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13 | Wahrheit


"Ich hab das Video zurückverfolgen lassen", erklärte ich Yavuz, der vor mir saß und meinen Worten lauschte. Wir befanden uns in einem kleinen Café, etwas weit weg von der Villa. "Sie ist definitiv noch in der Nähe."

Yavuz sagte kein Wort. Er sah mich lediglich an und nippte immer wieder an seinem Kaffee. Draußen ging die Sonne unter, was ich kurz durch das breite Fenster neben uns beobachtete, ehe meine Augen wieder auf seine trafen. Diese Stille machte mich wahnsinnig, doch ich wusste genau, warum er sich so verhielt.

"Willst du nichts dazu sagen?!", wurde ich also lauter ihm gegenüber. Andere Gäste schenkten uns ihre Aufmerksamkeit. Schnell wandten sie sich aber wieder ab.

"Willst du mir nicht erstmal erklären, was mit Elif-"

"Nein!", entkam es mir. "Ich möchte nicht über sie reden! Kein Wort! Alles was ich möchte, ist Nives zu finden!"

"Nives ist dein Job - Elif deine Frau. Du setzt deine Prioritäten falsch, genau wie du es schon dein ganzes Leben tust." Er lehnte sich zurück und verschränkte kopfschüttelnd seine Arme. "Dass du es immer noch nicht gelernt hast."

"Was gelernt?", hakte ich angepisst nach und lehnte mich nach vorne. "Dass ich mein Leben nur nach den Wünschen meiner Eltern gestalten soll?! Du weißt genau so gut wie ich, dass ich Elif nie geliebt habe! Dass ich sie nur geheiratet habe, um meinen Großvater zufrieden zu stellen! Er ist aber tot und ich bin hier, bereit endlich die Frau für meine Seite zu wählen, für die ich auch wirklich etwas empfinde!"

"Ach, Ayaz", hab Yavuz mit einem gequälten Tonfall von sich und fuhr sich dabei einmal mit der Hand durch sein Gesicht. "Sie ist ein Kind! Ein Mädchen, dass Spiele spielt und die sich sicher nicht jetzt schon an einen Mann binden will. Dazu wirst du mich mit in deinen Untergang ziehen. Gino wird mich dem Erdboden gleich machen, weil du eine Midlife-Crisis hast."

"Eine Midlife-Crisis?", wiederholte ich ihn ungläubig. "Du denkst, dass ich sie will, weil sie jünger ist?"

"Was ist es sonst? Sie ist stur und egoistisch. Dazu-"

"Du hast keine Ahnung, wer sie ist", unterbrach ich ihn, denn langsam machte er mich scheiße wütend. "Sie ist alles andere als egoistisch! Sie bringt mich dazu, endlich wieder Freude zu empfinden. Selbst wenn ich mit ihr nur in meinem Auto sitze und zum Strand blicke fühle ich mich angekommen!"

"Du bist selbst noch ein Kind", entgegnet er mir, woraufhin ich aufstand und den Tisch verließ. Er war genauso wie meine Eltern. Es war ihm egal, was ich empfand. Sobald eine Frau ihnen nicht passte, musste sie runtergemacht werden. Am besten wäre es für sie alle, ich würde ein kleines Hausfrauchen an meiner Seite haben, die zu allem ja und Amen sagt. Die kocht und den Haushalt sauber hält. Doch genau das wollte ich nicht. Ich wollte die Frau, die mir die Stirn bot, auch wenn sie im Unrecht war. Die mir zeigte, was ihre Bedürfnisse waren. Mit der ich egal wann immer der sein konnte, der ich war. Bei Nives musste ich nicht auf erwachsen zu . Ich musste nicht irgendwelche Masken auflegen. Sie sah mich und akzeptierte mich. Vor allem aber, gab sie mir was Gefühl, frei zu sein.

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An der Villa angekommen, stellte ich mein Motorrad aus und sah dann auch schon Yavuz die Einfahrt rauffahren, der mir folgte. Ihm voraus lief ich in die Villa, wo ich Cecilio, Gino und Malino im Wohnzimmer vorfand. Sie diskutierten laut und unterbrachen sich erst, als ich mich räusperte.

"Was ist?!", wollte Gino gereizt wissen, da trat ich einen Schritt näher.

"Ich habe das Video zurückverfolgen lassen", erklärte ich ihm, doch er verdrehte nur die Augen und nickte zu Cecilio.

"Da war mein Cousin schneller als du. Noch was?"

Dieser Mann besaß weder einen Geduldsfaden noch die Gabe, einem in Ruhe zuzuhören. Ich ließ aber nicht locker. Ich wusste, wo ich suchen wollte und war mir im Klaren darüber, dass mein Kollege besser haken konnte, als Cecilio. Er war sicher intelligent, doch auch er hatte seine Grenzen. Dazu waren alle Mancinis sich zu fein, nach Hilfe zu fragen. Genau das war ich aber nicht.

"Du brauchst mich nicht dafür einplanen, heute im Club zu helfen."

"Warum?"

"Weil ich meiner Spur trotzdem nachgehen werde."

"Ach, wirst du das", grinste er gefährlich und kam mir daraufhin näher. Er durchbohrte mich mit seinem Blick und sah flüchtig zu Cecilio. "Denkst du, wir brauchen ihn heute noch?"

"Ich nicht", meinte Cecilio, woraufhin Gino dann nickte und mich trotzdem weiterhin mahnend ansah.

"Geh", meinte er. "Aber nächstes Mal, überlegst du dir vorher, wie du mit mir redest! Ach, und du nimmst Malino mit", befahl er und so wie er mich dabei ansah, wusste ich, dass ich eine Grenze überschritten hatte. Mich ihm zu widersetzen, passte ihm nicht. Doch mir wurde das alles egal. Ich blieb bei meinem Vorhaben und würde mich von ihm nicht  davon abbringen lassen.

Ich nickte ihm zu und lief in den Flur, in dem ich in Treppengeländer stehen blieb. Malino folgte mir und während er die Stufen nach oben nahm, wies ich ihn noch darauf hin, dass er einen Helm mitnehmen sollte.

Draußen auf der Einfahrt holte mich die Dunkelheit ein. Flüchtig sah ich hoch zum Himmel, bis ich Yavuz neben mir hörte.

"Du solltest dir genau überlegen, was du tust", redete er auf mich ein, doch ich ignorierte ihn. Natürlich wäre es für ihn leichter, ich würde Nives vergessen und bei Elif bleiben. Erstens, würde er bei unserer Familie gut dastehen, als der Mann, der eine Ehe gerettet hat. Zweitens würde er auch weiterhin bei der Familie Mancini gut dastehen.

"Ich habe es mir genau überlegt", gab ich ihm zurück und lief weiter zu meinem Motorrad. Bevor ich meinen schwarzen Helm aufsetzte, rückte ich noch meinen dunklen Kapuzenpullover zurecht.

"Du wirst verstoßen!", hörte ich Yavuz und wollte ihm gerade wütend etwas zurückgeben, da kam aber auch schon Malino aus der Haustür. Er trug den rot-schwarzen Helm, den ich öfter schon an Stella gesehen hatte. Dazu einen roten Pullover und eine helle Jeans.

"Hast du eine Waffe dabei?", fragte ich und stieg dabei auf mein Motorrad.

"Ja", erklärte er, als ich den Motor startete und stieg dann auch schon hinter mir auf. An der Haustür stand immer noch Yavuz, der mir vorwurfsvoll entgegenblickte. Er hatte genau das gleiche getan, wie ich. Flüchtete aufgrund seines Vaters hierher, da er sich nie frei fühlen konnte. Ich verstand nicht, wieso er sich so gegen mich stellte ... Gerade er müsste es verstehen.

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Mit hohem Tempo fuhren wir eine Straße außerhalb der Stadt entlang. Es gab nur diesen engen Weg und die Klippen neben uns. Sonst war da nichts. Nur absolute Finsternis die einen förmlich verschluckte.

Immer mehr Zweifel kamen mir, ob ich mit dem Zielort Recht behalten sollte. Immerhin war ich kein Haker. Ich war niemand, der sich mit sowas auskannte. Lediglich die Videodatei und mein Bauchgefühl brachte mich hier her.

Malino klopfte mir auf meine Schulter. Ich bremste leicht ab und sah über meine Schulter nach hinten. Er zeigte mit der Hand zur Seite. Ich folgte seiner Geste und verengte meine Augen, um die Dunkelheit abzusuchen.

"Da! Da ist ein Licht!", rief Malino, wobei ich aber meine Augen weit aufriss. Sofort bremste ich ab und kam zum Stehen.

"Steig ab!", befahl ich und nachdem er von meinem Motorrad gestiegen war, stieg auch ich ab. Ich stellte mich genau vor ihn und öffnete mein Visier, um meine Hände anschließend an seinen Helm zu legen. Wütend zog ich diesen ab und sah Elio genau in seine Augen. "Was soll der scheiß?! Hast du deinen Vater nicht gehört!", mahnte ich ihn, doch er blieb in seinem Ausdruck hart.

"Ich habe ihn gehört! Klar und deutlich! Trotzdem werde ich alles versuchen, um meine Schwester nach Hause zu holen! Wenn du mich verraten willst, tue es ... dann werde ich ihm auch etwas erzählen und Mal sehen, für wen von uns beiden-"

"Schon gut", unterbrach ich ihn und atmete tief durch. Ich wusste von den Gesprächen mit Nives, wie wichtig er ihr war. Sie musste ihm genauso wichtig sein. Nicht vorzustellen, welch Sorgen er sich um sie machte. "Wir finden sie schon."

Er nickte und zeigte dann erneut an mir vorbei.

"Siehst du das Licht. Ganz hinten am Rand der Klippe?"

Erneut spähte ich in die Richtung, doch ich erkannte kaum, an welcher Stelle Himmel und Meer aufeinander trafen. Alles wirkte nur schwarz. Doch ich vertraute Elio und drehte mich wieder zu meiner Maschine um.

"Wenn es nicht weit ist, laufen wir den Rest. Sie sollen uns nicht kommen hören." Ich schob die Maschine zur Seite und versteckte sie in der Dunkelheit, um anschließend auch unsere Helme auf den Boden zu legen. Elio stand weiterhin am Straßenrand und starrte in die Dunkelheit. Ich konnte Verzweiflung in seinem Ausdruck erkennen, doch auch Entschlossenheit. Hoffentlich würde ich es nicht bereuen, ihn mitgenommen zu haben. "Dann mal los."

Schnellen Schrittes lief ich an ihm vorbei von der Straße runter, um unentdeckt zwischen Sträuchern in die Richtung zu laufen, in der Elio ein Licht gesehen hatte. Wir sprachen nicht miteinander und konzentrierten uns nur auf den Weg. Im Grunde konnte ich nur den Wind hören, der leicht um mich wehte und das Knacken kleiner Äste unter meinen Schuhen.

"Wie wird man eigentlich ein Bodyguard?" Elio unterbrach die Stille, doch ich wollte voll konzentriert bleiben und gab ihm keine Antwort. Einen Fuß vor den anderen setzend, nahm ich meine Pistole zur Hand und überprüfte die Patronen, bis ich bemerkte, dass er aufholte und genau neben mir lief. Sein Blick brannte sich in meiner Seite ein. Er würde sicher erneut fragen, wenn ich ihm nicht antworten würde.

"Ich hab von den Besten gelernt."

"So richtig mit Schule und so?", fragte er und ich sah flüchtig zu ihm herüber, während ein Grinsen auf meinen Lippen entstand. Er wusste ganz genau, dass ich sicher keine Schule besucht hatte. Er wollte lediglich ein Gespräch mit mir anfangen.

"Was willst du wirklich wissen, Elio?"

"Warum meine Schwester?", platzte es dann aus ihm heraus, worauf ich sofort stehen blieb. "Du bist verheiratet, aber ich hab die Bilder von dir und Nives gesehen. Entweder bist du also nur ein Arschloch, dass eine jüngere Frau benutzt, oder du hast dich trotz Ehe in sie verliebt und bist ein mieser Betrüger."

"So oder so, siehst du in mir den Bösen in der Geschichte", schlussfolgerte ich seine Worte. Er nickte.

"Meine Schwester hat immer alles für mich getan und selbst wenn wir beide sie retten, will ich nicht, dass du sie weiterhin benutzt. Ich kann-"

"Ich habe sie nicht eine Sekunde lang benutzt", unterbrach ich ihn, während ich ihm tief in seine Augen sah und diesen nicht eine Sekunde auswich. "Nicht einen Moment lang, hatte ich den Gedanken, ihr wehzutun."

"Und doch hast du es getan." Er wich mir aus, als würde es ihn quälen, darüber nachzudenken. Ich verstand ihn, denn auch mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, wenn ich mich an den Tag der Weihnachtsfeier zurück erinnerte. Wie sie mich ansah ... Als wäre ich der Teufel persönlich ... "Wieso hast du ihr nicht von Anfang an gesagt, dass du eine Frau hast?"

"Weil ich keine habe", erklärte ich, woraufhin Elio mich stirnrunzelnd anstarrte. "Nur auf dem Papier. Ich habe sie nie als meine Frau angesehen. Lediglich als Lösung dafür, meine Familie zufriedenzustellen."

"Zwangshochzeit also?"

"Nicht ganz." Wir liefen langsam weiter und irgendwie wirkte es, als würden wir uns durch diese Gespräch davor ablenken wollen, was in dieser Nacht noch passieren würde. Entweder würden wir nämlich nichts finden und somit wieder in die pure Verzweiflung zurückfallen. Oder aber wir würden sie finden und umso kämpfen müssen. So oder so, würde es nicht leicht für uns werden. "Ich habe ja gesagt, weil mein Großvater begeistert von ihr war und keine andere Frau akzeptiert hätte. Sie hat ja gesagt, weil sie schon seit unserer Kindheit etwas in mir gesehen hat, was ich einfach nicht bin."

"Meine Eltern wurden auch zwangsverheiratet", meinte er plötzlich, wodurch ich neugierig zu ihm rüber sah. Die Ehe von Ludovica und Gino kam mir nicht vor, als wäre sie erzwungen. Ganz im Gegenteil. Sie wirkten perfekt füreinander.

"Davon hat Nives nie etwas erzählt."

"Sie weiß es nicht", erklärte er. "Ich hab's schon lange raus gefunden, genau wie das mit dem Club. Man muss nur in den richtigen Momenten unsichtbar erscheinen und man kriegt jede Menge mit. Erst Recht, wenn Adamo und meine Eltern sich gestritten haben wegen der Erziehung von Stella. Ich will nicht, dass Nives es je raus findet. Sie hat immer schon so eine Unruhe in sich. Sowas bringt sie aus der Fassung."

Ich hörte ihm zu und erkannte mit einem Mal, dass nicht nur Nives immer davon sprach, ihrem Bruder beschützen zu wollen, sondern dass auch er sie schützte, ohne dass sie davon ahnte.

Als Elio dann in seiner Bewegung verharrte und vor uns blickte, tat ich es ihm gleich.

"Du hattest Recht", hauchte ich und erkannte nun ganz genau das moderne Haus vor uns. Es wirkte so groß und doch, ganz unscheinbar so verlassen in der Finsternis. Das Rauschen der Wellen drang immer lauter in meine Ohren und ich entdeckte auch einige geparkte Autos aus dem kleinen Platz neben der Villa.

"Da ist Licht an." Elio zeigte zum äußeren Rand. Durch mehrere hohe Fenster erkannte auch ich das gedämmte Licht. Meine Waffe umfasste ich fester, bereit, jedem Bastard dort drinnen eine Kugel zu verpassen. Ehe ich aber einen Plan schmieden konnte, rannte Elio plötzlich los.

"Warte!", rief ich und lief ihm hinterher, während ich mich umsah und ausschließen wollte, dass sich Wachmänner hier befanden. Elio rannte bis zur Wand und stellte sich nah an diese. Ich hoffte, wir könnten uns in Ruhe zusammen überlegen, wie wir vorgehen würden, da ging jedoch ein Bewegungsmelder an und alles um uns herum erhellte sich.

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