Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 65

Stefan sah Alina verwundert an, als sie trällernd durch die Tür der Abteilung tanzte. So hatte sie damals ausgesehen, als Dr. Gedack in ihrem Leben gewesen war.
Danach war sie zwar immer noch konzentriert bei der Arbeit, genial wie eh und je, aber ihre Augen hatten das Leuchten verloren.

Als sie ihm die Geschichte von ihrer Schwangerschaft und ihrem Streit erzählt hatte, war er überzeugt, dass sich alles wieder einrenken ließe. Doch Tag um Tag, Woche um Woche verging. Die Chefs hatten einen neuen Mann eingestellt, eine Kotzbrocken erster Klasse. Sexistisch bis zum Abwinken, homophob bis zum Kotzen.

Schon beim Umtrunk an Roberts erstem Arbeitstag hatte der sich mehr als unbeliebt gemacht.

„Ah! Was für ein Glück, dass mein Vorgänger das Weite gesucht hat!" hatte er getönt. „Da kann ich ja auch privat seine Nachfolge antreten!"
Alina waren erst die Gesichtszüge entglitten und dann ihr Wasserglas.
Dr. Simoneit hatte die Luft angehalten, Dr. Seinfeld hatte erst den Typen fassungslos angesehen, dann Alina. Er wartete wohl auf eine bissige Retourkutsche, aber da hatte es sogar ihr die Sprache verschlagen.

Und so ging es weiter. Stefan bezeichnete er grundsätzlich als Schwuchtel oder warmen Bruder, Alina tatschte und quatschte er ständig an.
Zum Glück merkten die Chefs bald, dass das mit den beiden überhaupt nicht funktionierte. Als sich auch nach einer Abmahnung das Verhalten des Neuen nicht änderte, musste er eben gehen.

Mit Andreas, der danach eingestellt wurde, kam seine Chefin besser aus.
Er selbst auch.
Alina machte einen tollen Job wie immer, aber das Lachen oder auch nur das Lächeln kam nicht zurück. Als ihre Schwangerschaft nicht mehr zu verbergen war, wurde im Betrieb getuschelt, was das Zeug hielt.
Vor allem die „Damen", die beim schönen Doc abgeblitzt waren, zerrissen sich die Mäuler.
Stefan hatte immer versucht, Alina vor all dem fern zu halten, doch manches hatte sie schon mitbekommen.

Sie war immer stiller geworden, arbeitete viel, schien sich davor zu scheuen, nach Hause zu fahren.

Und heute kam sie fröhlich wie damals herein.
Gab es eine neue Liebe in ihrem Leben?
Er würde es ihr so sehr wünschen.
Sie bemerkte seinen überraschten Blick, konnte die Worte, die ihr Leben in Ordnung bringen würden, nicht länger zurückhalten.

„Adrian ist wieder da!" erklärte sie überglücklich und fiel ihm um den Hals.
Stefan brauchte eine Weile, bis ihre Worte sein Gehirn erreichten.
„Nein!"

„Doch!" rief sie und strahlte wie eine Supernova.

Von beiden unbemerkt hatte Dr. Simoneit mit Andreas den Raum betreten.
„Dr. Gedack ist wieder da?" fragte er. „Was war denn los? Wo hat er denn gesteckt?"

Alinas Gedanken rasten. Das war jetzt etwas zu früh, sie hatte sich noch gar nicht überlegt, was sie sagen sollte. Also musste sie improvisieren.
„Er war sehr krank. Im Ausland. Niemand wusste etwas davon!" erklärte sie. Das war ja eigentlich keine Lüge.
„Ja und? Kommt er endlich wieder zurück?" Dr. Simoneit hatte vollkommen vergessen, dass Adrians Nachfolger neben ihm stand. Er wollte den genialen Gedack zurück, das Werk brauchte ihn.
Der E-Auto-Markt boomte, die Konkurrenz schlief nicht.

Dr. Gedack und Dr. Arnheim waren das Dreamteam schlechthin. Sie ergänzten und beflügelten sich.
Alina zuckte mit den Schultern. Sie wusste es wirklich nicht. Zeit, darüber zu sprechen, war gestern nicht genug gewesen. Außerdem sollten sie das Adrian frage, sie war nicht sein Sprachrohr.

Da mischte sich Andreas ein. Er trug schon längere Zeit einen Gedanken mit sich herum. Seine beiden Kinder wurden so schnell groß, dabei hatte er sich immer vorgenommen, keiner der Väter zu werden, die den Nachwuchs nur beim Frühstück und dem Gute-Nacht-Kuss zu Gesicht bekamen – wenn überhaupt. Doch in der freien Wirtschaft zählte nur der volle Einsatz, es gab nur ein Ganz oder Garnicht.
Seine Frau hatte sich nie beklagt. Sie war freischaffende Graphikerin und Kinderbuch-Illustratorin, war sehr erfolgreich. Finanziell hatten sie keine Probleme.
Doch er selbst wollte mehr in seinem Leben als Arbeit.
Er wollte Zeit, um zu leben.
Also wagte er es, seinem Chef einen Vorschlag zu machen: „Es wäre doch eine Möglichkeit, dass Dr. Gedack und ich uns die Stelle teilen!"

Dr. Simoneit sah ihn überrascht an. Das wäre eine fantastische Idee! Er würde gleich mit der Personalabteilung darüber sprechen.

Auch Alina fand den Vorschlag großartig. Sie konnte sich vorstellen, dass Adrian und Andreas gut zusammenarbeiten würden. Ihr Hübscher war der Kreativere, der Visionär, Andreas ein solider Konstrukteur.

------

Adrian genoss die nächsten Stunden. Er war sehr schnell in seinem Vaterleben angekommen. Im Kühlschrank fand er nicht sonderlich viel, was ihn auch nicht verwunderte.
Wenig hatte sich geändert und doch eigentlich alles.
Er war Vater, hatte zu seinem eigenen Leben ein weiteres geschenkt bekommen.

Babynahrung war genug vorhanden. Seine Süße hatte wohl von Fertigmahlzeiten gelebt. Er sollte zum Einkaufen fahren, doch er hatte weder ein Auto noch Kohle. Lachend ließ er sich auf einen der Esszimmerstühle fallen.
Dr. Adrian Gedack, Sohn aus reichem Haus, gutbezahlter Konstrukteur – einst mit gutgefühlten Konten gesegnet, war arm wie eine Bettelmaus, hatte wahrscheinlich nicht einmal mehr einen Job.

Aber es war ihm so was von egal!

Doch kurz darauf löste sein Bruder eines seiner Probleme.

Patrick hatte seinen Eltern reinen Wein eingeschenkt, als diese von der Weltreise zurückgekommen waren.

Seine Mutter war beinahe durchgedreht vor Sorge um ihren jüngeren Sohn. Geahnt hatte sie ja schon eine ganze Weile, dass da mehr im Busch war als Liebesurlaub oder berufliche Belastungen.
Als sie dann erfuhr, was geschehen war, war sie zwar noch immer schockiert, aber auch erleichtert, dass Adrian am Leben war und wohl wieder ganz der Alte werden konnte. Sein Vater handelte pragmatisch, übernahm die Zahlungen für Monika, bedankte sich auch persönlich bei der ehemaligen Schwiegertochter.
Die Scheidung war ja noch vor Adrians Verschwinden ausgesprochen worden.

Nachdem Patrick Adrian und Alina nach Hause gebracht hatte, war er ins Autohaus gefahren und hatte mit dem Vater gesprochen. Sie hatten beschlossen, dass er dem Bruder seinen Wagen überlassen würde, da der kindgerecht ausgestattet war. Er selbst konnte eines der Vorführfahrzeuge der Firma nutzen.

Adrian schlug sich mit seinem Bruder ab, als er ihm die Tür öffnete. Patrick sah das strahlende Glück in den Augen des „Kleinen"!
Ein bisschen musste er ihn necken, wie früher, als die Welt noch in Ordnung gewesen war. Ein wenig Normalität sollte zurückkommen.

„Nicht im Bett?" fragte er augenzwinkernd.
Adrian boxte ihn auf den Oberarm. „Depp! Du denkst auch nur an das eine!"

Patrick bekam einen Lachanfall. „Kommt... kommt ... bei euch ja auch nicht von ungefähr, oder?" japste er.

„Alina ist in der Arbeit!" erklärte Adrian.
Der Ältere sah ihn erstaunt an. „Und Paula?"
„Ist bei mir! Was sonst?"

„Wow! Da hat sie ja ganz schön viel Vertrauen in dich!" rutschte es Patrick heraus.
„Natürlich!" kam die etwas scharfe Antwort. „Warum sollte sie nicht? Muss ich mich jetzt für den Rest meines Lebens beweisen? Bei Alina sicher nicht!"

Patrick nahm ihn in die Arme. „Nein! Sorry! Natürlich nicht! Ich habe nur gemeint, weil sie sonst sehr eigen mit Paula ist! Alles muss immer voll durchgeplant werden. Wer auf die Kleine aufpassen darf, sollte am besten je zwei Semester Psychologie, Pädagogik und Medizin studiert haben!"

Adrian musste lachen. Seine Kleine, die mit Kindern gar nichts am Hut gehabt hatte, wie sie sich immer eingeredet hatte, war eine Helikopter-Mutter geworden?

Doch dann tat sich ihm auch der tiefere Sinn von Patricks Worten auf. Ihm, dem Vater, hatte sie Paula ohne zu zögern anvertraut. Sie hatte sich ins Bett gelegt, hatte tief und fest geschlafen, weil er da war.

Verstohlen wischte er sich die Augen trocken, machte sich an der Kaffeemaschine zu schaffen. Patrick war das recht, so konnte er schnell sein Anliegen loswerden.
„Dad hat dein Konto etwas aufgefüllt, neue Karten beantragt. Der Kerl auf der Bank hat sich ein wenig gewunden, von wegen, dass du selbst unterschreiben müsstest. Da hat der alte Herr die Worte Bankenaufsicht und Dienstpflichtverletzung fallen lassen. Auf einmal ging es. Einstweilen kannst du meine Karte haben. Und da liegen meine Autoschlüssel, Christoph holt mich in einer halben Stunde ab." erklärte er wie nebenbei.

Der letzte Satz brachte Adrian zum Lachen. Der Angestellte des Autohauses hatte ihn damals auch von hier abgeholt, also vom Dorfzentrum, weil er so schnell es ging, wegwollte.
Damals!
Als alles begonnen hatte.

Als eine Schönheit sich bei ihm bedankt hatte: „Nicht nur fürs Nachhause-Bringen!"
Als er vor einem Lächeln geflüchtet war, nur um so schnell wie möglich wieder zu kommen.

„Danke!" sagte er zu Patrick mit belegter Stimme. „Auch fürs Nachhause-Bringen!"


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro