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21 Die Enttäuschung

Kapitel 21

Sophia

Ich bin stolz auf Liam, weil er sich geändert hat. Nicht für mich, sondern für sich selbst. Er mag es vielleicht nicht zugeben, aber seit wir zusammen sind, hat er sich um 180 Grad gedreht und ist nicht mehr der Miesepeter, der er war, als ich vor knapp einem Jahr zu ihnen in die USA gekommen bin. Dass er Diana mit Respekt behandelt und sogar nett zu ihr ist, erwärmt mir mein Herz. Aber trotzdem erwische ich mich dabei, wie die Eifersucht in mir aufkommt. Nicht wegen Liam, weil er mit ihr etwas anfangen könnte, nein. Seine Zeit, in der er jedes Wochenende eine andere Frau abschleppt, ist Geschichte, aber trotzdem bin ich eifersüchtig auf Diana. Denn sie kann jetzt bei ihm sein, mit ihm sprechen und vielleicht sogar lachen und ich sitze hier am anderen Ende der Welt fest, während mein Herz sich nichts anderes wünscht, als Liam in meine Arme zu schließen, ihn zu küssen und einfach Zeit mit ihm zu verbringen. Das nagt an meinen Nerven.

Mit einem Lächeln und einem traurigen Auge lege ich mein Smartphone zur Seite und lasse Liam trainieren. Er lebt für den Sport. Es ist sein Hobby und das lenkt ihn zurzeit davon ab, dass wir beide über den Ozean getrennt sind. Also schreibe ich ihm nicht in dieser Zeit. Er soll Spaß haben.

Ich beschließe deshalb, mir ein kaltes Wasser zu nehmen und eine Schmerztablette. Danach wird mir die Mütze Schlaf, wie Liam so schön gesagt hat, sicher guttun.

„Mom? Dad?" Das Haus ist still, einzig meine Schritte und das Knarren der alten Holzdielen sind zu hören. Ich schaue auf die Uhr an meinem Handgelenk. Dad ist wahrscheinlich noch auf der Arbeit und Mom, keine Ahnung. Vielleicht einkaufen? Ein Blick in die Küche bestätigt meine Vermutung. Mom hat mir einen Zettel hinterlassen und geschrieben, dass sie bald wieder zurück ist. Sie ist den Wocheneinkauf erledigen.

Ich öffne den Kühlschrank und nehme mir ein eisgekühltes Wasser. Als es meine Kehle hinunterfließt, fühlt es sich wie der Himmel auf Erden an. Erfrischend und gleichzeitig verschwindet die staubtrockene Wüste in meinem Mund. Zu viel Alkohol ist ungesund, Kater sind schlimm. Das bekomme ich heute am eigenen Leib zu spüren. Wären jetzt die Kopfschmerzen verschwunden, wäre alles gut, aber sie sind da und ich habe das Gefühl, dass sie durch dieses eiskalte Wasser einen ticken schlimmer geworden sind.

Ich drehe die Flasche zu und mache mich auf die Suche nach Schmerzmitteln, um den stechenden Schmerz an meiner Stirn zu betäuben. Wo hat Mom nur die Medikamente?

Ich muss mich wohl oder übel durch unser Haus suchen. Lang ist es her, dass ich hier im Haus eine Kopfschmerztablette zu mir genommen habe.

In der Küche finde ich keine. Im Bad auch nicht. In meinen Sachen hat sich auch kein Schmerzmittel mehr versteckt. Vielleicht in dem Schlafzimmer meiner Eltern? Ich weiß noch, das Mom früher an der Wand, neben ihrem Bett, einen Medizinschrank hatte. Vielleicht habe ich Glück und ich finde die erlösenden Mittel dort und dieser Schrank existiert noch.

Es fühlt sich falsch an, einfach so ihr Schlafzimmer zu betreten. Früher habe ich immer einen Anfall bekommen, wenn Mom ohne meine Erlaubnis, in mein Zimmer gekommen ist. Aber ich denke, es ist okay, wenn ich mich an ihrem Medizinschrank bediene, um mich von dem qualvollen Schmerz zu befreien.

Mist den Schrank gibt es nicht mehr. An dieser Stelle hängt nun ein Foto von meinen Eltern und mir, als wir in Österreich wandern waren. Als Kind waren wir oft dort, deshalb erkenne ich es. Die Berge, die Holzhütte und der Wald im Hintergrund katapultiert meine Gedanken sofort an meine Kindheit zurück. Dad und ich sind jeden Morgen, noch bevor meine Mutter aufgewacht war, eine Runde spazieren gegangen, nur um den Sonnenaufgang zwischen den Bergen beobachten zu können. Es war schön und an diesen Erinnerungen halte ich mich fest, wenn ich an meine Eltern denke. Nicht daran, wie sie mir vorschreiben wollten, mit wem ich zusammen bin und mit wem ich in die Zukunft blicke.

Aber wenn jetzt an dieser Wand ein Foto von uns hängt, wo sind dann die Schmerztabletten? Ich habe das halbe Haus auf den Kopf gestellt, aber bisher keine gefunden. Hoffentlich haben wir noch welche, denn ich fühle mich nicht in der Lage, in die Apotheke zu gehen und Neue zu kaufen. Zu erschöpft bin ich.

Schnaubend sehe ich mich im Zimmer um. Vielleicht springt mir die orange-weiße Verpackung ins Auge. Nein. Hier ist alles so ordentlich, aber ich sehe nichts. Also öffne ich die erste Schublade des Nachttischschrankes meiner Mutter. Normalerweise würde ich es nicht tun, aber die Kopfschmerzen nehmen immer mehr zu und mein Handy liegt in meinem Zimmer, weshalb ich Mom nicht anrufen kann.

So ordentlich, wie unser Haus auch ist, umso überraschter bin ich, als ich das Chaos in der Schublade entdecke. Das passt so gar nicht zu Mom. Also wühle ich mich durch die Schublade. Unzählige Taschentücherpackungen und Batterien sehe ich, aber nicht wonach ich ....

Was ist das? Warum liegt ein Brief für mich in ihrer Schublade? Ich nehme ihn heraus und kann es nicht fassen. Er ist sogar geöffnet. Schnell drehe ich ihn um, um zu sehen, was es mit diesem Brief auf sich hat. Vielleicht ist es ein alter Brief, trotzdem verstehe ich nicht, was er in der Nachttischschublade meiner Mutter zu suchen hat.

Als ich sehe, den Briefkopf lese, muss ich mich setzen. Die Schmerzen in meinem Kopf erreichen ihren Höhepunkt. Es fühlt sich an, als würde Mom mir ein Schlag auf den Kopf verpasst haben. Dieser Brief ist vom Auswärtigen Amt. Mein Visum. Wie um alles in der Welt kommt es hier her? Und warum hat Mom es mir nicht gegeben? Sie hat den Brief sogar ohne meine Erlaubnis geöffnet.

Mir wird Speiübel und ich muss mich am Bett festhalten, um nicht zur Seite umzukippen.

Mom hat den Brief im Briefkasten gefunden und vor mir versteckt. Die Welle an gemischten Emotionen überkommt mich. Zuerst werde ich traurig, so unfassbar traurig, doch dieser Zustand hält nicht lange an. Denn die Wut auf Mom und ihre Tat überkommt mich. Wie kann sie mir das nur antun? Mir? Ihrer Tochter ...

Mit zitternden Fingern und Tränen in den Augen nehme ich den Brief aus dem Umschlag.

Nächste Woche, zum neuen Monat, darf ich ausreisen. Wann wollte Mom mir das sagen? Wahrscheinlich nie.

Tränen der Freunde, Erleichterung und der Fassungslosigkeit rennen über meine Wangen. Mein Brustkorb hebt und senkt sich schneller, als ich es gewohnt bin.

Ich werde Liam nächste Woche in die Arme schließen können. Aber die Wut auf meine Mom, steigt ins Unermessliche an. Sie hat mich enttäuscht. So stark wie noch nie zuvor.

„Sophia, Schatz?" Unsere Haustür fällt ins Schloss und die Stimme meiner Mutter dringt zu mir durch. Am liebsten würde ich an die Decke gehen, nur wegen des Klanges. Ich liebe meine Mom. Ich dachte, wir hätten wieder einigermaßen zueinandergefunden, doch mit dieser Aktion zerstört sie alles.

Mit einer Hand streiche ich mir die Tränen aus dem Gesicht und stelle mich an unser Treppengeländer. Meine Kopfschmerzen fühlen sich jetzt noch schlimmer an. Das Weinen verstärkt es.

„Wie kannst du nur?" Nach jedem Wort, dass meinen Mund verlässt, schluchze ich.

Mom stellt ihre Einkaufstaschen im Flur ab und sieht zu mir die Treppe hinauf. „Oh mein Gott, Sophia? Was ist mit dir los?" Sie lässt alles stehen und liegen und sprintet die Treppe hinauf.

„Das fragst du noch?", keife ich sie an.

Sie möchte mich umarmen, aber ich blocke ab. „Nein, was soll der Mist? Ich gebe dir eine Chance, dich zu erklären." Der Briefumschlag halte ich extra hinter meinem Rücken versteck. Ich möchte wissen, ob sie mich weiterhin anlügt oder ob sie mir wenigstens jetzt die Wahrheit sagt.

„Was meinst du Schatz?"

Wie dreist kann ein Mensch sein? Und es ist meine Mutter. Gäbe es einen Preis für die verlogenste Person in Deutschland, bekäme sie diesen Preis verliehen. Warum kann sie jetzt nicht zu dem stehen, was sie getan hat? Oder glaubt sie, ich meine etwas anderes? Was verheimlicht sie mir noch?

„Schatz ..." Sie kommt mir näher und ich weiche noch einen Schritt zurück. Die Wand spüre ich in meinem Rücken. Ich kann nicht Weiterzurück, obwohl ich nichts sehnlichster möchte.

„Letzte Chance ... Gibt es etwas, was du mir sagen möchtest?"

Mom schweigt und sieht auf den Boden.

„Mama!", brülle ich nun.

Mit traurigen Augen sieht sie mich an, öffnet ihren Mund, um ihn schnell wieder zu schließen, während sie leicht den Kopf schüttelt.

„Warum öffnest du meine Post und warum versteckst du den Brief, auf den ich seit Wochen warte?"

„Sophia ..." Sie bleibt wie angewurzelt vor mir stehen. Stille Tränen laufen ihre Wangen herunter. „Weiß du wie verdammt schwer es mir fällt, dass du auswanderst, um diesen Amerikaner zu heiraten?" Sie seufzt. „Er tut dir nicht gut ..."

„Ach ja? Wer tut mir den gut? Ben?"

„Er hat sich verändert und gibt sich echt mühe, zu dem Mann zu werden, den du immer haben wolltest ..."

Fassungslos stoße ich Luft aus. „Was stimmt mit dir nicht?" Ich laufe im Flur auf und ab, um mich zu beruhigen. Liam tut mir nicht gut? Oh doch. Sie hat doch keine Ahnung. Sie hat ihm keine Chance gegeben, im Gegensatz zu meinem Dad. Er hat ihn ins Herz geschlossen, dass weiß ich. Aber sie ... Mom denkt nur an sich und an das, was sie für richtig hält.

„Du hast doch keine Ahnung. Ich liebe Liam, er liebt mich und ich hatte letztes Jahr das beste Jahr meines Lebens", schreie ich sie an.

„Aber ... Sophia."

„Nein Mom, ich will nichts mehr hören. Ich hab echt gedacht, dass du dich geändert hättest, aber nein. Du bist immer noch dieselbe, wie früher. Echt traurig. Ich hab gedacht, dass wir einen Neustart wagen können, aber das hier wird mir zu viel. Das hätte ich nicht von dir erwartet."

Ich lasse sie ihm Flur stehen und ehe ich die Treppe hinunterlaufe, blicke ich noch einmal zu ihr. „Das, was du mir angetan hast, tut weh. Du bist meine Mutter. Du sollst dich für mich freuen, du sollst mich in allem Unterstützten, was ich tue. Deine Bedenken darfst du gerne äußern, aber nicht so. Ich bin maßlos enttäuscht von dir." Die Tränen fließen wie ein Wasserfall und durchnässen mein T-Shirt.

Ich muss hier raus. Aber vorher brauche ich mein Handy. Unten angekommen, sprinte ich erneut hoch in mein Zimmer und packe es in meine Tasche.

„Sophia ..." Meine Mutter lässt nicht locker. Aber ich ignoriere sie. Alles, was sie sagt, dringt nicht mehr zu mir durch. Ihre Stimme verschmelzt zu einem Rauschen in meinem Kopf. Ich kann nicht mehr.

Ohne sie anzuschauen, stürme ich aus meinem Zimmer und renne die Treppe hinunter. Aber Mom folgt mir immer noch.

Als ich an der Haustür angekommen bin, reiße ich sie auf und blicke in die erschrockenen Augen meines Dads.

„Was ist denn hier los?" Er weiß wahrscheinlich nichts von Mom's Aktion. Er hätte sicherlich nicht zugelassen, dass sie mir den Brief vorenthält.

„Frag Mom, ich muss hier raus!", sage ich und dränge mich an ihm vorbei.

An der Straße angekommen wird es ruhig. Einzig das Zwitschern der Vögel und die vorbeirauschenden Autos höre ich. Endlich. Mom lässt mich in Ruhe.

Ich laufe die Straße entlang, bis zur Bushaltestelle. Dort sitzt eine alte Frau. Sie erinnert mich an Bea. Ich lasse mich neben sie auf die Metallbank nieder und zücke mein Handy.

„Alles in Ordnung, Liebes?", fragt sie mich. Sie redet auch wie Bea. In diesem Moment wird mir noch bewusster, wie sehr ich Liam und seine Familie vermisse. Umso größer wird die Vorfreude auf nächste Woche. Dann sehe ich sie alle wieder.

„Ja, alles gut."

Die Dame nickt mir besorgt zu aber fragt nicht weiter nach. Sehe ich so schlimm aus? Ich öffne die Innenkamera meines Smartphones und erschrecke. Unter meinen Augen sind tiefe Augenringe, meine Mascara ist verlaufen und meine Wangen sind ganz nass. Kein Wunder, dass die ältere Frau gefragt hat, ob es mir gut geht. Ich sehe schrecklich aus.

Schnell schließe ich die App und blende so mein Aussehen aus. Wie von selbst öffne ich den Messenger.

SOS! Bist du zu Hause, Julia? Ich brauche eine neue Unterkunft. - Sophia.

Zum Glück wohnt Julia nur einen Ort weiter. Die Busverbindung ist gut und ich werde ohne Umsteigen zu ihr gelangen. Hoffentlich ist sie zu Hause, sonst muss ich wohl oder übel, so verheult, wie ich aussehe, vor ihrem Wohnhaus warten bis sie nach Hause kommt.

Ich schließe Julia's Chat und öffne Liam's.

Ich hasse sie.

Ich hasse meine Mutter. Wie kann sie mir das antun? Sie weiß genau, wie wichtig mir das alles ist?

Liam, bitte ruf mich an ... - Sophia.

All meine Wut, all meine Traurigkeit fließen durch meine Finger und formulieren Worte an meinen Verlobten. Ich bin zu aufgewühlt, um ihm zu schreiben, was Sache ist. Normalerweise würde ich ihn anrufen, doch da ich weiß, dass er beim Training ist und sein Handy wahrscheinlich nicht hört, schreibe ich ihm und hoffe auf eine schnelle Antwort. Aber sie kommt nicht. Die Sekunden, die vergehen fühlen sich wie Stunden an, doch dann als der Bus vorfährt und ich einsteige, leuchtet mein Display auf. Liam.

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Nach langer Zeit update ich wieder. Tut mir echt leid. Ich hoffe trotzdem es gefällt euch und es ist heute auch ein etwas längeres Kapitel♥️

-Jen♥️

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