9. Kapitel
FREDS SICHT
Jane murmelt etwas vor sich her und schläft dann ein. Es hat sich so angehört, wie "Weckt mich".
George fängt an leise zu lachen.
"Deine Erzählungen sind so langweilig, dass sie schon einschläft!"
Vor lachen ist er am Boden.
Ich schüttel nur den Kopf und fange dann auch an zu lachen.
Ich betrachte etwas Jane. Sie sieht so ruhig aus. Im Gang war sie so aufgeregt. Richtig blass. Mich würde es mal interessieren was sie beim Nachsitzen machen muss. Der alten Hexe trau ich alles zu.
Janes Bluterguss sieht schon sehr verdächtig aus. Als ob Pinki sie geschlagen hat.
Sie rutscht die Wand runter, doch schläft sie weiter. Es muss wohl sehr anstrengend gewesen sein.
Mir fällt etwas auf ihrer Hand auf.
Ich gehe etwas näher dran. Es sieht so aus, als ob es aufgeritzt wäre.
Vorsichtig ziehe ich den Ärmel etwas weg. Erschrocken gehe ich ein Schritt weg.
"Was ist los, Bruder?", fragt George.
"Guck dir mal ihre Hand an."
George kommt zu mir und schaut es sich an.
"Bei Merlins Unterhose. Umbridge foltert sie. Die hat es sogar signiert. Das kann die doch nicht machen. Vorallem nicht bei ihrer eigenen Tochter!", schimpft George, "Guck dir mal die Stelle unten am Umhang an. Da ist Blut."
Er hat recht, bei allem, was er gesagt hat.
"Wir müssen etwas dagegen machen."
"Was denn?", fragt George.
"Keine Ahnung, aber jetzt lass uns den Streich machen. Mir wird schon etwas einfallen", antworte ich und wecke Jane.
JANES SICHT
Wir gehen vorsichtig ins Büro meiner Mutter.
Meine zwei Begleiter flüstern Lumos.
Die Katzen an der Wänden sehen jetzt noch angsteinflößender aus.
Ich konzentriere mich auf den Zauberspruch. Alles was vorher Pink war, ist jetzt schwarz.
Die Katzen in den Bildern sind jetzt auch schwarz und total hässlich.
"Da freut sich deine Mutter, wenn sie morgen auf wacht!", lacht Fred oder George leise.
"Wartet kurz hier. Ich habe noch eine andere Idee!", sage ich.
Ich gehe zum Schlafzimmer meiner Mutter. Hier ist auch alles Pink. Wie kann man Pink so gerne haben?
Und seit wann schläft meine Mutter mit Licht?
Ein lauter Schnarcher ertönt neben mir, der mich fast von den Füßen haut. Danach muss ich leise anfangen zu lachen, wegen meiner eigenen Blödheit.
Ich benutze den gleichen Zauber wie in ihrem Büro. Dann mach ich noch ihre Kleiderschränke auf.
Nur pinke und grüne Sachen sind zu sehen. Kopfschüttelnd zauber ich da auch alles schwarz, außer ein Kleidungsstück. Das färbe ich rot-gold. Um meine Mutter noch etwas mehr zur weißglut zu bringen, schreibe ich an die Wand: Butterbier ist süß, doch Rache noch süßer.
Zufrieden mit meinem Streich gehe ich zu Fred und George. Die beiden warten geduldig auf mich. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht gebe ich ihnen einen Zeichen, um raus zu gehen.
Leise und bedacht gehen wir zum Gemeinschafts Raum. Zum Glück hat keiner uns gesehen. Das wäre sonst schlecht für uns ausgegangen.
Im Gemeinschafts Raum fangen wir wie auf Kommando an zu lachen.
"Die freut sich Morgen bestimmt!", lacht einer der Zwillinge.
"Was hast du im Schlafraum gemacht?", fragt der andere.
"Ach das werdet ihr morgen schon sehen", meine ich geheimnisvoll.
Gähnend sage ich gute Nacht und gehe dann in meinem Schlafsaal. Ohne mich noch umzuziehen, lasse ich mich auf das Bett fallen und schlafe auch sofort ein.
Am nächsten Morgen bin ich wieder die erste die wach ist und sogar gut gelaunt. Zum ersten mal freue ich mich meine Mutter zu sehen.
Ich bin gespannt ob sie in schwarz oder in Gryffindor-Farben kommt.
Wahrscheinlich in schwarz.
Das beste ist, dass sie es nicht zurück zaubern kann. Nur ich kann das.
Pfeifend laufe ich in die große Halle. So langsam habe ich einen Überblick über das Schloss. Ich wüsste nur gerne, wo die Eulerei ist. Am besten frage ich gleich mal Hermine.
Diesmal bin ich wirklich die erste die in der Halle ist. Außer Dumbledore, der isst schon sein Pastete.
"Guten Morgen, Professor!", begrüße ich ihn freundlich.
"Wunderschönen guten Morgen, Miss."
Ich setze mich schon mal hin und fange langsam an zu essen. Immer wieder gucke ich zum Eingang, um zu sehen ob jemand rein kommt.
Auf einmal ist ein lauter Schrei zu hören, der mich zusammen zucken lässt. Es hört sich so an wie ein kleines Mädchen, doch weiß ich es besser.
Meine Mutter ist wohl endlich mal aufgewacht und sieht ihr wunderschönes Zimmer.
Schadenfreudig esse ich weiter.
So langsam wird die Halle immer voller. Unter anderem auch Harry, der sich neben mich setzt.
"Hast du den Schrei auch gehört?", fragt er mich.
Mit einem Grinsen im Gesicht sage ich: "Ja".
Ich gucke nochmal zum Eingang und spucke den Orangensaft auf Ron.
"Sorry Ron", lache ich.
Das ist ja noch besser als ich gedacht habe.
Ich falle vor Lachen auf den Boden. Die anderen an meinen Tisch folgen meinem Blick und fangen an zu lachen. Auf einen Schlag lacht die ganze Halle.
Meine Mutter tut so als ob nichts wäre und stolziert auf den Lehrern Tisch zu. Auf McGonagalls Gesicht kann ich ein kleines Lächeln sehen. Nur unscheinbar, doch erkennbar.
Mein Bauch tut vor Lachen schon weh. Nie hätte ich gedacht, meine Mutter in den Gryffindor-Farben zu sehen.
Fred und George kommen auf mich zu und helfen mir hoch.
"Du bist genial.", sagen sie gleichzeitig.
Die beiden zerquetschen mich halb, aber dennoch genieße ich die Umarmung.
Es ist die schönste Umarmung die ich je hatte und gleichzeitig die einzige.
Meine Mutter tötet mich mit ihrem Blick. Das ich heute Nachmittag noch Nachsitzen habe, vergesse ich für einen Moment. Darüber kann ich mir später auch noch Sorgen machen.
"Könnt ihr mir sagen, wo die Eulerei ist?", frage ich die Zwillinge.
"Na klaro", sagen sie beide wieder gleichzeitig.
Nach der guten Erklärung, bin ich im Eulenturm. Anscheinend hat mich Keks sehr vermisst, denn er kommt sofort angeflogen.
"Na du."
Ich gebe ihm einen Eulenkeks, den er sofort verschlingt.
Ich streichel ihn etwas. Eulen sind so schöne Tiere. Sie sind nicht nur schlau, sondern gleichzeitig wunderschön.
Von dem Turm aus, hat man eine super Aussicht. Man kann den See sehen und den Verbotenen Wald. Dann noch eine kleine Hütte. Ich frag mich, wer da wohnt.
Ich muss unbedingt mal zum See.
Es sieht von hier so schön aus, also müsste er es dort auch sein.
Vielleicht heute nach dem Untericht dann kann ich dort meine Hausaufgaben machen.
Die erste Stunde bleibe ich im Eulenturm. Mir gefallen die Freistunden auch sehr gut. Ich unterhalte mich etwas mit Keks. Natürlich kann er mir nicht antworten, doch habe ich das Gefühl, er versteht mich.
Für eine Freundschaft würde ich Keks nie aufgeben. Ist es eine Freundschaft die ich mit den Zwillingen führe, oder sind wir nur Streich-Helfer?
Nach meiner super Stunde mit Keks, gehe ich zu Zauberkunst. Zauberkunst ist auch ein super Fach. Es ist echt spaßig. Nicht nur, dass der Professor auf einem Stapel Bücher stehen muss, um uns sehen zu können.
Pfeifend gehe ich zu Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Den ganzen Tag habe ich anerkannte Blicke von meinen Mitschülern bekommen. Ich habe sogar von McGonagall einfach so 10 Punkte bekommen. Lachend schüttel ich meinen Kopf. Heute kann mir nichts mehr die Laune verderben.
"Da hat jemand aber gute Laune", sagt jemand hinter mir, sodass ich zusammen zucke.
"Erschrecke mich doch nicht so!", lache ich.
Draco guckt mich ohne Emotionen an. Diesmal ist er sogar ohne seinen Bodyguards unterwegs.
"Wo hast du deine zwei besseren Drittel gelassen?", frage ich ihn.
Draco schaut mich an.
In seinem Gesicht kann man deutlich ein Fragezeichen erkennen.
"Hast du den Streich gemacht?", fragt er.
"Ich weiß nicht, was du meinst", meine ich unschuldig.
Doch muss ich sofort anfangen zu lachen. Dieses Bild werde ich nie mehr aus meinen Kopf bekommen.
"Also ich an deiner Stelle hätte es in den Slytherin-Farben gemacht und nicht in Gryffindor", flüstert Draco.
"Ähm neeee. Slytherin wäre doch keine Strafe gewesen. Sie war früher in diesem Haus."
Verblüfft schaut Draco mich an.
"Hättest du nicht dann auch nach Slytherin kommen sollen?", fragt er wieder etwas.
Warum interessiert es ihn überhaupt?
Ich habe von den anderen gehört das er ein richtiger Fiesling ist.
Vorallem zu Muggelstämmigen.
Was ich bin, weiß ich nicht, aber ich denke Reinblütig. Als ob meine Mutter sich auf ein Halbblut eingelassen hätte.
"Ich weis nicht, warum dich das interessiert. Nur weil meine Mutter dort war, muss ich nicht auch dort sein", zische ich.
Slytherin wäre keine schlechte Entscheidung gewesen, aber Gryffindor ist auch nicht schlecht.
Ich lasse Draco stehen.
"Jetzt ist das kleine Schlammblut beleidigt!", ruft er mir hinterher.
Sofort bleibe ich stehen. Ich kann gar kein Schlamblut sein, weil meine Mutter hier an der Schule unterrichtet.
Ich laufe zurück zu dem grinsenden Draco. Mit meinem Zauberstab in der Hand bleibe ich vor ihm stehen.
"Du bist so dumm. Wie kann ich ein Schlamblut sein, wenn meine Mutter hier Lehrerin ist. Wann wird es in deinen Kopf rein gehen, dass Muggelstämmige mit Reinblütern gleichgesetzt sind. Hermine ist schlauer als du und du bist ein Reinblut. Ich habe gedacht du wärst nicht so, wie alle sagen, doch habe ich mich wohl in dir getäuscht!", flüster ich gefährlich zu ihm.
Meinen Zauberstab halte ich an seine Kehle. "Wenn du noch einmal in meiner Anwesenheit Schlammblut sagst... Nein, überhaupt, dann hast du es mit mir zu tun. Ich glaube, dir ist der Cruciatus Fluch bekannt.
Müsste eigentlich, da deine Eltern Todesser sind und natürlich deine Tante Lestrange. Also schön deine Klappe halten."
Nach meiner schönen Rede gehe ich diesmal wirklich.
"Wenn das mein Vater erfährt!", meint Draco mir hinter her zu schreien.
"Dann wird dein Vater nichts machen, weil ich die Tochter meiner Mutter bin", rufe ich zurück.
"Leider", füge ich in Gedanken hinzu
Im Klassenraum muss ich mir wieder ein Lachen verkneifen. Es sieht einfach nur so urkomisch aus.
Meine Mutter blickt mich mit ihren Todesblick an, sodass sich meine Haare im Nacken aufstellen.
"Zauberstäbe weg!", befiehlt sie zuckersüß als, ob nichts ist.
Wieder einmal fängt die Stunde beim Teufel an.
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