55. Kapitel
Snape hat gesagt, Harry würde in das Verließ von den Lestranges einbrechen. Damit hatte er wohl recht, denn mein Mal hat heute Nachmittag angefangen zu kribbeln vor Wut meines Meisters. Verrückt, dass das geht.
Und als die Nachricht kam, dass Kobolde tot in Gringotts aufgefunden wurden, konnte ich eins und eins zusammen zählen. Das zusammen bedeutet, dass der Dunkle Lord nun Bescheid weiß, dass Harry seine Seelenstücke zerstört.
Die große Schacht wird kommen und ich würde das Armband meines Vaters darauf setzen, dass es noch diese Nacht passieren wird.
Deswegen spielen meine Nerven verrückt. Ich schwitze die ganze Zeit, habe keinen Bissen meines Essens hinunter bekommen. Ein paar andere sind genauso angespannt wie ich. Narzissa gehört zum Beispiel dazu. Sie scheint zu wachsam zu sein. Schaut immer wieder auf ihr Mal oder auf die Tür, als ob sie auf etwas Bestimmtes warten. Und das tun wir allemal. Wir warten auf Voldemort, auf ein Zeichen, dass es losgeht und wir unser Leben für ihn riskieren müssen.
Geduld war noch nie meine Stärke, immer mehr mache ich mich verrückt. Ich merke doch, dass etwas am laufen ist. Dass dort draußen gerade etwas passiert, aber es vergehen Stunden, bevor etwas passieren sollte.
Damit ich irgendwas zu tun habe, mache ich mich bereit dafür, mit meinen Sachen abhauen zu können. Ich packe meine Tasche ein, die ich nie wirklich ausgepackt habe. Alle Dinge, die mir gehören, verstaue ich in der Tasche, aber es ist nicht viel. Nur ein paar Kleidungsstücke. Meinen Zauberstab werde ich brachen müssen und andere Wertsachen besitze ich nicht. Das Armband, das mir mein Vater geschenkt hat, wird mit in den Krieg ziehen. Nicht einen Tag hatte ich es seit jenem Geburtstag abgenommen, obwohl ich es öfters verstecken musste. Aber es gehört zu mir und gibt mir den letzten Funken Sicherheit in der tiefsten Nacht.
Einen Raum habe ich die letzten Monate vermieden. Dracos Zimmer.
Und da heute vielleicht mein letzter Tag sein wird, mein letzter Tag, den ich hier verbringen werde, betrete ich ihn.
Nur nach wenigen Sekunden, bin ich von seinem Duft eingelullt und das schmerzliche Gefühl des Vermissens umgibt mich, so schlimm wie noch nie. Es treibt mir die Tränen in den Augen und schlimme Gedanken in meinen Kopf.
Draco könnte auch sterben.
Vielleicht wegen mir. Und darauf kommt noch ein viel schlimmerer Gedanke.
Was ist, wenn Draco die eine Seite ist und Harry die andere und ich muss mich für einen entscheiden?
Und wenn ich die falsche Seite nehme, wird Voldemort überleben.
Mir wird speiübel und ich schaffe es gerade noch so zur Toilette. Es kommt aber nur Galle heraus, denn seit gestern habe ich nichts gegessen und das waren zwei Toast.
Die Dunkelheit frisst einen von innen auf und wenn sie einmal angefangen hat, hört sie nicht wieder auf. Bis nichts mehr von dir übrig ist, außer die Dunkelheit.
Ich hänge immer noch im Bad, als das Zeichen kommt, auf das wir gewartet haben. Mein Mal brennt höllisch. Einen kleinen Moment wird mir schwarz vor Augen, wegen der Schmerzen. Doch dann sehe ich einen Wald, wo Voldemort auf uns wartet. Es ist der Verbotene Wald. Bevor mich weitere Gedanken aufhalten können, appariere ich dorthin und was mich dort erwartet, erschreckt mich zu Tode.
Tausende schwarz gekleidete Zauberer. Alle Todesser. Einige, die unter dem Imperius Fluch stehen. Einige, die aus Angst handeln und gezwungen wurden. Und dann kommen noch einige wie mich. Die unbedingt in diesen Zirkel wollten.
Wie es mir erscheint, werden die Todesser gewinnen, so viele wir sind. Der Orden des Phönix hat keine Chance, sie sind zu schwach. Vor allem, wohin sollen sie mit den ganzen Schülern?
Verdammte Scheiße. In der Realität ist alles noch viel schlimmer, als es in meinen Träumen es war.
"Meine treuen Todesser, heute ist der Tag der Tage gekommen. Heute ist es soweit zu zeigen, wie stark wir sind. Wir werden die Weltherrschaft an uns reißen und jeder der nicht hinter uns steht wird vernichtet. Egal, wer er ist, wir zeigen keine Gnade. Aber Harry Potter gehört nur mir. Ich muss ihn vernichten. Wer ihn sieht, bringt ihn unverzüglich zu mir. Macht euch bereit", ertönt Voldemorts Stimme auf dem Platz.
Ich versuche jemanden zu finden, den ich kenne. Aber kein Snape oder Draco.
Aus Monaten Gewohnheit flechte ich mir die Haare zu einen Seitenzopf. So wie ich es immer getan habe, bevor ich jemanden töten musste. Ich mache mich bereit für den Kampf. Bereit dafür, Leben zu retten, Leben zu beenden und nicht aufzufliegen, so lange es geht. Es wird schwierig, das ist mir bewusst. Aber ich schaffe das. Ich bin die Tochter meines Vater, der starb um Harry zu retten. Und falls es bei mir auch so sein wird, ist es so. Ich bin bereit mein Leben aufs Spiel zu setzen, solange der richtige Spieler gewinnt.
"Alisson", sagt der Dunkle Lord, der auf einmal neben mir steht. Ich greife in meine Tasche zu meinen Zauberstab. "Deine Aufgabe ist es erstmal, etwas für mich zu finden. Im 'Raum der Wünsche' habe ich vor Jahren etwas versteckt. Ein Diadem. Du findest das und bringst es direkt zu mir. Pass auf, dass es nicht zerstört wird, ansonsten hast du ein Problem. Verstanden?! Mach dich auf den Weg, wenn wir die Schule gestürmt haben."
Bevor ich postieren kann, geht Voldemort auch schon wieder weg.
Diese Information trifft mich wie ein Schlag.
Das Diadem ist ein Horkrux. Ich kann es sofort zerstören, wenn ich es gefunden habe. Das ist gut, sehr gut.
Mir fällt auf, dass Nagini die ganze Zeit bei Voldemort ist. Eingesperrt in einem unsichtbaren Käfig. Erstmal habe ich keine Chance, sie zu töten. Erst ist das Diadem dran und danach die Schlange. Dann fehlt nur noch ein Horkrux, um den muss sich Harry kümmern. Er muss wissen, was es ist. Ich weiß nicht, was passieren wird, wenn ich meine vorgenommen Sachen in die Wirklichkeit umsetzen werde.
Die schwarze Masse macht sich auf den Weg. Laut und brüllend. Auch ich gehe aus dem Wald, bleibe aber im Abseits und werde den ersten Angriff von weitem betrachten. Wenn alle Todesser im Schloss sind, werde ich mich auch auf den Weg machen.
Um nicht in Panik auszubrechen, konzentriere ich mich nur auf meine Atmung. Darauf, dass mein Bauch sich hebt und senkt. Meine Umgebung schalte ich aus. Kein komisches Gefühl mehr im Herzen, jedenfalls für eigene Momente.
Der Lärm und das Gebrüll schwirrt an. Die Todesser laufen zu den Toren Hogwarts. Sie sind heiß auf den Kampf, den sie jetzt bestreiten werden. Wo sie töten werden, wo sie sterben werden.
Ich sehe Zauberer schlaff auf den Boden fallen, zertrampelt von den eigenen Leute. Wie sie von der Brücke herunter fallen.
Nicht lange dauert es, bis die Meute nicht mehr zu sehen ist. Schließlich ist es Zeit für mich, meine Aufgabe zu erfüllen.
Mir klopft das Herz bis zum Hals und meine Hände schwitzen wie verrückt. Ich habe Angst und tu gerade alles, um nicht einfach abzuhauen. Das wäre zu einfach, abhauen. Das kann jeder und ich bin nicht jeder.
Bevor ich die letzten Schritte mache, wo ich noch halbwegs sicher bin, habe ich eine sehr gute Idee. Ich zauber mich unsichtbar, so kann mich niemand angreifen und ich kann den richtigen helfen, ohne dass es jemandem auffällt.
Noch einmal atme ich tief aus und dann nehme ich meine Beine in die Hand.
Auf in die Schlacht.
Hallo Potterheads,
Tut mir leid das letzte Woche keine Kapitel kam. Dafür wird es jetzt umso spannender, hoffe ich jedenfalls, dass es mir gelungen ist. Dazu könnt ihr bei der "Wette" mit machen und mit raten, was passiert in der Schlacht und wen ich sterben gelassen habe. Wenn ihr dazu Lust habt zu rätseln. Würde mich interessieren, wie ihr denkt, wie grausam ich doch sei.
Tschüß und bis bald.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro