Kapitel 28- Eine Feindin
Die Nacht über schlief ich gut, wenn nicht sogar verdammt gut. Mit Begeisterung stellte Obito gestern Abend fest, dass meine Erinnerung wieder zurückkamen. Und mit den Erinnerungen kam auch Katana wieder ins Spiel.
Gelassen ließ ich mir von der Zofe die morgendliche Prozedur übergehen. Wie fast jeden Tag stülpte sie mir irgendein Kleid über und bürstete meine widerspenstigen Locken. Als wäre ich zu dumm dies selbst zu tun. Nachdem sie fertig war, wollte sie mich in die große Halle führen, wo das heutige Frühstück serviert wurde. Bereits beim Wort Essen, kam in mir Übelkeit hoch. Trotz meines erholsamen Schlafes fühlte ich mich am Morgen matt. „Ihr seid ganz blass", meinte die Zofe Nida, während sie mein Gesicht musterte, „In der nächsten Zeit könntet Ihr öfter mit Übelkeit geplagt werden, Euer Kind es...."
Ich hob meine Hand, um der Zofe anzudeuten, sie solle doch bitte ihren Mund halten. Sie redete wie ein Fluss. Meinem schmerzenden Kopf, erfreute dies ganz und gar nicht.
„Wie hat Madara über Euer Kind reagiert?", möchte die Zofe plötzlich wissen, und ignorierte meinen finsteren Blick.
„Reagiert?", wiederholte ich ihre Worte verwundert. „Ihr habt es ihm doch bereits gesagt, dachte ich." Jetzt wurden die Augen der Zofe größer.
Ich biss mir auf die Lippe. Verdammt! Diese Nida wollte unbedingt, dass ihr Herr von meiner Schwangerschaft erfuhr. Natürlich verstand ich ihre Beweggründe, sie hatte Angst verurteilt zu werden, da sie nicht selbst, sobald sie meinen Bauch sah, zu Madara lief. Dafür war ich ihr durchaus dankbar.
„Zuerst war Madara zornig darüber, aber dann akzeptierte er es, schließlich kann man daran nichts ändern. Und ihm selbst muss Bewusst sein, dass ich vor ihm auch ein Leben hatte", log ich. Verständnisvoll nickte Nida und zauberte ein Lächeln über ihre Lippe. Sie schien um tausend Jotas erleichtert. „Soll ich Euch zum Frühstück begleiten?", fragte mich die Zofe.
„Nein. Ich werde im Zimmer bleiben. Mir ist nicht wohl. Könntet Ihr dies Madara ausrichten?", fragend wand ich mich an Nida. Diese nickte und verschwand daraufhin aus dem Zimmer. Nachdem ich nun allein im Zimmer stand, ließ ich mich aufs Bett fallen. Kurz ruhte ich mich aus, bis mir erst später mein Fehler Bewusst wurde. Erschrocken richtete ich mich auf! Was wenn Nida mich mit der Erklärung, meine Morgenübelkeit überfiel mich aufgrund meiner Schwangerschaft, beim Frühstück entschuldigte! Dann würde Madara erst recht von meiner Schwangerschaft erfahren und er selbst, würde sich natürlich niemals für den Vater halten. Er würde denken, ich wäre eine dreiste Lügnerin.
Egal wie schwankend mein Wohlbefinden war, zielstrebig öffnete ich die Zimmertür, um hinaus zu gehen. Zu meiner Überraschung stand die Prinzessin direkt davor. An ihrer Handbewegung erkannte ich, dass sie soeben klopfen wollte. „Ich habe dich draußen im Garten erwartet", mit hoch gezogener Augenbraue schaute sie mich verächtlich an.
„Wieso habt Ihr mich erwartet?", ich versuchte mir ein abfälliges Kommentar über ihr plüschiges rosa farbiges Mosollinie Kleid zu verkneifen. „Willst du etwa nicht deine Schwester retten? Ich dachte deine Schwester bedeutet dir etwas? Nun gut, dann bleib hier im Schloss. Wie möchtest du deine Schwester begraben?"
Perplex betrachtete ich das blonde Geschöpf mit zusammengekniffenen Augen. Natürlich! Sie machte mir gestern das Angebot, sollte ich verschwinden würde Suzi nichts geschehen und sie käme endlich frei. Wie konnte ich das vergessen! Am liebsten hätte ich mich dafür geohrfeigt! Mit Sicherheit wäre mir dieses wichtige Detail nicht entgangen, wenn es mir am Morgen nicht so übel wurde.
Aus meinem Augenwinkel erkannte ich Madara sich von hinten langsam nähern. Wahrscheinlich wurde das Frühstück bereits beendet und Madara hatte sich Sorgen um mich gemacht. Oder er kam generell an mein Zimmer vorbei, wenn er auf dem Weg wohin auch immer er war, war. Diese Variante bestand natürlich auch.
Prinzessin Ann-Kathrin, die mit ihrem Rücken zu Madara stand und ihn somit nicht wahrnahm, stemmte ungeduldig ihre Hände in die Hüften.
In meinem Kopf schmiedete sich innerhalb von Sekunden ein genialer Plan zusammen. „Eure Hoheit", schluchzend tat ich so, als würde ich eine Träne aus meinem Gesicht streichen, „Ich werde auf Euer Angebot eingehen. Noch heute verlasse ich das Schloss und kehre nie wieder zurück, und dafür müsst ihr meine Schwester Suzi gehen lassen."
„Schön. Deine Schwester kommt schon frei und jetzt pack deine erbärmlichen Sachen ein und verschwinde!" Ann-Kathrin hob ihre Hand, womöglich um mir eine Schelle zu geben, schließlich musste sie ja ihre Eigenschaften als Tyrann treu bleiben.
Doch zum Ausholen kam sie nie.
„Frau!" Madara hatte ihren Arm fest im Griff.
Seine dunkle Stimme ließ die Prinzessin gehörig aufschauen. „Was fällt Euch ein! Meine Hand so grob zu packen!"
Daraufhin ließ Madara mit finsterem Blick ihre Hand los.
Am nervösen Gesichtsausdruck der Prinzessin erkannte ich gleich, dass sie absichtlich schwieg, da ihr noch nicht bewusst war, wie viel Madara mit angehört hatte.
„Mein eigenes Eheweib schmiedet jetzt schon Angebote und Pläne hinter meinem Rücken", setzte Madara mit bissigen Unterton an. „So viel Hinterlist hätte ich Euch nicht zugetraut."
Für seine Worte hätte ich ihm am liebsten einen Kuss gegeben. Er stand zu mir, und das obwohl er nicht einmal wusste, dass ich wirklich Katana war.
Seine Liebe war echt, ganz gewiss.
„Niemals würde ich ohne Eurem Einverständnis Eigensinnig handeln, Liebster. Es ist nur, dieses arme Geschöpf tat mir fürchterlich leid. Ihr gefällt es hier im Schloss gar nicht und lediglich die Sorge um ihre Schwester lässt sie hier verweilen." Ihre Stimme klang sanft und voller Mitgefühl.
Alles eine reine Lüge! Die Prinzessin schien für Intrigen geboren zu sein.
„Wenn das so ist, dann lass Euch gesagt sein",
mit finsterem Blick schaute Madara zur Prinzessin, „Niemand handelt hinter meinem Rücken. Niemand macht Pläne, die ich nicht befohlen habe. Erst recht nicht meine Frau."
Ann-Kathrin legte ihre Stirn tief in Falten. Sie wirkte entrüstet und bis tief in die Seele verletzt.
Bevor sie mir einen letzten vernichtenden Blick zuwarf, senkte sie ihren Kopf und sagte. „Verzeiht, Gemahl für meinen Eigensinn, von nun an halte ich mich aus allem raus."
Mit diesen Worten machte sie kehrt, ihr auffällig pinkfarbenes Kleid verschwand im Flur.
In diesem Moment wand Madara seinen Blick auf mich. „Ihr wart heute nicht beim Frühstück. Man sagte mir, Ihr fühlt Euch nicht wohl. Braucht Ihr etwas? Einen Arzt?"
Sein sorgenvolles Gesicht überraschte mich. Ach, jetzt war er überaus freundlich zu mir, aber kurz vor meinem Scheintod verhielt er sich wie ein Monster.
Auch wenn es mir wirklich nicht gut ging, so gab ich es nicht zu. „Mir geht es wieder besser", log ich und zwang mich zu einem Lächeln.
Genau im selben Moment bemerkte ich wie mir Speiübel wurde. Blitzschnell rannte ich an Madara vorbei und suchte das Badezimmer, das ganz in der Nähe war auf.
Es ging mir einigermaßen besser, als ich mich übergeben hatte. Ich spritzte mir Wasser vom Waschbecken ins Gesicht.
Wieso wusste ich zu 99,99 % bereits, dass Madara vor der Tür sein würde.
Wie auch immer, als ich das Badezimmer verließ, stand er natürlich mit verschränkten Armen vor der Tür.
„Euch geht es nicht gut", bemerkte er finster.
Ehe ich etwas antworten konnte, packte er mich an die Beine und warf mich vorsichtig in seine Arme.
„Mir geht es gut", versuchte ich zu erklären, während er mich im Flur entlang trug.
Die Blicke von vorbeigehenden Bediensteten versuchte ich so gut es ging auszuweichen. Das war bereits peinlich genug! Madara störte es kaum. Als wäre es das Normalste der Welt brachte er mich in mein Zimmer, legte mich ins Bett und deckte mich zu.
„Der Arzt kommt gleich", erklärte er und setzte sich auf einen Stuhl, der am Fenster stand.
Wann zur Hölle hatte er den Arzt gerufen?
„Herr", ein älterer, pummeliger Mann mit
Hornbrille kam herein. Er hatte einen Koffer in der Hand und stellte ihn neben dem Bett ab.
„Im Dorf ist derzeit eine besonders ansteckende Krankheit ausgebrochen. Wenn es recht ist, untersuche ich ganz schnell ihren Rücken. Nicht, dass Ihr Euch mit dieser Bauernkrankheit ansteckt", der Arzt schaute Madara an.
Ob ich zustimmte, interessierte wohl nicht.
Madara nickte. Der Arzt bat mich das Kleid am Rücken aufzumachen.
Ich tat es. Es war mir egal, ob Madara meinen Rücken sah, solange er nicht meinen Bauch bemerkte.
Es war schon recht frech von ihm, dass er im Zimmer blieb, während ich das Kleid öffnete. Klar, er würde nur meinen nackten Rücken sehen, aber wäre ich eine fremde Frau fände ich dies äußerst dreist.
„Macht schnell", forderte Madara.
„Jawohl!", der Arzt betastete mit seinen Fingern meinen Rücken nach Schwellungen oder sonstigem medizinischen Zeug- Von dem ich keine Ahnung hatte.
„Die Bauernkrankheit ist's nicht", sagte der Arzt erleichtert.
Auch Madara seufzte erleichtert auf.
„Sie haben da eine ganz schön interessante Narbe am Rücken, Madam. Sternenförmig, äußerst merkwürdig", bemerkte der Arzt.
„Sternenförmig?" Madara sprang von seinem Platz auf und stellte sich neben dem Arzt.
Ohne mich zu fragen, legte er seine Finger auf die Narbe und strich sie langsam nach.
Wie konnte ich diese Narbe vergessen! Es war jene Narbe, die ich mir zuzog, als ich zwischen Madara und Hashirama im Tal des Endes sprang.
Es war dieser gigantische Kraftstoß der beiden, der auf mich floss und diese sternenförmige Narbe hinterließ.
„Katana!", in Madaras Stimme klang überrascht und verwundert. Mit einem Gemisch aus vollstem Unglaube.
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