11 Vor dem Club
Kapitel 11
BUMS, RUMS „Aua", flucht jemand leise.
Erschrocken öffne ich meine Augen und setze mich in meinem Bett auf. Dabei fällt mir mein aufgeklapptes Buch in meinen Schoß und schließt sich. Na toll, ich bin eingeschlafen und habe keinen blassen Schimmer, auf welcher Seite ich stehen geblieben bin. Das schwache Licht meines Nachtlichtes spendet mir am Bett Licht. Im restlichen Teil des Zimmers ist dunkel. Umrisse erkenne ich und ich werfe voller Schreck das Buch nach dem Schatten.
„Aua, Babe!", stöhnt Liam, der näher an mein Bett tritt. „Warum wirfst du ein Buch nach mir?"
„Du hast mir einen Schrecken eingejagt!", merke ich an. Mein Atem geht stoßweise. Ich stehe vom Bett auf, um das Deckenlicht anzuschalten.
„AH!", ruft er etwas lauter und hält sich die Augen zu. „Mach das Licht aus!", jammert er.
Schnaubend knipse ich es aus, gehe dann im abgedunkelten Raum an meinen Kleiderschrank, um mir einen Schlafanzug zu holen.
„Ich bin gegen deinen Schreibtisch gelaufen", berichtet Liam mir.
„Ich wollte dir ja das Licht anmachen, aber dir ist es zu hell, also musst du zum Bett kriechen!"
Ich greife nach dem Pyjama, streife mir dann die Kleider von meinem Körper ab. Die Wege im dunkeln kenne ich auswendig, ich bin hier aufgewachsen im Gegensatz zu ihm.
„Das Licht ist zu hell, da tun mir die Augen weh. Es ist spät", raunt er mir dicht an mein Ohr und umfasst meine Taille mit seinen großen Händen. Seine Berührung und der heiße Atmen an meinem Ohr erzeugen in mir Wärme, die sich durch den kompletten Körper in Sekundenschnelle ausbreitet. Liam lässt seine Hände auf meinem Körper auf und ab fahren, hilft mir, mich umzuziehen. Zwei Finger legt er an den Verschluss meines BHs und drückt sie zusammen, sodass er sich öffnet. Augenblicklich löst sich die aufgebaute Spannung, auf meinem Rücken – Liams Hände göttlich.
„Danke", flüstere ich und streife den BH an den Armen ab.
!! Sexuelle Szene!!
Ohne zu zögern, ergreift Liam die Chance und legt die Hände an meine Brüste. Leicht drückt er zu und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.
„Liam", raune ich, lege meine Hände auf seine.
Er beginnt mich an dieser empfindlichen Stelle zu massieren und ich stöhne lustvoll auf.
Eine Hand entfernt sich, gleitet am Bauch in Richtung Unterleib hinunter. Er drängt sie zwischen das zarte Stück Stoff und meiner glatten Haut, bis zu meiner Mitte.
„Liam", stöhne ich diesmal, lege den Kopf in den Nacken auf seine Schulter.
„Werd' feucht für mich, Babe", wispert er und drückt mir seine Lippen auf den Mund.
Dirty Liam ist zurück. Es ist also seine betrunkene Seite an ihm. Manche werden aggressiv, andere weinen bitterlich und unaufhörlich und Liam? Liam wird verführerisch mit einem verdorbenen Mundwerk. Kein Wunder, dass er jede Frau, in seiner Badboy Zeit, um den Fingerwinkeln konnte - in seinen Bann zog. Dieses Image hat er deshalb immer nur auf den Partys ausgelebt, hat es dort geprägt.
„Du hast getrunken, so viel getrunken, wie schon lange nicht mehr."
„Babe, in Anfangszeiten hat dich das auch nie gestört."
„Es stört mich nicht, es ist nur eine Feststellung."
„Denk nicht so viel nach", sagt er und beginnt seine Finger an meiner Perle zu reiben.
Genüsslich schließe ich die Augen und drehe den Kopf zur Seite. Liam entfernt auch die andere Hand von meiner Brust, schiebt die Haare zur Seite und hinterlässt an der nackten Stelle meines Halses eine Kussspur, bis zu meiner Schulter. Gänsehaut breitet sich aus und ich drehe mich um, fange seine Küsse ab, intensiviere sie mit meinem Mund. Wir lassen unserer Zungen miteinander tanzen. Liam packt mich unter dem Po, ich schlinge meine Beine um seine Hüfte, derweil er mein gesamtes Körpergewicht aus seinen Händen stemmt. Er unterbricht den Kuss, bewegt sich mit mir auf den Unterarmen zum Bett. Wir fallen zusammen darauf, indessen er mich mit seinen Armen fest umschlingt. Liams Brust drückt mich in die Matratze, das komplettes Gewicht ruht auf mir. Ich fahre mit den Händen den Rücken auf und ab, während seine Zunge erneut den Weg in meinen Mund sucht. Schnell greife ich nach seinem Saum, ziehe ihm das T-Shirt aus und lege es neben mich auf das Bett.
Liams Augen brennen vor Verlangen. Er mustert mich vom Gesicht zu meinen Brüsten bis zum Unterkörper. Mit den Fingern befreit er zuerst mich von der Unterhose, dann entblößt er sich von der Hose. „Wo hast du...?", deutet er an, sieht an sich hinab.
Ich nicke schnell, weiß genau, was er meint, und deute auf meinen Koffer. „Vorne-" Mehr muss ich nicht sagen, sodass Liam sich umdreht und zum Koffer sprintet.
Mit dem kleinen Päckchen in der Hand nähert er sich. „Willst du?", fragt er und streckt mir das Kondom entgegen.
Nickend nehme ich es entgegen, packe es aus und rolle es über seiner Männlichkeit. „Oh Sophia", stöhnt er, indessen ich ihn am empfindlichsten Punkt berühre. Sein Verlangen schimmert immer mehr in den Augen auf. Sie brennen vor Lust, fixieren mich, lassen mich keine Sekunde mehr aus den Augen. Er legt die Hand an meine Wange, küsst mich, während er in mich eindringt. Langsam gleitet er in mich hinein, erzeugt Gefühle in mir, die ich nie wieder missen möchte. Unser Akt ist leidenschaftlich, mit so viel Liebe hätte ich bei seinem Auftakt, bei seinen Wörtern nicht gerechnet. Aber es tut gut ihm auf diese Weise nah zu sein, es zu genießen.
✈️ ✈️ ✈️
Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Liam und ich verbringen jede Minute miteinander, die wir zusammen verbringen können. Und mit jedem Tag, der vergeht, rückt seine Abreise in die USA näher. Auch wenn es nicht für immer sein wird, macht sich Schmerz in meiner Brust breit. Ich habe mich so sehr, an seine Nähe gewöhnt, mich mit dem Gedanken immer mehr angefreundet in die USA zu ziehen, dass ich es gar nicht mehr erwarten kann, meinen neuen Lebensabschnitt mit ihm zu beginnen. Alleine der Gedanke daran, dass Liam in einer Woche nochmal zurück in die USA fliegen wird, wir vielleicht für ein paar Wochen oder sogar ein paar Monate, bis ich die Erlaubnis habe auszuwandern, getrennt sein werden, zerreißt mich. Es zerreißt mich in viele kleine Stücke, die nur er mit seiner Liebe zu mir wieder zusammensetzen kann.
„Was sagst du? Wie sehe ich aus?", frage ich ihn, während ich das zehnte Kleid aus meinem Kleiderschrank anprobiere.
„Babe, du siehst toll aus!"
„Das sagtest du auch bei den letzten neun Kleidern!"
„Sie haben mir alle gefallen", meint er und grinst mich an.
Männer. Sie sind für nichts zu gebrauchen! Nein, so ist es nicht ganz, aber Liam ist mir in Sachen Kleiderwahl keine allzu große Hilfe. Heute am Samstag, haben wir uns mit meinen Freundinnen in einem Club verabredet. Julia, Elena, Marie und Sina werde alle da sein und wir wollen Liam zeigen, dass die Deutschen genauso gut feiern können, wie die Amerikaner. Aber auch unsere Verlobung wollen wir feiern. Unsere Partys in den Clubs sind genauso wild, wie die in Miami. Natürlich ist es dort eine ganz andere Atmosphäre. Es ist Miami, die Stadt in dem Bundesstaat, in dem gefühlt nie Winter ist, eine Großstadt, und das Ambiente ist komplett anders.
„Welches hat dir am besten gefallen?", frage ich ihn, derweil ich mein Spiegelbild genaustens unter die Lupe nehme.
„Puh, schwierige Frage. Sie waren alle gut!"
„Oh Liam!", lache ich und werfe ihm einen trotzigen Blick zu.
„Lass das an, was du gerade trägst. Das kleine Schwarze harmoniert perfekt mit deinen braunen Augen und deinem dunklen Haar."
Verlegen beiße ich mir auf die Unterlippe. „Danke."
„Können wir jetzt gehen?", fragt er dann.
Mit geweiteten Augen stemme ich die Hände in meine Seiten, starre ihn an. „Nein?"
Liam zuckt mit den Schultern.
„Ich bin doch noch gar nicht geschminkt."
„Brauchst du nicht, du bist eine Naturschönheit."
„Oh Mann Liam, hör auf, zu schleimen!", lache ich, wende mich von ihm ab, um mich am Spiegel zu schminken. Im Augenwinkel sehe ich ihn, wie er auf meinem Bett sitzt, sich bei meiner Bemerkung nach hinten lehnt, sein Handy in die Lüfte hält, auf es starrt.
„Hast du etwas von Chloe gehört?", frage ich ihn, indessen ich mir die Wimpern tusche.
„Ja, sie vermisst uns und freut sich darauf, uns wider zu sehen. Du etwa nicht?"
„Doch", sage ich, setze den Mascara ab und drehe mich zu ihm um. „Am Anfang der Woche."
Liam brummt nur. „Kommt Julia hier her, oder wie deine anderen Freundinnen direkt zum Club?"
„Sie kommt zum Club."
Am Club angekommen steht eine große Schlange an der Tür an und die Gäste warten ungeduldig, dass sie eingelassen werden.
„Da seid ihr ja!", ruft mir Elena zu, winkt uns zu ihnen rüber. Sie stehen nicht als Letztes, aber auch nicht am Anfang, eher in der Mitte. Liam und ich drängeln uns an den hinteren Leuten vorbei, manche stöhnen genervt auf, anderen ist es egal, dass wir uns gerade vordrängeln.
„Hi", begrüße ich sie alle.
„Wo wart ihr? Wir warten schon eine viertel Stunde auf euch?", fragt Marie auf Englisch, sodass es Liam auch versteht.
„Sophia hatte ein kleines Problemchen bei der Kleiderwahl und als sie, nein ich, mich für eins entscheiden hab, musste sie sich noch schminken", erklärt er mit einem fetten neckischen Grinsen auf dem Gesicht.
„Oh, das klingt ganz nach Sophia!", lacht Julia und zieht mich in ihre Arme. „Hi!" Die anderen stimmen in ihr Gelächter mit ein. „Und wie waren die ersten Tage bei deinen Eltern?", flüstert sie mir zu.
„Gut, besser, als ich gedacht habe. Ich verstehe mich sehr gut mit meinen Eltern, Liam versteht sich gut mit meinem Vater. Er hat sogar Fußball mit ihm geschaut."
„Das freut mich für dich, wirklich!", meint sie.
„Ja, aber Mutter und Liam müssen noch warm miteinander werden."
„Inwiefern?"
„Ach weißt du, es ist nicht so, dass sie Liam gar keine Chance gibt, nein. Sie bemüht sich für ihre Verhältnisse, aber Liam muss sie zum Beispiel immer noch mit Misses Schwarz ansprechen. Papa hat ihm sofort angeboten, ihn Frederic zu nennen. Und im Allgemeinen merkt man, dass sie noch mit ihm anfreunden muss."
„Das wird sie, glaub mir."
„Ich hoffe es. Sie kommt immer noch nicht darauf klar, dass ich bald in die USA ziehen werde."
Elena, Marie und Sina bekommen von diesem Gespräch zwischen mir und Julia nichts mit. Sie reden unaufhörlich und Fragen Liam Löcher in den Bauch. Sie fragen ihn über mich und ihn aus, wie alles angefangen hat, und fragen ihn nach dem Leben in Miami. Sie sind alle von ihm und seinem Leben fasziniert, was ich ihnen nicht verübeln kann. Sein Leben ist komplett anders, als das unsere. Er ist reich, lebt in Miami und wird mich bald heiraten. Neben dem Gespräch mit Julia bekomme ich Gesprächsfetzen von ihnen mit. Sie drohen ihm auf spielerische Art an, dass wenn er mich verletzt, dass sie alle höchstpersönlich in die USA reisen, um ihm die Ohren langzuziehen. Es macht mich glücklich, dass sie als meine Freunde, meinen zukünftigen Ehemann sofort in ihr Herz schließen, ihm eine Chance geben.
„Sophia, ich denke, dass es für deine Mutter nicht einfach sein wird, wenn du auswanderst."
„Für mich auch nicht, aber mein Entschluss steht und das muss sie akzeptieren."
„Ich werde auch sehr traurig sein", merkt sie an, lässt dann ihre Mundwinkel nach unten sinken.
„Julia ...."
„Aber, ich gönne dir dein Glück und ich möchte, dass du glücklich bist. Wenn du glücklich bist, bin ich es aus. Außerdem bist du nicht aus der Welt, du ziehst nicht auf den Mond."
Bei diesem Satz lache ich auf. Nein ich ziehe nicht auf den Mond, auch wenn die USA sehr weit weg ist, soweit dann auch wieder nicht.
„Was?"
„Auf den Mond!", wiederhole ich lachend ihre Worte.
„Ich werde dich vermissen", sagt sie dann.
„Ich dich auch!"
„Ich werde dich, so oft es geht, besuchen kommen!"
„Das will ich doch hoffen!", merke ich an und verziehe meinen Mund spielerisch zu einem Schmollmund.
„Natürlich!", lacht sie. „Vielleicht werde ich auch irgendwann einen Amerikaner kennenlernen. Vielleicht bei meinen Besuchen, hat Liam keinen gutaussehenden Freund?"
Lachend schlage ich ihr leicht gegen die Schulter.
„Babe-" Liam kommt auf mich zu und drückt mir einen Kuss auf die Schläfe.
„Hm?", mache ich und sehe ihm in die eisblauen Augen.
„Wie lange müssen wir noch anstehen?", fragt er genervt.
„Solange bis wir drin sind!", kontere ich lachend.
„Haha, ich könnte den Türstehen bestechen-"
„Liam nein!", stoße ich empört hervor.
„Was? Ich hab genug Geld."
Kopfschüttelnd sehe ich ihn an. „Nein, das wirst du nicht tun. Wir sind hier in Deutschland, vergiss dein Geld. Jetzt lernst du mein Leben kennen und zu diesem gehört es nicht dazu, den Türsteher zu bestechen, um schneller reingelassen zu werden!"
„Ach nein?", fragt er und zieht die Augenbraue nach oben.
„Nein", sage ich, nehme seine Hand in meine. „Ich bin nicht reich-"
„Noch nicht", unterbricht er mich mit einem Grinsen. Schnaubend wende ich den Blick von ihm ab, verstecke ein schelmisches Grinsen und widme mich erneut Julia zu. Er hat recht, mein Leben, wird sich bald ändern, um einiges ändern. Ich werde reich sein, aufs College gehen und in New York leben. In fucking New York. Noch nie habe ich der Wahrheit so sehr ins Auge geblickt und realisiert, wie in diesem Moment. Aber ich werde mich keinesfalls auf seinem Geld ausruhen, das steht schon seit meinem Ja Wort fest. Auch wenn ich nur ein kleiner Teil unseres Lebensunterhaltes durch einen Teilzeitjob in einem Café oder einem Restaurant verdiene, beruhigt mich dies und ich kann es mit mir und meinem Gewissen besser vereinbaren.
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Ich habe mir viel Gedanken über das Ende des Kapitel 8 Kinder Gedanken gemacht. Ich fand es doch ein bisschen zu hart. Hab es deshalb ein bisschen verändert. Also wenn es euch interessiert schaut gerne nach ♥️
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