Kapitel 6- Tragische Erkenntnis
Im selben Moment klopfte plötzlich jemand gegen die Tür des Zimmers. Sofort griff Madara nach meinen Arm und zerrte mich hinter sich. Daraufhin öffnete er die Tür.
»Die Männer sind soeben aus Suna und Kirigakure zurückgekommen« die Stimme gehörte einem etwas kleineren, pummeligen Mann, der eine große Hornbrille auf seiner Nase trug. Seine blonden Haare waren glatt nach hinten gekämmt. Ein Kontrast gegenüber Madaras schwarzen, stacheligen Haaren.
»Führ sie in mein Büro. Ich bin sofort bei ihnen« befahl Madara. Der mir noch fremde Mann nickte und verschwand im Flur.
Der Uchiha drehte sich zu mir um. »Es gibt ein paar Angelegenheiten, die ich noch zu besprechen habe. Warte bitte hier«
Mit diesen Worten legte er seinen dunklen Umhang in den Schrank zurück und tauschte sein Oberteil gegen eine Weste.
Ich hatte nichts dagegen, dass er sein Oberteil vor mir auszog. Erstaunt musterte ich seinen muskulösen Oberkörper und stellte erstaunt fest, dass er nach meinem Tod wohl enorm viel Kraft zunahm.
»Gefällt dir was du siehst» frech grinste er mich an.
Ertappt schaute ich zu Boden. Peinlich...Peinlich...
Auch wenn wir vor meinem Tod zusammen waren, wusste ich momentan nicht was zwischen uns war. Hieß es nicht immer bis der Tod uns scheidet? Gut, verheiratet waren wir ja nie... Eine Sache war klar, wir hatten uns beide verändert...
Schnell streifte er sich ein weißes Hemd über die Schultern, sein Blick lag immer noch auf mir. »Du wirst warten bis ich wieder zurück bin« sagte er in einem bestimmenden Tonfall.
Ich hasste diese Art von ihm. Was denkt sich der eigentlich. Rein aus Prinzip schaute ich ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Nein, ich werde gehen!«
Madara ignorierte meine Antwort. »Bis später« in Windeseile verschwand er ebenso im Gang.
Im selben Moment rannte ich zur Tür, doch egal wie fest ich die Türklinke hinunterdrückte, sie bewegte sich keinen Zentimeter.
Dieser arrogante Kerl! Er hat mich tatsächlich eingesperrt.
Genervt lief ich wie eine Irre quer durchs Zimmer. Ich muss hier raus.
»Byakugan!« Ich aktivierte mein Kekkei Genkai und stellte blöderweise fest, dass es außer der Tür und dem verschlossenen Fenster keinen Ausgang gab.
Seufzend ließ ich mich nach einer Stunde auf das Bett fallen. Wo war mein Kampfgeist? Früher gab ich nie auf und jetzt schaffte ich es nicht einmal aus einem Zimmer.
Nach einer Weile stellte ich mich wie ein Dummkopf vor das Fenster und beobachtete Psycho like die Menschen, die außerhalb des Herrenhauses in den Gassen umhertumelten.
Zwischen all den Dorfbewohnern stach ein Mann mit seiner dunklen Mähne besonders hervor. Madara! Er stand vor seinem Eingangstor und redete gerade mit einer Gruppe bestehend aus drei Männern.
Die Männer schienen untereinander zu diskutieren.
Während ich neugierig zusah, merkte ich plötzlich wie mich einer der Gruppe anstarrte. Seine hellen Augen formten sich zu enge Schlitze.
Da mir die Situation schon unangenehm genug war, winkte ich ihm zu.
Meine freundliche Geste schien die Situation nicht aufzulockern, denn der Mann drehte sich wieder zu Madara um und beteiligte sich an deren Gespräch.
Verdattert drehte ich mich vom Fenster weg. Mein Blick fiel auf den mit Waffen gefüllten Schrank. Innerlich verfluchte ich meine Dummheit!
Mein Schlüssel nach draußen befand sich die ganze Zeit über in diesem Schrank.
Schnell „borgte" ich mir ein Shuriken und warf es mit voller Wucht gegen das Fenster. Beim dritten Versuch zersplitterte es tatsächlich.
Ich musste lediglich mit meinem Fuß dagegen schlagen und schon befand ich mich auf dem Balkon.
Als wäre es die beste Show ever gewesen, trat ich majestätisch an den Rand des Balkons und verbeugte mich theatralisch.
Langsam richtete ich mich auf und musste mit Entsetzten feststellen, das ich Zuschauer hatte.
Natürlich war es kein anderer als Madara Uchiha und seine Gesprächsgruppe, die mich mit großen Augen anstarrten.
Madaras wütender Gesichtsausdruck sagte mir alles. Ich wusste mit ihm war nicht zu scherzen. Er stand wohl kurz davor mich umzubringen. Verständlich schließlich zerstörte ich sein Fenster.
Der komische Mann, der mich zuvor mit seinen hellen Augen anstarrte, war verschwunden. Er hatte wohl nur ein kurzes Gespräch mit der Gruppe.
Mein Auftritt lief eh schon vollkommen aus dem Ruder. Gelassen sprang ich auf der anderen Seite des Balkons hinunter. Hauptsache weit weg von Madara.
Am Boden angekommen, sprang ich über die hohe Mauer, die das Anwesen von der Stadt trennte.
Ein großer Wald baute sich vor meinen Augen auf.
Mittlerweile schien der Abend schon fast einzubrechen, deshalb beschloss ich vorerst in den Wald zu laufen, solange bis Madara es aufgeben würde mich zu suchen.
Nach einer halben Stunde ließ ich mich erschöpft vor einem Baum zu Boden fallen. Mit dem Rücken lehnte ich an der Rinde des Baumes und genoss die Stille.
Wenige Vögel zwitschern noch, schließlich brach bald die Nacht ein. Ich versuchte meine Gedanken zu ordern, um meine nächsten Schritte in dieser Welt zu planen. Madaras Aufforderung seine Frau zu werden, beschloss ich nicht anzunehmen. Zu mindestens so lange nicht bis er wieder der Alte war und ich noch ein paar Jährchen älter...
Kur bevor ich ganz einnickte, hörte ich plötzlich eine beunruhigende Stille. Das Vogelgezwitscher verstummte und ich war mir sicher nicht mehr alleine zu sein.
Aus Angst Madara könnte mich finden, sprang ich auf und aktivierte mein Byakugan. Zu meiner Verwunderung entdeckte ich drei Gestalten hinter einem hohen Farn.
«Ich kann euch übrigens sehen» rief ich ihnen zu. Nichts regte sich und ich zeigte seufzend auf meine Augen. «Hallo? Unwissende Menschen ich besitze das Byakugan und kann euch sehen»
Meine Aussage brachte einer der Gestalten zum Lachen. Bei diesem finsteren Lachen zuckte ich zusammen, den dieses Lachen gehörte weder zu Madara noch zu einem anderen Menschen, den ich kenne.
«Wir haben dich schon überall gesucht» ein Mann trat aus seinem Versteck. Sofort erkannte ich diesen komischen Mann mit den hellen Augen, der zuvor bei Madara stand, wieder.
Seine Augen wurden größer als er meine sah. «Schnappt sie euch!» rief er und plötzlich stürmten hinter mir und vor mir noch zwei Gestalten aus dem Gebüsch.
Ich spürte ein Kunai-Messer unter meinem Kinn. Die Kälte der scharfen Spitze entlockte mir ein Frösteln.
Doch meine einzige Sorge war, wieso ich die beiden Täter hinter mir nicht sah. Mein Byakugan war doch aktiviert.
«Beweg dich nicht, sonst stirbst du einen schnellen Tod» einer der Männer kam langsam auf mich zu und drückte mein Kinn unsanft nach oben. Sodass ich ihm unweigerlich in die Augen schauen musste.
«Ein schneller Tod ist doch besser als ein langsamer» korrigierte ich die Drohung des Mannes.
«Schweig Göre!» daraufhin fing ich mir eine Backpfeife ein.
Benommen schaute ich zu Boden und spukte Blut aus.
«Ihre Augen« der Mann mit der Kapuze packte mich diesmal an meinen Haaren und riss mich nach oben. «Sie hat die besonderen Augen»
Nun versammelten sich die fünf Männer vor mir und starrten mich alle gierig an. Sie dachten wohl ich würde mich freiwillig ergeben.
Doch nicht mit mir.
Im selben Moment als der Mann mich losließ, sprang ich auf und aktivierte mein Sharingan. Schnell sprang ich auf den Zweig eines Astes und versuchte mir einen Überblick zu verschaffen.
5:1 und ich besaß keine Waffen.
Schwierig aber machtbar.
Schwungvoll sprang ich hinunter und wich jeden Angriff der Männer aus. Gut, ich war ein Cheater mit meinem Sharingan, aber wen interessierte es.
Zwei Männer lagen bereits am Boden, da tauchte der mir bekannte- komische Mann auf. Zu meiner Verwunderung grinste er und griff in seine Tasche.
Etwas pulverartiges glitzerte in seiner Hand.
Ehe ich mich versah, warf er es gegen mein Gesicht.
Ein brennender Schmerz durchzog sich durch meine Augen.
Schockiert fiel ich auf die Knie und tastete mit meinen Händen um mich.
«Meine Augen» schrie ich, denn sehen konnte ich nichts mehr.
Alles um mich herum, verschwamm und ich fühlte mich hilflos.
Mir blieb nichts anderes übrig als zu schreien, also tat ich dies.
»Halt deinen Mund» ich spürte wie einer der Männer heftig gegen meinen Mund schlägt, doch diese Botschaft forderte mich nur noch mehr auf zu schreien.
»Bring sie zum Schweigen!» eine mir noch neue Stimme ertönte aus der Runde. Ich spürte jemanden nach meiner Hand greifen.
Im selben Moment schlug er ein Kunai fest durch meine beiden Hände, die nun am Boden mehr oder weniger fest waren.
Der Schmerz pochte durch meine Adern und ich schrie erneut auf.
»Mach schon« sagte einer meiner Angreifer.
In diesem Moment spürte ich einen heftigen Schlag gegen meine Beine.
Er versuchte sie wohl mit einem harten Gegenstand zu zertrümmern.
Ich konnte nicht mehr! Der Schmerz war unerträglich, doch die Angst zu Schreien und dann noch einmal einen Schlag zu kassieren, hielt mich davon ab, auch nur einen Ton von mir zu geben.
Ich wimmerte lediglich und weinte vor Schmerz.
Bewegen konnte ich mich keinen Meter mehr.
»Zieh jetzt die Kunais aus ihren Händen» befahl einer.
»Wenn du schreist bist du tot» ertönte eine Stimme an meinem Ohr.
Stumm nickte ich. Langsam spürte ich wie meine Sicht zurückkehrte.
Erneut durchzuckte mich ein Blitz, als die Kunais unsanft aus meiner Hand gezogen wurden.
Blut. Blut floss in Strömen aus meinen Händen, aber ich konnte wieder sehen und das bewahrte mich vor einem vollkommen Nervenzusammenbruch.
«Steh auf!» befahl der Kapuzenmann.
«Ich kann nicht» meine Stimme klang zerbrechlich und fremd. Der Mann wusste doch, dass meine Beine soeben mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt wurden.
«Wenn du nicht aufstehst, zieht dir mein Freund erneut ein Kunai über, aber diesmal durchbohrt es deine Brust»
Hellwach versuchte ich mich langsam aufzurichten. Beim ersten Versuch sackte ich zu Boden, doch als ich den wütenden Blick des Mannes sah, probierte ich erneut aufzustehen.
Ohne Erfolg und mit viel Schmerz verbunden.
Der Mann lachte und richtete ein Shuriken auf mich. Gerade wollte er es auf mich werfen, da spukte er plötzlich Blut und fiel wie ein Baumstamm um.
Hinter ihm erkannte ich eine Gestalt in einem schwarzen Umhang eingehüllt. Sein Gesichtsausdruck war wütend, seine roten Augen wanderten blitzschnell durch die Gegend.
Madara!
Madara benutzte nicht einmal eines seiner Jutsus und schaffte es dennoch jeden einzelnen der Männer mit einem Kunai abzuwerfen. Alle stürzten zu Boden und bewegten sich nicht mehr.
Gebannt starrte ich auf den Mann mit seinen schwarzen Haaren. Sein wütender Gesichtsausdruck galt den Männern und nicht mir.
«Mad...» stammelte ich, denn plötzlich zuckten meine zitternden Knie und ich sackte zu Boden.
«Dummes Mädchen! Sagte ich nicht du sollst im Sichern meines Zimmers sein» Madara sprang neben mich und fing mich auf, bevor ich zu Boden ging.
Tonlos schaute ich in seine Augen. Blut klebte an seiner Kleidung und ich schaute entsetzt zu ihm auf.
«Es ist deins» murmelte er immer noch in einer wütenden Stimme.
Vor mir wurde es weiß und meine Augen fielen automatisch zu.
Sekunden später öffnete ich sie wieder. Diesmal befand ich mich immer noch in Madaras Armen auf dem Balkon.
Im nächsten Moment lag ich auch schon in seinem Bett.
Madara setzte sich neben mich auf die Bettkante und musterte mich besorgt.
«Meine Hände» murmelte ich «Sie tun so weh»
Madara legte seine Hand auf meine Stirn.
«Alles wird gut. Ich bin bei dir»
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