Kapitel 5
Wir beschließen, dass wir Dumbledore bescheid sagen, wenn Dean morgen früh noch nicht erschienen ist und legen uns alle mit einem mulmigen Gefühl ins Bett.
Ich kann nicht einschlafen, weil ich die ganze Zeit an ihn denken muss, also gehe ich nach einer Zeit runter in den Gemeinschaftsraum. Dort setze ich mich in einen der Sessel am Kamin und schaue dem Feuer zu, dass gerade dabei ist auszuglühen.
"Kannst du auch nicht einschlafen?", fragt jemand hinter mir und ich erschrecke mich. Es ist Harry, der sich neben mich in den anderen Sessel setzt. Ich schüttele den Kopf und schaue wieder dem Feuer zu.
"Das mit Dean trifft dich ganz schön doll, oder?", fragt er vorsichtig. "Ja, es ist irgendwie komisch. Vorhin hatten wir noch ein Date und jetzt ist er einfach weg. Vielleicht ist ihm ja etwas Schlimmes passiert.", sage ich mit ängstlichem Ton. "Ach Quatsch. Ihm ist bestimmt nichts Schlimmes passiert.", versucht Harry mich zu beruhigen, aber es klappt nicht, denn ich mache mir immer noch zu viele Sorgen. Was alles passiert sein könnte.
"Wollen wir vielleicht das Thema wechseln?", frage ich ihn unsicher. "Ja klar. Über was wollen wir denn reden?", fragt er sichtlich glücklich, dass wir über was anderes reden. "Damals auf der Zugfahrt meintest du, dass du deine Geschichte erst vor kurzen erfahren hattest. Wieso eigentlich?", frage ich ihn neugierig. "Willst du die ganze Geschichte hören?", fragt er und als ich nur nicke fährt er einfach fort. "Also ich bin bis ich elf war und den Brief bekommen habe, bei meinem Onkel und meiner Tante aufgewachsen. Sie sind keine Magier und ich hatte es ziemlich schwer wegen meinem Cousin, der mich immer geärgert hat. Sie mochten mich nicht besonders und haben mich deswegen immer unfair behandelt. Dann kam der erste Brief, aber sie ließen mich ihn nicht lesen. Ich war total sauer, aber dann kamen immer mehr Briefe. Mein Onkel wurde richtig sauer und ist sofort mit uns weggefahren, damit ich keinen von den Briefen lese. Wir wahren dann auf so einer einsamen Insel mit einer Hütte drauf, mitten im Meer. Dann kam in der Nacht der Halbriese Hagrid und hat mir alles erklärt und mir den Brief gegeben. Meine Tante und mein Onkel haben mich die ganze Zeit angelogen und gesagt, dass meine Eltern bei einem Autounfall gestorben wären. Auf jeden Fall hat Hagrid mich dann zur Winkelgasse gebracht und dann kam ich nach Hogwarts.", erklärt er mir und ich höre interessiert zu.
"Ich finde es seltsam, dass du die ganze Zeit berühmt warst, aber selber nichts davon wusstest." "Ja, ich war auch ein bisschen geschockt, als ich das erfahren habe.", sagt er und lächelt. "Kannst Du dich eingentlich noch an die Nacht damals erinnern?", frage ich ihn vorsichtig, weil ich ihm nicht zu nahe gehen will. "Das einzige an was ich mich erinnern kann, ist ein grüner Lichtblitz, an mehr nicht.", sagt er ernst.
Danach schweigen wir uns an. "Ich gehe dann mal wieder nach oben und versuche nochmal zu schlafen. Gute Nacht.", unterbricht Harry das Schweigen und geht.
Ich bleibe noch ein wenig in dem Sessel sitzen, bis mir fast die Augen zufallen und das Feuer auch allmählich aus geht.
Wieder im Schlafsaal angekommen lege ich mich ins Bett und schlafe sofort ein.
Ich liege auf einer Wiese. Der Himmel ist strahlend blau und die Sonne strahlt. Ich fühle mich wohl und genieße das Wetter. Plötzlich fängt es an zu donnern und ich setze mich auf. Hinten am Horizont kommt jemand angelaufen. Der Himmel zieht sich zu und es wirkt plötzlich sehr bedrohlich. Der Junge, der angelaufen kommt ist Dean und er wird von etwas verfolgt. Es hat drei Köpfe und einen riesigen Körper. Ich gerate in Panik und laufe zusammen mit Dean vor dem Etwas weg. Wir rufen beide um Hilfe, aber es hat keinen Sinn. Das dreiköpfige Etwas hat uns eingeholt und springt auf uns zu und ich fange an zu schreien.
Ich wache schweißgebadet auf und schreie immer noch, bis ich merke, dass es nur ein Traum war. Hermine springt auf und kommt auf mein Bett zugelaufen.
"Oh Gott, was ist los? Geht es dir gut?", ruft sie panisch. "Neinen, alles gut. Ich hatte nur einen Albtraum.", sage ich außer Atem und immer noch geschockt. Langsam entspanne ich mich wieder. Ich mache mir solche Sorgen um Dean, dass ich schon Albträume kriege.
Als ich mich komplett beruhigt habe, gehen Hermine und ich runter in den Waschraum und machen uns fertig. Danach gehen wir wieder hoch in den Gemeinschaftsraum, um auf Harry und Ron zu warten.
Wenige Minuten später sind sie dann auch da und wir gehen zusammen runter zum Frühstück. Es herrscht eine seltsame Stimmung und wir alle sind irgendwie angespannt.
"Gehen wir dann nach dem Früstück zu Dumbledore und sagen ihm bescheid?", fragt Ron als wir gerade runter in die Eingangshalle gehen. Wir alle nicken und Harry öffnet die Tür zur großen Halle. Die Halle ist noch relativ leer, weil wir ziemlich früh dran sind, aber dafür haben wir freie Platzwahl an unserem Tisch.
Wir vier setzen uns nebeneinander und schweigen uns weiterhin an. Keiner isst wirklich was, was wohl an der Anspannung liegt.
"Wann bekommen wir eigentlich die Stundenpläne?", fragt Harry, um das Schweigen zu brechen und uns ein wenig abzulenken. "Bestimmt morgen früh, wenn der Unterricht auch beginnt.", antworte ich ihm und danach herrscht wieder dieses unerträgliche Schweigen.
Als das Frühstück vorbei ist und die große Halle allmählich wieder leerer wird, gehen wir nach vorne zum Lehrerpult, um Dumbledore zu berichten, was passiert ist.
"Was gibt es denn?", fragt er uns in einem ruhigen Ton und lächelt uns zu. "Dean Thomas ist seit gestern Nachmittag verschwunden. Wir haben gestern Abend schon das ganze Schloss abgesucht, konnten ihn aber nirgends finden.", sagt Ron in einem leicht panischen Ton. "Ok, ganz ruhig. Wann wurde er denn das letzte Mal gesehen?", fragt Dumbledore, der nicht mehr ganz so ruhig klingt. "Als letzes war ich mit ihm im Gemeinschaftsraum. Das war so gegen halb fünf. Dann habe ich ihn alleine gelassen, als ich meine Eule aus dem Lehrerzimmer geholt habe.", sage ich und versuche so ruhig zu klingen, wie möglich.
In der Zwischenzeit sind alle anderen Lehrer auch schon gegangen, sodass Dumbledore und wir vier die einzigen in der großen Halle sind. "Na das ist ja schon mal gut, weil es noch nicht so lange her ist. Ich werde dann gleich mal den anderen Lehrern bescheid sagen. Dann suchen wir ihn gemeinsam. Ihr könnt aber erstmal wieder in euren Gemeinschaftsraum gehen und versuchen euch zu beruhigen. Wir werden sie dann benachrichtigen, wenn wir ihn gefunden haben." Wir wollen protestieren, weil wir mit suchen wollen, aber Dumbledore geht einfach davon.
"Ich will auch mit suchen!", beschwert sich Ron, als Professor Dumbledore die große Halle schon verlassen hat. "Ja, das ist total unfair!", ruft Harry. "Lass uns jetzt einfach nach oben gehen. Es hat ja eh keinen Sinn.", sagt Hermine letztendlich und wir stimmen ihr eher wiederwillig zu.
Oben im Gemeinschaftsraum angekommen setzen wir uns zusammen ans Feuer und warten. Es entsteht wieder dieses unerträgliche Schweigen, aber niemand will es wirklich brechen. Ich stelle mir die schlimmsten Dinge vor, die ihm passiert hätten können und werde dadurch immer angespannter und nervöser.
Ich würde jetzt gerne mit den anderen Schülern tauschen, die sich über Belangloses unterhalten und deren einzige Sorge der morgige Unterrichtsbeginn ist. Wie unfair die Welt doch ist. Kaum verliebt man sich in einen Jungen, verschwindet dieser spurlos.
Nach drei Stunden kommt Professor McGonagall zu uns und sieht sehr beunruhigt aus. "Wir haben Dean Thomas gefunden. Er lag zusammengeschlagen und bewusstlos in einer Besenkammer. Er war völlig entstellt, also haben wir ihn auch sofort in den Krankenflügel gebracht.", sagt sie und wir sehen sie alle geschockt an. "Wie konnte das denn passieren?", frage ich sie mit schwacher Stimme. "Wir wissen es nicht, wir können ihn nur selber fragen, wenn er wieder zu Bewusstsein kommt. Ihr könnt ihn in einer Stunde besuchen.", sagt sie und geht wieder davon.
Wir schauen uns immer noch geschockt an, aber eine gwisse Erleichterung ist schon zu sehen, weil wir wissen, dass er nicht tot ist und auch wissen, wo er ist.
Nachdem wir eine Stunde lang darüber geredet haben, was passiert sein könnte,machen wir uns auf den Weg zum Krankenflügel.
Wir klopfen an die Tür und treten ein. An beiden Seiten des langen Raumes stehen weiße Betten mit Raumtrennern dazwischen. Bis auf Deans Bett sind alle leer.
Sobald wir uns zu Deans Bett gestellt haben, kommt eine freundliche, ewtas ältere Dame auf uns zu. "Seid ihr hier um Dean Thomas zu besuchen?", fragt sie mit einer netten Stimme. Wir nicken nur. "Hier liegt er.", sie zeigt auf Dean. "Er müsste bald aufwachen.", fügt sie noch hinzu und geht in einen kleinen Nebenraum.
Ich gehe näher an das Bett heran und betrachte ihn. Wie Professor McGonnogal schon gesagt hatte, sieht er ziemlich entstellt aus. Auf seiner Stirn hat er eine dicke Platzwunde, genauso wie auf seiner Wange. In dem Rest seines Gesichts klebt getrocknetes Blut und er hat ein blaues Auge. Außerdem trägt er einen Gips um seinen Arm.
Er sieht einfach nur schrecklich aus. Garnicht mehr wiederzuerkennen. Ich frage mich schon die ganze Zeit, was geschehen ist. Es sieht so aus, als wäre er verprügelt worden, aber von wem denn? Soweit ich weiß, hat er eigentlich keinen Feind hier.
Wir schauen ihn die ganze Zeit mitleidig an, aber niemand sagt etwas. Plötzlich hören wir ein Geräusch und schauen uns um. Es dauert ein bisschen, bis wir merken, dass das Geräusch von Dean stammt. Er öffnet langsam die Augen und kommt wieder zu sich.
Wir freuen uns alle und werfen uns, so vorsichtig es geht, um seinen Hals. Ich merke wie die Anspannung und auch Angst von mir abfällt.
"Wo bin ich hier?", fragt er und hört sich ziemlich schwach an. "Im Krankenflügel. Du siehst ziemlich entstellt aus. Weißt du denn, was passiert ist?" Die Wörter schießen nur so aus meinem Mund herraus und in diesem Moment steht auch Professor Dumbledore in der Tür. Er kommt langsam auf uns zugeschritten.
"Ah, sehr schön. Mr Thomas ist wieder bei Bewusstsein. Können sie sich daran erinnern, was gestern geschehen ist?", fragt er Dean sehr direkt. "Ja, warten sie kurz. Ich muss meine Gedanken erstmal sammeln.", sagt Dean und man sieht richtig an seinem Gesichtsausdruck, wie er überlegt.
"Ja, jetzt weiß ich es wieder.", sagt er schließlich. "Ich war oben im Gemeinschaftsraum und habe Harry und Ron gesucht. Als ich sie im Schlafsaal auch nicht gefunden hatte, bin ich runter gegangen, um sie zu suchen. Auf dem Weg zur Eingangshalle habe ich dann gesehen, wie ein Junge einen anderen, kleineren, verprügelt hat. Ich konnte das nicht mitansehen, also bin ich dazwischen gegangen, um den größeren von dem kleineren wegzuhalten. Das war ein ziemlicher Fehler, denn dann hat der größere angefangen, auf mich einzuschlagen. Dann wurde plötzlich alles schwarz und dann kann ich mich an nichts mehr erinnern.", erzählt er und sieht ziemlich geschockt dabei aus. "Interessant. Können sie mir den größeren Jungen beschreiben?", fragt Dumbledore ernst.
"Ja... Ähm... Er hatte ziemlich helle, blonde Haare und ein ziemlich markantes Gesicht.", sagt Dean nach langem Überlegen. "Ja, wahrscheinlich war er ein Erstklässler, weil er seinen Zauberstab nicht benutzt hat. Fällt euch jemand ein?", fragt Hermine aufgeregt.
"Ich glaube ich weiß, wer es war.", sagt Harry plötzlich und alle starren ihn gespannt an. "Als wir hier angekommen, kam so ein Typ zu mir und wollte mir sagen, mit wem ich mich abgeben sollte und wem nicht, aber ich habe ihn einfach abgewiesen. Danach war er ziemlich sauer. Er sah genauso aus, wie der Junge, den du beschrieben hast. Wenn ich mich doch nur an seinen Namen erinnern könnte!", sagt Harry und denkt nach.
Wir alle sind gespannt und überlegen mit. "Genau! Ich hab's! Er hieß Draco Malfoy."
So, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen*-* Ich kann leider nicht regelmäßig updaten, weil ich einfach zu viel wegen Schule und so zu tun habe. Sorry:/
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro