Vier
Pain changes people. It makes them trust less, overthink more, and shut people out.
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Hatte sich mein Vater auch so gefühlt? Gefangen und verloren in einer Welt, die ihm vorkam wie seine persönliche Hölle. Mein Leben verwandelte sich gerade in den grausamsten Albtraum, abgesehen davon, dass ich nicht einfach aufwachen konnte.
Stattdessen lag ich rücklinks auf meinem Bett und starrte meine Zimmerdecke an.
Nach diesen ganzen Wutausbrüchen und vergossenen Tränen fühlte ich nur doch Leere, die meinen Körper aufgesucht hatte und nun mit Kälte bedeckte. Und mit diesen Gefühlen schloss ich die Augen und schlief erschöpft ein. Wenigstens fühlte sich das richtig an. Doch meine Ruhe wurde schon kurz darauf gestört, von dem Klingeln meines Handys. Hayes. Warum rief Hayes mich an?
Ein wenig verwirrt ging ich ran und wurde sofort mit verhaspelten Wortstücken überschüttet.
"Ganz ruhig, was ist passiert?" Ich setzte mich auf und lehnte mich an das Kopfende des Bettes. Irgendwas war mit Nash. Durch mein Handy hörte ich, wie Hayes nochmal tief Luft holte, bevor er von vorne begann.
"Nash hat sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und lässt mich nicht rein. Lilly, ich hab echt keine Ahnung was zwischen euch passiert ist, aber bitte komm her. Der nimmt sein komplettes Zimmer noch auseinander."
Sofort bekam ich Gewissensbisse, dennoch blieb ich ruhig und sagte bloß, dass ich vorbeikäme.
Lilly, Nebenwirkung der Medikamente können emotionale Schwankung und Verwirrung sein.
Die Worte von Dr Shepherd hallten in meinem Kopf wieder.
Emotional verwirrt, das war ich tatsächlich.
So schnell ich konnte zog ich meine Chucks über und schnappte mir den Haustürschlüssel. Scheinbar rannte ich so laut die Treppe runter, dass der Kopf meiner Mutter aus der Küche guckte, mit einem erschrockenen Ausdruck in ihrem Gesicht.
"Wo willst du denn jetzt noch hin?", fragte sie und wäre ich nicht so in Eile, hätte ich glatt die Falten auf ihrer gerunzelten Stirn gezählt.
"Nash."
Meine Füße trugen mich über den nassen Assphalt und ich strich mir Haarsträhnen aus dem Gesicht, die der Wind dorthin geweht hatte. Der Himmel wurde von einer fast schwarzen Wolkenwand verdeckt, aus der jeden Moment ein weiterer Regenguss und Blitzte hätte kommen können.
Wahrscheinlich war Elizabeth auch genau aus diesem Grund so aufgebracht, als ich vollkommen außer Atem mal wieder vor ihrer Haustür stand.
"Hast du nicht von dem Unwetter gehört, Süße? Solang es nicht lebenswichtig ist, soll man sich im Haus aufhalten." Sie zog mich rein und lächelte dann aber erleichtert. "Aber ich nehme an, dass es überlebenswichtig ist. Zumindest bringst du ein bisschen Licht in dieses Haus, denn Sky zickt, Hayes spielt auf seiner Konsole und Nash lässt niemanden in sein Zimmer."
Ein bisschen überfordert nickte ich. "Ich werd dann mal hochgehen."
Liz sah mich irgendwie mitleidig an, gab aber keinen Einwand von sich. Warum sollte sie auch?
Hinter Nashs Zimmertür waren undeutliche Laute zu hören, die ich nicht ganz zuordnen konnte.
Ich drückte mich an das Holz und legte mein Ohr daran. "Nash?"
Nichts. Keine Antwort.
Zaghaft klopfte ich und wartete mit klopfendem Herzen darauf, dass er reagierte.
"Was?!" Unbewusst schreckte ich zurück. "Ich... ich bin's."
Keinen Augenblick später wurde das Schloss umgedreht und die Tür ging auf.
Er stand mit verwuschelten Haaren und gesenktem Kopf in mitten seines Zimmers. Um ihn herum tobte ein Chaos, was mich ein wenig an den Anblick von Leys' Zimmer erinnerte.
Ich machte einen Schritt auf ihn zu und schloss die Tür hinter mir. Sein Anblick nahm mich so mit, dass ich ihn einfach umarmte. Sofort schlossen sich seine Arme um meinen Oberkörper und er drückte sein Gesicht in meinen Nacken.
Mit einem Mal vergaß ich alle Geschehnisse der letzten Stunden. Ich hatte seine Nähe so unfassbar vermisst, dass ich ihm jetzt nicht nah genug sein konnte. Mein Körper kribbelte, ich spürte nichts anderes als dieses Kribbeln und ich war so erleichtert, ihn wieder berühren zu können.
Meine Hände fuhren von seinem Rücken zu seinem Nacken, bis sie sich in den braunen Haaren wiederfanden.
Ich wusste nicht wie lange wir dort einfach bloß in unseren Armen standen, aber irgendwann löste er sich von mir und sah dann auf mich herab. Ich wollte nicht, dass er etwas sagte und damit möglicherweise den Moment ruinierte. Unbewusst fiel mein Blick auf seine Lippen.
Die Hormone in meinem Körper spielten so verrückt, dass ich beinahe geseufzt hätte, doch dies und alles andere was gerade in meinem Kopf vor sich ging, wurde abgeschaltet, als Nash sich zu mir runterbeugte mich küsste.
Diese eine Woche war plötzlich vergessen. Und alles andere auch.
Seine Lippen stoppten die Zeit für mich und ließen mich gleichzeitig lebendiger denn je fühlen.
All mein Schmerze verwandelte sich in Leidenschaft, die nicht gestillt werden konnte.
Meine Wahrnehmung war nur noch verzerrt, mein Herz war kurz davor aus meiner Brust zu springen und Nashs Lippen machte es nicht leichter.
Sie fanden sich an meinem Hals wieder, wanderten zu meinem Schlüsselbein, hinter mein Ohr.
Ich spürte, wie seine Fingerspitzen über meinen Rücken tanzten und dann unter den Bügel meines BHs gingen. Seine Hände bewegten sich zum Saum meines Tops und er begann damit zu spielen, bis ich ihm dabei half es auszuziehen, weil es echt lästig wurde.
Kurz grinste er mich an, bevor er mich hoch hob und auf seinem Bett absetzte. Ich zog ihm sein Shirt über den Kopf und beeindruckt von meinem eigenen Selbstbewusstsein, denn soweit war ich noch nie mit einem Jungen gegangen.
Aber es fühlte sich alles so richtig an und ich vertraute ihm.
"Lilly.", kam es mühevoll aus seinem Mund und er stützte sich neben meinem Gesicht auf seinen Ellenbogen ab. "Hm?", fragte ich und spielte mit seiner Halskette.
"Sag stop, wenn es dir viel wird. Bitte, versprich es mir." Mit seinen verwuschelten Haaren und geschwollenen Lippen sah er so süß und gleichzeitig so heiß aus, dass mir ganz schwindelig wurde.
"Versprochen." Seine Sorge war zwar unnötig, aber es war eine liebe Geste von ihm, mir das zu sagen.
Als seine Hände über meinen Oberkörper fuhren und hin und wieder unter den Bund meiner Jogginghose gingen, konnte ich mir ein dummes Kichern nicht verkneifen. Nash sah mich amüsiert und mit gehobenen Augenbrauen an.
Oh Gott, ich liebte diesen Jungen.
"Was?", fragte er und legte seine Finger um mein Kinn.
"Nichts.", lachte ich leise und versteckte mein Gesicht in seinem freien Oberkörper.
"Ich bin bloß sehr kitzelig." Was mir jetzt mehr oder weniger zum Verhängnis wurde.
Nash schmunzelte über meine Aussage und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze.
"Du bist süß."
"Ich weiß."
~*~*
Ich bin eine sehr unzuverlässige "Autorin", ich weiß. Und es tut mir echt so leid, aber ich so viel zu tun und blablabla... ALSO rechnet mit längeren Pausen.
Ich hoffe dennoch es hat euch gefallen und lest meine Story weiterhin.
xx sunshinesupergirl
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