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31 | Spenden

Eine Woche verging. Die Zeit spielte kaum noch eine Rolle für mich. Jeder Tag fühlte sich gleich an und ich freute mich schon, dass nach diesem Wochenende wieder die Schule anfangen würde. Noch einige Monate und ich wäre endlich fertig. Wenigstens etwas.

"Hast du alles?" Ich stand in einem roten Kleid und schwarzen High Heels an meiner Zimmertür und musterte Stella mit einem fragenden Ausdruck. Sie machte noch einige letzte Handgriffe, um ihre Locken in die richtige Position zu rücken. Anschließend zupfte sie nervös an ihrem weißen Kleid herum.

"Ich weiß nicht, ob ich überhaupt mitgehen sollte."

"Es ist nur eine Spendengala", erklärte ich ihr wie schon mehrere Male an diesem Tag. Normalerweise wäre ich selbst nicht gerne auf solch eine Veranstaltung mit, doch alles, was mich aus dem Haus brachte, war mir Recht. Serafino sprach nach der Nacht, in der ich bei meiner Mutter schlief, kaum noch ein Wort mit mir. Er war nur da und beobachtete mich, was schon einengend genug für mich war. Auch mein Vater ging mir aus dem Weg. Ich hatte mich gegen ihn aufgelehnt und er strafte mich mit Ignoranz. Er wusste ganz genau, wie sehr sein Schweigen mich verletzte. Dass ich aber den ersten Schritt machen würde, konnte er vergessen. Er verhielt sich falsch - nicht ich.

Ayaz hatte ich seit der Nacht vor seinem Haus nicht mehr gesehen.
Er arbeitete jetzt im Club - nicht mehr für meinen Schutz.

"Ja, aber ich weiß auch nicht", entriss Stella mich meinen Gedanken. Sie sah frustriert an sich herunter und verdrehte ihre Augen. Mir fehlte ihre unbeschwerte, lockere Art. Ich verstand jedoch, dass sie die Hölle durchmachte. Ich war für sie da. Verbrachte die letzten Tage damit, ihr Mut zuzusprechen und die Zeit am Pool zu verbringen. Auch Elio und Malino hielten sich ständig um uns herum auf. Sie wirkten oft angespannt. Fühlten sich durch Serafinos Anwesendheit unwohl. Das konnte ich nachvollziehen.

"Wenn du dich nicht gut fühlst, können wir auch hier bleiben und einen Film schauen "

"Ihr bleibt nicht hier." Irrtiert drehte ich mich um und erkannte Adamo im Türrahmen. Er zog seine dunkle Motorradjacke aus und trat in mein Zimmer ein. Dabei lag sein Blick auf Stella. "Ich muss gleich mit Nunzio und Gino in den Club. Cecilio ist seit gestern weg und Ludovica geht auf die Gala mit den Jungs. Ich lasse dich hier nicht alleine mit Enzo."

"Als würde mich jemand entführen oder mir etwas tun", gab Stella ihm zurück und zeigte auf ihren Bauch. "Hast du vergessen, dass ich schwanger bin? Wer sollte mir zu nahe kommen wollen?"

"Als würde ich vergessen, dass du mein Enkelkind im Bauch trägst", meinte Adamo plötzlich zu meiner Verwunderung und lief auf Stella zu, um sie mit einem aufmunternden Lächeln in seine Arme zu schließen. Mit großen Augen starrte ich Stella über seine Schulter hinweg an, wobei sie beschämt meinem Blick auswich. Die gesamte Woche hatte sie mir immer wieder erklärt, es abtreiben zu wollen. Dass ihr Vater es nicht wusste, erwähnte sie allerdings nicht. "Also. Ihr beide fahrt mit und falls etwas ist, ruft ihr mich an. Wenn dieser Serafino auch nur in deine Nähe kommt, reiße ich ihm die Eier ab."

"Er wird ihr nicht zu nahe kommen", mischte ich mich ein, wodurch Adamo sich zu mir drehte. "Immerhin hat er nichts Besseres zu tun, als an meinem Arsch zu kleben."

"Besser an deinem, als an meiner Tochter." Ich grinste dämlich, da ich wusste, wie er es meinte. Ich hatte keine allzu starke Bindung zu ihm, aber auch seinem Mitgefühl war ich mir sicher.

"Kommt ihr?" Die aufgeregte Stimme meiner Mutter ertönte aus dem Flur. Ich lief als erste nach draußen. Die anderen folgten mir. "Wir kommen noch zu spät."

Hektisch riss meine Mutter an ihrem roten Kleid herum. Mein Vater trat hinter ihr aus dem Schlafzimmer. Er zog sie an der Taille zu sich herum, um ihr von oben herab in die Augen zu sehen.

"Ai, beruhige dich. Du wirst pünktlich sein. Alles wird gut." Sie wirkte nervös, beruhigte dich jedoch durch die Worte meines Vaters. Ihre Arme legten sich um seinen Nacken. Ich drehte mich weg, da ich es hasste, ihnen beim Knutschen zuzusehen. Es nervte mich, dass mein Vater wirklich nichts dagegen sagte, dass Serafino uns begleiten würde. Cecilio hatte ihm zugesprochen, dass nichts passieren würde, solange der Vertrag galt. Trotzdem wäre es mir lieber, er müsste hier bleiben. Am besten im Keller angebunden.

"Sind Malino und Elio schon unten?", fragte ich an Adamo gewandt und nachdem dieser nickte, machte ich mich auf den Weg ins Erdgeschoss.

Im Hauseingang lief ich langsam die Stufen hinab. Die Absätze waren wirklich hoch und ich hielt mich am Geländer fest. Dann erkannte ich Serafino in einem dunklen Anzug an der Haustür. Sofort verharrte ich in der Mitte der Treppe und verdrehte meine Augen.

"Meine Güte. Wartest du jetzt schon auf mich?", regte ich mich auf, da steckte er seine Hände in die Hosentaschen und grinste zu mir auf.

"Falls du fällst, sollte jemand da sein, der dich auffängt."

"Ich falle nicht. Ich bin solche Schuhe gewohnt."

"Ich meinte nicht diese Art von Fall."

Verwirrt betrachtete ich sein Gesicht. Seine schwarzen Haare fielen leicht zur Seite. Seine Augen musterten mich, als würde er darauf warten, dass ich ihm etwas zurückgeben würde. Ich hob jedoch nur meine Hand und zeigte ihm den Mittelfinger.

"Wo ist Mama?" Elio kam aus dem Wohnzimmer in den Flur. Flüchtig nahm er Serafino ins Visier, ehe er zu mir auf blickte.

"Sie knutscht mit Padre."

Vorsichtig lief ich weiter nach unten und bleib genau zwischen den beiden stehen. Ich spürte ihre Blicke auf mir, konzentrierte mich jedoch darauf, mein Kleid zu richten.

"Will jemand?" Malino eilte zu uns und ich erkannte eine Flasche Wein in seiner Hand. Er trug genau wie Elio ein weißes Hemd. Nur hatte er seines oben aufgeknöpft und nicht ordentlich in der Hose. Er sah aus, als würde er gerade Fon einer Party kommen. Selbst seine Haare standen in alle Richtungen.

"Du solltest nicht trinken", mahnte ich, doch er legte mir seinen Arm um die Schulter und führte die Flasche an meinen Mund.

"Oder du solltest mehr trinken. Immerhin sinkt dann die Hemmschwelle. Jemandem ein Messer in die Kehle zu rammen ist dann ein Kinderspiel." Er hob die Flasche leicht an, wodurch ich einige Schlucke trinken konnte. Natürlich entging mir nicht, wie provokant er Serafino angrinste. Seine Drohung war an ihn gerichtet, doch Malino würde keinen Finger rühren, solange mein Vater nicht sein Okay geben würde.

"Ich brauche keinen Alkohol, um jemanden zu töten", konterte Serafino, während Malino die Falsche wieder an sich nahm. "Ich finde man sollte es mit stolz tun und aus vollem Bewusstsein."

"Dir kann ich gerne beweisen, dass ich es auch nüchtern kann." Malino reichte die Flasche an Elio und begann seine Ärmel hochzukrempeln. Ich stieß genervt meinen Atem aus und legte Malino meine Hand auf die Schulter.

"Lass es gut sein. Du weißt, was Cei gesagt hat."

"Ist mir egal!", wurde er lauter und nahm mich ins Visier. "Denkt ihr, ich fahre mit dem Bastard in einem Auto, als würde er einer von uns sein?"

"Ja, das denken wir", hörte ich die Stimme meiner Mutter hinter mir. Sie kam mit Stella die Stufen herab und wandte sich auch gleich an Malino. "Also, benimm dich bitte, auch wenn es dir unheimlich schwer fällt."

Er sah sie genervt an, nickte jedoch anschließend und wir folgten ihr alle gemeinsam nach draußen zum Auto.

"Elio, du nimmst deine Schwester auf den Schoß", wies sie ihn am Range Rover angekommen an. Serafino neben mir wollte schon etwas sagen, da kam ich ihm zuvor und stieß ihm meinen Ellenbogen in die Seite.

"Halt bloß den Mund", zischte ich, da hob er amüsiert eine Braue an.

"Willst du nicht lieber auf meinen Schoß? Es wäre mir eine Ehre."

"Mir ist es gleich eine Ehre, dir deine hässliche Visage zu zerschlagen!", mischte Malino sich ein, wodurch meine Mutter uns alle warnend anstarrte.

"Schluss! Es reicht jetzt! Ich will kein Wort mehr hören!"

"Aber Mama! Er-"

"Malino! Entweder du verhältst dich jetzt ruhig, oder du bleibst hier!"

"Als würde ich euch alleine mit dem fahren lassen!"

Malino stieg als erster hinten ein. Vorne saß bereits Stella und nachdem Serafino und meine Mutter auch eingestiegen waren, sah ich zu Elio an meiner Seite.

"Überleben wir den Abend?", fragte ich grinsend, da legte er ein aufmunterndes Lächeln auf.

"Wir beide auf jeden Fall", erklärte er und ließ sich auf den Sitz fallen, wonach ich auf seinem Schoß Platz nahm.

Die Türen schlossen sich. Der Motor startete. Leise Musik ertönte aus dem Radio und ohne das noch jemand ein Wort sagte, fuhren wir endlich los.

_____

"Was soll das sein? Ein Abend für Spießer?"

Gemeinsam mit Malino stand ich an einem der Tische und ließ meinen Blick über die Menschen schweifen. Kaum einer in unserem Alter. Alles alte Säcke mit Geld, die ihre Frauchen ausführten.

Weiter hinten saßen an einem der runden Tische meine Mutter, Elio, Stella und Serafino. Letzterer durchbohrte mich mit seinem Blick, während er ein Glas Champagner in der Hand hielt.

"Wie hälst du es aus, in seiner Nähe zu sein?" Malino sah mich kurz an, ehe er sich seinem Glas Whiskey widmete. Wir standen extra abseits am Rand des schwarz-rot geschmückten Saales. Meine Mutter würde sonst nur meckern, wenn sie den harten Alkohol entdecken würde.

"Solange er nicht den Mund aufmacht, stört er mich nicht", gab ich meinem Bruder zurück und hob mein Glas Martini an, um es in einem Zug zu trinken. Erneut beobachtete ich die ganzen Leute, die sich amüsiert unterhielten. Dabei spielte klassische Musik, die ich zum Kotzen fand. In diesem Moment wünschte ich mir doch, ich wäre zu Hause geblieben.

"Padre ist schwach", meinte Malino plötzlich und wank eine der Angestellten bei, die ihm ein neues Glas füllte. Über seine Worte verwundert, blickte ich zu ihm auf.

"Padre ist nicht schwach. Er handelt klug."

"Klug wäre es, den Bastard zu töten. Wir hätten ihn schon umbringen sollen, als er den ersten Fuß auf unser Grundstück gesetzt hat."

"Und dann? Dann wäre Antonio vielleicht jetzt auch nicht mehr da."

"Ich kann ihn beschützen, Nives."

"Ai, Malino." Ich schüttelte meinen Kopf. "Kaum trinkst du ein Glas Whiskey, hälst du dich für unbesiegbar. Das bist du aber nicht."

"Weißt du noch, als du zu mir kamst und eine Bitte hattest?" Er drehte sich zu mir, um mir tief in meine Augen zu blicken. "Du hast mich in den Wald geschickt und ich habe es getan, ohne auch nur einen Moment zu zögern. So sollten Geschwister aufeinander eingehen."

"Das was ich von dir verlangt habe, war falsch! Außerdem warst du danach vollkommen fertig."

"Schwachsinn!" Er nahm sein Glas wütend und kehrte mir den Rücken zu. "Du bist nur zu feige, dich selbst da rauszuholen!"

Wütend blickte ich ihm nach, wie er zu dem Tisch verschwand, an dem auch die anderen saßen. Da ich langsam den Alkohol merkte, wurde mir unangenehm warm. Als dann auch noch Serafinos Blick meinen kreuzte, wollte ich nur noch weg. Ich trank noch schnell ein Glas Champagner, dass unberührt vor mir auf dem Tisch stand und machte mich auf den Weg zu den Toilettenräumen. Sie lagen hinter einem kleinen Flur auf der linken Seite.

Vor dem Waschbecken stehend, wusch ich meine Hände und sah herab auf meine Handgelenke. Ich erkannte immer noch die Kratzspuren, die ich mir im Keller zugefügt hatte. Sie brannten nicht mehr, was kein Trost war. Ich blickte betrübt wieder auf und erschrak beinahe zu Tode, als ich im Spiegel plötzlich jemanden genau hinter mir erkannte.

"Dio Mio! Ayaz!", entkam es mir schreckhaft. Mein Puls schoss in die Höhe. Ich spürte den Schweiß auf meinem Nacken und drehte mich fassungslos zu ihm herum. "Was willst du hier?!"

Er kam einen Schritt auf mich zu. Bewegte sich langsam, während seine Augen auf meinen lagen. Ich musste meinen Kopf leicht in den Nacken legen, um seinem Blick standzuhalten. Ich hatte vergessen wie groß er war.

"Es ist schwierig geworden, in deine Nähe zu kommen", flüsterte er und legte mir dabei seine Hand an meine Wange. Sein Ausdruck wirkte gequält. "Aber ich musste dich sehen. Du musst mich bitte alles erklären lassen."

Ganz sanft ließ er seinen Finger über meine Unterlippe streifen. Ich schluckte schwer. Versuchte ihm auszuweichen, fühlte mich allerdings wie erstarrt. Mein Herz sprang mir von seiner Nähe beinahe aus der Brust. Sein Geruch lag überall in der Luft. Ich konnte ihm nicht ausweichen. Meine Hände begannen zu zittern. Trotzdem riss ich mich zusammen und nahm meine Hände hoch.

"Fass mich nicht an", mahnte ich gleichzeitig enttäuscht und wütend. Ich stieß ihn von mir und konnte kaum realisieren, was hier vor sich ging.

"Ich glaube dir nicht, dass du reden willst! Das hier ist doch das einzige, was du willst!", wurde ich lauter und rückte mit meinem Po auf die Theke des Waschbeckens hinter mir. Meine Finger legten sich um den Saum meines Kleides. Ich zog es hoch, sodass mein schwarzer String zum Vorschein kam. "Dass ist es doch, was ein verheirateter Mann mit seiner kleinen, naiven Affäre machen will! Sich in Toiletten verstecken und ficken, während die Frau zu Hause sitzt und seinen Pullover trägt."

Ich wollte meinen Slip zur Seite schieben, doch er umfasste blitzschnell mein Handgelenk und stellte sich nah vor mich.

"Hör auf damit! Du weißt ganz genau, dass du nie eine Affäre warst!"

"Ach! Ist das so?!", setzte ich ihm entgegen und stieß ihn erneut von mir. Meine Hände legten sich auf seine Brust. Ich schob ihn weg. Wollte damit Abstand zwischen uns schaffen. "Ich weiß gar nichts, Ayaz! Außer, dass wir beide uns immer verstecken mussten! Ist es nicht das, was eine Affäre aus macht?!"

"Du wolltest nicht, dass dein Vater etwas erfährt!"

"Sei froh darüber, denn hätte er es gewusst, würdest du jetzt nicht mehr leben!"

Die gesamte Spannung im Raum war geladen. Ich rechnete jeden Augenblick damit, durchzudrehen und ihm aus Wut eine reinzuhauen.

"Ich habe sie nie heiraten wollen! Denkst du im ernst, ich wäre so ein Arschloch?! Dass ich dich so benutzen würde?!"

"Man hat immer eine Wahl! Du hättest dich scheiden lassen können! Du hättest mit mir reden können!"

"Ich wollte es!", erklärte er aufbrausend. "Aber es kam nie die richtige Situation! Hätte ich gewusst, dass sie mir nachkommen würde... Glaube mir doch, ich hätte es verhindert. Ich liebe sie nicht. Sie ist nur-"

"Deine Frau", unterbrach ich ihn. "Und es ist krank genug, dass du sie geheiratet hast wenn du jetzt vor mir stehst und behauptest, keine Gefühle für sie zu haben."

"Du willst mich ernsthaft über das heiraten belehren?" Er kam mir wieder näher, um mein Kinn zwischen seine Finger zu nehmen.

"Ich wurde gezwungen!", wehrte ich mich und sah ihm tief in seine Augen.

"Hat er dich zu sonst noch was gezwungen?!" Ich spürte, wie Ayaz Körper begann zu zittern, während sein Blick von Zorn eingenommen wurde. "Sag mir bitte, dass ich ihn beseitigen soll! Dann gehe ich nämlich jetzt da raus und bringe ihn um! Ich brauche nur einen Grund! Ein Ja von dir! Gib mir die Erlaubnis und -"

"Nein!", entkam es mir und ich entzog mich ihm und wich einen Schritt zurück. "Es geht dich nichts mehr an, was ich tue und mit wem! Du hast mich belogen! Du hast mir das Herz raus gerissen! Es spielt keine Rolle, ob du Gefühle für sie hast. Aber das du es mir verheimlichst hast, das spielt eine Rolle."

Ich wollte an ihm vorbei flüchten, da griff er nach meinem Handgelenk. Ich entriss mich ihm und stürmte aus der Toilette. Nach dem kleinen Flur kam ich wieder im Saal an. Ruhige Musik spielte. Ich hielt Ausschau nach Stella, um sie zu bitten, Adamo anzurufen. Sie saß immer noch an einem der runden Tische.

"Nives!", hörte ich Ayaz Stimme hinter mir. Sekunden später stand er schon wieder an meiner Seite. "Du musst mir zuhören. Ich-"

"Ich will nichts hören!"

Entschlossen lief ich Richtung Ausgang, da tauchte zu allem Überfluss Serafino vor uns auf, der seine Hand an meinen Arm legte.

"Was ist los?", wollte er besorgt wissen und sah an mir vorbei zu Ayaz, der mir immer noch folgte.

"Geh mir aus dem Weg."

"Sag mir erst, was los ist." Er umfasste meinen Arm fester, da schubste Ayaz ihn mit voller Wucht von mir weg. Serafino geriet ins Taumeln und prallte mit seinem Rücken an einen der Tische. Die Leute standen schockiert auf. Gläser fielen zu Boden.

"Du sollst ihr aus dem Weg gehen. Hast du das nicht verstanden?!" Ayaz ging auf Serafino zu. Zwar überragte Ayaz ihn, aber Serafino holte plötzlich aus und ich konnte nur zusehen, wie seine Faust Ayaz am Kinn traf.

"Hört auf! Seid ihr verrückt geworden!", wollte ich mich einmischen, da ich schon die Blicke aller Gäste auf uns bemerkte. Mich beachteten die beiden aber nicht mehr. Ayaz wollte Serafino eine reinhauen, da riss dieser ihn am Arm mit sich. Sie prallten zusammen gegen den Tisch. Dieser gab ihrem Gewicht nach und sie landeten ihrer klirrenden Geräuschen auf den Scherben.

"Du willst nicht, dass ich dich umbringe, also verpiss dich!", drohte Serafino und rappelte sich wieder auf, während auch Ayaz sich erhob.

"Zeig was du kannst!", forderte dieser. Beide hatten bereits Schrammen der Scherben an den Armen und ich entdeckte auch Blut an Ayaz Wange.

"Nives, komm her!" Ich spürte eine Hand an meinem Arm. Elio zog mich etwas zurück. Auch meine Mutter und Stella stellten sich zu uns. Alle schienen besorgt, außer Malino. Dieser stand abseits und grinste.

Mein Herz überschlug sich, bei jedem Schlag, den die beiden sich gaben. Ich wollte, dass sie aufhören würden. Wollte schreien und mich zwischen sie werfen. Doch ich stand da und tat nichts. Auch dann nicht, als sie erneut zu Boden fielen und immer weiter aufeinander einschlugen.

Erst, als ich eine weibliche Stimme neben mir hörte, entriss ich mich ihrem Anblick. Meine Augen schweiften zur Seite. Zwei Sicherheitsmänner und Elif tauchten auf. Letztere hatte bereits erste Tränen in den Augen, als sie Ayaz und das viele Blut erkannte.

"Wer ist das?", wollte Stella wissen.

"Seine Frau", hauchte ich und wusste nicht, ob sie mich überhaupt gehört hatte. Das Getuschel der Leute wurde lauter. Die Sicherheitsmänner rissen Ayaz und Serafino voneinander los. Überall lagen Scherben, kaputtes Holz und Blut am Boden.

"Sehe ich dich nochmal in ihrer Nähe, breche ich dir dein Genick!", brüllte Serafino wütend und versuchte sich aus dem Griff des Mannes zu befreien. Sein Blick fiel anschließend zu mir. "Du wirst ihn nicht mehr sehen! Hörst du mich!", entkam es ihm voller Zorn, doch er wurde bereits mit Gewalt zum Ausgang geführt.

Da Ayaz ruhiger wirkte, ließ der Security Typ ihn wieder los. Er heilt sich seine Seite, an der ich eine Glasscherbe entdeckte, um sie sich Blut auf seinem weißen Hemd sammelte. Instinktiv wollte ich auf ihn zu, doch meine Mutter umfasste meine Schulter, da Elif mir zuvorkam.

"Was willst du hier?", fragte er sie und mir entging nicht, dass er zu mir sah.

"Ich bin dir gefolgt. Du hast so aufgelöst gewirkt! Lass uns bitte ins Krankenhaus."

Sie umfasste seinen Arm, doch er entzog sich ihr und lief an mir vorbei zum Ausgang. Elif warf mir einen Blick zu, der nur zu gut ausdrückte, dass sie mir die Schuld an seinem Zustand gab. Als sie ihm daraufhin folgte, spürte ich Tränen über meine Wange laufen. Ich musste hier weg, sonst würde ich genau wie das Glas am Boden in alle Einzelteile zerbrechen.

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