Kapitel 5- Eingesperrt
Die Zeit verging, in der Madara und ich uns schweigend in die Augen starrten. Viele meiner Gefühle spiegelten sich in seinen dunklen Augen wieder.
«Katana» unterbrach Izuna die Stille.
Jetzt erst bemerkte ich die Unruhe in der Menschenmenge. Madara sah ebenso auf und erfasste die fragwürdigen Blicke des Volkes.
«Bring sie in mein Haus» befahl Madara seinen Bruder und stieß mich unsanft gegen Izunas Brust.
«Hey!» schimpfte ich als ich gegen Izuna geschubst wurde, der mich mit einem ernsten Blick anstarrte.
Dieser kurze freudige Blick, den ich in Madara sah, erlosch wieder und zurück blieb ein eiskaltes Abbild seiner selbst.
«Lass mich los, Izuna» forderte ich, denn die ganze Situation gefiel mir ganz und gar nicht. Madara wand sich wieder mit erhobener Brust dem Volk zu. Es schien als wollte er die Gefangenen immer noch hinrichten.
Mit all meiner Kraft versuchte ich mich aus Izunas festen Griff zu befreien, doch es schien mir nicht zu gelingen. Mist! Er scheint wohl ziemlich an Kraft gewonnen zu haben, während ich unter der Erde lag.
In der Hinsicht war er mir tausendmal überlegener.
Ohne das ich ein Wort erwidern konnte, warf er mich auf seine Schulter und sprang davon.
Mit Entsetzen musste ich zusehen wie er mich über die Dächer immer weiter vom Marktplatz weg transportierte. Nicht einmal Minuten vergingen und er landete auf einem großen Balkon eines Herrenhauses.
Schnell öffnete er dort das Fenster und warf mich unsanft auf den Boden eines Zimmers.
Wütend sprang ich auf und ballte meine Fäuste. »Was zum Teufel soll das Izuna?« Ich stemmte meine Arme gegen meine Hüfte, um meiner Wut mehr Ausdruck zu verleihen.
Madaras Bruder betrachtete mich etwas skeptisch und murmelte »Tut mir leid« Daraufhin schloss er das Fenster und verschwand draußen.
Dieser Mistkerl!
Immer noch sauer auf Izuna versuchte ich das Fenster aufzureißen, doch es schien als würde es nur von außen aufgehen. Ich drehte mich um und musterte das Zimmer.
Es war sehr groß, ein Doppelbett stand am Rande des Raumes, auf der rechten Seite befand sich ein Regal voll mit Kunais und Shuriken auf der anderen Seite ein Schrank gefüllt mit Ausrüstungen und Panzer.
Ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen, wem das Zimmer gehörte. Diese rote Kleidung und der schwarze Panzer gehörten eindeutig Madara.
Eine Tür, direkt vor mir, gab mir die letzte Hoffnung hier herauszukommen. Gerade wollte ich sie öffnen, da hörte ich wie das Fenster geöffnete wurde.
Ertappt drehte ich mich um mit dem Rücken an der Tür gelehnt.
Madara trat mit seinem langen Umhang in den Raum hinein. Er brachte kein Wort über die Lippen, sondern musterte mich als wäre ich eine Schaufensterpuppe.
Natürlich verstand ich seine Reaktion- Ich sollte eigentlich tot sein.
»Madara« hob ich vorsichtig meine Stimme an. Ich wusste nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, denn alles hier schien mir fremd. Alles bis auf ihn, und dennoch hatte er
etwas an sich, vor dem ich mich fürchtete.
»Bist du es wirklich?« langsam kam er immer näher auf mich zu bis uns nur noch ein Meter trennte. Zögerlich nickte ich. »Der Mann namens Orochimaru hat mich zum Leben erweckt«
Madara stand nun direkt vor mir, berührte eine meiner Strähnen sanft und steckte sie hinter mein Ohr zurück. Mit seinem Mund
kam er näher an meinen Nacken, als würde er meinen Geruch einsaugen. Langsam spürte ich wie er nahe an mein Ohr kam.
«Ich dachte, du wärst für immer fort» flüsterte er mir ins Ohr.
Bei seiner Stimme zuckte ich kurz zusammen. Am liebsten wäre ich für immer in diesem Moment verharrt. Hier bei ihm, doch ich wusste, dass es einige Punkte gab, die ich mit ihm dringend besprechen musste.
«Hast du die Gefangenen erhä...« ich konnte bei diesem schrecklichen Gedanken meine Frage nicht vollständig aussprechen.
Madara löste sich von mir und ging ein paar Meter zurück.
Er setzte sich aufs Bett und deutete mir an neben ihm Platz zu nehmen.
Jedoch bewegte ich mich nicht von der Stelle,
was auf Madaras Mund ein Schmunzeln entlockte. »Immer noch die gleiche sture Katana wie früher. Du bist die erste Frau seit langem die nicht nach meiner Pfeife tanzt«
Schockiert verschränkte ich meine Arme. Frauen? Welche Frauen hatte er denn? War er verheiratet?
Er schien meinen Blick verstanden zu haben und fügte schnell hinzu. »Seit deinem Tod hatte ich keine feste Beziehung mehr. Zurück zu deiner Frage, ich habe befohlen die Gefangenen einzusperren und erst eine Verhandlung zu führen, die dann über die Strafe entscheidet. Wenn wie du sagtest Orochimaru dich zum Leben erweckt hat, kann er mir noch ziemlich nützlich sein»
Genervt schnalzte ich mit meiner Zunge. Mir gefiel weder seine Antwort noch sein schneller Themenwechsel wenn es um Frauen ging.
«Willst du dich wirklich nicht setzen?» Madara klopfte auf die Bettdecke »Ich sitze hier so alleine»
Mit langsamen Schritten ging ich auf ihn zu. Kurz vor ihm blieb ich stehen. «Was ist mit den Senju Clan passiert? Wie bist du zu deiner Macht gekommen und wo sind meine Eltern?»
Ich hätte mich in hundert Jahren nicht neben ihm gesetzt, wenn ich keine Antwort bekam.
Das Grinsen auf Madaras Lippen erlosch. Mit zusammengekniffenen Augen schaute er mich an. «Deine Eltern sind nach deinem Tod auf Reisen gegangen. Niemand hat sie seither gesehen. Und der Rest Katana hat dich nicht zu interessieren«
Der Uchiha sprang auf. Sofort drehte ich mich beleidigt in die andere Richtung. Seit wann war er so arrogant?
Seine Hände glitten über meine Arm. Wieder spürte ich seinen Mund nahe an meinem
Nacken. Ein Krippeln überkam meinen Körper.
«Wenn du willst, kannst du auch einen Teil meiner Macht haben. Bleib bei mir und ich mache dich zu meiner Frau» flüsterte er mir ins Ohr.
Für irgendeine Frau mochte dieses Angebot verlockend und wohlwollend sein, doch für mich brachte sein Angebot eher einen Würgereiz mit, denn seine Worte klangen wie eine Aufforderung.
Ohne auf seine Aussage näher einzugehen, ging ich ein paar Schritte nach vorn um Abstand zu gewinnen.
Ich musste Herr über die Situation werden und das konnte ich nun mal nicht wenn der gute Herr Madara ständig in meiner unmittelbaren Nähe war.
»Findest du das nicht komisch, das meine Eltern Konoha verlassen haben? Ich mein sie sind die Hauptfamilie des Hyuga Clans»
Madara zuckte mit den Schultern. »Sie haben ihr einziges Kind verloren. Vielleicht erinnerte sie alles hier an dich«
»Vielleicht» murmelte ich »Ich hab mich heute ein wenig in Konoha umgesehen. Komischerweise entdeckte ich einen abgesperrten Bereich, in denen der Hyuga Clan lebt«
Neugierig beobachtete ich Madaras Mimik. Ich deutete zwar nicht an, dass ich bereits wusste, dass er dies befohlen hatte, dennoch wollte ich wissen wie er dazu stand.
»Politische Konflikte, das verstehst du nicht» antwortete er ohne Regung.
»Weil?« möchte ich wissen.
»Du bist noch zu jung und hast keine Erfahrung wie man über ein Land regiert, außerdem ist das Männer Sache»
Entgeistert starrte ich ihn an. »Du redest als seist du Herrscher. Wenn ich mich recht erinnere ist ein Hokage kein Herrscher, sondern jemand, der sich um das Volk kümmert und es in Schlechten wie in Guten Zeiten leitet. Mag sein dass ich jung bin, aber vergiss dein Argument, dass Politik Männersache ist»
»Du verstehst es nicht. Die Welt hat sich verändert, weiterentwickelt während du tot warst. Mein Ziel ist es schlussendlich den Frieden herzustellen und diesen auch zu bewahren« Madaras Stimme wirkte sanft.
»Frieden?« äffte ich ihn aufgebracht nach »Mir scheint es als haben wir beide unterschiedliche Auffassungen für Frieden. Für mich bedeutet Frieden nicht den Senju Clan auszurotten und meinen eigenen Clan zu unterdrücken!» Meine Stimme nahm an Lautstärke zu. Was mit
den Senju Clan wirklich passierte, wusste ich nicht.
So gut es ging, versuchte ich meine Tränen zurückhalten. «Du hast dich verändert, Madara.»
Benommen griff ich nach dem Türgriff, um zu verschwinden.
«Wo willst du hin?» ertönte Madaras überraschte Stimme hinter mir.
Mein Vorhaben die Gefangenen zu retten, meinen Clan aus seiner Unterdrückung zu befreien, die Senjus zu finden und zum Widerstand zurückzukehren, behielt ich vorerst für mich.
«Weg von hier» antwortete ich gefühllos und trat in einen mit Holz bedeckten Flur.
Selbst die Wände waren mit Holz verziert.
Weiter hinten entdeckte ich eine Treppe. Schnurstracks machte ich mich auf den Weg.
«Du kannst nicht einfach gehen, Katana» Madara rannte mir nach.
Überrascht drehte ich mich zu ihm um. «Warum? Bin ich den kein freier Mensch oder willst du mich etwa auch hinter den Mauern zum Hyuga Clans einsperren? Schließlich bin ich einer von ihnen»
«Unsinn, Das will ich nicht!» entgegnete er.
«Gut, dann Adios!» schnell rannte ich die Treppe hinunter, um schnellstmöglich aus dem Haus zu kommen. Unten angekommen, breitete sich ein noch größerer Flur aus.
Verdammt! Wo ist der Ausgang? Zu meiner Verwunderung folgte mir Madara nicht.
Wieder drehte ich mich um un nahm einen Weg in eine andere Richtung, da tauchte plötzlich Madara aus dem Nichts auf. Seine Augen schimmerten lila und hatten komische ringförmige Linien.
Gebannt starrte ich ihn an. «Was ist das?»
«Ein Kekkei Genkai namens Rinnegan, äußerst nützlich« Er nahm meine Hand und ehe ich mich versah, waren wir wieder in seinem Zimmer.
Madara drückte mich gegen die Wand und schaute mich wütend an. Er hob seine Faust.
In dem Moment bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun. Er wird mich doch jetzt nicht schlagen oder?
«Madara» meine Stimme klang zittrig und ängstlich zugleich.
«Katana» fauchte Madara »Du raubst mir noch den Verstand« Fest schlug er neben mir gegen die Wand.
Ich sah wie Blut aus seiner Faust tropfte. Von der Wand blieb ein großes Loch zurück. Er hatte wohl viel Kraft.
»Ich würde dich niemals schlagen» sagte Madara mit fester Stimme «Und sollte jemand anderes dir wehtun wollen, würde er nicht länger unter uns weilen»
Seine beschützerische Art lockte ein wohliges Gefühl in mir, dennoch spürte ich ein wenig Furcht vor ihm.
«Darf ich gehen?» fragte ich vorsichtig mit zittriger Stimme.
Madara schloss seine Augen und öffnete diese wieder, sein Rinnegan war weg. Mit schwarzen Augen schaute er mich an. «Das kann ich nicht Katana. Die anderen werden wegen deinen besonderen Kekkei Genkai hinter dir her sein. Nur bei mir bist du sicher!«
Was redet er denn da? Welche anderen?
🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀
So Fortsetzung folgt...
Sry, dass es etwas länger wurde, aber ich war so im Schreibflow.🙈
Ich hoffe es hat euch gefallen und über ein Vote würde ich mich sehr freuen. 🥰❤️
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