auf dem Flur.
Die Tür wurde aufgeschlagen und die Bitch mit ihrer Clique trat in den Raum und setzten sich lässig auf ihre Plätze.
Jeder unterdrückte ein genervtes Stöhnen, bis auf die Badass Tussis und Machos.
,,Na wieder der Freak?",grinste Mr. Obercool der Tussi zu, die sofort anfing zu lachen.
,,Er ist so erbärmlich! Kann sich noch nicht mal wehren.",kicherte sie und warf ihr blondes Haar zurück in ihren Nacken.
,,So einer verdient es nicht zu leben. Genauso wenig wie Nerds oder andere Freaks."
Das Mädchen ignorierte alles gekonnt, bis der Gong sie davon befreite.
Sie sammelte ihre Sachen zusammen und ging mit schnellen Schritten auf den Flur, um sich in der Bibliothek zu verschanzen.
Bevor sie aber die Bibliothek erreichte, sah sie wie der rotschopf völlig K.o. Durch den Flur schlich.
,,Freak.",flüsterte sie und flüchtete hastig in die ihre so wunderbare Bibliothek.
Der einzige Ort, wo sie ungestört war, denn die meisten hielten sich lieber von der Bibliothek fern.
Warum? Weil sie keine Lust auf Bücher haben.
Die meisten flirten nur oder spielen am Handy.
Doch zu denen gehörte das Mädchen nicht im geringsten.
Sie liebt Bücher über alles und träumt gerne vor sich hin.
Wie sie da nun saß, die Beine angewinkelt und das Buch auf die Beine gestützt, träumte sie von der Welt jenseits unserer Vorstellungskraft.
Leise wurde die Tür zur Bibliothek aufgemacht und ein dunkler Schatten betrat die Welt der vielen verschiedenen Bücher.
Rote Locken stachen hervor und blitzten im hellen Licht auf.
Ein Grinsen umspielte des Jungens Lippen und seine Augen fingen an zu leuchten.
,,Du bist die erste.",grinste er, betrachtete das Mädchen noch für ein paar Sekunden und verschwand wieder.
Erst dann regte sich das Mädchen und legte das Buch zur Seite.
Langsam sah sie sich um und stand auf.
Sie fühlte sich beobachtet und das auf unangenehmste Weise.
Hektisch stellte sie das Buch an ihren Platz zurück und rannte so schnell es ihr lieb war, aus der Bibliothek, hin bis zu ihrer Klasse.
Sie setzte sich auf ihren Platz, und seufzt erleichtert als das unangehme Gefühl endlich verschwunden schien.
Sie konnte ja nicht ahnen, in was sie nun tief steckte und wahrscheinlich auch nicht mehr rausfinden würde.
~~~~~
Er verbarg so gut es ihm auch gelang seine Verletzungen an Gesicht und Hals, auch der Schmerz der ihm durch den Körper fuhr, ließ ihn kalt.
Er wollte niemanden zeigen, wie beschissen es ihm wirklich ging.
Immer wenn er an Schülern oder Lehrern vorbei kam, wünschte er sich dass sie ihn ignorieren würden.
Ja er wollte doch auch mal in Ruhe gelassen werden. Was war daran denn so schlimm.
Bei diesem Gedanken zuckte er unwillkürlich mit den Schultern und schüttelte leicht den Kopf.
Warum versank er immer in eine Art Selbstmitleid und wünschte sich endlich im Grab zu liegen.
Mit langsamen Schritten, ging er in seine Klasse und wurde mit einem Haufen von Papierkugeln begrüßt, die ihm allesamt im Gesicht oder Oberkörper trafen.
Unangenehm fühlte er sich dabei immer, doch wie es ihm geht zeigte er nie und schon gar nicht vor denen.
Da würde er lieber sterben, als sich denen zu unterwerfen.
Das sagte er immer zu sich, doch sprach diesen Gedanken nie laut aus.
Wer weiß, wie sie reagieren würden?
Würden sie lachen, weinen oder brüllen.
Aber im Ernst, wer würde wegen ihm schon weinen?
Er war ein Freak und bekam noch nicht mal im Unterricht ein Wort raus, was sich aber noch ändern sollte.
Denn er will Marionetten und zwar sehr viele und er wollte nicht mehr warten.
Sein erstes Opfer lag fest, die Streberin seiner Parallelklasse, die nichts lieber tat als lesen und lernen.
So hilflos und doch in ihrem Inneren ein Biest.
Er wollte sie erziehen und sie zu einem schönen Spielzeug machen.
Eins das erst weggeworfen wird, wenn er es will.
Er liebte die Vorstellung daran sehr. Und wollte endlich beginnen.
Doch davor muss er ihr Angst machen.
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