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Verhandlungen

Maltlass, die zweite von Maethorns Wachen, hatte sich Vilya, ohne ein Sterbenswörtchen, an die Füße geheftet. Er stellte sicher, dass sie mit niemandem darüber sprach, was sie soeben erfahren hatte.
Sie wusste nicht, wo Legolas sich gerade befand, doch ihre erste Vermutung war sein Arbeitszimmer. Wenn nicht dort, dann wohl irgendwo bei den Besuchern.

Als die beiden sich näherten, sah Vilya eine Palastwache vor der Tür stehen.
„Ist der Prinz in seinem Arbeitszimmer?", fragte Vilya möglichst monoton und blieb vor ihr stehen.
„Ja, aber er will nicht gestört werden", kam die Antwort.
„Von mir schon", stellte die Elbin einfach fest und wollte schon an die Klinke greifen, als die Wache sich schnell vor sich schob. „Es geht um die Verhandlungen", sagte Vilya eindringlich, worauf ihr nun doch sehr zögerlich der Weg freigegeben wurde.
Sie klopfte zaghaft. Schon bevor Legolas die Tür überhaupt öffnete, konnte sie ein genervtes Brummen hören: „Ich habe befohlen, dass mich niemand..." weiter kam er nicht, denn er hatte Vilya erkannt, die nun, da sie ihn wiedersah, die Worte vergessen hatte, die sie eigentlich hatte sagen wollen.
„Kann ich hineinkommen?", fragte sie leise. Legolas zögerte, doch trat dann einen Schritt zurück, um die Tür noch ein Stück weiter zu öffnen.
Maltlass blieb glücklicherweise, ohne Wiederworte, draußen stehen.

Sobald sie alleine waren, wollte Legolas sie fragen, was sie hier tat, doch Vilya warf sich ihm bereits um den Hals und küsste ihn. Er war überrascht, doch nicht so überrascht, als dass er nicht erwidert hätte. Recht schnell drückte er sie von sich weg und überlegte, ob er sie nun fragen wollte, doch entschied sich dann dafür das noch etwas aufzuschieben. Vilya lächelte in den Kuss hinein, sie hatte seinen Gedankengang genau erkennen können.

Als er die Situation richtig realisierte und sich an ihr letztes Treffen erinnerte, trat Legolas einen Schritt zurück, diesmal entschlossener.
„Wir können das hier nicht tun, Vilya", sagte er, doch seine Stimme klang nicht sonderlich gefestigt.
„Du würdest also wirklich lieber diese Prinzessin heiraten, die du nicht kennst und noch nie gesehen hast?", fragte die Elbin und sah ihn flehend an. Er zögerte und senkte den Blick.
„Es sind die Befehle des Königs", sagte er niedergeschlagen.
„Es sind die Befehle deines Vaters", erwiderte Vilya schnell. „Du bist sein einziger Sohn, er wird auf dich hören, auch, wenn es ihm nicht gefallen wird."
„Ich bin aber genauso der einzige Prinz." Sie wandte ebenfalls den Blick ab und suchte nach einer Antwort, die ihn nicht vermuten ließ, dass da mehr als nur ihre Liebe dahintersteckte.
„Das, was ich nach der Schlacht gesagt habe, tut mir leid. Ich war nicht ich selbst", durchbrach Legolas schließlich das Schweigen. Sie sah auf und nickte.
„Ich weiß." Sie tat einen kleinen Schritt auf ihn zu. „Wenn du jetzt klarer denken kannst, dann überlege es dir noch einmal. Sobald du sie geheiratet hast, wirst du mich nicht mehr haben können."
Er schüttelte den Kopf widerwillig. „Bitte stelle mich nicht vor diese Wahl", bat er mit Schmerz in den Augen und legte eine Hand an ihre Wange. Sanft strich er über die blasse weiche Haut.
„Mache ich nicht, aber dein Vater. Und ich werde sie dir nicht abnehmen."

Er sah ihr lange in die Augen. Wie konnte er sich von seiner Verantwortung als Prinz lossagen? Die Allianz war von Vorteil für die Waldelben, zumindest sagte sein Vater das, und von lebenswichtiger Notwendigkeit für die Nanór. Und er sollte sich selbstsüchtig für Liebe entscheiden?

Sein Blick wanderte zu der Uhr an der Wand über seinem Schreibtisch. Es war kurz vor sechzehn Uhr.
„Die Verhandlungen werden gleich beginnen. Komm mit mir. Wenn auch mein Vater uns nicht seinen Segen geben will, so bist du dennoch die Tochter von Valanya, einer Angehörigen des Blauen Volkes." Vilya nickte bloß knapp und wandte sich ab. Er hob überrascht die Brauen, doch öffnete die Tür. Er hatte erwartet, dass ihre Reaktion größer ausfallen würde, doch sie hatte es offenbar bereits gewusst.

Auf dem Gang wartete weiterhin Maltlass. Legolas musterte ihn misstrauisch und blieb stehen. Maltlass war von seinem Trio noch derjenige, der am normalsten aussah, doch auch er war größer und stärker als die meisten anderen Elben hier.
„Ich kenne dich nicht, wer bist du?", stellte Legolas fest und sah ihm entschlossen in die braunen Augen. Die Wache öffnete den Mund, um zu antworten, doch Vilya schob sich bereits dazwischen. „Das ist Maltlass. Faenen und ich haben ihn auf unserem Rückweg zum Palast kennengelernt", erklärte sie schnell. Maltlass blieb seelenruhig und rührte keinen Muskel. Bevor Legolas, der noch nicht überzeugt war, nachfragen konnte, sprach Vilya schon weiter: „Gib Faenen Bescheid, dass ich mit Legolas zu den Verhandlungen gehen werde." Damit machte sie auf der Stelle kehrt und ging in Richtung Westtrakt davon, hoffend, dass ihr Freund ihr einfach folgen würde.
Legolas sah Maltlass noch einige Sekunden misstrauisch an, doch dann setzte auch er sich in Bewegung. Er hatte keinen Grund anzunehmen, dass Vilya ihn anlügen sollte.

Der Raum der Verhandlungen war sehr hoch gebaut und verfügte in der Mitte über einen großen Tisch aus dünnen Marmorplatten. Auf ihm lagen einige Karten und verschiedene Dokumente, die Verträge darstellten. Die hohen Fenster waren mit roten Vorhängen geziert und zeigten hinaus in den verschneiten Wald.
König Thranduil, Botschafterin Luinmír und Prinz Glânaew, der Bruder des Königs, waren bereits versammelt und verstummten mit dem Eintreffen von Legolas und Vilya.
„Wer ist sie und was tut sie hier?", fragte Luinmír kühl, die ihre Arme verschränkt hatte.
„Das ist Vilya, Tochter Valanyas, einer der Auserwählten Eures Volkes. Sie ist auf meinen Wunsch hier und wird den Verhandlungen beiwohnen", antwortete Legolas entschlossen. Vilya hielt sich einen Schritt hinter ihm und konnte ihr Herz bis in ihren Hals pochen spüren. Würde er sagen, warum genau sie hier war? Dass sie ihn davon abhalten wollte, diese Verbindung einzugehen?
König Thranduil musterte sie misstrauisch und schien sich nicht sicher zu sein, ob er seinem Sohn so offen widersprechen wollte, nun da sie eine geeinte Front zeigen mussten.
„Dann soll dem so sein", entschied Luinmír über seinen Kopf hinweg und trat näher zu dem marmornen Tisch. Vilya schluckte schwer und versuchte sich in Erinnerung zu rufen, was Faenen ihr über die Nanór, die Eglath und ihren Konflikt erzählt hatte.
„Ich denke meine Bedingungen für eine Allianz sind klar. Das Waldlandreich wird uns in einer Schlacht gegen unsere Feinde unterstützen, wenn die Zeit gekommen ist. Im Gegenzug werden wir unser Wissen teilen, das die hohe Schmiedekunst und die Zaubersprüche des Westens beinhalten. Ebenso wie die reichen Schätze des Nordens. Weiteres soll diese Allianz mit der Verbindung zwischen Prinz Legolas und Prinzessin Thilien gesichert werden."
„Ich werde nicht anders handeln, nur, weil ich die Prinzessin zur Frau habe", sprach Legolas mit klarer Stimme, worauf alle Blicke sich überrascht auf den Prinzen legten. „Ich kenne sie nicht, ich liebe sie nicht. Sie wird meine Entscheidungen nicht beeinflussen."
Luinmírs Stirn legte sich in Falten und ihr sonst so hübsches Gesicht wurde von Verwirrung und Zorn etwas unschöner.
„Das ist auch der Grund, aus dem sie hier ist", brummte Glânaew und nickte zu Vilya, die sich weiterhin versteckt hielt. Der Ausdruck des Königs erhellte sich ungläubig.
„Legolas, wir haben darüber gesprochen", knurrte er und senkte bedrohlich das Kinn etwas ab. Vilya wäre am liebsten aus dem Raum gerannt. Sie hatte den furchteinflößenden Heerführer und seine Männer bereits vergessen. Vor ihr stand ihr König und sie war ihm im Weg.
„Nein, du hast geredet, ich durfte nicht viel dazu sagen. Nun, da wir die Verhandlungen alle zusammen führen, kann ich sagen, dass sie meine Zukunft ist", er trat einen Schritt zur Seite und deutete auf Vilya, „nicht irgendeine Prinzessin, die ich nicht kenne, deren Volk ich nicht kenne."
Vilya versuchte so gut wie möglich den stechenden Blicken standzuhalten. Wenn Legolas und sie tatsächlich eine Zukunft haben sollten, wie er sagte, so würde sie sich an sie gewöhnen müssen.

Bevor einer der drei antworten konnte, klopfte es an der Tür. Keiner erwartete jemanden, weshalb Thranduil kurz zögerte, doch dann laut und klar „Herein" rief.
Vilya taumelte sofort einen Schritt zur Seite als sie Maethorn erkannte. Maltlass war bei ihm. Wo Mîthtan war, wusste Vilya nicht, doch sie befürchtete, dass er auf ihre Schwester und Faenen aufpasste. Diesen kaltblütigen Elben alleine mit den beiden in einem Raum zu wissen, machte ihr etwas Angst.
„Verzeiht meine Verspätung. Da dies ebenso mein Volk betrifft, hatte ich angenommen, dass ich ebenfalls diesem Gespräch beiwohnen sollte", sagte er in seiner diplomatischsten Stimme und neigte den Kopf.
„Das ist Maethorn, er ist ein Abgesandter des Volkes, mit dem wir Krieg führen", erklärte Luinmír trocken. Ihre Augen sprühten nur so vor Hass. Aber wenn alles so war, wie sie es beschrieben hatte, brauchte sie doch keine Angst vor Maethorn zu haben?
„Da Luinmír nicht viel von dem Konflikt erzählen will, in den ich mich so blind hineinstürzen soll, kommt mir Eure Ankunft eigentlich ganz gelegen", brummte Thranduil mit einem Seitenblick zu der Diplomatin.
„Dann sollte ich mich dafür entschuldigen, dass ich mich in Euren Palast geschlichen habe. Ich hatte nicht erwartet willkommen geheißen zu werden." Das klang tatsächlich ernstgemeint. Er respektierte König Thranduil offenbar bis zu einem gewissen Grad. Es war schließlich sein Reich, in dem sie sich befanden und noch hatte er keinen Krieg mit diesen Elben.
Der Hausherr neigte den Kopf als Zeichen, dass er die Entschuldigung akzeptierte. „Ich nehme an, Ihr seid hier, um die Allianz zu verhindern", fuhr er mit den wichtigeren Angelegenheiten fort.

„Wenn Ihr die tatsächliche Situation kennen würdet, wärt Ihr sicherlich nicht mehr so entschlossen diesem Volk zu helfen", erwiderte Maethorn ruhig. Luinmír verdrehte die Augen.
„Er ist bloß hier, weil er weiß, dass wir diesen Krieg gewinnen würden mit den Waldlandelben an unserer Seite."
„Ihr würdet es uns schwerer machen, das heißt nicht, dass ihr gewinnen würdet. Ich nehme nicht an, dass König Thranduil sein gesamtes Volk in den Norden schicken wird. Vor allem nicht nachdem, was am Gundabad passiert ist."
Thranduil senkte den Blick. Damit hatte Maethorn einen wunden Punkt getroffen, das war allen Anwesenden klar.
„Und dennoch", wiedersprach Luinmír, „wärst du nicht hier, wenn wir keine ernsthafte Bedrohung darstellen würden." Maethorn seufzte und ordnete seine Worte neu.
„Mit dem größten Respekt, König Thranduil, es wird Krieg geben, wenn diese Hochzeit stattfindet, und mein Volk ist keines, mit dem man gerne Krieg führt. Luinmír könnte Euch darüber mehr erzählen, doch das wird sie nicht, weil sie Angst hat, dass Ihr Euch umentscheiden könntet."
Thranduil kniff die Augen zusammen und sah von Luinmír zu Maethorn und wieder zurück. „Angehörige ihres Volkes leben bereits seit einigen Jahren friedlich in meinem Reich. Ich habe keinen Grund ihnen zu misstrauen. Von Euch kamen bis jetzt nur Drohungen", sprach er mit dunkler Stimme. Er war sich offenbar nicht sicher, was er glauben sollte.
Maethorn neigte den Kopf. „Ich kann Euren Standpunkt verstehen, König Thranduil, und es geht über meine Befugnis hinaus mehr zu sagen." Er machte eine Pause und sah zu Vilya. Ein Lächeln stahl sich für den Bruchteil einer Sekunde auf seine Lippen, sodass sie sich nicht sicher war, ob sie es wirklich gesehen hatte. „Darum ist es wohl einfacher, wenn Ihr mit meinem König persönlich sprecht", endete der Heerführer, die Aufmerksamkeit wieder auf Thranduil gerichtet. Dieser krauste etwas verwirrt die Stirn. Als hätte Maethorn sie kommen gehört, wurde die Tür hinter ihm von einigen Wachen aufgerissen.
„Verzeiht, mein Herr, doch eine kleine Armee hat sich vor den Türen des Palastes gesammelt. Ihr König ist bei ihnen und verlangt um eine Audienz", keuchte eine von ihnen.
Maethorn neigte zum Abschied seinen Kopf und drehte sich schon um. Luinmírs Gesichtsausdruck war unbeschreiblich. Etwas von Überraschung und Panik lag darin, doch darüber etwas, was Vilya nicht einschätzen konnte. Thranduil zögerte nicht länger und folgte Maethorn. Legolas zog seine Freundin mit sich, die erstarrt war vom Schock. Sie musste keine Angst haben, sie war im Palast mit vielen Wachen, mit Legolas, mit genug fähigen Kämpfern.

„Wie ist es möglich, dass ich davon nicht schon früher gehört habe?", fragte der König wütend auf dem Weg zum Haupteingang seine Wachen. Diese schienen offenbar mindestens ebenso viel Angst zu haben wie Vilya.
„Verzeiht, Herr, doch sie sind wie aus dem Nichts erschienen."
„Sie sind keine Valar! Sie können sich nicht in kleine Mäuse verwandeln, wenn es ihnen beliebt!", fuhr Thranduil wütend zurück, doch erwartete keine Antwort mehr.
Maethorn musste leicht lächeln, was sonst niemand sah, da er an vorderster Stelle ging. Er wusste sehr genau wie seine Leute hierhergereist waren.

Legolas ging nah bei Vilya. „Es wird uns nichts passieren. Mein Vater wird die Elben in diesem Palast unter allen Umständen schützen", flüsterte er ihr zu. Sie schluckte schwer und nickte. Ihre Gedanken waren zu Faenen und Valaina gewandert, die noch immer unter der Aufsicht von Mîthtan standen. Inzwischen konnten sie bereits tot sein.

Die Truppe kam zum Haupteingang und trat hinaus in die Kälte. Die Sonne war gerade am Untergehen und färbte die wenigen hellgrauen Wolken am Himmel in eine wunderschöne tieforangene Farbe.
An dem andern Ende der Brücke stand das kleine Heer, von dem die Wachen gesprochen hatten. Es zählte sicher zweihundert Mann in goldener Rüstung. Vor ihnen stand ein sehr hochgewachsener Elb. So beeindruckend König Thranduil wirken mochte, dieser Elb überstrahlte ihn in jeder Hinsicht. Er hatte ebenfalls blondes Haar, in Locken fiel es auf seine weiße Rüstung, die guten Schutz aufwies, doch auch keine Kriegsrüstung zu sein schien. Sein Gesicht war zeitlos und erzählte von vielen Dingen, von denen Vilya das Gefühl hatte, dass sie zu jung wäre, um sie zu verstehen. Er war sehr breit gebaut und trug ein mächtiges Schwert am Gürtel. Auf seinem Haupt thronte eine graziöse Krone mit vielen Spitzen, Edelsteinen und Verzierungen. Seine blauen Augen strahlten klar und hell, als er die Personen aus dem Palast kommen sah. Er setzte sich in Bewegung. Verwirrenderweise waren seine Schritte leicht und schnell, was man von solch einem Elben nicht erwartet hätte.

Maethorn befand sich immer noch ein gutes Stück vor König Thranduil. Als die beiden nur noch einige Meter voneinander entfernt waren, blieben sie stehen.
„Dies ist König Thranduil, Herr der Waldelben", stellte Maethorn den Elben hinter sich vor und verbeugte sich knapp.
„Ich kann nicht sagen, dass es mich freut, König Thranduil", erwiderte der Fremde kühl, „aber aller Höflichkeit nach sollte wohl auch ich mich vorstellen: Ich bin König Daeron, Herrscher der Eglath und über die nördlichen Reiche."
Vilya sah mit offenem Mund zu Legolas. „Hat er Daeron gesagt?", fragte sie leise nach. Maltlass' Kopf drehte sich ruckartig zu ihr und mit einem strengen Blick brachte er sie augenblicklich zum Schweigen.
„Ich nehme an, das heißt, dass Ihr der verschwundene Sohn des großen König Thingols von Doriath seid", fragte nun Thranduil nach, was alle auf der Brücke dachten. Der König neigte bloß zustimmend den Kopf.
Thranduil ließ seinen Blick über die Leute hinter seinem Gegenüber gleiten. „Ich hoffe nicht, dass Eure Männer eine Demonstration von Macht darstellen sollen. Denn ich kann Euch versichern, dass ich mehr als genug Wachen in meinem Palast habe, um sie zu besiegen."
„Das hatte ich nicht bezweifelt. Sie sind bloß meine Wegbegleitung", erwiderte Daeron mit merkwürdig melodischer Stimme. „Ich hatte erwartet dieses Missverständnis ohne Blutvergießen lösen zu können." Nun neigte auch Thranduil den Kopf.
„Und nun, wenn wir gerade dabei sind, Luinmír, warum traust du dich nicht heraus?", fuhr er fort und sah an Thranduil vorbei zu der Menge, die einige Meter weiter hinten wartete.

„Vielleicht, weil ich befürchten muss, dass Ihr mich sofort erschießen lasst, sobald Ihr die Möglichkeit dazu habt", knurrte die Botschafterin zurück, die sich in der Menge versteckte.
„Du kannst dir sicher sein, das werde ich nicht", schmetterte er ihre Anklage ab. Einige Sekunden herrschte Stille, dann traute Luinmír sich endlich hervor. Ihr Kinn war in die Höhe gereckt und auch mit ihrer hochgewachsenen Statur, war sie um einiges kleiner als König Daeron.
„So sehr unsere Völker sich auch verabscheuen, ich hatte immer gedacht, dass wir uns in einem Punkt gleichen: dass wir uns aus den Belangen anderer Völker heraushalten. Zwei Alter lang haben wir den Schlachten nur zugesehen, uns aus der Geschichte Mittelerdes herausgehalten und nun willst du dieses Volk in den Ruin treiben?"
„Das reicht!", fuhr Thranduil dazwischen, der sich wohl nicht mehr anhören wollte, wie schwach sein Reich war im Angesicht dieses Konfliktes. „Wenn ich mich für eine Seite in diesem Krieg entscheide, werde ich ihr zum Sieg verhelfen. Was auch immer ihr über mein Volk glaubt zu wissen, es ist stark und zählt sehr viele. Mein Reich dehnt sich über den gesamten Grünwald aus, also wenn ich einen Vorteil darin sehe, diesen Krieg zu beenden, so werde ich das auch."
Selbst im sonst so eingefrorenen Gesicht von König Daeron, zuckte eine Braue. Er kannte keine Einzelheiten über die Stärke der Waldelben, doch war auch nicht erpicht darauf es in der Schlacht herauszufinden.
„Verzeiht, König Thranduil, wie ich sehe, hat mein Heerführer bereits mit Euch gesprochen. Gehen wir hinein und klären dieses Thema unter weniger Augen und Ohren", erwiderte Daeron und warf einen Blick zu Maethorn, der selbstbewusst den Blickkontakt aufrechterhielt. Er hatte schließlich nichts falsch gemacht.
Thranduil und Luinmír stimmten diesem Vorschlag zu.

Auf dem Weg zurück in den Palast, blieb der König der Eglath abrupt stehen, als er Mîthtan mit Faenen und Valaina erkannte. Der Prinz starrte zu Boden, während das Mädchen sich unbemerkt hinter die breite Wache geschoben hatte.
„Wie viele Zaubersprüche der Valar hat es gebraucht, dass du noch lebendig auf deinen Beinen stehst", murmelte Daeron ungläubig und musterte Faenen. Dieser rührte sich keinen Deut. Ob es aus Furcht oder Respekt war, wusste keiner so wirklich.
„Um dich werde ich mich kümmern, wenn das Thema der Nanór geklärt ist", fuhr er fort und wollte schon weitergehen, als Thranduil entschlossen einen Schritt auf ihn zu tat.
„Er ist mein Neffe und gehört zu meinem Volk. Ich werde ihn ebenso beschützen, wie jeden anderen in meinem Reich."
„Er hat sein Leben verwirkt in dem Moment, als er einen Fuß über die Grenze meines Reiches gesetzt hat. Aber darüber können wir später noch sprechen", erwiderte Daeron kopfschüttelnd und setzte seinen Weg in den Palast fort.

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