Kapitel 25 - Hallo Miami
Kapitel 26
Sophia
„Schreib mir, wenn du gelandet bist, okay?" Julia zieht mich erneut in ihre Arme und kann mich nicht loslassen.
„Oh Mann, du wirst mir fehlen, aber so richtig."
In mir steigen Tränen auf, die ich mit aller Kraft, die ich besitze, unterdrücke.
„Du mir auch, aber es ist nicht für immer, bald sehen wir uns auf meiner Hochzeit wieder!"
Sie nickt stumm und ich sehe, als wir uns voneinande trennen, wie eine stille Träne über ihre Wange läuft.
Bitte nicht weinen Julia, sonst mus ich auch weinen.
„Ja ich freue mich auf die Zukünftige Misses Parker!"
Diese Worte aus ihrem Mund zu hören ist surreal für mich. Ich kann es immer noch nicht realisieren, dass ich demnächst verheiratet sein werde. In den USA lebe und nicht mehr in meinem kleinen Heimatdorf in Deutschland.
„Papa ..." Mein Vater steht hinter mir und Julia und sieht mich so traurig an, dass es mir das Herz in winzige Teile zerbricht.
„Liebes, ich bin auch so unendlich traurig und werde dich vermissen. Aber ich freue mich so sehr auf deine Hochzeit und darauf, dich wiederzusehen."
Ich gehe auf ihn zu und umarme ihn auch zum Abschied. Es fällt mir schwer, die beiden in Deutschland zurückzulassen. Am liebsten würde ich sie in mein Koffer stecken und mit nach Miami schmuggeln. Aber das geht nicht, doch im Inneren lache ich über diese Vorstellung.
„Danke, Papa. Ich werde dich auch vermissen!"
Er drückt mich so fest an sich, dass ich kaum noch Luft zum Atmen habe.
„Meld dich auch bei mir, wenn du gelandet bist!"
„Natürlich, das werde ich!"
Er zieht sich zurück und legt beide Hände auf meine Schulter. In seinen Augen schwimmen Tränen, die nur noch wenige Augenblicke davon entfernt sind sich einen Ausweg zu suchen und über sein Gesicht zu laufen.
Das darf doch nicht wahr sein.
Wenn beide weinen, das bricht mir das Herz. Aber wenn ich in ihrer Situation wäre, würde es mir genauso gehen. Also kann ich ihnen keinen Vorwurf machen.
„Und jetzt geh, mach es mir und Julia und dir nicht noch schwerer. Und du musst dich beeilen sonst verpasst du deinen Flug", sagt Papa und wischt sich die Tränen aus seinen Augen.
Für einen Augenblick halte ich inne. Nehme meinen Koffer an die Hand und gehe mit ihm ein paar Schritte Richtung Gate. Ein letztes Mal drehe ich mich um und schaue zu ihnen. Beide versuchen, krampfhaft zu lächeln und ihre Tränen zu verbergen, und winken mir zu. Auch ich hebe die Hand und sage stumm Aufwiedersehen, hoffend, dass es bald sein wird.
Als mein Flug erneut aufgerufen wird, drehe ich mich um und laufe mit meinem Koffer davon. Still und unkontrolliert kullern mir Tränen über das Gesicht. Freudentränen, weil ich es nicht fassen kann, in ein paar Stunden, Liam wieder in den Armen zu liegen, und Tränen voller Schmerz, weil ich Julia und meinen Vater hier zurücklassen muss.
Der Flug zieht sich wie Kaugummi. Ich wollte schlafen, aber das funktioniert nicht so gut, wie ich es mir vorgestellt habe. Meine Gedanken kreisen. Liam. Julia. Papa. Chloe. Tyler. Die Drillinge. Bea. Grace und John. Alle kommen darin vor und lassen mich nicht abschalten. Lassen mir keine Ruhe.
Lesen kann ich auch nicht, da mein Kopf zu voll mit all der Vorfreude ist, sie alle wiederzusehen. Deshalb versuche ich mich an einem Hörbuch. Blende die Welt aus und versinke in eine Fantasywelt, was dann nach ein paar Stunden, sehr gut funktioniert.
Als wir uns Miami immer nähern, sehe ich die Skyline unter mir, mit all den Hochhäusern und dem Strand, das Meer. Alles kommt mir so vertraut vor, so heimisch. Noch oben in der Luft fühle mich, als würde ich nach Hause ankommen. Was auch so ist. Mein Verstand mag es noch nicht so ganz realisieren, aber Miami wird von nun an mein neues zu Hause sein. Vorerst bei Liams Familie, in ihrer Villa. Doch die Vorstellung, wieder bei ihnen zu wohnen erwärmt mein Herz. Das letzt Jahr hatte Höhen und Tiefen, aber eines hat es bewirkt. Ich habe sie alle in mein Herz geschlossen und hoffe, dass sie dort für immer bleiben werden.
Als ich meinen Koffer vom Band nehme, schießen mir Flashbacks durch den Kopf. Der pinke Koffer unter all den Schwarzen. Ich erinnere mich noch genau daran, wie aufgeregt ich war, als ich vor einem Jahr das erste Mal hier am Flughafen von Miami gestand habe und nicht wusste, welche Wendung dieses Jahr mit sich bringt. Vor Nervosität bin ich fast umgekippt. Und jetzt geht es mir genauso, obwohl es erst ein paar Wochen her ist, dass ich hier war, um nach Deutschland zu fliegen.
Was erwartet mich gleich in der großen Halle? Wird Liam da stehen, oder wie damals die ganze Familie nur diesmal mit Liam?
Wird Chloe mich mit Tyler abholen, oder haben sie mir nur ein Taxi bestellt?
Letzteres glaube ich nicht.
Damals wie heute Kreisen mir zu viele Gedanken durch den Kopf.
Ich frage ich, ob der Zeitpunkt der Richtige gewesen ist. Aber seien wir mal ehrlich, gibt es überhaupt den perfekten Zeitpunkt, um etwas zu tun? Lebe jeden Tag, als wäre es dein Letzter. Nach diesem Motto sollte jeder leben und wenn man es so betrachtet, gibt es keinen besseren Zeitpunkt als diesen.
Genau das, ist mir damals schon durch den Kopf geschossen und Vergangenheits-Sophia hatte recht. Alles passiert zu seiner Zeit, nie ist der perfekte Zeitpunkt. Wir können uns entweder selbst im Weg stehen, oder selbst anfangen, das Glück zu formen und zu genießen.
Meine Beine fühlen sich an, als würden sie aus Wackelpudding bestehen. Wie damals. Der lange Flug hat mich erschöpft und damals wusste ich nicht, was mich erwartet. Im Gegensatz zu heute. Heute weiß ich, dass mein Verlobter auf mich wartet, dass wir bald heiraten werden und ich das Leben führen werde, nach dem ich mich so lange gesehnt habe. Glücklich, mit einem Partner an der Seite, der mich über alles liebt und einer tollen Familie, die mich mit offenen Armen empfangen hat.
Hinter mir ziehe ich meinen Koffer her, durch den Flughafen, bis zu dem großen hellen Raum, an dem die Menschen auf ihre liebsten warten, um sie wieder in die Arme zu schließen. Das Bild von damals sehe ich vor meine Augen. Wie Grace, John und die Drillinge mit einem riesigen Schild mit meinem Namen hier gestanden und auf mich gewartet haben. Dieser herzliche Empfang werde ich nie vergessen.
Heute betrete ich den Raum und er ist noch viel voller als vor einem Jahr. Mein Handy hat kein Empfang also habe ich keinen blassen Schimmer, ob Liam mir geschrieben hat. Langsam gehe ich durch die Menge und dann sehe ich ihn.
Liam.
Mein Herz bleibt stehen. Setzt für einen Schlag aus, nur um dann noch schneller zu schlagen.
Er sitzt mit seinem Handy in der Hand auf einer Bank, neben ihm ein Schild. Auf diesem hat er mit großen Buchstaben meinen Namen geschrieben, mit einem Vermerk an der Seite: Zukünftige Misses Parker.
In mir kocht die Freude. Es steigen Tränen auf und als ich vor ihm stehe, hebt er seinen Blick. Als unsere Augen miteinander kollidieren, erhellen sie sich je mehr er realisiert, dass ich vor ihm stehe.
„Babe ...", flüstert er und springt auf. Hebt mich hoch und küsst mich so intensiv und so lang, dass ich alles ausblende. Der Flughafenlärm verstummt und ich höre nur meinen schnellen Herzschlag.
„Ich ... ich ...", stammelt er und lässt mich los. „Ich hab mir Sorgen gemacht, keine meiner Nachrichten wurden zugestellt ..."
Die Freude in seinem Blick weicht und wird durch Besorgnis abgelöst. Keine Sekunde zögere ich, stelle mich auf meine Zehen und umfasse sein Gesicht mit meinen Händen. Unter meinen Fingern spüre ich seine kratzigen Bartstoppeln und merke, wie sein Kiefer sich verspannt.
„Ich hatte kein Netz", sage ich dann und ziehe ihn wieder zu mir, um meine Lippen auf seine zu legen.
Liam sagt nichts, schlingt nur seine Arme um meinen Bauch und drückt mich so fest an sich, dass ich keine Luft mehr bekomme.
„Du bist da!", haucht er.
„Und ich gehe nie wieder!", wispere ich zurück.
„Ich liebe dich, Sophia."
„Ich liebe dich, Liam Parker."
Er lässt mich los und grinst mich an. „Bald wirst du auch diesen Namen tragen."
Sophia Parker – schallt es durch meinen Kopf. Ich kann's kaum erwarten.
_______________
Hello, mal wieder ein Lebenszeichen von mir 🤭 Ich hoffe, dass euch das neue Kapitel gefällt und hoffe ihr seit noch alle mit dabei!
Es tut mir leid, dass ich nicht regelmäßig Update, ich nehme es mir immer vor, doch dann kommen immer andere Dinge dazwischen .. Aber ich werde dieses Buch noch zu Ende schreiben!
Deshalb DANKE an alle, die noch immer gespannt auf die neuen Kapitel warten, danke an alle die trotz der langen Zeit immer wieder zu Liam und zu Sophia finden und sie noch immer bei euch ein Platz in eurem Herzen haben. Das haben sie nämlich auch in meinem.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, bis bald!♥️
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro