In der Klemme
Misstrauisch beobachtete Maethorn Valaina, wie sie sich durch die Menge schob. Sie kannte ihren Teil des Planes und etwas sagte Maethorn, dass sie ihn nicht betrügen würde.
Er stand im Torrahmen von einem der Eingänge in den Festsaal. Es spielte keine Musik, doch das laute Gerede der Elben vermischte sich zu einem gleichmäßigen Summen. Valaina schwankte kaum merklich. Der Schock saß ihr noch tief in den Gliedern.
Der Heerführer wandte den Blick von ihr ab und suchte nach jemand anderem in dem Getümmel.
„Es war falsch sie am Leben zu lassen", brummte Mîthtan neben ihm. Maltlass war bei ihm, in seiner Hand ein Glas Wein. Er hatte sich wohl der Menge angepasst, um nicht aufzufallen.
„Zum Glück hast nicht du die Befehlsgewalt, sondern ich", erwiderte Maethorn kühl und setzte sich in Bewegung. Würde ein Hinterfragen seiner Befehle öfter vorkommen, hätte er sich schärfer darum gekümmert, doch Mîthtan hatte sich mit den Jahren verdient einige Kommentare äußern zu dürfen.
Maethorn hatte die hochangesehene Diplomatin Luinmír erkannt. Vor langer Zeit war sie auf einer Friedensmission in sein Reich gekommen, doch sie hatte nicht viel erreicht. Alleine der Fakt, dass sie es lebend aus der Situation geschafft hatte, war beeindruckend genug. Maethorn war damals noch nicht in solch hoher Stellung gewesen und war bei ihrem Verhör dabei gewesen. Nun hoffte er, dass sie sich nicht mehr an ihn erinnern würde.
„Das freut mich zu hören, ich werde nur nicht lange bleiben können", sagte sie gerade an die Elbin gerichtet, mit der sie sprach. Es war eine Waldlandelbin, die sofort verstummte, als sie den großen Krieger auf sich zukommen sah.
„Verzeiht, ich wollte euch nicht unterbrechen", entschuldigte er sich schnell mit einem charmanten Lächeln. Luinmírs Laune ließ sich nicht trüben – noch nicht.
„Oh, das ist kein Problem. Ihr seid?", antwortete sie mit einem Nicken.
„Bloß ein Botschafter. Ich habe wichtige Nachrichten für Euch."
Die Abgesandte der Nanór setzte sofort ein ernsteres Gesicht auf und verabschiedete die Waldelbin knapp. Ohne ein weiteres Wort, folgte sie ihm aus dem Festsaal hinaus.
„Nun, was ist die Nachricht?", fragte sie, als die Tür hinter ihnen geschlossen war und sie auf einem ruhigen Gang standen. Das Summen war noch dumpf zu vernehmen.
„Ich bin kein ausgebildeter Diplomat, wie Ihr es seid, doch ich werde mein Bestes geben, um kein unnötiges Blut fließen zu lassen", fing er an und verschränkte seine Hände hinter dem Rücken. Er verabscheute seine Rolle als Vermittler, doch bemühte sich die Befehle seines Königs nicht weiter in Frage zu stellen.
„Was soll das heißen?", fragte Luinmír verwirrt nach.
„Mein Name lautet Maethorn, ich nehme an, dass er Euch etwas sagt." Sie trat, wie vom Schlag getroffen, einen Schritt zurück und sah ihn aus weit aufgerissenen Augen heraus an.
„Ich wurde hergeschickt, um sicherzustellen, dass keine Allianz zwischen den Elben des Waldlandreiches und den Nanór zustande kommt", fuhr er fort. Sie kniff misstrauisch die Augen zusammen.
„Ich denke, es ist kein gutes Zeichen, dass Euer König seinen Heerführer, anstatt eines Diplomaten, schickt", knurrte sie.
„Ich kenne die Beweggründe meines Herren nicht und sie gehen mich auch nichts an. Ich bin bloß hier, um meine Aufgabe zu erfüllen", antwortete Maethorn ruhig. Sein Gegenüber schien immer noch nicht überzeugt. „Warum solltet Ihr Eure Absichten so offen darlegen, wenn wir uns in einem Palast voller Waldelben befinden?", fragte sie angespannt und nickte zur Tür, die zum Festsaal führte.
„Vielleicht, weil ich weiß, dass ich genug Leute dabeihabe, um mich zu verteidigen", antwortete Maethorn selbstsicher, worauf sie ungläubig den Kopf schieflegte, doch offenbar nicht bereit war dieses Risiko einzugehen.
„Was erwartet Ihr?", fragte sie. „Sollen meine Leute und ich einfach dieses Fest verlassen auf das Wort eines feindlichen Heerführers?"
„Ansonsten wird es sehr viel Blutvergießen geben und du hast, wie du bereits gesagt hast, keine Ahnung, wie groß meine Streitmacht ist. Ich könnte eine ganze Armee in den Wäldern verstecken", antwortete der Kämpfer, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie verstand nichts von Kriegsführung, so wenig wie er von Diplomatie. Ihr Ziel war Frieden, seines einfach zu gewinnen, was auch immer es kosten möge.
Die Tür neben ihnen öffnete sich plötzlich. Maltlass' Kopf erschien. „Es sind alle in Position, mein Herr", sagte er leise und verschwand auf ein Nicken wieder. Natürlich waren sie immer noch nur zu dritt, es war abgesprochen gewesen, dass er genau diese Worte sagte.
„Also, Luinmír, wie wirst du dich entscheiden?", fragte Maethorn ruhig nach und sah sie aufmerksam an. Die Elbin zögerte eine Sekunde und kniff wieder ihre Augen zusammen.
„Ich denke, dass selbst König Daeron sieht, dass wir mit diesen Waldelben zusammen, eine ernsthafte Bedrohung darstellen würden, sonst wärt Ihr nicht hier. So leicht werden wir nicht aufgeben", zischte sie schließlich wütend und ging wieder auf die Tür zu. Maethorn legte seine Hand schnell auf das Holz, sodass sie zwar die Klinke berühren, doch nicht öffnen konnte.
„Was soll das heißen?", fragte Maethorn bedrohlich und sah wütend auf sie hinab. „Du bist Diplomatin, solltest du nicht an Frieden interessiert sein?", fügte er hinzu, als er den entschlossenen Ausdruck auf ihrem Gesicht erkannte.
„Frieden?", fragte sie so entrüstet, dass sie ihn fast anspuckte dabei. „Was für ein Frieden soll das sein? Wenn wir keine Allianz eingehen, werdet ihr uns zerstören!" Er zögerte kurz, überrascht von der plötzlichen Ehrlichkeit.
„Tu nicht so, du weißt am besten, wie es um mein Volk steht, schließlich führst du die Kämpfe an!", sagte sie verächtlich.
„Wärt ihr nicht einfach so in unser Gebiet eingedrungen, gäbe es keinen Grund für Krieg", zischte er schließlich zurück.
„Das ist ein halbes Jahrtausend her! Und außerdem konnten wir nirgendswo anders hin", erklärte sie fast schon etwas verzweifelt. Er wandte den Blick ab.
„Ich treffe die Entscheidungen nicht, ich führe bloß Befehle aus", murmelte er ruhig.
„Genau wie ich, also bring mich um, wenn du musst, doch ich kann nicht zurückkehren ohne diese Allianz", hauchte sie eindringlich und öffnete endlich die Tür. Maethorn ließ es zu und blieb noch kurz wie versteinert stehen. Er wusste nur so viel über die Gründe des Krieges, wie alle anderen, doch genauso bekannt war, dass der König tiefergehenden Groll gegen diese Elben hegte.
Schließlich folgte er Luinmír in den Festsaal zurück.
Maltlass gesellte sich schnell an seine Seite. „Befehle?", zischte er leise, wobei er die in Blau gekleidete Elbin anvisiert hatte.
„Sehen wir, was Valaina erreicht hat. Wenn Luinmír unsere Anwesenheit kundtut, flüchten wir", antwortete Maethorn entschlossen und schob sich dabei durch die Menge zum entgegengesetzten Ausgang.
Er mochte es nicht die Flucht in Betracht zu ziehen, doch das gehörte nun einmal genauso zu einer guten Kriegsführung dazu. Er hatte gelernt, dass man manchmal zurückstecken musste, um kräftiger wiederzukommen. Dieser Kampf war aussichtslos, es gab keinen Grund sich unnötig zu opfern.
Aus dem Augenwinkel beobachtete er weiterhin die Anführerin der Fremden, welche sich sehr unauffällig verhielt. An ihrer Stelle hätte er vermutlich schon Alarm geschlagen, doch er sollte sich wohl einfach damit zufriedengeben, dass er noch länger verweilen konnte.
Seine Leibwächter folgten ihm.
Sie gingen zurück in den Nordtrakt des Palasts. Dort hatten sie sich ein Zimmer ausgemacht (nicht dasselbe wie zuvor, er wollte es Valaina nicht noch schwerer machen als es sowieso schon war).
Als sie eintraten, warteten Valaina und Vilya bereits.
Die Ältere sah überrascht auf, als Maethorn und Mîthtan die Tür hinter sich schlossen. Maltlass wartete draußen.
„Ich bin Maethorn, oberster Heerführer der Eglath", stellte Maethorn sich vor und blieb einige Meter vor Vilya stehen, welche noch etwas überfordert war, von dem Anblick, der sich ihr bot. Als sie dann auch noch seine Worte realisierte, machte es das nicht besser.
„Heerführer?", wiederholte sie mit bebender Stimme. Er neigte zustimmend den Kopf. „Ich hoffe nicht, dass das bedeutet, dass ein Heer vor der Tür steht?"
„Dazu gebe ich keine Auskunft." Valaina senkte den Blick. Sie wusste, dass dem nicht so war, doch mischte sich im Moment lieber nicht ein. Zu groß war ihre Angst, dass er am Ende auch noch ihre große Schwester umbringen könnte.
„Ich bin hier, um zu verhandeln."
„Ein Heerführer, der verhandelt?"
„Ich denke, wir kommen schneller voran, wenn du nicht jede meiner Aussagen wiederholst", brummte Maethorn etwas genervt.
„Verzeiht", sagte Vilya schnell und richtete sich auf. Sie war immer noch gut zwei Köpfe kleiner als er.
„Ich habe gehört, dass auch du Gründe hast, die Allianz mit den Nanór zu verhindern?", fing er an. Die Elbin runzelte die Stirn. „Und welche wären das?" Sie würde sich nicht unnötig in die Entscheidungen des Königs einmischen. Selbst, wenn das mit Legolas nicht zu Ende gewesen wäre, so hatte sie jetzt zu viel Angst vor Thranduil.
Maethorn sah zu Valaina, welche etwas verängstigt zusammenzuckte.
„Ich... ich nehme an, dass sie noch nichts von der Hochzeit weiß", stammelte sie unsicher.
„Welche Hochzeit?", bestätigte Vilya ihren Verdacht und sah ihre Schwester fragend an.
„Es gibt verschiedene Möglichkeiten Allianzen zu sichern", fing Maethorn an, der damit ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte. „Eine Heirat ist wohl eine der einfachsten, aber auch sichersten. Und nun, da der König offenbar nur einen Sohn hat und haben wird in naher Zukunft, wird das seine Aufgabe sein."
Vilya blickte ihn begriffsstutzig an. „Legolas soll... wen genau heiraten?"
„Die Prinzessin der Nanór", antwortete Maethorn.
„Aber... sie haben sich doch noch nicht einmal kennengelernt?"
„Das ist nebensächlich. Die Allianz muss gesichert werden. Ich bin mir sicher, dass der Prinz es schon länger wusste, es dir nur nicht erzählt hat."
Vilya nickte. Und Faenen vermutlich auch, dachte sie grimmig.
„Was ist Euer Plan?", fragte sie. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm helfen wollte, aber sich den Plan anzuhören, schadete nicht.
„Am einfachsten wäre es den Schlüssel, also Prinz Legolas, umzubringen. Aber ich habe Befehl keinen Krieg mit den Waldelben anzufangen, also werde ich wohl auf dich zurückgreifen müssen. Wenn er dich liebt, wird er niemand anderen heiraten wollen."
Vilya nickte langsam und zögerte. „Ich kann mich nicht so leichtfertig über meinen König hinwegsetzen. Er ist ein guter König und seine Entscheidungen sind für das bessere Wohl des Volkes." Sie wusste, dass sie auch Legolas einen Gefallen tun würde, wenn dieser nicht eine komplett Fremde heiraten müsste, doch er war nur Prinz, nicht König.
„So wie seine Entscheidung seine Leute am Gundabad zu opfern für etwas, das nichts mit dem Waldlandreich zu tun hat?" Vilya zuckte zusammen bei der Erwähnung der Schlacht. Die Erinnerungen jagten sie und ein kleiner Groll begann in ihr zu wachsen. Da steckte auf jeden Fall einiges an Wahrheit in seinen Worten.
„Ich nehme an, dass Ihr meiner Schwester etwas antun werdet, wenn ich mich wehre?", fragte sie mit einem Kloß im Hals.
„Nein. Wenn du mir nicht hilfst, werde ich dich umbringen. Ich kann nicht riskieren, dass noch mehr Elben hier herumlaufen und von meiner Anwesenheit wissen – erst recht keine Waldlandelben."
Sie sah etwas überrascht auf. Es so direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen, fühlte sich merkwürdig an.
Bevor sie antworten konnte, wurde die Tür geöffnet. Maltlass streckte seinen Kopf hinein. „Mein Herr, ich habe hier jemanden, den du sehen willst", sagte er mit einem merkwürdigen Funkeln in den Augen.
Maethorn neigte den Kopf. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, wer da kommen sollte, doch seine Vermutung lag auf weiteren Abgesandten der Nanór. Wer da aber stattdessen in den Raum stolperte, angetrieben von einem kräftigen Schubs, war jemand ganz anderes.
„Faenen!", rief Maethorn überrascht und fast schon etwas erfreut. „Ich hatte nicht erwartet dich nochmal wiederzusehen. Du bist ja inzwischen erwachsen geworden" Er ging zu dem taumelnden Prinzen und legte seine Hand an seine Schulter.
„Ihr kennt euch?", fragte Vilya ungläubig.
„Oh, ja, wir haben einige schöne Stunden miteinander verbracht", lächelte der Heerführer und musterte den Elben. Faenens Gesichtsausdruck verriet Vilya, dass diese Stunden für ihn ganz und gar nicht so schön gewesen waren. Die Hand, die auf seiner Schulter lag, hatte ihn außerdem so fest gepackt, dass sich sein restlicher Körper sich darunter verkrampfte.
„Er hat mich verhört, lange, sehr lange", klärte er sie auf und traute sich nicht ihm in die Augen zu sehen.
„So lange war es auch wieder nicht. Ich habe Leuten schon Schlimmeres angetan. Ihr zwei seid befreundet?", fragte Maethorn interessiert und sah zwischen Vilya und seinem altbekannten Opfer hin und zurück.
„Nein", sagte Faenen sofort entschlossen.
„Doch, ich habe sie zusammen ankommen gesehen", mischte Valaina sich leise ein.
„Valaina!", rief Vilya außer sich und tat einen Schritt auf sie zu, doch die Kleine huschte weg und stellte sich näher zu Mîthtan, der sie missbilligend von oben herab ansah.
„Das trifft sich gut, dann kannst du ja Vilya überreden mir zu helfen", lächelte Maethorn zufrieden und deutete auf die größere Schwester.
„Lieber sterbe ich", zischte Faenen entschlossen. Der Heerführer deutete Mîthtan mit einer knappen Handbewegung näherzukommen. Ein Ausdruck tiefen Terrors huschte über das Gesicht des Prinzen und unwillkürlich trat er einen halben Schritt zurück, festgehalten von Maethorns Hand, die immer noch auf seiner Schulter lag.
„Wie ich sehe kennst du auch Mîthtan noch", stellte Maethorn fest und ließ ihn los. Faenen hatte noch nie so klein ausgesehen. Wie eine Maus, die vor einer großen Katze stand. Die Panik ging ihm durch alle Glieder, als wäre er wieder der Junge, der alleine gefangengenommen worden war.
„Was... was ist der Plan?", fragte er und schluckte schwer. Mîthtan lächelte bösartig. Auch er konnte sich noch gut an den Burschen erinnern.
„Du warst doch früher auch so schlau, finde es heraus", forderte Maethorn ihn auf und deutete seiner Wache zurückzubleiben. Faenen sah von den beiden zu Vilya, die ihm nur zu gerne geholfen hätte, aber sich nicht traute auch nur einen Finger zu rühren.
„Sie soll die Heirat verhindern mit ihrer Verbindung zu Legolas", brachte er etwas holprig hervor. „Na, bitte." Maethorn drehte sich wieder zu Vilya. „Also, gehe deinen Gefühlen nach, überrede Legolas, dass er dich heiraten soll, anstatt dieser Prinzessin, und ich werde dir nichts antun."
Die junge Frau sah zu ihrem Freund. „Faenen auch nicht?"
„Er steht nicht zur Debatte. Gesetze sind Gesetze und er hat die unsrigen einige Male gebrochen. Er ist für sein Schicksal selbst verantwortlich." Faenen senkte den Blick.
„Ich will mit ihm reden. Er ist mein Freund, wir haben viel zusammen durchgemacht, ich will mit ihm zuerst reden, bevor ich solch eine schwerwiegende Entscheidung treffe", verlangte Vilya. Maethorn kniff die Augen zusammen und drehte sich langsam zu dem Prinzen zurück.
„Was hast du ihr erzählt?", fragte er mit bedrohlicher Stimme.
„Nichts", antwortete er sofort. Maethorn trat einen Schritt näher.
„Es stimmt, er wollte mir nichts erzählen, über die Eglath zumindest nicht. Wir haben deswegen eine ganze Weile gestritten", versuchte seine Freundin ihn zu retten. Tatsächlich blieb der Heerführer stehen und zögerte eine Sekunde.
„Nun, gut, du darfst mit ihr sprechen", erlaubte er etwas widerwillig und gab den Weg frei.
Faenen ging schnell an ihm vorbei und zu Vilya, die ihn sofort in die Arme schloss.
„Was soll ich tun? Kann ich ihnen vertrauen?", fragte sie verzweifelt als sie sich wieder trennten.
„Ich werde nichts tun, was die Allianz behindern könnte, denn ich fühle mich den Nanór zugehörig, aber du bist in erster Linie eine Waldlandelbin. Du musst tun, was für dein Volk am besten ist."
Vilya war zu gestresst, als dass sie sich über seine Aussage, dass er sich den Nanór zugehörig fühlte, groß wundern konnte. Ihr Hirn arbeitete auf Hochtouren daran, was sie tun sollte oder konnte.
„Aber was ist das Beste?", fragte sie verzweifelt. Er war ein Prinz, er musste doch wissen, was zu tun war!
„Das kannst gerade nur du entscheiden." Sie fuhr sich durch die Haare.
„Wird das das letzte Mal sein, dass ich dich sehe?", fragte sie verzweifelt. So oft sie auch auf ihn wütend gewesen war, er war ihr ans Herz gewachsen.
„Ich weiß es nicht", gab Faenen zu. Vilya sah an ihm vorbei zu Maethorn, der keine Regung zu erkennen gab.
„Wenn er dir dein Wort gibt, wird er es halten, darauf kannst du dich verlassen", fügte Faenen hinzu. Die Elbin seufzte und senkte den Blick.
„Genug geredet, Vilya?", mischte Maethorn sich ein und zog Faenen einen Schritt nach hinten, der das bereitwillig mit sich machen ließ.
„Ich werde mit Legolas sprechen und mein Bestes geben", versprach sie kleinlaut. Der zwei Köpfe größere Elb nickte zufrieden. „Faenen und Valaina werden solange bei mir warten."
„Ihr habt gesagt, Ihr würdet meiner Schwester nichts antun!", rief sie überrascht.
„Werde ich auch nicht. Aber alleine schon durch den Fakt, dass sie weiß, dass meine Männer und ich hier sind, kann sie jetzt nicht gehen."
Vilya sah zu Valaina, die bekräftigend nickte. Auch Faenen formte leise die Worte „Geh einfach".
Immer noch etwas unsicher, ging Vilya auf dieTür zu. Sie hatte keine Wahl.
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