
Kapitel 27
Harry lief wie in Trance zurück zum Haus, wählte dabei Louis Nummer.
„Kannst du kommen?", fragte er zusammenhangslos und ohne jegliche Begrüßung, als dieser abnahm.
„Ist was passiert? Was ist los Harry?", die Stimme des Brünetten überschlug sich fast und der Schwarzhaarige sagte leise: „Ich habe Mist gebaut, ich habe nicht auf ihn aufgepasst. Ed, sie fliegen ihn gerade in die Klinik. Er hatte einen Anfall, allein im Wald."
Louis schluckte hart. „Ich komme, bleib wo du bist. Ich hole dich und dann fahren wir zusammen ins Krankenhaus."
„Danke.", sagte Harry nur leise, bevor er vor der Haustür auf die Knie sackte. Es war alles seine Schuld, nur seine Schuld!
Louis war so schnell gefahren, wie es der Verkehr zu ließ und wenn er sich nicht irrte, war er sogar einmal geblitzt worden.
Eigentlich war er ein sehr besonnener Autofahrer und immer darauf bedacht die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten, aber das hier war ein Notfall.
Als er die letzte Anhöhe zu ihrem Haus hochfuhr, sah er von Weiten bereits Harry auf dem Boden vor der Tür sitzen. Der Kopf hing nach unten, mit den Händen hatte er fest seine Knöchel umgriffen.
„Nicht gut, gar nicht gut.", murmelte Louis als er das Auto parkte und die Tür aufriss.
Der Schwarzhaarige sah nicht einmal hoch, sondern starrte weiterhin auf den Kiess vor ihm, auf dem Boden.
„Harry.", Louis trat an seinen Mann heran, legte eine Hand auf seine rechte Schulter.
„Komm, wir packen ein paar Sachen und dann fahren wir gleich hin.", er drückte einmal sanft zu und dieser nickte, rappelte sich wortlos auf.
Er musste sich jetzt zusammenreißen. Nicht er war hier das Opfer, sondern Ed, der gerade auf der Intensivstation versorgt wurde.
XXX
Louis hatte gemerkt, dass mit Harry nicht wirklich was anzufangen war, deshalb rannte er in Eds Zimmer, packte alle notwendige Wäsche ein, holte die Sachen aus dem Badezimmer und ein paar Badelatschen.
„Ich habe alles, wir können los.", er warf sich die Reisetasche über die Schulter und lief nach draußen.
„Schließ ab!", rief er dem Schwarzhaarigen zu, als er das Gepäck in den Kofferraum warf und einstieg.
Harry hatte noch immer kein Wort gesprochen, als sie vor dem Krankenhaus ankamen.
„Hey, er wird wieder.", sagte Louis leise. „Es war doch nicht das erste Mal und dich trifft keine Schuld. Niemand kann das beeinflussen."
Er griff nach der Hand seines Mannes, die sich ausnahmsweise mal nicht warm und stark anfühlte, sondern kalt und zittrig.
„Und wenn nicht?", fragte Harry und sah in die blauen Augen.
„Daran denken wir nicht. Du kennst doch unseren Rotschopf, der ist zäh wie Schuhleder.", Louis versuchte aufmunternd zu lächeln, doch die Situation machte es ihm auch nicht wirklich leicht.
XXX
Am Empfang hatten sie die beiden Männer direkt zur Intensivstation geschickt und als sie dort klingelten, öffnete eine freundliche ältere Schwester die Tür.
„Zu wem möchten sie und wie ist ihr Name?", fragte sie und nachdem Louis Eds richtigen Namen genannt hatte, nickte sie mit einem Lächeln.
„Sie dürfen gleich zu ihm. Möchten sie vorher vielleicht noch kurz mit seinem behandelnden Arzt sprechen? Christopher hat bei seinem letzten Aufenthalt in unserem Krankenhaus eine Verfügung hinterlegt, dass sie Harry, Auskunft bekommen dürfen."
„Ja, bitte.", der Brünette lächelte dankbar und so nahm die Schwester sie mit in eines der Arztzimmer auf der Station.
„Nehmen sie schon mal Platz, ich sage Dr. Baumann Bescheid."
„Wie gut, dass Ed daran gedacht hatte, beim letzten Mal!", Louis griff wieder nach der Hand seines Mannes, der jetzt leise sagte: „Ja, ich hatte ihn darum gebeten, nein, ich hatte es ihm befoh...", er unterbrach sich selbst, blickte auf den Boden.
In dem Moment öffnete sich die Tür und ein sympathischer Arzt mit geschätzten Mitte Fünfzig betrat den Raum.
„Freut mich, sie kennenzulernen.", sagte er, nachdem sie sich gegenseitig vorgestellt hatten.
„Das gebe ich gern zurück.", Harry hatte sich wieder ein wenig gefangen und richtete sich auf.
„Wie geht es ihm?", Louis sah den Arzt auffordernd an, der tief durchatmete bevor er zu sprechen begann: „Christopher hat den Anfall vergleichsweise gut überstanden, auch wenn er sehr lange angedauert haben muss. Das EEG, das wir zuletzt geschrieben haben, war aber wieder normal. Wir haben jetzt seine Medikamentierung erhöht und hoffen, dass wir ihn in Kürze wieder optimal eingestellt haben werden. Dennoch besteht, wie sie sicher wissen auch immer die Möglichkeit, dass es zu einem erneuten Anfall kommt."
Harry nickte und atmete einmal durch. „Das heißt, sein Gehirn hat keine Schäden davongetragen, sein Herz auch nicht?"
„Soweit ich es zum jetzigen Zeitpunkt beurteilen kann, was das Gehirn angeht, nein. Das Herz ist in Ordnung.", der weißhaarige Arzt lehnte sich in seinem Chefsessel zurück.
„Er war vorhin ganz kurz bei Bewusstsein, war orientiert und hat alle neurologischen Tests bestanden. Deshalb gehe ich davon aus, dass er nochmal mit einem blauen Auge davongekommen ist. Natürlich ist er und sein Körper komplett erschöpft und wir halten ihn bis morgen auf alle Fälle auch mit Medikamenten ruhig, damit sich sein Gehirn optimal erholen kann. Das heißt, wenn sie gleich zu ihm gehen, wird er schlafen."
Louis drückte einmal Harrys Hand, der sich bei den Worten des Arztes wieder etwas entspannt hatte. Vor Langzeitschäden hatte er am meisten Angst gehabt.
„Wie lange wird er auf der Intensivstation bleiben müssen?", der Jüngere sah den Arzt fragend an.
„Ich denke, wenn er stabil bleibt, werden wir ihn morgen auf die normale Station verlegen. Wenn nichts dazwischenkommt, kann er sicher in zwei oder drei Tagen spätestens wieder nach Hause."
Der Schwarzhaarige biss die Zähne zusammen, merkte wie sich die Kiefermuskeln verkrampften.
„Kommen sie, ich bringe sie hin, aber nur maximal 10 Minuten bitte, er braucht wirklich die Ruhe."
XXX
Harry trat an das Krankenbett heran. Er kannte diese Situation schon. Ed war seit seiner Geburt Epileptiker und nicht nur einmal hatte er neben ihm am Krankenbett gesessen.
„Es tut mir so leid, mein Kleiner.", sagte er und griff nach der Hand, die auf der Decke lag, küsste sie sanft.
„Ich wollte das nicht, ich hätte das so nicht sagen dürfen!", Louis trat von hinten an seinen Mann heran, legte seinen Arm um ihn.
„Das kannst du ihm alles morgen sagen, Harry. Er muss schlafen und wenn du zu viel redest, wacht er auf."
Dieser nickte, sah auf die blasse Gestalt, die unter der weißen Krankenhausbettwäsche noch umso blasser wirkte.
„Ich komme gleich morgen früh wieder. Schlaf gut, Ed.", er beugte sich vor, küsste seinen Ältesten sanft auf die Stirn, bevor ihn Louis zurückzog.
„Schluss jetzt, nicht dass du ihn doch noch aufweckst.", sagte er bestimmt und Harry warf noch einen letzten Blick auf den Schlafenden, ehe er sich von seinem Mann hinausziehen ließ.
XXX
Als die Beiden wieder im Auto saßen, sah Louis Harry fest an.
„Und jetzt erzähl mir was passiert ist. So habe ich dich noch nicht erlebt. Du vergehst ja förmlich vor Selbstvorwürfen."
Harry ließ den Kopf gegen die Rückenlehne des Beifahrersitzes sinken, schloss für einen Moment die Augen und erzählte dann, was passiert war.
Louis atmete tief durch. Das war natürlich wirklich hart, was Harry seinem besten Freund und vor allem Sub an den Kopf geworfen hatte und das nachdem er doch wusste, welche Gefühle Ed für ihn hegte.
„Das war nicht gut.", sagte er deshalb nur leise und der Schwarzhaarige nickte und sagte mit einem gewissen Trotz in der Stimme. „Das weiß ich jetzt auch."
„Ein Glück, dein altes Ego kommt zurück.", Louis lächelte, nahm Harrys Hand und küsste die Innenfläche.
„Ich weiß nicht, ob ich will, dass es zurückkommt.", die Worte waren so leise das Louis sich bemühen musste, sie tatsächlich zu verstehen.
„So ein Blödsinn. Natürlich wollen wir dein Ego wieder. Wir alle lieben dich genau wie du bist und du musst einfach begreifen, dass auch ein Harry kein Gott ist, kein unfehlbarer Mensch. Auch du hast Gefühle und Emotionen.", er hielt die Hand auf seine Brust, ließ den Großen seinen Herzschlag spüren.
„Ich bin menschlich.", sagte er nur, bevor er Harrys Hand zu seiner Brust führte. „Genau wie du. Fühlst du dein Herz? Fühlst du wie groß und stark es ist?", die blauen Augen fixierten die Grünen.
„Du bist so gut wie du bist und auch Ed wird nicht wollen, dass du dich veränderst. Sicher wird er verletzt gewesen sein, sicher nicht verstehen, wie du so wenig Empathie zeigen konntest.", er grinste ein bisschen. „Aber Harry, er liebt dich und wird dir verzeihen, genauso wie du Fehler verzeihen kannst."
XXX
„Guten Morgen, junger Mann.", eine ältere Schwester betrat das Zimmer und Eds noch immer etwas müder Blick ging zur Tür.
„Sie sollten jetzt eigentlich ausgeschlafen haben.", sagte sie mit einem Augenzwinkern, stellte ihm ein Plastikgefäß mit zwei Tabletten hin. „Bitte direkt einnehmen".
Er griff danach, nickte und schluckte die Pillen.
„Der Arzt hat grünes Licht gegeben, dass wir sie jetzt auf die Normalstation bringen können. Das EEG war unauffällig, aber das wird er ihnen selbst nachher sicher auch noch erzählen. Ich werde sie jetzt erstmal in ihr neues Zimmer fahren."
Ed sah zu, wie die dunkelhaarige Frau seine Reisetasche nahm und aufs Bett legte und ihn dann geschickt zu seiner neuen Station fuhr.
„Ihre Freunde waren übrigens gestern da und haben die Sachen vorbeigebracht. Ich denke sie werden heute sicher auch wieder kommen."
Der Rothaarige schüttelte sofort den Kopf. „Das möchte ich nicht."
Die Schwester, die gerade das Bett festgestellt hatte, damit es nicht mehr wegrollen konnte, hielt inne.
„Wie sie möchten nicht, dass sie kommen?", fragte sie irritiert und Ed nickte.
„Louis ja, aber ich will Harry nicht sehen.", sagte er und die Dunkelhaarige seufzte leicht.
„Bei uns oben konnten wir das ja problemlos kontrollieren, hier wird es etwas schwieriger, aber ich werde im Schwesternzimmer Bescheid geben."
„Danke.", er lächelte ein bisschen und ließ den Kopf zurück in die Kissen sinken.
„Alles Gute für sie.", sagte sie noch und verließ das Einzelzimmer, in dem sie leise die Tür zuzog.
XXX
Harry hatte die vergangene Nacht nicht wirklich viel geschlafen, entsprechend müde saß er mit seinem Mann am Frühstückstisch. Louis hatte noch am Abend vorher mit seinem Chef telefoniert und sich spontan Urlaub genommen, um seinen Mann nicht allein lassen zu müssen.
„Wir fahren gleich ins Krankenhaus, dann wirst du sehen, dass es ihm wieder gut geht und alles wieder wie immer ist.", der Brünette lächelte und schlug sich dann vor den Kopf.
„Heute kommt doch Liam. Ich denke nicht das du...", wollte er anfangen, doch Harry winkte direkt ab.
„Habe ihm gestern Abend schon abgesagt.", sagte er und schob den halbvollen Teller von sich weg.
„Bist du bald fertig, ich will los.", polterte er, als Louis sich einen weiteren Toast mit Marmelade beschmieren wollte.
„Nun lass mich doch mal zu Ende frühstücken.", er schüttelte den Kopf, doch Harry stand auf.
„Iss den auf dem Weg, ich will jetzt los."
Louis seufzte, griff nach der Zewarolle, riss ein Stück ab, auf das er den Toast legte und sagte leise, sodass es der Schwarzhaarige nicht mehr hören konnte: „Mit dir hat man es echt nicht leicht."
XXX
Als die Beiden sich erneut auf der Intensivstation meldeten erfuhren sie, dass Ed bereits auf die Normalstation verlegt worden war und Harry atmete erleichtert auf. Das war doch schon mal eine gute Nachricht.
Etwas besser gelaunt gingen sie zur neuen Station und klopften am Schwesternzimmer, um nach der Zimmernummer zu fragen.
Sofort öffnete eine junge blonde Schwesternschülerin und erstarrte unter Harrys Blick.
„Wir möchten unseren Freund besuchen.", begann Louis und nannte den Namen.
Die junge Frau nickte sofort, stürzte an ihren PC und tippte auf der Tastatur herum.
„Wie, wie sind ihre Namen?", fragte sie unsicher, traute sich nicht Harry anzusehen, der mit hochgezogenen Augenbrauen dastand.
Louis nannte sie und sie schluckte sichtbar, bevor sie leise sagte: „Der der von Ihnen Louis ist, darf gern ins Zimmer 202 gehen. Derjenige von Ihnen der Harry mit Vornamen heißt, ist von Christopher nicht erwünscht."
Sie sah, wie der Schwarzhaarige ausholte und mit seiner großen Hand wütend gegen die Tür schlug.
„Bitte was?", fragte er und Louis legte seinen Arm um ihn. „Schon gut, vielen Dank!", wandte er sich an die junge Frau deren Augen einen verängstigten Ausdruck angenommen hatten.
„Komm, lass uns erstmal ein Stück gehen.", sagte Louis sanft, zog Harry vom Türrahmen weg, dessen Augen wild blitzten.
„Er will mich nicht sehen?", polterte er nun. „Das kann doch nicht sein Ernst sein!"
„Pssst. Hier liegen kranke Leute.", versuchte sein Mann ihn sanft zurecht zu weisen, doch da erschien schon der Arzt von gestern im Flur.
„Was ist denn hier für ein Lärm. Ach sie.", die strenge Stimme schwenkte um und er lächelte die beiden Männer an.
„Es geht ihrem Freund bedeutend besser. Alle Untersuchungsergebnisse waren höchst erfreulich. Wir haben vorhin noch ein MRT gemacht, auf dem auch keinerlei Auffälligkeiten zu finden sind. Morgen dürfen sie ihn gern mit nach Hause nehmen."
Harry krampfte seine Hand zusammen. Nach Hause? Nach Hause, wenn er ihn nicht mal sehen wollte?
„Ich darf nicht zu ihm.", zischte er den Arzt an. „Das hat das blonde Püppchen da gesagt.", er zeigte durch die Glasscheibe zum Schwesternzimmer und der Arzt zog eine Augenbraue hoch.
„Ach wirklich, warum?", fragte er irritiert.
„Angeblich will er mich nicht sehen.", zischte Harry zurück und der Arzt sagte mit einem Lächeln. „Moment, ich spreche mal kurz mit Schwester Ina."
Doch auch der Arzt konnte Harry nichts anderes sagen, als das Ed verfügt hatte, dass nur Louis und nicht er Zutritt zum Zimmer haben sollte und so saß er nun am Ende des Ganges auf einem der Stühle und wartete darauf, dass Louis dem Rotschopf den Kopf wieder geraderücken würde, damit er mit ihm sprechen und sich vor allem entschuldigen konnte.
XXX
„Ed!", Louis sah den Ältesten im Bett sitzen und lächelte, als er sah wie munter dieser zu sein schien.
„Ich bin so froh, dass es dir gut geht.", er ließ sich auf den Bettrand fallen und zog ihn fest in den Arm.
„Ja, ich fühle mich eigentlich schon wieder ganz normal.", sagte der Rothaarige leise und sah auf die Bettdecke. „Ist er sehr sauer? Ich habe ihn eben gehört."
Louis zuckte mit den Schultern. „Sauer ist nicht das richtige Wort dafür. Er ist, seit du ins Krankenhaus gekommen bist, komplett durch, hat nicht eine Minute geschlafen und macht sich unglaubliche Vorwürfe. Er will sich entschuldigen und kann es nicht fassen, dass du das nicht zulassen willst.", erklärte Louis ehrlich und sah in die weit aufgerissene Augen.
„Er will sich entschuldigen?", Eds Herz schlug schneller. Hatte er doch bis eben noch gedacht, er würde Harry nie wieder sehen wollen, weil er ihn so sehr verletzt hatte, begann er nun wankelmütig zu werden.
„Ja, er sagte er war absolut unmöglich und unfair zu dir. Er hat nicht darüber nachgedacht und sich vollkommen verantwortungslos benommen.", Louis lächelte, als er sah, wie Eds Augen immer größer wurden, sein Oberkörper nach hinten ins Kissen sackte.
„Stimmt das wirklich, Louis?", fragte er nun leise und der Brünette strich ihm sanft über die Wange. „Würde ich dich anlügen?", sofort schüttelte der andere den Kopf.
„Siehst du. Vielleicht solltest du ihm doch eine Chance geben, sich zu erklären.", wieder lächelte Louis, stand auf und ging zum Fenster, blickte hinaus.
„Ich habe Angst.", hörte er da Ed leise sagen und sofort drehte er sich wieder um.
„Wovor?", fragte Louis nun, stellte sich wieder zu ihm ans Bett.
„Davor, dass er mich wieder in seinen Bann zieht und er mich dann wieder verletzt."
Louis ließ sich zurück auf die Matratze sinken, legte eine Hand auf das Bein des Älteren.
„Davor wirst du nie geschützt sein. Es kann immer passieren, dass dich ein Mensch und gerade auch ein Mensch, den du liebst, verletzt. Dennoch denke ich, dass es das Risiko wert ist. Ihr müsst einfach mehr miteinander sprechen, vielleicht die Sache mit dem 24/7 sein lassen und einfach nur beste Freunde sein. Ihr könnt ja spielen, aber mit dieser generellen Subgeschichte begibst du dich total in diese Abhängigkeit. Wärme und Nähe kann er dir auch so geben, dazu musst du ihm nicht zu Diensten sein und dich immer und jederzeit unterwerfen.", er hielt inne, sah wie es in Ed arbeitete.
„Das ist nur eine Idee, aber vielleicht könnte sie dir helfen, euch beiden."
XXX
Ed hatte zugestimmt zu empfangen, aber Louis gleichzeitig gebeten, dabei zu bleiben.
„Kleiner.", Harry blieb in der Tür stehen, nachdem sein Mann ihn reingerufen hatte und sah auf die blasse Gestalt im Bett, die ihn nicht ansah.
„Komm rein und mach die Tür zu.", sagte Louis mit einem Lächeln und dieser nickte, schloss leise die Tür und ging ans Bett.
„Es tut mir so leid, was ich gestern zu dir gesagt habe.", platze er direkt heraus, setzte sich aufs Bett und griff nach Eds Gesicht. Hielt es fest in seinen Händen und küsste ihn auf die Stirn.
„Ich wollte das nicht, ehrlich. In dem Moment habe ich nicht nachgedacht, auch nicht was das Verbot für dich bedeutet. Das war rücksichtslos und verantwortungslos von mir und ich verstehe, wenn du sauer auf mich und enttäuscht von mir als Freund und Dom bist."
Er ließ den Kleineren los und dieser blickte auf die Decke vor sich. „Ja, das bin ich.", sagte er leise und atmete hektischer, wusste das er ihn damit schon wieder provozierte, aber er musste jetzt die Wahrheit sagen.
„Ich weiß.", Harry griff nach den Händen, die sich in die weiße Decke krampften. „Es tut mir wirklich leid!", sagte er noch einmal bekräftigend und Ed blickte auf die großen Hände, die sanft über seine Handrücken streichelten.
„Wir müssen etwas ändern.", die Stimme war so leise, dass sie kaum zu hören war, doch der Schwarzhaarige hatte sie vernommen und die Worte jagten ihm Angst ein. „So geht es nicht weiter.", kamen die nächsten Worte und Harry sah mit leicht panischem Blick zu Louis, der mit den Schultern zuckte.
„Was willst du ändern?", fragte er nun, versuchte noch sanfter zu klingen.
Ed blickte kurz auf, sah für die Bruchteile einer Sekunde in Harrys Augen. „Louis hatte eben eine gute Idee, die ich gern probieren möchte..."
Wieder sah Harry seinen Mann an, der ihn aufmunternd anlächelte.
„Louis sagte, dass es für mich vielleicht besser wäre, wenn ich von dem Zwang, der Abhängigkeit wegkomme, dir gehorchen zu müssen, damit ich Nähe und Wärme von dir bekomme. Die würdest du mir als mein Freund auch so geben."
Harry legte den Kopf schief, verstand nicht wirklich den Zusammenhang, sah Louis fragend an.
„Kannst du das vielleicht erklären?", Ed sah den Brünetten an, der sofort nickte.
„Hör zu Harry. Wir wissen alle wie es um Eds Gefühle steht für dich. Er kann sie nicht abstellen und vermutlich werden sie auch immer so bleiben. Natürlich will er immer deine Nähe, deinen Zuspruch, deine Berührungen und dafür würde er alles tun. Das ist aber nicht wie in einer gesunden Dom / Sub Beziehung, sondern das ist schon eine Art von Abhängigkeit.", er hielt einen Moment inne, versuchte in den grünen Augen zu lesen, ob er ihm folgen konnte. Harry nickte, er verstand tatsächlich was Louis ihm sagen wollte.
„Deshalb ist es sinnvoll, die 24/7 Bedingung erst einmal aufzuheben, sodass Ed wieder für sich verinnerlichen kann, dass er nicht nur für Gehorsam Zuneigung bekommt, sondern einfach auch so, weil du ihn gern hast. So wie ich es letztens mit ihm abends auf der Couch gemacht habe. Ich habe ihn lieb und da ist es doch in Ordnung, wenn man das auch zeigt.", er lächelte den Rothaarigen an, der ein verunglücktes Lächeln zurück schickte.
„Ihr könnt natürlich, wenn ihr beide wollt auch weiterspielen, aber die grundsätzliche Beziehung sollte wieder einer normalen Freundschaft gleichen. Was meinst du Harry?"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro