
Eine Entscheidung des Herzens - Klaus Mikaelson
POV Ava
Ich drehe mich um und bin erschrocken, als Nik hinter mir steht. So lautlos wie er sich manchmal bewegt, bekomme ich oft nicht mit, wenn er da ist. Ich will schon freudig auf ihn zugehen, als ich sehe, das etwas nicht stimmt.
Sein Blick ist so verletzt. So voller Wut und Schmerz. Seine Haltung ist auch nicht wie sonst. „Schatz was hast du?“ frage ich ihn ganz vorsichtig und gehe ein paar Schritte auf ihn zu.
Bevor ich jedoch näher zu ihm gehen kann, kommt er auf mich zu und umarmt mich ganz fest. Er zittert. Was ist nur passiert, dass er so aufgewühlt ist. So habe ich ihn lange nicht mehr erlebt. Ich hatte gehofft, ihn nie wieder so sehen zu müssen.
„Bitte verlass mich nie und wende dich bitte nie von mir ab. Du bist die einzige Person, der ich vertrauen kann. Die einzige Person, von der ich weiß, dass sie mich nie betrügen würde. Du bist mein größter Schatz.“
„Nik ich liebe dich und werde, solange an deiner Seite sein wie du mich haben willst.“ versichere ich ihm. „Dann für immer.“ seine Stimme ist kaum ein Flüstern. „Komm setzen wir uns hin und du erzählst mir, was los ist.“ ich führe ihn zur Couch.
Unterbreche aber keinen Moment unseren Körperkontakt. Ich spüre, dass er das braucht. Die Nähe. Die Geborgenheit. Ich lasse ihn einen kurzen Moment. Will ihn nicht drängen, sich zu öffnen. Er soll das Tempo bestimmen. Es würde sicher mehr schaden als nützen würde ich Druck ausüben.
„Sie hat uns damals zu uns gelockt. Meine eigene Schwester, das hätte ich nie gedacht.“ fängt er plötzlich an zu erzählen und ich frage mich, was er meint. „Nik ich verstehe nicht.“ was hat Rebekah getan das es ihn so aus der Fassung bringt.
„Mikael. Sie hat Mikael damals zu uns geführt. Zu mir geführt nur damit sie mit Marcel zusammen sein konnte. Sie weiß, was er mir alles angetan hat und trotzdem hat sie mich so hintergangen. Ich weiß, ich bin auch kein Unschuldslamm aber das hätte ich nie getan.“ als er mir das erzählt zittert er immer mehr und ich lehne mich an ihn. Versuche ihn so den nötigen Halt zu geben.
„Woher weißt du das?“ „Sie hat es zugegeben und wie immer hat Elijah ihre Aktion verteidigt und mir vorgeworfen ich würde überreagieren, aber ich finde das nicht so. Ich habe ein recht, wütend zu sein.“
„Du fühlst dich verraten.“ „Ja das tue ich. Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe nie zu ihrer Familie gehört. Nicht richtig zumindest.“ „Sag sowas nicht.“ „Nur bei dir fühle ich mich verstanden. Geliebt. Sicher. Kann der sein, der ich wirklich bin. Du hast meine besten Seiten und meine schlimmsten Seiten gesehen und bist trotzdem noch hier.“
„Ich liebe dich halt. Den ganzen Nik nicht nur ein paar seiner Facetten. Ich kann verstehen, dass du dich verletzt und verraten fühlst.“ die Geschichten, die er mir aus seiner Kindheit erzählt hat, sind nicht ohne. Mikael wünscht man sich nicht als Vater.
„Du bist das beste, was mir seit vielen Jahrhunderten passiert ist.“ „Also besser als die Ausstellung im Louvre?“ frage ich ihn, um die Stimmung etwas aufzulockern. „Meine Kunstwerke dort sind erzählt aber mit dir schaffe ich jeden Tag neue unvergessliche Erinnerungen.“
„Bereust du es zurückgekommen zu sein? Nach New Orleans.“ frage ich ihn behutsam. „Es gibt Tage, da tue ich das. Es ist nicht mehr wie früher. Marcel hat die Stadt verändert.“
„Wieso suchen wir uns dann nicht ein anderes zu Hause.“ schlage ich vor und er schaut mich überrascht an. „Wärst du den damit einverstanden? Du hast dir hier etwas aufgebaut. Das will ich nicht kaputtmachen.“
„Nik ich liebe meinen Job als Lehrerin und die Kinder hier sind echt toll aber Lehrerin kann ich überall sein. Denk in Ruhe darüber nach. Wir müssen die Entscheidung ja nicht übers Knie brechen.“ versichere ich ihm.
„Danke, das werde ich.“ ich merke wie er sich langsam etwas beruhigt und seine Augen wieder einen normalen Ausdruck annehmen. Zum Glück. Ich will nicht, dass die Wut und Enttäuschung ihn innerlich zerfrisst.
„Was hältst du davon wir machen es und etwas gemütlich. Vielleicht ein entspannendes Bad, etwas Musik, ein Glas Wein oder etwas Blut oder wenn wir verrückt sind beides.“
„Das klingt reizvoll und ist sicher genau das, was mir hilft, meine Gedanken zu entspannen. Nach Hause, wenn man es noch so nennen kann, will ich vorerst eh nicht.“
„Dann ist ja gut, dass wir hier unseren kleinen eigenen Rückzugsort haben. War gar nicht so dumm, die Wohnung zu kaufen. Stimmt´s.“ „Stimmt. Deswegen sollte ich öfters auf dich hören. Du weißt immer, was gut für mich ist.“ „Das ist doch irgendwie mein Job.“
Wochen später
„Es ist also wirklich wahr? Ihr verlasst New Orleans.“ ich sehe von meinem Karton auf und dort im Türrahmen stehen Elijah und Rebekah. „Ja wir denken, es wird Zeit. Es ist zu viel vorgefallen. Zu viele schlechte Erinnerungen, die die guten überschatten.“ „Ihr müsst nicht gehen.“
„Doch Rebekah müssen wir.“ Nik braucht den Abstand. Das sehe und fühle ich. Seit der Offenbarung von Rebekah hat er kein Wort mehr mit seiner Schwester oder seinem Bruder gewechselt. Er war die meiste Zeit bei mir und brauchte er etwas aus der Villa hat er es meinst geholt, wenn keiner da war. „Ich wollte ihn nicht weh tun.“
„Aber genau das hast du getan. Er fühlt sich verraten, aber das solltest du ja verstehen. Wieso seid ihr hier?“ „Marcel hat Gerüchte gehört, dass du gekündigt hast und ihr umziehen wollte. Wir wollten sehen, ob es stimmt oder wieder nur eines seiner Spiele ist.“
„Dann kennst du Nik schlecht, Elijah. Wir werden umziehen. Wie ihr seht, packen wir die letzten Sachen. Nik holt gerade seine Sachen aus der Villa und morgen sind wir verschwunden.“ erkläre ich beiden. „Wir sind eine Familie. Bitte Ava geht nicht. Ich wollte doch nur endlich mit ihm zusammen sein.“
„Glaub mir Rebekah ein Teil von mir kann das verstehen. Was ich aber nicht verstehen kann, ist das du diesen Weg gewählt hast. Nach allem, was er dank Mikael erlebt hat.“
„Es tut mir leid.“ „Ich denke, ihr solltet gehen. Nik wird gleich wieder hier sein und ich denke eine Begegnung zum jetzigen Zeitpunkt wäre nicht gut.“ „Okay, wenn du meinst. Bitte sag ihm, es tut mir leid.“ „Das werde ich tun.“
„Wo geht ihr hin?“ fragt mich Elijah und ich denke, es ist vorerst besser, wenn sie es nicht wissen. Nachher folgen sie uns noch und das Drama geht von vorne los. „An einen Ort, wo wir glücklich sein können. Wo wir wir selbst sein können. Wo wir frei sein können.“
Monate später
Wir sind schon eine ganze Weile in Madrid und haben beschlossen uns endlich unser eigenes Reich zuzulegen. Uns ein Nest bauen. Das ist gerade jetzt wichtiger als je zu vor. Denn in ein paar Monaten werden wir zu dritt sein. Uns wurde ein Wunder geschenkt. Durch Nik´s Werwolfseite war ich in der Lage schwanger zu werden.
Anfangs war ich geschockt, aber der Schock ist schnell der Freude gewichen. „Also Schatz, was denkst du?“ fragt mich Nik als er sich hinter mich stellt und eine Hand auf meinen leicht gewölbten Bauch legt. Seit kurzem sieht man es und Nik ist so stolz und lässt mich kaum mehr aus den Augen. Er ist so fürsorglich und besorgt. Echt süß.
„Das Haus ist groß. Hell und offen. Man kann das Meer sehen und wir haben einen schönen großen Garten. Das Kinderzimmer ist riesig und bietet viel Platz für dich.“ „Für mich, ich verstehe nicht.“ „Na um dich an den Wänden zu verewigen.“
„Du willst das ich die Wände bemale?“ ich sehe wie er mich ergriffen anschaut. „Aber sicher, wer wäre besser enteignet als du. Ich denke da an einen schönen grünen Wald. Mit vielen Bäumen und Wildblumen. Eine kleine Wolfsfamilie ist auf einer Lichtung und genießt einen unbeschwerten Tag. Sowas in der Art.“
„Das klingt schön und ich denke, das bekomme ich hin. Also wollen wir das Haus kaufen? Die Maklerin meint sie hat noch andere, die sie uns zeigen kann.“
„Nein ich denke, das muss sie nicht. Das hier fühlt sich perfekt an. Als würde es zu uns gehören. Ich kann uns deutlich hier leben sehen. Das ist es. Wenn du das auch so siehst?“ ich will diese Entscheidung nicht allein treffen.
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„Ich fühle auch, dass es das richtige ist vor allem, weil es dir so viel Freude macht. Wir machen es zu unserem perfekten Zuhause. Ich bin froh, dass du die Idee hattest New Orleans zu verlassen. Ich fühle mich seitdem so befreit.“
„Ich verstehe, was du meinst. Ich sehe die Veränderung an dir und freue mich, dass du endlich wieder zu dir selbst gefunden hast.“ „Denkst du, es wird ihr hier gefallen?“ „Du denkst also immer noch es wird ein Mädchen?“ frage ich ihn lachend. „Ich denke ein Vater hat so etwas im Gefühl. Eine Mini Ava wäre schon süß.“ „Ich hätte auch nichts gegen einen Mini Nik.“
„Aber egal, wer von uns beiden Recht behält, ich verspreche dir der beste Vater der Welt zu sein.“ „Das weiß ich. Du bist nicht wie er und wirst es nie sein. Wir werden hier glücklich, das verspreche ich dir.“ dafür sorge ich.
Seine Geschwister haben zwar schon das ein oder andere Mal versucht Kontakt aufzunehmen, aber er ist noch nicht so weit und ich werde ihn nicht drängen. Das ist Niks Entscheidung und nicht meine. Solange er glücklich ist, stehe ich hinter allen, was er tut.
Jahre später
Als ich nach Hause komme, höre ich schon das Lachen aus unserem Wohnzimmer und als ich hineinschaue, geht mir das Herz auf. Wie es scheint, hat Hope ihren Dad dazu gebracht ein Fort zu bauen, in dem beide auf Decken und Kissen zusammengekuschelt liegen.
Ich wette, sie hat gelacht, weil Nik beim Vorlesen wieder sämtliche Tierstimmen nachgemacht hat. Darin ist er echt gut. Über die Jahre hinweg hatte er ja auch viel Zeit zum Üben.
Nik ist echt ein wundervoller Vater. So liebevoll, so verständnisvoll. Hope ist seine ganze Welt. Neben mir natürlich. Ich wusste schon, als er sie das erste Mal sah, dass die beiden eine ganz besondere Bindung haben.
Flashback
„Ich kann nicht mehr Nik. Die Schmerzen sind zu viel. Ich habe das Gefühl es zerreißt mich innerlich.“ schon seit Stunden liege ich in den Wehen und es geht nicht vorwärts. Ich hätte nie gedacht, dass es so anstrengend werden würde.
„Du schaffst das Schatz. Ich weiß, die letzten Stunden waren anstrengend, aber nur noch etwas und es ist geschafft.“ „Nik bitte.“ er schaut mich etwas hilflos an. Kein Wunder ich weiß, wenn er könnte, würde er mir diese Schmerzen abnehmen aber leider geht das ja nicht.
„Du bist so tapfer. So Stark. So mutig und so wunderschön. Ich bin bei dir und unterstütze dich so gut ich kann. Nur noch ein wenig und unser kleiner Schatz ist da.“ er haucht einen Kuss auf meine Schläfe und ich drücke seine Hand. Die nächste schmerzhafte Wehe setzt ein.
„Sie ist so stur.“ „Das muss sie wohl von mir haben.“ grinst mich Nik an. Ich muss das schaffen. Ich sammle meine letzten Kräfte und versuche den Anweisungen der Ärzte und Hebamme zu folgen. Der Schmerz ist schlimm aber ein paar Minuten später höre ich den lang ersehnten Schrei und fühle mich erleichtert und voller Glück.
„Sie ist da.“ hauche ich glücklich. „Das hast du so toll gemacht. Ich bin so stolz auf dich.“ der Arzt bringt die kleine zu mir und legt sie mir auf die Brust. Das ist das beste Gefühl der Welt. Ich kann die Tränen nicht länger zurückhalten und alle Gefühle der letzten Stunden brechen aus mir heraus.
„Sie ist so wunderschön.“ ich berühre ihre kleinen Finger. So winzig. „Sie ist so schön wie ihre Mama.“ „Hallo mein kleiner Engel. Ich bin deine stolze Mama und das dort neben mir ist dein stolzer Papa. Ich bin so froh, dass du endlich bei uns bist. Ich weiß auch nicht, ob ich das länger geschafft hätte.“
„Das hättest du. Du schaffst alles.“ versichert mir Nik. Ich sehe, wie er unsere kleine Tochter anschaut. So voller Liebe. So voller Stolz. So voller Hingabe. Er fährt sanft über ihre Wange und sie öffnet ihre Augen. Sie hat also Niks Augen. Wie schön. Die Ärztin kommt zurück zu uns.
„Ich bin froh, dass Mutter und Kind wohl auf sind. Sie haben das toll gemacht, Ms. Mikaleson.“ „Also ist alles mit ihr in Ordnung?“ frage ich sicherheitshalber nochmal nach. „Sie haben ein gesundes Mädchen. Herzlichen Glückwunsch. Das hätte ich fast vergessen.“ da bin ich aber beruhigt. „Haben sie schon einen Namen für die kleine?“ mein Blick geht zu Nik und er nickt mir bestätigend zu. „Ja haben wir. Hope. Hope Mikaelson.“
Flashback Ende
„Mama Mama du bist wieder da.“ reißt mich mein kleiner Wirbelwind aus meinen Gedanken. Sie klettert aus dem Fort und rennt freudig auf mich zu. Ich öffne meine Arme und umarme sie ganz doll.
„Hallo mein Schatz, ich habe dich vermisst. Aber wie es scheint, hattest du auch mit Daddy ganz viel Spaß.“ „Ja, das hatte ich. Erst hatten wir Waffeln mit Beeren zu Frühstück und ganz viel Kakao. Dann haben wir gemalt und etwas draußen gespielt, aber als es regnete, mussten wir leider reingehen. Ich war traurig, aber Daddy hat mir ein Fort gebaut. Sieh, nur ist es nicht toll.“ erzählt sie mir ganz aufgeregt.
„Da hattet ihr ja einen tollen Tag. Ich bin ganz neidisch.“ „Jetzt kannst du ja mitspielen.“ Nik kommt zu uns herüber und begrüßt mich mit einem Kuss. „Hallo mein Schatz. Ich hoffe, du hattest einen tollen Tag.“
„Ich denke, er war nicht so toll wie eurer.“ grinse ich ihn an. „Ich denke, das kann ich ändern.“ er will mich wieder küssen, als Hope aufgeregt an meiner Hand zieht. „Komm Mama. Du musst dir das Fort ansehen. Es hat auch Lichterketten und Daddy kann uns weiter vorlesen.“
„Das klingt doch mal gut.“ ich lege meine Sachen ab und ziehe meine Schuhe aus und folge meiner kleinen Familie in ihr Bauwerk. Gut das unser Wohnzimmer so groß ist. Ich klettere in das Fort und wir kuscheln uns in die Decken. Nik beginnt weiter vorzulesen und ich entspanne mich und lasse den Tag ausklingen. Mit meiner kleinen Familie.
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