Kapitel 23- Feierlichkeiten
Es dauerte noch eine gute Stunde bis endlich alle Truppen einmarschiert waren und ihre Zelte in der Nähe von unseren aufschlugen. Madara und seine Frau gaben sich nicht mit den Zelten zufrieden und quartierten in einem der leerstehenden Gebäude.
General Habo rief mich mit einem Handzeichnung zu sich. Schnell sprang ich von meinem Platz in der Essens-Runde auf und stellte mich zu ihm.
„Junger Bursche", stolz hob er seine Stimme, „Nein, ich sollte junger Mann sagen, die Besetzung der Stadt hat bewiesen, dass du kein Junge bist."
Ehrenvoll legte er seine Hand auf meine Schulter. „Ich habe unserem Herrscher Madara über deine spektakulären Fähigkeiten in Kenntnis gesetzt. Er und seine Frau möchten dir heute bei der Feier persönlich danken und ehren."
Kurz zuckte ich erschrocken zurück. Ich hatte keine Lust ihn und seine Frau unter die Augen zu treten. Meinen plötzlich Rücktritt fasste der General falsch auf.
Amüsiert lachte er. „Keine Angst Ram! In der Nähe der wunderschönen Prinzessin Ann-Kathrin wirds dir schon nicht die Sprache verschlagen."
Stumm nickte ich. Obwohl dieses Weib ganz sicher nicht der Grund für meine Reaktion war.
„Ich glaube sogar der ehrwürdige Madara möchte dich zu seinen engsten Reihen befördern."
Mir stockte der Atem, ich zwang mich gerade noch zu murmeln. „Welch Ehre."
Zwei Stunden später brach die Nacht ein. Laternen und Lichterketten säumten die Wände der Gebäude. Musik hallte in allen Richtungen und drang in Strömen auf den Marktplatz der Stadt. Tanzend und sich im berauschenden Trunk des Sakes gebend schwangen oder besser gesagt schwankten sich Madaras Soldaten mit Frauen in den Armen umher.
Während alle hier feierten, beobachteten Madara und seine Frau von einem aufgestellten Bankett aus die Feierlichkeiten.
Verächtlich beobachtete ich alle am Rande der Tanzfläche. Während hier alle Spaß hatten und die mangelnde Nahrung sinnlos verschwendeten, hielten sich die armen Bewohner von Trost immer noch schockiert in den Häusern versteckt.
Ein paar Frauen wurden von dort aus zu den Feierlichkeiten gezwungen. Immer mehr Hass sammelte sich in mir. Die arme besetzte Bevölkerung bangte um ihr Leben, ihre Zukunft und in Madaras Reihen widmete man sich nur den Gedanken an den Sieg.
„Wie gehts dir?", fragte eine bekannte Stimme neben mir. Es war Obito, der mit besorgten Blick zu mit schaute.
„Ich fasse es nicht, wie sie die armen Menschen von Trost behandeln, als wären sie Tiere."
„Das ist der Krieg. Man nehmt sich was man bekommt und richtet sich nach dem Herrscher. Er befiehlt was zu tun ist", erklärte Obito.
„Findest du das gerecht?"
Obito schaute über meine Frage hinweg überrascht auf. „Die Frage was in dieser Welt gerecht ist, habe ich schon lange verworfen."
Seine dunklen Augen wirkten trüb und ich konnte die Traurigkeit darin erkennen. Nicht alle Männer waren mit Madaras Befehle einverstanden, doch sie taten es, weil sie es mussten. Weil sie keine andere Wahl hatten.
Unbewusst aktivierte ich mein Byakugan und erkannte in einem hintersten Winkel eines Gebäudes vier Gestalten, die sich über eine zusammengekrümmte Person, beugten.
Ich spürte eine Gefahr von ihnen ausgehen.
Gefolgt von meinem Instinkt rannte ich dorthin und wechselte schnell zu meinem Sharingan.
Außer Atem stützte ich mich gegen eine Hauswand bis ich das ganze Ausmaß erkannte, was sich soeben vor mir abspielte. Mein Instinkt enttäuschte mich nicht.
Vier lüstern blickende Männer beugten sich gierig um eine schlanke, verzweifelte Frau. Angstvoll starrte sie um sich und schlang schluchzend ihre Arme um ihr Knie
„Lasst die Frau in Ruhe", fauchte ich die Männer an.
Der rote Brustpanzer der Männer zeigte mir sofort, dass sie aus den Reihen kamen, mit denen Madara einreiste.
„Was willst du Knirbs," lachte einer laut auf, „du bist nicht mal im Stimmbruch."
„Du hast keine Ahnung von Frauen. Verschwinde", knurrte ein anderer und rückte näher zur armen Frau.
Jetzt ließ ich mich voll und ganz meinen wütenden Gefühlen hingeben. Schnell formte ich Handzeichen. Die Reihenfolge der Fingerzeichen war so präsent in meinem Kopf, dass ich schwören könnte, sie schon oft benutzt zu haben.
Plötzlich merkte ich wie sich hinter mir etwas riesiges wie von selbst aufbaute.
„Susanoo", schrie einer der Männer und flüchtete daraufhin.
Ich machte eine Handbewegung und ein lilafarbige Arm griff nach einem der Männer und erdrückte ihn auf Anhieb.
Die Macht floss in Strömen durch meine Adern. Ich spürte wie ich innerlich aufblühte. Indras Susanoo, kam es mir in den Sinn. Da war aber noch mehr, mehr Macht in mir, die ich spürte. Sie loderte in mir. Bereit, dass ich sie entfesselte, doch ich tat es nicht. Ich spürte und sah plötzlich was Indra sah. Unzählige Bilder von seinen Erinnerungen strömten durch mich. Jede einzelne Kampftechnik, die mein Bruder einst benutzte, spielte sich vor meinem geistigen Auge ab. Ich sah wie er einst gegen Ashura kämpfte. Und da war noch so viel mehr....
Lautes Stimmengewirr ließ mich von der Höhe des Susanoo aus hinunterblicken. Zwar waren die Männer weg und die Frau in Sicherheit, doch dafür sammelten sich plötzlich andere Menschen um mich.
Unter den Soldaten erkannte ich an der Spitze Madara mit verschränken Armen. Auch er hatte sein Mangekeyou Sharingan aktiviert, höchstwahrscheinlich um mich auf seine Macht hinzuweisen.
Sofort löschte ich das Susanno, schritt zur armen verweichlichten Frau und half ihr vorsichtig sich aufzurichten. Anschließend ging ich auf Madara zu und verbeugte mich ehrwürdig.
„Ram, nicht wahr?", sein Tonfall war finster, doch auch neugierig. Ich blieb ihm also seit unserem letzen Treffen, als Ram in Erinnerung.
Stumm nickte ich und erhob mich aus der Verbeugung.
„Larissa!", mit schrillenden Schrei drängelte sich plötzlich Prinzessin Ann-Kathrin aus den Reihen der Soldaten hindurch und rannte zur Frau.
„Geht es dir gut", erschrocken tastete die Prinzessin die Frau ab.
„Ja, Eure Hoheit. Mir wäre es weitaus schlechter ergangen ohne dem Eingreifen des jungen Mannes." Sie deutete auf mich.
Die Prinzessin sah zu mir auf. „Danke für Euer Eingreifen. Ihr habt meine Kammerzofe vor großem Unheil bewahrt."
„Deine Kammerzofe, Prinzessin?", hakte Madara nach.
Ann-Kathrin nickte eifrig.
Madara musterte nun mich eingehend. „Ram, ich wollte dich heute für deine Taten ehren. Mir scheint, dass du deine Fähigkeiten gut ausgebessert hast. Vielleicht wirst du eines Tages ein kleines bisschen meiner Stärke haben. Ich möchte, dass du der Leibwächter meiner Frau wirst, Ram."
„Wie Ihr wünscht, Herr", sagte ich. Gottseidank schaffte ich es neutral zu reden, obwohl ich wieder einmal ins Verderben gestürzt bin. Als die Leibwache von der Prinzessin musste ich nicht nur immer an ihrer, sondern auch in Madaras Nähe bleiben. Langsam bekam ich das Gefühl, dass mir das Schicksal einen Streich spielen wollte. Immer und immer wieder kam ich auf Madara zurück.
Schweigsam folgte ich den Soldaten zurück zur Feierlichkeit. Meine Tat war in aller Munde. Respektvoll senkten einige Männer ihre Köpfe vor mir.
Madara und seine Frau setzten sich wieder auf ihre Plätze am Rande der Feier.
„Wir müssen reden", flüsterte plötzlich Obito in mein Ohr.
„Über was?"
„Über dein Byakugan", Obitos Worte waren nur ein Säuseln. Wie ein wehender Windzug,
dennoch versetzten sie mir einen Stich.
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