Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

68 | Schluss

Ich erinnerte mich an meinen 15. Geburtstag. Nunzio tröstete mich, da ich nicht das von meinem Vater geschenkt bekam, was ich erwartet hatte. Ein eigenes Jagdmesser war mein Wunsch. Bekommen hatte ich Schmuck. Natürlich bemerkte mein Vater, welch Enttäuschung mich einnahm. Er fragte, wieso ich eine Waffe wollte und ich erklärte, stark sein zu wollen.

"Du bist stark, Prinzessin", sprach er mir zu und legte seinen Arm um meine Schulter. "Nicht, weil du ein Messer in der Hand hälst und auch nicht, weil du meine Tochter bist. Du bist stark, weil du niemals aufgibst. Du bist eine Kämpferin und genau das, wird dich im Leben weiterbringen. Keine Klinge kann deiner Natur das Wasser reichen. Vertraue darauf."

____

Geschockt blickte ich an meinem Körper herab. Meine zitternde Hand legte sich auf meine Seite. Blut lief durch den Stoff meiner Kleidung über meine Haut. Ein lautes Rauschen dröhnte in meinem Verstand. Ich schloss meine Augen. Lauschte meinem festen Herzschlag und beugte mich von Schmerzen eingenommen nach vorne.

"Genau so, muss sich meine Mutter gefühlt haben", hörte ich Bianca, die sich vor mich stellte und ihre Finger unter mein Kinn legte. Sie hob mein Gesicht an und lächelte. "Hast du Angst? Ich frage mich, wie es sich anfühlt, zu wissen, dass es vorbei ist."

"Es ist noch nicht vorbei", gab ich ihr zurück und drückte meine Hand fester auf die Schusswunde. Es brannte so stark, dass meine Beine nachgeben wollten. Ich biss jedoch meine Zähne zusammen und hielt Biancas Blick stand. "Es hat doch erst angefangen."

Sie hob unbeeindruckt ihre Augenbraue und lachte, während sie einen Schritt von mir zurück wich. Mein Blick fiel über meine Schulter zu Ayaz, der mich ebenso ansah. Doch etwas fehlte. Das Funkeln in seinen Augen erlosch, als er das Blut auf meiner Hand bemerkte. Ich schüttelte den Kopf, um ihm zu signalisieren, dass wir nicht aufgeben würden.

"So, ich bin ja kein Sadist wie deine Familie. Ich erlöse dich." Ich drehte mich wieder zu Bianca, sie nachlud und die Waffe anhob. Ich blickte in den Lauf, nahm aber dann Serafino hinter ihr ins Visier.

"Er hat meine Mutter vergewaltigt", sprach ich auf ihn ein. "Du brauchst ihn nicht. Er ist kein Teil von dir. Wie oft hast du dich verloren gefühlt? Wie oft hattest du die Chance, mich zu verletzen? Du hast es nicht getan. Weißt du warum? Weil du weißt, dass ich nichts Unrecht es getan habe. Und du weißt auch, dass meine Mutter sich nur schützen wollte. Du weißt es Serafino. Du weißt es."

Ich hustete und schmeckte Blut auf meiner Zunge, was mir einen Schauer über den Rücken jagte. Ich führte meine freie Hand an meine Lippen und spuckte darauf. Blut sammelte sich mit Speichel zusammen auf meiner Haut.

"Schluss damit", fauchte Bianca, wodurch ich meine Augen schloss und wartete. Ich wartete auf den Schuss, der mich nur noch schwarz sehen lassen würde. Ich wäre nicht mehr da. Würde verpassen, wie meine Brüder erwachsen werden würde. Ich würde niemals Tante werden. Würde niemals mehr am Strand spazieren gehen und den Wind auf meiner Haut spüren. Nie wieder würde ich Ayaz küssen können. Nie wieder seine Berührungen spüren können.

Doch das Schicksal drehte sich. Die Rädchen drehten sich neu. Ein Ansturm von Emotionen überkam mich, als ein Schuss ertönte und ich meine Augen panisch aufriss. Ich sah hektisch an mir herab. Suchte nach einer neuen Verletzung. Nach irgendetwas, dass darauf hindeutete, jeden Moment tot umzufallen. Ich fand jedoch nichts.

"Was hast du getan? Was hast du nur getan?" Irritiert hob ich meinen Blick und starrte Bianca an. Sie wich mir aus, ließ die Pistole aus ihrer Hand gleiten und fasste sich an den Brustkorb. Immer mehr Blut sammelte sich auf ihrer Haut. Erschrocken und panisch zugleich, drehte sie dich zu Serafino. Ich tat es ihr gleich. "Du hast auf mich geschossen!"

Er zögerte nicht und setzte einen zweiten Schuss ab. Ich zuckte zurück und sah zu, wie Binaca rückwärts taumelte und zur Seite umkippte. Sie hielt sich auf den Knien. Sah ein letztes Mal auf, ehe jegliches Leben auf ihren Augen wich und sie zusammenbrach.

Ich realisierte nicht, was geschehen war. Wusste nicht, was ich tun sollte. Einzig Ayaz kam mir in den Sinn und sofort drehte ich mich zu ihm, um auf ihn zuzueilen.

"Steh auf. Wir müssen hier raus." Er ergriff meine Hand und ließ sich von mir aufhelfen.

"Du hast mir einen Schrecken eingejagt", flüsterte er und sah mir dabei tief in meine Augen. "Ich kann nicht in einer Welt leben, in der du nicht bist."

"Mir geht es genauso", erwiderte ich ihm und bemerkte erst die Tränen in meinem Gesicht, als Ayaz mir eine wegwischte. Wir stützten uns gegenseitig und hielten aber inne, als erneute Schüsse ertönten. Serafino stand an der Seite der Wand und zielte in den Flur. Die Wachmänner würden es uns schwer machen, doch mein Vater hatte Recht. Ich war eine Kämpferin und brauchte keine Waffen.

Gemeinsam mit Ayaz lief ich langsam auf den Flur zu.

"Bianca ist tot", rief ich laut und spuckte anschließend wieder Blut. Sofort blickte Ayaz besorgt zu mir herab. Ich wank ab, da es ihm sichtlich schlechter ging als mir. "Wenn ihr weiterhin bezahlt werden wollt, dann arbeitet ihr jetzt für mich!"

Stille kehrte ein, in der ich mir gegenüber zu Serafino blickte.

"Warum hast du sie erschossen?", fragte ich gerade heraus. Er atmete schwer durch. Seine Augen suchten Biancas leblosen Körper.

"Weil sie meine Tochter als Druckmittel gegen mich eingesetzt hat. Ab da an, war mir klar, dass ich nur eine Schachfigur für sie war. Es musste ein Ende haben."

Ich nickte, da ich ihn verstehen konnte und dankbar war, überlebt zu haben.

Da die Wachmänner mir nicht antworteten, spähte ich um die Ecke. Sie standen zu viert da und zielten in unsere Richtung. Ich zog mich zurück und spürte an meiner Schulter, dass Ayaz sich fester auf mich stützte. Ich sah zu ihm und erschrak, als ich erkannte, dass er seine Augen geschlossen hielt.

Panisch rüttelte ich in ihm, wodurch er  zuckte und seine Augen wieder öffnete.

"Halte durch", sprach ich auf ihn ein und wandte mich an Serafino. "Ruf einen Krankenwagen. Sofort!"

Er holte sein Handy hervor und wählte die Nummer, während ich Ayaz an der Wand anlehnte und einige Schritte vorlief. Ich blieb in Türbogen stehen, woraufhin alle Wachmänner ihre Waffen auf mich richteten.

Jedem einzelnen blickte ich kurz in die Augen, ehe ich meine Hand auf Wunde legte und tief Luft holte.

"Ihr arbeitet jetzt für mich! Nur für mich", erklärte ich ihnen. "Ansonsten werdet ihr sterben. Ihr habt keine Wahl. Eure alte Chefin ist tot. Ich bin eure einzige Alternative."

Sie hielten inne und sahen untereinander an. Leises Flüstern hallte an den Wänden wieder. Ich konzentrierte mich auf meinen Körper und spürte immer mehr, wie schwindelig mir wurde. Das Blut rauschte in meinen Ohren. Das Zittern meines Körpers war kaum zu unterdrücken.

"Bianca hat uns gut bezahlt", erwiderte mir einer, wodurch mir klar wurde, dass ihnen Geld wichtiger war, als Loyalität. Lächelnd nahm ich ihn ins Visier.

"Ich bin eine Mancini. Ich bezahle euch das Doppelte."

"Ich bürge für sie", mischte Serafino sich ein.

Wieder tuschelten sie, bis alle ihre Waffen herunternahmen. Es erleichterte mich, einen Schritt weiter in Freiheit zu sein. Entschlossen blickte ich sie an.

"Holt meinen Onkel und Serafinos Tochter und bringt beide nach draußen", befahl ich und zeigte auf den größten von ihnen. "Du hilfst ihm nach draußen."

Ich nickte zu Ayaz und war erleichtert, dass sie meinen Aufträgen nachkamen, ohne weitere Fragen zu stellen. Ayaz wurde von ihm gestützt und nach draußen gebracht. Ich hörte durch die offene Haustür schon die Sirenen des Krankenwagens. Serafino trat an meine Seite und es dauerte nicht lange, da kamen die Wachmänner mit Cecilio und Serafinos Tochter in den Eingangsbereich. Ersterer war an den Händen gefesselt und lächelte mich trotz der Blessuren in seinem Gesicht an.

"Du hast alles unter Kontrolle?", fragte er, wobei er plötzlich auf meine Schusswunde starrte. Ein Ausdruck entstand in seinem Gesicht, der mir an ihm vollkommen unbekannt war. Er wollte auf mich zu, ich zeigte jedoch, dass er draußen warten sollte. Auch Serafinos Tochter nahmen sie mit.

"Ich danke dir", sprach ich Serafino zu, während wir zur Haustür liefen, an der noch ein Wachmann zurückblieb.

"Du solltest mir nicht danken", erklärte er. Ich nickte dem Wachmann zu und stellte mich an seine Seite. Serafino wollte ebenfalls an ihm vorbei, da stellte der Wachmann sich ihm in den Weg. Fassungslos nahm Serafino mich ins Visier. "Nives! Was soll das?"

"Wegen dir ist Elio in Koma", flüsterte ich und legte ein trauriges Lächeln auf. "Und es ist auch deine Schuld, dass mein Opa gestorben ist."

"Tu das nicht!"

"Sei dankbar, dass ich dafür sorgen werde, dass es deiner Tochter gut gehen wird."

"Nives!"

"Erschieß ihn und räum danach auf", befahl ich dem Wachmann und lief nach draußen. Ich schloss die Tür hinter mir und fiel in Cecilios Arme, der mittlerweile seine Fesseln losgeworden war und das Gespräch belauscht hatte.

Trotzdessen, was Serafino mir angetan hatte, bekam ich ein schlechtes Gewissen, als ich seine Tochter alleine am Krankenwagen stehen sah.

"Habe ich das Richtige getan?" Ich löste mich von meinem Onkel, der nickte.

"Ich verspreche dir, er wäre sowieso nicht lebend aus dieser Situation gegangen. Hättest du es nicht getan, hätte ich ihn getötet."

"Denkst du, er hat den Tod verdient?"

"Darüber solltest du nicht nachdenken. Du solltest dich fragen, ob er es verdient hat, zu leben, nach allem, was er getan hat."

Niedergeschlagen fing ich schlagartig an zu weinen und brach in Cecilios Armen zusammen. Ich hasste mich und war gleichzeitig stolz. Zerissen, genau wie mein Körper, der plötzlich, nachdem das Adrenalin nachließ, nur noch aus Schmerzen bestand.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro