Kapitel 16
Harry POV
Eigentlich kam es gerade zu passe, dass Zayn noch mit Louis sprechen wollte, denn so hatte ich einen Moment mit Liam.
"Hey.", ich sah den Jüngeren an, der in sich zusammengesunken auf der Couch saß und nach draußen starrte. "Das war kein Weltuntergang. Es war ein holpriger Anfang, ja. Aber nichts, was wir nicht zusammen in den Griff bekommen können.", Liams braune Augen sahen zu mir, senkten sich, doch ich griff zum Kinn, drückte es hoch.
"Ich denke erst einmal fangen wir an zu trainieren, dass du vor mir die Augen nur noch unten im Keller senkst, wenn ich mit dir spiele. Das ist einer der ersten Wege, dass du mit mir auf Augenhöhe als Dom sprechen und agieren kannst.", ich fixierte ihn, wartete auf seine Zustimmung.
Langsam nickte er. "Es ist komisch und schwierig und...", er fuhr sich durch die raspelkurzen Haare, hielt nun tatsächlich für einen Moment den Augenkontakt.
"Aber es funktioniert.", ich grinste, klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
"Versuch wieder ein wenig zu entspannen, Liam. Wir werden morgen einen neuen Versuch starten, aber mit Vorbereitung und Absprache. Dann wird das was heute passiert ist, nicht mehr passieren können.", ich sah die Dankbarkeit in seinen Augen aufblitzen, aber noch etwas anderes.
"Ich... also...", er stotterte etwas, knetete seine Hände. "Ich, könnten wir vielleicht noch heute, wir Beide, also..."
Ich schloss für eine Sekunde die Augen, wusste was er wollte. War das aber eine gute Idee? Für Liam sicherlich und mir würde es natürlich ebenfalls Freude bereiten. Aber wie würde es für Zayn sein?
"Mir ist klar, dass dir helfen würde abzuschalten, aber ich habe keine Ahnung, wie Zayn dazu steht.", sprach ich meine Gedanken aus und Liam senkte getroffen den Kopf.
"Ich auch nicht.", kam es leise und er schluckte hörbar. "Er, er ist glaube ich ziemlich eifersüchtig.", er begann auf seiner Lippe zu kauen und ein Räuspern reichte, um ihn daran zu erinnern, wie sehr ich derartige Gesten hasste.
"Hör zu. Sprich mit ihm. Das könnt nur ihr untereinander ausmachen. Ich bin zu allem bereit, möchte aber nicht der Grund für einen Streit sein. Zayn kann auch gern dabei sein, zusehen, wenn er das mag. Er kennt ja auch die neuen Regeln, die Louis aufgestellt hat. Ich darf mich von euch nicht mehr befriedigen lassen. Vielleicht hilft ihm das ja auch ein Stück weit, dich an der Stelle loszulassen.", er zuckte mit den Schultern und da ging bereits die Tür auf und mein Mann und der Schwarzhaarige kamen zurück.
"Ich denke ihr solltet kurz sprechen.", ich schob Liam sanft vom Sofa und dieser ging, mit sichtbar unsicheren Schritten auf seinen Freund zu.
"Komm, kommst du bitte. Ich möchte dich etwas fragen.", sagte er nur und mehr konnten wir nicht hören, weil dann die Tür hinter den Beiden ins Schloss fiel.
XXX
Louis hatte sich für den Moment an mich gekuschelt und ich genoss sehr diesen Moment der Wärme, der Nähe. Warum ich früher derartige Kuscheleinheiten eher abgelehnt hatte, sie nur im Bett duldete, konnte ich jetzt auch nicht mehr verstehen.
Ich fand es schön, meinen Mann in meinen Armen zu halten. Seinen warmen Atem, der meinen Hals streifte zu fühlen.
"Meinst du, Zayn wird es zulassen?", fragte ich, nachdem ich ihm erzählt hatte, was Liam sich heute Abend eigentlich wünschte.
"Ich habe keine Ahnung, ehrlich. Zayn ist unglaublich eifersüchtig und auch wenn er dich seit Jahren kennt, wird es für ihn die Hölle sein, wenn er weiß, dass sein Freund von jemand anderem angefasst wird.", fasste er zusammen und ich nickte.
"Die Befürchtung habe ich auch. Aber ich habe ja angeboten, dass Zayn dabei sein kann. Dann wäre er im Zweifel in der Lage, auch zu stoppen, wenn es gar nicht mehr geht.", ich küsste Louis auf die Schläfe und er lächelte, bevor er den Kopf schüttelte.
"Das wäre aber nicht gut für Liam. Also, dass Zayn dabei ist. Er wird dann nicht abschalten können. Meiner Meinung nach solltet ihr allein spielen, oder gar nicht. Zumindest wenn für Liam die Zielsetzung sein soll, dass der den Kopf frei bekommt.", ich schob Louis ein Stück weg, grinste.
"Sage mal, hast du das Handbuch für Doms gelesen, oder strebst du eine neue Karriere an?", zog ich ihn auf, lachte.
"Wieso? Das sagt einem doch der klare Menschenverstand.", hielt er dagegen, strahlte mich aber an und wie immer, wenn ich ihn so sah, schlug mein Herz ein paar Takte schneller.
"Na ja, da gebe ich dir wohl Recht. Aber bei manchen funktioniert dieser leider nicht so, wie er sollte."
In dem Moment ging die Tür auf und sowohl Louis als auch ich drehten unseren Kopf zu Zayn und Liam, die im Rahmen standen.
"Gut. Ich bin dabei. Ich werde genau beobachten und sagen, wenn es mir zu viel wird.", polterte der Schwarzhaarige direkt los. "Ich will es ihm nicht versauen. Aber, aber es gibt Grenzen, Harry.", ich zog die Augenbrauen nach oben, spürte Louis Hand, die mir beruhigend über den Rücken strich.
"Setzen.", war alles, was ich bellen konnte in diesem Moment, denn der Ton, den Zayn mir gegenüber angeschlagen hatte, ging gar nicht.
Es dauerte ein paar Sekunden, ehe dieser eher widerwillig meinem Befehl nachkam und sich, genau wie Liam auf den Sessel setzte.
"So werde ich weder mit dem einen noch mit dem anderen Spielen.", ich verschränkte die Arme vor der Brust, sah zu Liam, der den Kopf wie ein geprügelter Hund herunter hängen ließ, während Zayn die Nase hoch reckte, sich größer machte, als er war.Lustig, wenn man eigentlich wusste, wie devot er im Normalfall war. Scheinbar machte aber der Besitzanspruch an einen Partner so selbstbewusst, dass man sich auch Gegnern stellte, denen man eigentlich nicht gewachsen war.
"Harry, ich...", begann Liam, doch ich hob nur die Hand und er verstummte.
"Was habt ihr ausgemacht?", ich wendete mich an Zayn, der mir fast schon trotzig in die Augen sah.
"Du darfst mit Liam spielen, ihn aber nicht berühren. Ich will nicht, dass du ihm körperlich nahe kommst, dass du Befriedigung aus der Sache zieht und er, er eigentlich auch nicht.", polterte er los und als die Worte durchsackten, fing ich zu schmunzeln.
"Zayn. Du weißt schon, was du all die Jahre da unten erlebt hast?", fragte ich und sah, dass sogar Louis sich ein Grinsen verkneifen musste.
"Er ist mein Freund. Er darf Zerstreuung haben, aber Befriedigung verschaffe ich ihm!", legte er noch einmal fest und ich seufzte lautstark, ließ mich gegen die Rückenlehne sinken.
"Zayn, Zayn, Zayn. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen du könntest der Dom von euch zwei werden.", Liams Kopf ruckte hoch, sah mich schockiert an, doch in dem Gesicht des Schwarzhaarigen konnte ich keine Regung ablesen. Es war wie damals, als er stinkesauer auf mich, mit Liam hier auf den Berg gekommen war und mich am liebsten kurz und klein geschlagen hätte.
"Ich möchte einfach meinen Freund für mich. Ist das falsch?", knurrte er. "Ich bin nicht bereit zu teilen, so wie Louis das macht. Ich will nicht, dass jemand anderer meinem Freund den Schwanz lutscht, den der dann mir ein paar Stunden später in den Arsch schiebt.", ich spürte, wie Louis nach meiner Hand griff, geschockt von den Worten seines besten Freundes.
"Alles gut.", ich drehte mich kurz zu meinem Mann, sah ihm für einen Moment in die Augen. "Willst du vielleicht draußen warten?", fragte ich leise.
Er schüttelte jedoch direkt den Kopf und da griff Liam ein. "Wie wagst du es mit Harry zu reden und von deinem besten Freund?", donnerte dieser plötzlich in die Stille. "Was fällt dir ein? Ich habe dich vor die Wahl gestellt und du hast draußen gesagt, es ist o.k.. Jetzt machst du hier eine derartige Szene, ziehst die beiden da mit rein, die nur helfen wollen.", er sprang auf, schnaubte.
"Ich glaube langsam lerne ich den wahren Zayn kennen und der, der da jetzt zum Vorschein kommt ist nicht das, was ich als meinen Partner will.", er sah noch einmal zu mir, nickte Louis zu und verließ dann Türen schlagend den Raum.
Es dauerte nur eine Minute, ehe man den Motor aufheulen hörte und die Reifen den Kies aufwirbelten, ehe er vom Berg verschwand.
XXX
Zayn saß wie vom Donner gerührt auf seinem Platz, starrte jetzt auf den Boden. Seine Hände hatten zu zittern begonnen und man sah, dass er mit seiner Fassung kämpfte.
Louis, den er indirekt beleidigt hatte, blieb neben mir sitzen. Untypisch für ihn, denn normalerweise wäre er sofort zu seinem besten Freund gesprungen, hätte diesen in seine Arme gezogen, doch scheinbar hatte ihn der Kommentar mehr mitgenommen, als ich es vermutet hätte.
"Möchtest du mit ihm reden?", fragte ich meinen Mann sanft, doch der schüttelte mit dem Kopf.
"Ich, ich muss nachdenken.", sagte er und ich griff nach seinen Händen, hielt ihn einen Moment fest.
"Bleib aber bitte am oder im Haus, ja? Und wenn du mich brauchst, kommst du?!", es war keine Bitte und kein wirklicher Befehl, aber ich wusste, er war angekommen.
"Ja. Das mache ich.", er nickte, ließ sich noch einen Kuss auf die Stirn hauchen, ehe er wie Liam zuvor das Zimmer verließ.
"Nun sind wird allein.", stellte ich fest, verschränkte erneut die Arme vor der Brust und sah zu Zayn hinüber, der immer mehr in sich zusammen gesackt war.
"Das... Ich...", versuchte er etwas zu formulieren, doch scheinbar gelang es ihm nicht, seine Gedanken, seine Gefühle in Worte zu fassen.
"Du bist zu weit gegangen.", half ich ihm aus. "Viel zu weit. Du hast Liam angegriffen, Louis und mich. Was ist nur in dich gefahren?", fragte ich direkt und ließ meine Stimme nicht mehr nett und weich, sondern bestimmend und dominant klingen.
"Er, ich... Will ihn nicht verlieren.", brachte er nach einem Moment hervor und ich warf die Hände in die Luft, schnaufte.
"So?", mein Kopf schüttelte sich von selbst. "Zayn, mit derartigem Verhalten verlierst du alle um dich herum.", warf ich ihm jetzt an den Kopf.
"Ich weiß.", er machte sich noch kleiner, zog die Beine auf den Sessel, umarmte sie und schaukelte ein wenig hin und her. "Aber ich habe Angst."
Ich schloss die Augen, atmete tief durch und überlegte, wie ich jetzt sinnvollerweise vorgehen sollte. War es jetzt richtig, sanft auf ihn einzugehen? Wäre eine richtige massive Standpauke das, was der junge Mann jetzt brauchte?
Letztlich entschied ich mich für ein neutrales. "Wovor genau hast du Angst?"
Er schluckte und ich sah, wie er sich über die Augen wischte. Vermutlich Tränen, die er mir in dem Moment nicht zeigen wollte.
"Ihn wieder zu verlieren. Ich, ich liebe ihn und ich... wenn er geht...", die Schultern begannen zu beben und das war der Moment, wo auch bei mir der Beschützerinstinkt überwog und ich aufstand, mich zu ihm auf die Armlehne setzte und ihn an mich zog.
"So verlierst du ihn, Zayn. In dem du ihn unter Druck setzt, ihm Dinge unterstellst, Sachen verbietest, die er liebt. Zayn, ernsthaft. Liam liebt dich, aber er wünscht sich auch seinen Ausgleich und das mit mir. Jemanden, den ihr beiden kennt, seit Jahren. Zayn, ich verspreche dir, ich habe keinerlei Interesse an Liam, als potentiellem Partner. Ich liebe Louis und das weißt du. Ich liebe es lediglich, meine Leidenschaft an ihm auszuleben. Ihm die Führung zu geben, die er genießt, die Macht über ihn. Es ist, als wenn wir beide gemeinsam Tennis spielen würden, nur das das Hobby eben körperlicher ist. Aber nochmal. Liam wird mich nicht berühren. Er wird mich nicht befriedigen und wenn du es so möchtest, können wir auch festlegen, wie Liam letztlich sein Happy End erhalten soll.", ich atmete kurz durch.
"Ihn aber ohne zu lassen, würde nicht fair sein. Es ist seine Belohnung dafür, wenn er brav ist, wenn er sich in meine Obhut begibt. Aber es gibt Möglichkeiten, in denen ich ihn so wenig wie möglich berühren muss. Melkmaschine, Strom, Selbststimulation... darüber können wir alles reden. Gemeinsam. Aber wenn du es ihm verbietest bin ich überzeugt, dass eure Beziehung auf Dauer keinen Bestand haben kann, weil ihm ein Ausgleich fehlt, den er braucht.", er hatte mir zugehört, sah jetzt mit verheulten Augen zu mir auf.
"Du nimmst ihn nicht weg?", fragte er noch einmal und egal wie unsinnig die Frage war, weil er es ja eigentlich wusste, lächelte ich.
"Nein. Ich verspreche dir, ich werde dir Liam nie wegnehmen, Zayn. Ich bin doch glücklich, dass ihr einander gefunden habt. Wirklich!"
Er nickte jetzt langsam und drückte sich nun von sich aus an mich. "Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid.", schluchzte er und ich hob meine Hand, strich ihm liebevoll über den Hinterkopf.
"Ich weiß. Alles ist gut. Wir bekommen das hin. Jetzt schauen wir mal, dass wir Liam erreichen und ihn überzeugen, zurück zu kommen und dann setzten wir uns noch einmal zusammen. Wir finden einen Weg für euch."
Er nickte, sah erneut zu mir hoch. "Hasst Lou mich jetzt?", fragte er und ich lachte leise.
"Als wenn unser Engel jemanden hassen könnte. Er war sicherlich geschockt und verletzt. Aber wenn du dich entschuldigst, wird er dich in seine Arme ziehen und alles ist vergessen. Glaube mir."
XXX
Huhu,
nun geht es auch hier weiter. Ich hoffe Ihr seid noch dabei...
Ja... Zayn ist da ein wenig eskaliert. Könnt Ihr seine Gefühle nachvollziehen?
Habt einen schönen Tag
Eure Schäfchenbetreuerin
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