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Drei


Jedes Körperglied an mir zitterte unaufhörlich.
Panisch suchte ich am Boden meine Tabletten. Die kleine orangene Dose war mir heruntergefallen und unter mein Bett gerollt. Endlich bekam ich das Gefühl von hartem Plastik an meinen Fingerspitzen zu spüren und ich zog es hervor.
Ein Wunder, dass ich die Dinger in meinem Zustand alleine runterbekam.
Die Wirkung ließ auf sich warten, doch innerlich beruhigte ich mich schon nach wenigen Sekunden.
Aus dem Zimmer meines Bruders war Fall Out Boy in einer ohrenbetäubenden Lautstärke zu hören.
Jedes Mal, wenn er mitbekam, dass ich zuhause war, drehte er voll auf. Doch ich sagte nichts dazu.
Während ich im Krankenhaus oder meinem Zimmer war, ging er entweder zur Schule, spielte Lacross oder Basketball und manchmal verunstaltete er auch sein Zimmer.
Seit er wieder in Mooresville war, erkannte ich ihn nicht wieder.
Er hatte Wutausbrüche und randalierte in seinem Zimmer, ging mit gesenktem Kopf durch die Gegend und schmiss Beleidigungen durch die Welt, als wäre es das normalste der Welt.

Langsam stand ich vom Boden auf und suchte mir frische Kleidung aus dem Kleiderschrank.
Selbst unter dem kalten starken Wasserstrahl hörte ich die Musik aus dem Nebenzimmer.
Wahrscheinlich provozierte er es so, damit ich tatsächlich mal zu ihm rüberkam und mit ihm redete.
Doch schon allein der Gedanke kostete mich so viel Überwindung, dass ich kopfschüttelnd die Augen schloss.
Als ich aus der Dusche stieg, war die Musik tatsächlich leiser geworden. Vermutlich Mums Bitte.
Ich kramte meine blonden Haare und flocht mir einen Bauernzopf.
Nach solchen Anfällen versuchte ich, so gut es nun mal ging, mit dem Alltag weiterzumachen und gar nicht an den Aussetzer zu Denken. Dazu gehörte zwar nicht mit meinem Bruder zu reden, das wäre nur noch ein Stressauslöser und sowas sollte ich vermeiden, aber hatte irgendwie das Verlangen mit ihm reden zu müssen.
Deshalb stand ich nun in Jogginghose und Top vor seiner Tür und überlegte wie ich beginnen sollte.

"Hey Bruderherz, sorry dass ich dir nicht erzählt hab, dass ich einen Tumor in meinem Kopf habe. Wie läuft's sonst so in deinem Leben? Alles paletti?"
Nein, definitiv nicht so.

Gerade, als ich mir was zusammen gereimt hatte, wurde die Tür auf gerissen und ein verschwitzter Leys lief in mich hinein. Seine Fingerknöchel waren aufgerissen und hinter ihm baumelte der Boxsack hin und her.
Er sah mich kurz erstaunt an, dann aber verwandelte sich sein Blick in den puren Hass und er schubste mich zur Seite. Die Tür des Badezimmers knallte er hinter sich zu. Bedrückt blickte ich auf die verschlossene Tür und wünschte mir nichts anderes, als dass wieder normal zwischen uns wäre.

In seinem Zimmer war das Fenster offen und ein Luftzug breitete ein völliges Chaos von Papieren auf seinem Schreibtisch aus. Schnell lief ich durch den Raum und zog es zu.
Eigentlich wollte ich schnell wieder hier raus, doch der Anblick seines Zimmers zwang mich zum Bleiben.
Auf der Couch neben der Tür lag ein Berg an Klamotten, die eigentlich in den Schrank gehörten. Auf seinem Bett lagen auch Kleidungsstücke, seine Gitarre verwahrloste auf seinem Schrank und über den ganzen Boden verteilten sich seine Lieblingsbücher. Ich schluckte und hob den letzten Band von Harry Potter, sein Lieblingsbuch, auf. Die Seiten waren herausgerissen worden und lagen lose im Einband.
Mitgenommen setzte ich mich auf sein Bett. Das Bild von uns Beiden, als wir klein waren, welches sonst immer auf seinem Nachttisch gestanden hatte, lag mit zerbrochenem Glas neben seinem Bett. Am liebsten wäre ich auf der Stelle erneut in Tränen ausgebrochen.
Wenn er mich damit verletzen wollte, hatte er dies geschafft.

Ich saß die ganze Zeit auf seinem Bett und dachte darüber nach, was für ein Mensch ich eigentlich geworden bin. Egoistisch, selbstgerecht, naiv.
Leys kam wieder in sein Zimmer, mit nassen Haaren und einem Outfit was meinem ähnelte. Ich schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln, welches er mit einem kalten Blick abwies. Zum ersten Mal fielen mir seine dunklen Augenringe auf, die sein Gesicht viel älter wirken ließen.
Er schob seine Kleidung von dem Sofapolster und setzte sich.

"Was willst du?" Er redete. Er redete mit mir. Zwar wirkte seine Stimme irgendwie fremd und weit weg, aber er sprach zumindest.
"Meinen Bruder.", sagte ich und betete zu Gott, dass Leys mich nicht abwies.
"So plötzlich?" Seine Gegenfrage erinnerte mich an das Gespräch vorhin mit Nash, welches ein bisschen unglücklich verlaufen war. Aber dieser Junge vor mir war nicht Nash, sondern mein kleiner Bruder, der mich brauchte, genauso wie ich ihn brauchte.
"Hör auf. Hör auf sowas zu sagen.", bat ich ihn, beinahe flehte ich. "Ich habe das nicht so gemeint, was ich zu Mum gesagt habe. Ich war bloß wütend."
Er hob seinen Kopf und ich schluckte, als sich sein Blick in mein Gesicht bohrte.

"Das bin ich auch. Ihr habt mich einfach so abgeschoben, bloß weil du auf diese blöde Tour mit musstest und Mum keine Zeit hatte. Und jetzt wo du krank bist, sollte ich wiederkommen. Was passiert wenn du tot bist, huh?! Mum wird keine Kraft mehr haben und ich muss diesmal in die scheiß Hamptons ziehen, damit ich noch in den Vereinigten Staaten bin."

Mir kam es hoch. Bei seinen Worten wurde mir schlecht. Er rechnete also fest damit, dass ich sterben würde.
"Du bleibst hier und kannst dann mein Zimmer haben."
Die Wut in seinem Gesicht verblasste und er wurde blass. "Ich..."
Ich stürmte nicht raus, stattdessen stand ich auf und zog leise die Tür hinter mir zu.
Vermutlich war der Tod in meiner Lage gerade das angenehmste. Aber ich hatte es nicht nötig mich meine restliche Lebenszeit mit Selbstmordgedanken rumzuschlagen.

In meinem Zimmer griff ich nach meinem Laptop und loggte mich bei Twitter ein. Die Gerüchteküche brodelte nur so vor Klatsch, einfach erbärmlich. Die meisten glaubten ich wäre schwanger, weil Nash und ich nicht mit auf Tour waren.

Miss_Lilly
Nein, ich bin nicht schwanger. Ich habe Krebs und Nash ist für mich da. Ich habe mir das alles nicht ausgesucht, aber das Leben ist nunmal keine Pralinenschachtel.
xx Lilly

Und damit wussten alle, was der wirkliche Grund für meinen Ausstieg war. Einen kräftigen Applaus für Miss Conner.


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