
29 Nach dem Training
29
Am Abend mache ich mir gerade eine Portion Spagetti als sich die Haustür öffnet. Es kann nur Liam sein.
Ich höre ein lautes Lachen.
„Oh Mann Liam!", höre ich eine Stimme sagen.
Diese Stimme kommt mir bekannt vor. Es ist nicht Liam.
Ich nehme meine Spagetti aus dem Topf und gebe die Soße über sie auf meinen Teller.
Liam betritt mit Tyler den Raum.
„Riecht das hier gut, hast du für uns gekocht?", fragt mich Tyler ironisch.
„Nein, aber wenn ihr Hunger habt bedient euch es sind noch Spagetti übrig.", lache ich.
Wie wird Liam sich mir gegenüber im Beisein seines Freundes verhalten? Wird er in alte Verhaltensmuster verfallen und mich ignorieren oder wird er mir nur knapp antworten oder wird er vielleicht ganz normal mit mir reden, wie es normale Menschen tun? Ich werde nervös und bin auf seine Reaktion gespannt. An seiner Reaktion werde ich erkennen, ob er es vorhin wirklich ernst gemeint hat.
Liam sieht mich an und lächelt.
„Hi Sophia, ja gerne. Ich habe riesigen Hunger.", sagt Liam zu mir.
Ich bin von ihm überrascht. Er nahm sich meine Worte wirklich zu Herzen und das bestätigt mir, dass er alles ernst meinte, was er vor ein paar Stunden sagte.
„Seit wann redet ihr miteinander?", fragt uns Tyler.
Ich sehe Liam nervös an und er mich.
„Wir haben uns ausgesprochen und geben uns Mühe, dass wir uns verstehen.", antwortet ihm Liam lässig.
„Okay", Tyler schaut Liam skeptisch an. „Aber ja Sophia, ich habe auch riesigen Hunger."
„Bedient euch.", fordere ich sie erneut auf bevor ich mit meinem Teller zum Esstisch gehe.
Nach ein paar Minuten später kommt Liam mit einem vollen Teller Spagetti in der Hand zu mir an den Tisch, gefolgt von Tyler.
„Nach dem Training habe ich immer riesigen Hunger", fängt Tyler ein Gesprächsthema an.
„Wie war euer Training?", frage ich Tyler beiläufig und drehe meine Spagetti in die Gabel ein.
„Anstrengend, aber gut."
„Machst du auch Sport?", fragt Tyler mich neugierig.
„Nein, ich gehe ab und an mal joggen aber war ich auch schon lange nicht mehr."
„Du musst mal abends an den Strand joggen gehen, dort hast du eine schöne Aussicht und abends wird es am Strand kühler als in der Stadt", wirft Liam plötzlich ein.
„Ja Liam geht oft am Strand joggen.", fügt Tyler hinzu.
„Das hört sich gut an."
Nachdem wir gegessen haben räume ich den Tisch ab und räume die Küche auf.
Ich spüre, wie mich zwei Arme von hinten umarmen. Ich drehe mich um. Liam. Er steht hinter mir und gibt mir einen Kuss auf meinen Kopf.
„Ist Tyler gegangen?", frage ich ihn leise.
Er schüttelt den Kopf. „Nein, wir werden jetzt noch eine Runde im Wohnzimmer zocken. Er ist gerade zur Toilette. Ich wollte dich kurz sehen und dich küssen. Es fiel mir schwer, nicht gleich über dich herzufallen."
Liam zieht mich an sich und küsst mich leidenschaftlich.
Er bemüht sich wirklich. Er macht seine Versprechen wahr, er möchte sich wirklich für mich ändern.
Wir küssen uns immer weiter bis wir eine Tür hören.
„Liam?", ruft ihn Tyler aus dem Wohnzimmer.
Ich beende schlagartig den Kuss, drehe mich von ihm weg und schaffe damit viel Platz zwischen uns.
Liam steht wie angewurzelt in der Küche und starrt mich an.
„Ja?", ruft er einen Moment später. „Ich bin in der Küche, ich komme."
„Das sehe ich." Tyler steht inzwischen in der Küche und sieht mich und Liam skeptisch an.
„Ich wollte uns etwas zu trinken holen, wie wärs mit einem Bier?", fragt er ihn.
Nervosität liegt in Liam's Stimme. Er steht immer noch hinter mir. Zwischen uns sind mindestens zwei Meter Abstand, doch der Kühlschrank ist nicht in seiner Nähe.
„Ja klar, Bro."
Liam ist so perplex, dass er an einen Küchenschrank geht, statt zu dem Kühlschrank.
„Der Kühlschrank ist hier." Tyler deutet auf ihn.
„Ja, ja. Ich hole Bier hier aus dem Schrank, um es kalt zu stellen."
Unsere nervösen Blicke treffen sich. Er hat wirklich Glück, dass in diesem Schrank, den er öffnet wirklich Bier steht. Liam greift nach dem Bier und geht zum Kühlschrank, um es kalt zu stellen. Danach greift er nach zwei gekühlten Bierflaschen und schließt den Kühlschrank.
Tyler sieht mich und Liam immer noch skeptisch an.
„Ich störe euch nicht weiter, ich gehe nach oben in mein Zimmer. Bis demnächst, Tyler."
„Bye Sophia."
Ahnt Tyler etwas? Wir müssen vorsichtiger sein. Ich möchte nicht, dass jemand von uns erfährt. Ich bin mir nicht einmal sicher, was das zwischen uns ist. Es ist so frisch und ich will eigentlich keine Beziehung eingehen, doch ich muss mir eingestehen, dass ich Liam mag. Ich mag Liam Parker. Er hat mir in den letzten Stunden gezeigt, dass er sich ändern kann. Er hat mir gezeigt, dass er sich bemüht und dass er mich genauso mag wie ich ihn. Er zeigte mir seinen wahren Charakter, dass weiß ich sehr zu schätzen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro