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⊱Kapitel 68⊰

Am Abend schließe ich die Haustür auf und werde von Dusty begrüßt. Lächelnd streiche ich ihm kurz über das weiche goldene Fell, ehe ich meine Schuhe ausziehe und ordentlich an den für sie vorgesehenen Platz stelle. Dabei bemerke ich die ungewöhnlich hohe Anzahl an Schuhen. Es sind drei Paar zu viel. Haben wir Besuch?

Dusty, der auf mich gewartet hat trabt vor mir in Richtung Wohnzimmer, wo er sich wenig später in sein Bettchen legt und friedlich einschlummert. Im selben Moment kommt mir Caroline entgegen, mit der ich am heutigen Tag nicht gerechnet habe. Umso mehr freue ich mich über ihre Anwesenheit.

»Caroline, was machst du denn hier?«, frage ich und lasse es zu, dass sie mich fest in ihre Arme zieht.
»Ich wollte sehen wie es dir geht, Schatz«, sagt sie und sofort meldet sich mein schlechtes Gewissen zu Wort. Die letzte Zeit ist viel zu schnell an mir vorbeigerast, sodass ich ganz vergessen habe mich ab und an bei ihr zu melden.

»Nun sieh mich nicht so reumütig an. Ich mache dir keine Vorwürfe, weil du dich nicht gemeldet hast. Sicher hattest du viel zu tun, nicht?«
»Die letzten Wochen haben mich ehrlich gesagt ziemlich in Atem gehalten«, gebe ich zu und ernte ein geheimnisvolles Lächeln.

»Deine Schwester hat bereits etwas in der Art angedeutet. Ich bin zugegeben neugierig und möchte mehr erfahren. Aber das kann warten. Ich bin sicher, Paul hat gewaltigen Hunger.«

Mom hat den großen Esstisch gedeckt, weil neben Caroline und Paul auch Jules Freund Justin gekommen ist. Ich begrüße alle schnell, da Mom das Essen schon aufgetafelt hat und der himmlische Duft meinen Magen zum Knurren bringt. Zum Glück habe ich nichts von Ians Pizza gegessen, nachdem ihm der Tag in der Spielhalle hungrig gemacht hatte.

Als wir sitzen, bemerke ich, dass meine Mutter noch für eine siebte Person gedeckt hat. Etwa für Dad? Seit mir Zara das Bild von meinen Eltern gegeben hat, lässt mir der Gedanke keine Ruhe mehr. Das Foto in meiner Jeans scheint Tonnen zu wiegen, dennoch habe ich mich nicht getraut es in meine Schultasche zu tun, da ich Angst habe es könnte in den Untiefen meines Rucksacks verloren gehen, bevor ich meine Mutter damit konfrontieren kann.

Als hätte Mom meine Gedanken hören können, sieht sie mich quer über den Tisch hinweg an.
»Kommt Shane nicht?«, will sie wissen und macht keine Anstalten das Abendessen beginnen zu wollen. Paul blickt Sehnsüchtig in die Richtung der dampfenden und perfekt angebratenen Koteletts.

»Shane?« Ich bemerke selbst wie fremd meine Stimme klingt, als ich seinen Namen ausspreche.

Moms Blick wird misstrauisch.
»Hast du meine Nachricht nicht gelesen?«
Verdammt. Wann hat sie mir bloß geschrieben? Ich bin mir sicher meine Nachrichten vor etwa zehn Minuten in Evans Wagen kontrolliert zu haben, aber da war noch keine drauf.

»Nein, ich muss sie übersehen haben.«

Mit einem Mal ist die Stimmung am Tisch angespannt und das noch bevor wir das Essen überhaupt begonnen haben. Ihr kleines Hoch von gestern, was sie wohl dank Dad verspürt hat, ist vollständig verflogen.
»Sicher hat der Junge schon gegessen. Wollen wir nicht beginnen?«, schreitet Paul ein, die Hand schon sehnsüchtig auf das Objekt seiner Begierde ausgestreckt.

»Eine gute Idee«, stimmt Justin zu, doch auch nachdem alle damit beginnen ihre hungrigen Mägen zu stopfen, ist Mom noch lange nicht mit mir fertig. Das Essen ist wirklich lecker, aber genießen kann ich es nicht.

»Ihr habt lange nichts mehr zusammen unternommen, nicht? Shirley ist das ebenfalls aufgefallen und wollte wissen, woran das liegt. Shane erzählt ihr nämlich nichts.«

Das wundert mich kein bisschen. Shane hat noch nie gerne über unangenehme Dinge gesprochen, nicht einmal mit seiner Mutter. Nur mit mir. Aber das kann er nicht, wenn ich der Grund für seine Traurigkeit bin.

»Er lernt ziemlich viel«, gebe ich ausweichend zurück. »Er hatte keine Zeit, weil er außerdem noch für die Mannschaft trainieren muss. Ich glaube, bald steht ein sehr wichtiges Spiel an.«

»Aha.«

Mir ist bewusst, dass sie mir nicht glaubt. Wenn es nur das wäre, hätte nichts dagegen gesprochen, warum Shane seiner Mutter nichts gesagt haben sollte. Jules, die natürlich weiß, was zwischen Shane und mir vorgefallen ist hält den Kopf unentwegt auf ihren Teller gerichtet.

Mom legt ihre Gabel beiseite und nimmt einen Schluck Rotwein. Schnell wird mir klar, dass sie zu ihrem letzten Schlag ausholt. Auch Caroline scheint das nicht entgangen zu sein, denn eilig versucht sie Mom mit Komplimenten zu ihrem Essen abzulenken. Aber es nutzt nicht. Natürlich nicht.

»Du hast heute schon wieder Post bekommen.«
Das Blut in meinen Adern gefriert, weil ich mir sicher bin zu wissen von welcher Art Post sie spricht. Sicher wird sie glauben ich hätte mich von Zara und ihren Freunden in illegale Machenschaften verstricken lassen und würde nun Drohbriefe bekommen. In gewisser Weise stimmte das mit den Drohbriefen aus Zeitungsbuchstaben auch. Nur, dass ich nichts getan habe, was sie rechtfertigen würde.

»Soll ich dir sagen was darin stand?«

Panisch reiße ich die Augen auf.
»Du ... hast ihn geöffnet?« Selbst in meiner Stimme schwingt eine gewisse Angst mit, die ich nicht verbergen kann. Alle haben aufgehört zu essen und beobachten stumm die Unterhaltung zwischen Mom und mir. Es wäre mir plötzlich lieber, sie wären nicht anwesend.

Moms Augenbrauen ziehen sich zusammen, was dazu führt, dass eine wütende Falte zwischen ihren Augenbrauen entsteht. Ihre braunen Augen funkeln angriffslustig.
»Ich kann nicht fassen, dass du dich mit diesem ... Evan eingelassen und mir nichts gesagt hast!«, donnert sie. »Ausgerechnet mit ihm, diesen tätowierten Verbrecher

Ich hasse es wie sie seinen Namen ausspricht und ihn zu jemanden macht, der er nicht ist. Als wäre Evan nichts wert, als wäre er bedeutungslos und unter meiner Würde. Der Schock, dass sie das Abendessen vor allen ruiniert hat und deutlich macht, dass sie nichts von meinem Freund hält, sitzt so tief in meinen Knochen, dass ich kein Wort herausbringe.

»Aber das endet jetzt«, sagt sie kalt. »Du bist anscheinend zu jung, um gute Entscheidungen zu treffen. Ich habe dir erlaubt weiterhin mit Zara befreundet zu sein, aber offenbar war das ein Fehler. Ab sofort verbiete ich dir diesen Jungen weiterhin zu sehen. Hoffentlich kommst du so zur Vernunft.«

Erst das reißt mich schließlich aus meiner Starre. Zornig erwidere ich ihren Blick, ungeachtet von Carolines stillen Hinweisen meine Mutter jetzt lieber in Ruhe zu lassen. Auch ich lege das Besteck weg. Mir ist ohnehin der Appetit vergangen. Es würde nichts bringen erneut mit ihr zu streiten. Zweifellos würde es genauso enden wie beim letzten Mal, aber diesmal habe ich auch etwas gegen sie in der Hand.

»Ich werde nicht länger auf dich hören und ich will, dass du das endlich akzeptierst. Ich liebe Evan und er liebt mich. Deinetwegen werde ich ihn sicher nicht verlieren, aber das bedeutet nicht, dass du mich nicht eines Tages verlieren wirst«, entgegne ich trocken. Dann ziehe ich das Foto aus meiner Tasche und lege es in die Mitte des Tisches.
»Was ist das?« Paul reicht ihr das Bild.

»Das möchte ich von dir wissen, Mom.«
Jede ihrer Reaktionen beobachte ich genau. Das Problem ist nur, dass es keine gibt.
»Wo hast du das her?«, will sie monoton wissen.

»Unwichtig«, erwidere ich und füge, als mir klar wird, dass sie mir keine Antwort geben wird hinzu: »Bekomm’ erst mal dein eigenes Leben auf die Reihe, bevor du dich in meines einmischst!«

Da regt sich Mom doch. Sie steht auf, schleudert mir ein weißes Blatt Papier entgegen und stürmt davon. Wenig später hören wir die Haustür zuknallen und es wird totenstill. Ich falte das Blatt auf, um es mir anzusehen, obwohl ich schon weiß was es ist.

DU HAST DEINE WAHL GETROFFEN. ICH HOFFE DU WIRST DEINE ENTSCHEIDUNG NICHT IRGENDWANN BEREUEN.

Ein gestochen scharfes Bild wurde dem beigefügt und ich erkenne, dass es heute auf dem Footballfeld entstanden ist. Es fängt genau den Augenblick ein, wo Evan und ich uns küssen. Das hätte mich nicht weiter gekümmert, wären Evans Augen nicht ausgekratzt gewesen.

Ist das Mom gewesen?

Ich lese noch einmal den Text und mit einem Mal, weiß ich mit Sicherheit wer sich die Mühe gemacht hat ihn zusammenzufügen. Denn so etwas Ähnliches hat er mir schon einmal mitten ins Gesicht gesagt.

»Maggie, wo willst du hin?« Jules die mir bis in den Hausflur gefolgt ist, wo ich mir wütend die Schuhe überstreife, scheint völlig durch den Wind zu sein. Ob es wegen des Fotos oder Mom ist, kann ich nicht sagen.
»Keine Sorge, ich bin gleich zurück. Ich muss nur etwas schon längst Überfälliges erledigen.«

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