Kapitel 31- Verrat
Eine halbe Stunde verging, in der fast jede Frau verzweifelt in sich hinein kauerte. Außer die Prinzessin. Diese beschwerte sich, dass ihr Ehemann draußen kämpfte, während sie wie ein Tier im Käfig drin saß.
Entgeistert musterte ich sie. Vor was hatte sie denn Angst? Dass sie eine Witwe werden würde? Der Gedanke verstrich sofort, schließlich war es kaum übersehbar wie wenig das Ehepaar füreinander empfand. In der Öffentlichkeit gaben sie sich zwar als das Traumpaar aus, doch hinter der Fassade steckte mehr.
„Ich hab so Angst, Isa", mit großen Augen schaute Suzi zu mir auf.
„Keine Angst, alles wird gut", flüsterte ich ihr ins Ohr und drückte sie näher an mich.
Mit einem Mal wurde laut krachend die Wand der Halle eingerissen. Erschrocken starrte jeder zum großen Loch in der Wand. Zig Wikinger standen voll ausgerüstet mit Schwertern, Schildern und Äxten davor.
Während Madaras Soldaten die Tür bewachten, hatten die Nordmänner selbst ein Loch in eine der Wände geschlagen.
Eines musste man ihnen lassen. Dumm waren sie nicht.
„Wo Prinzessin?", rief einer der Nordmänner in einem eigenartigen Akzent.
Jetzt wurde Prinzessin Ann-Kathrin blass und versuchte sich hinter ein paar ihrer Bediensteten zu verstecken.
Seufzend richtete ich mich auf. Ich konnte die Prinzessin wohl kaum den Nordmännern überlassen- Nicht einmal eine Stunde hielt sie es bei denen aus.
„Ich bin die Prinzessin", platzte es aus mir heraus.
Suzi schlang weinend ihre Arme um meine Hüften. „Was tust du da!!", jammerte sie.
„Alles wird gut", sagte ich so leise, dass nur sie es hörte.
„Mitkommen, Prinzessin", brummte einer der Wikinger.
Nickend löste ich mich von Suzis Griff. „Niemand geschieht etwas in diesem Raum, sonst komme ich nicht mit!"
Der bärtige Mann grinste feindselig. „Frau still sein, mitkommen", knurrte er.
Langsam ging ich auf die Wikinger zu. Einer hielt bereits Seile zum Fesseln parat.
Ein paar Meter vor ihnen blieb ich stehen.„Wenn ich mitkommen soll, bedeutet das auch, ihr werdet die fünf Kanonen, die verteilt um die Halle aufgestellt wurden, entfernen."
Überrascht funkelte mich der Wikinger an. Er konnte schließlich nicht wissen, dass ich unterm Gehen kurz mein Byakugan aktivierte und dabei sah ich, dass diese Banditen Kanonen um die Halle aufgestellt hatten.
„Prinzessin mitkommen. Leuten hier nichts geschehen."
Angespannt reichte ich ihnen meine Hände, damit sie diese fesseln konnten. Unsanft zog mich der Wikinger nach draußen. Dort versammelten sich bereits einige der ihren. Zwanzig zählte ich.
Von Madara war keine Spur. Ich hoffte ihm war nichts geschehen. Was redete ich da! Natürlich war ihm nichts geschehen, schließlich ging es hier um Madara!
Ein dicker älterer Mann, dessen Gürtel mit goldenen Schriften verziert war, tauchte plötzlich auf. Während er mich schweigend musterte, erzählte der andere Wikinger ihm etwas in einer Sprache, die mir unbekannt war.
Triumphierend nickte er. Wahrscheinlich weil er erfahren hatte, ich sei die Prinzessin.
„Was tut ihr Dummköpfe da!", ertönte plötzlich von Weitem eine wütende Stimme. Jeder schaute nun den Neuankömmling mit der Uniform des Gegners an.
Niemand Geringeres als General Guion Habo stand dort.
„Das ist nicht die Prinzessin!", knurrte er
wütend, „Wieso habt Ihr mir irgendein anderes Weib angeschafft!"
„Ihr seid ein Verräter", fauchte ich ihn an.
„Still, Weib! Sonst bist du die nächste deren Blut vergossen wird." Wütende Blitze funkelten in seinen Augen.
„Was schaut ihr so blöd! Holt mir die wirklich Prinzessin!" Befahl der verräterische General.
„General Guion Habo, daraus wird leider nichts", listig grinste ich ihn an.
„Woher kennst du meinen Namen?", skeptisch musterte er mich.
„Ihr kennt meinen auch. Ich habe viele. Manche nannten mich Soldat Rams."
Jetzt grinste ich noch breiter. „Andere nennen mich Katana."
Seine Mine wurde finsterer. In diesem Moment sprang ich in die Luft, die Fesseln lösten sich wie von selbst.
Blitzschnell hatte ich mein Mangekeyou Sharingan aktiviert.
Ungläubig starrten mich die Männer mit großen Augen an.
„Falls ihr noch nicht mit Madara getanzt habt, so stehe ich euch jetzt gern zur Verfügung!"
Nach diesen Worten stürzte ich mich auf den ersten Wikinger, riss ihn mit einem Fußkick zu Boden.
Gleich danach entnahm ich dem bereits am Boden liegenden Mann einen Säbel, damit griff ich jeden weiteren, der mir zu nahe kam, an.
Zuerst beobachtete Guion Habo meinen Kampfstil aus der Nähe. Seine Mimik verkrampfte sich, als ihm Bewusst wurde, dass mein Kampfstil der von Rams glich. Sobald er wusste, dass ich ein und dieselbe Person war, verschwand er blitzschnell.
„Feigling", rief ich ihm nach, während ich mit drei Wikinger gleitzeitig kämpfte.
Elegant streckte ich mich, als ich den Haufen voll bewusstlosen Wikinger sah.
„Das war zu einfach", grinste ich amüsiert, drehte mich um und stolperte in diesem Moment gegen eine harte Brust.
„Was...", murmelte ich und stolperte zurück, als ich vor mir Madara erblickte, der mich wütend anfunkelte.
„Ohh, Madara", nuschelte ich, „Du auch hier."
„Katana", seine Stimme klang ruhig. Zu ruhig für Madara. Fast schon beängstigend.
Seufzend schaute ich in seine Augen. „Ich wollte mein Versprechen nicht brechen, aber das Zimmer wurde durch ein Kanonenschuss beschädigt und dann flüchteten Nida und ich in die Halle. Und dann sind die Wikinger gekommen, wollten die Prinzessin mitnehmen. Ich hab gesagt, ich sei die Prinzessin und dann..."
Zu mehr kam ich nicht mehr. Madara zog mich zu sich, beugte sich zu mir hinunter und gab mir einen Kuss auf die Lippen. Sekunden später löste er sich schon wieder von mir.
„Wir reden noch darüber", sagte er mit ernster Stimme, drehte sich von mir weg und ging auf die Halle zu.
Verdattert schaute ich ihm nach. Er ließ mich zurück, als wäre ich nichts weiter... als....
Mir fiel im Moment kein guter Vergleich ein.
Doch sein flüchtiger Kuss brannte immer noch wie Feuer auf meinen Lippen.
Nachdem Madara im demolierten Schloss verschwunden war, sah ich mich draußen ein wenig um.
Fast alle Wikinger Schiffe hingen zertrümmert im Meer. Einige brannten noch aus, während es nur ein einziges Schiff gab, welches beladen mit wenigen überlebenden Wikinger nach Norden aufbrach.
Madara wollte also, dass die Überlebenden Zuhause von dem Unglück berichteten.
Rote Striemen zogen sich plötzlich über den blauen Himmel entlang. Die Sonne verschluckt durch einer einzigen Farbpalette verschwand indessen. Meine Umgebung verzerrte sich in dürren Streifen.
„An deiner Stelle würde ich Schweigen bewahren!"
Die Stimme hallte von links nach recht. Als hätten die Bäume gesprochen, starrten mich zig Augen von allen Seiten an.
Natürlich wusste ich, in einem Gen-Jutsu gefangen zu sein. Mit wenig Mühe hätte ich es lösen können, doch Guion Habos Stimme hielt mich davon ab.
„Ihr habt Madara verraten. Nennt mir einen Grund, weshalb ich ihm nichts von Eurem Verrat sagen sollte?" Ich sprach in den auftürmenden Wald hinein, denn der General zeigte sich nicht mal in seiner menschlichen Gestalt.
„Da gäbe es viele, aber ich fasse es mal kurz. Bedeutet dir das Mädchen etwas? Wie hieß sie noch gleich? Wenn ich mich recht entsinne, Suzi."
Ein lautes Lachen ertönte. „Katana, Rams oder Isa, wie auch immer ich dich nennen sollte, du musst wissen, ich bin gründlich. Gründlich in Informationen beschaffen. Ich weiß vieles über dich."
„Überleg es dir, die kleine liebe Suzi hat noch ihr ganzes Leben vor sich."
In selber Geschwindigkeit wie das Gen-Jutsu kam, löste es sich auch wieder auf.
„Suzi!" Ich ballte meine Hände zu einer Faust. Hin und hergerissen zwischen dem wenn und aber, ging ich langsam auf das Schloss zu.
Es bereitete mir Unbehagen Madara den Verräter aus seinen eigenen Reihen zu verschweigen. Zu Male mir dessen Motive noch unbewusst waren, vielleicht steckte mehr in der Verschwörung als mir just bewusst war.
Doch Suzi konnte und würde ich niemals in Gefahr bringen. Niemals!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro