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Kapitel 61

Patricks Geschichte 1

Während ich den Schlaf meines Bruders beobachtete, gingen meine Gedanken ein Jahr zurück

Ich hatte schon so lange nichts mehr von Adrian und Alina gehört. Seitdem sie aus dem Urlaub zurück waren, hatten sie sich nicht mehr gemeldet. Mein Bruder ging nicht ans Handy, beantwortete keine meiner Nachrichten, die ich hinterließ.
Zuerst dachte ich schmunzelnd, dass die beiden wohl noch mehr Zeit als früher im Bett verbrachten.

Nach einer Woche fuhr ich einfach mal vorbei.
Haue ich sie eben aus der Falle! dachte ich.
Alina öffnete mir die Türe, und ich erschrak bis ins Mark über ihren Anblick.
Fahle Haut, rotgeweinte Augen, rissige Lippen.

„Was ist passiert?" fragte ich heiser, als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.
Wieder brach sie in Tränen aus. „Adrian ist weg! Seit einer Woche!" stieß sie hervor und ging mir voraus ins Wohnzimmer.
Ungläubig lachte ich auf. Mein Bruder war mit dieser Frau eigentlich zusammen gewachsen, also nicht nur seelisch.

Der war nicht einfach weg!
Doch dann erzählte sie mir die Geschichte. Von der Schwangerschaft, von ihrem Streit, von den bösen Worten, die auf beiden Seiten gefallen waren.
Okay! Das war heftig gewesen! Aber das konnte man doch wieder reparieren.
Adrian würde sich besinnen, dass er ohne sie nicht leben konnte, sie würden sich aussprechen, alles würde wieder gut werden.
„Er geht nicht einmal ans Handy!" schluchzte sie.
„Bei mir auch nicht!" gestand ich ein.

Ich nahm sie tröstend in die Arme. „Warten wir noch eine Woche!" schlug ich schließlich vor. „Wenn er sich bis dahin nicht meldet, gehe ich zur Polizei und gebe eine Vermisstenanzeige auf!"
Entkräftet nickte sie.
Doch dann musste ich noch eine Frage stellen, die sie sicher nicht gerne hören wollte.
„Und...und was hast du vor? Wegen des Kindes, meine ich?"

Sie wich meinem Blick nicht aus, was ich als gutes Zeichen interpretierte.
„Natürlich werde ich es bekommen! Das war so eine erste Kurzschlussreaktion! Man kann ja heute alles regeln, damit ich weiterarbeiten kann. Ben und Karen haben mir versprochen, mich zu unterstützen, meine Eltern auch!"

Ich lächelte sie erleichtert an. „Na, und ein weiterer Onkel ist ja ebenfalls da! Und zwei Großeltern! Darf ich es ihnen erzählen?"
„Warte lieber noch ein paar Wochen!" bat sie.

So ließen wir also eine weitere Woche verstreichen. Der Polizist lachte mich nicht gerade aus, aber sehr entgegenkommend war er auch nicht. „Ihr Bruder ist ja wohl erwachsen, das heißt er hat freies Aufenthaltsrecht! Wie stellen Sie sich das vor? Dass wir jeden Mann verfolgen, der vor einer schwangeren Frau flüchtet?"
Blöderweise hatte ich ihm die ganze Geschichte erzählt.

Ziemlich down fuhr ich zu Alina. Das hatten wir uns wohl zu leicht vorgestellt. In den nächsten Tagen versuchte ich in Krankenhäusern der Stadt und des Umlandes eine Auskunft über Unfallopfer zu bekommen. Manchmal erfuhr ich, dass sie keinen Adrian Gedack unter den Patienten hatten, manchmal beriefen sich die Damen oder Herren in der Zentrale auf den Datenschutz.
Alina und ihr Assistent Stefan telefonierten die Polizeireviere ab.

Bald wurde uns bewusst, wie unsinnig das alles war. Wenn etwas passiert wäre, hätten wir doch Bescheid bekommen.
Doch es gab uns das Gefühl, nichts unversucht zu lassen. Meine Eltern setzten just in diesen Tagen ihren langjährigen Plan, eine längere Weltreise zu machen, in die Tat um.
Einerseits war ich froh, weil sie sich doch immer wunderten, dass sie nichts von Adrian hörten.

Ich erfand immer wieder neue Ausreden, fantasierte etwas von Urlaub, dienstlichen Aufgaben oder eben Liebeskram zusammen. Sicher, dass sie mir das alles abnahmen, war ich eigentlich nicht.

Andererseits hatte ich jetzt eines der größten Autohäuser der Oberpfalz zu leiten, was meinen kompletten Einsatz gebraucht hätte.
Ich bat Thomas, der damals mit seiner Sommergrippe eigentlich Adrian und Alina zusammengebracht hatte, zu einem Gespräch, erklärte ihm ein paar Einzelheiten, schwor ihn auf Verschwiegenheit ein und bat ihn, mir einige Aufgaben abzunehmen.
Natürlich erhöhte ich sein Gehalt entsprechend.

Durch seine Unterstützung hatte ich mir ein wenig Freiraum geschaffen.
Alina hatte wieder zu arbeiten begonnen, versuchte den Fragen nach Dr. Gedack aus dem Weg zu gehen.
Natürlich wunderten sich alle im Werk, dass ihr Hauptentwickler sich einfach nicht mehr meldete. Die wildesten Gerüchte machten die Runde, wie Alina mir erzählte.

Nach vier Wochen stellten die Chefs einen Ersatz für meinen Bruder ein, einen arroganten Machotypen, mit dem Alina überhaupt nicht klar kam.
Oft musste ich sie trösten, sie beknien durchzuhalten. Es war keine einfache Zeit für sie, dazu kam noch die Sache mit den Hormonen, von der ich sowieso wenig bis gar nichts verstand.
Sie allerdings auch nicht so wirklich.

Alina, meine kleine Schwester im Herzen, ist ein Genie. Sie entwickelt, programmiert Dinge, von denen ich nicht das Geringste verstehe. Sie hat Patente über Sachen, von denen ich absolut nicht weiß, wofür sie gut sind.
Aber vom Kinderkriegen war selbst sie überfordert.
Ich begleitete sie zu den Arztterminen und der Schwangerschaftsgymnastik, spielte den werdenden Vater ziemlich gut.

Zusammen mit ihrer Familie sorgte ich dafür, dass sie sich gesund ernährte, nicht zu viel arbeitete, auch hin und wieder an die frische Luft kam.
Ihre Stimmungsschwankungen waren vom Feinsten. An manchen Tagen strotzte sie nur so vor Tatendrang, vor Übermut, vor Lebenslust.
Doch immer wieder kamen auch die Phasen der tiefsten Verzweiflung, nahm ihr die Sehnsucht nach Arian jegliche Energie.

Ich hoffte für meinen Bruder, dass er nachvollziehbare Gründe für sein Verschwinden hatte.
Ansonsten würde ich ihn kaltlächelnd einen Kopf kürzer machen!
Als Alina ihr Bäuchlein nicht einmal mehr unter den schrecklichen Schlabbershirts verbergen konnte, musste sie wohl oder übel mit ihrem Chef sprechen.

Der zeigte menschliche Größe, versicherte ihr, dass er sie in allen beruflichen Dingen unterstützen würde, wenn sie nur der Firma erhalten bliebe.
Ihr neuer Kollege wurde noch vor dem Ende der Probezeit entlassen, Dr. Seinfeld, ihr Chef, setzte sich mit Dr. Simoneit, Adrians Boss, zusammen und gemeinsam wählten sie einen passenderen Autobauer aus.

Von da an ging es ihr besser. Doch wenn die Werbespots mit Alina und Adrian im Fernsehen liefen, hielt ich sie oft im Arm und trocknete ihre Tränen.
Der Geburtstermin rückte näher, und wir hatten noch immer keine Spur vom Vater einer kleinen Tochter gefunden.
Ich hatte, ohne es Alina zu sagen, damit sie sich keine allzu großen Hoffnungen machte, einen Privatdetektiv engagiert.

Ben und Karen wussten Bescheid.
Doch auch der Spürhund fand nichts heraus. Adrian schien das Universum verschluckt zu haben. Kurz nachdem die kleine Paula das Licht der Welt erblickt hatte – zu unser aller Erleichterung war es eine relativ leichte Geburt gewesen, die Karen begleitet hatte - , gab es endlich einen ersten Hinweis.

Der kam ausgerechnet von Monika, dem Miststück, wie ich sie noch immer nannte, weil sie Adrian ziemlich übel mitgespielt hatte.
Ich wollte den Anruf mit einer unbekannten Nummer erst gar nicht annehmen, tat es aber dann doch.

Sie begann stockend zu sprechen, das Telefonat fiel ihr offensichtlich nicht leicht.
„Was willst du?" fuhr ich sie an.
„Ich, also, ich, also Adrian bezahlt .... er bezahlt ja ..... meine Miete und einen Festbetrag für meine Leben!" stotterte sie.
Meine Ohren stellten sich auf wie Satellitenschüsseln. „Und?" Mein Herz raste, ohne dass ich wusste, warum.
„Also... also.... in diesem Monat ist....ist kein Geld gekommen!" stammelte sie. „Ich kann ihn auch ... auch... nicht erreichen!"

Mein Gehirn ratterte. Monate nach seinem Verschwinden stellte mein Bruder plötzlich die Zahlungen ein?
Warum nicht gleich zu Beginn?
Warum jetzt?

„Ich kümmere mich drum!" brachte ich gerade noch hervor, bevor ich das Gespräch beendete. Ich raste zur Bank in unserer Kleinstadt.
Der Typ am Schalter begrüßte mich schleimend. Meine Familie war bekannt am Ort.
„Herr Gedack! Was kann ich für sie tun?"

Ich redete nicht lange um den heißen Brei herum. „Mein Bruder Adrian unterstützt seit einigen Monaten seine Ex-Frau finanziell. Sie hat gerade bei mir angerufen, um mir mitzuteilen, dass in diesem Monat kein Geld angewiesen worden ist!"
Der Kerl grinste mich an. Es kam mir so vor, als würde er es genießen, mir, einem Mitglied der privilegierten Gedack-Familie, eins auszuwischen.

„Und warum klärt sie das nicht mit Dr. Gedack persönlich?" fragte der Wicht.
Da begriff ich, dass ich Staub fressen musste, zu Kreuze kriechen, wenn ich etwas erreichen wollte.
„Mein Bruder ist verschwunden! Wir suchen ihn seit Monaten! Sie müssen mir helfen! Ich weiß nicht mehr weiter!"
Die Tränen in meine Augen waren sogar echt und schienen ihn auf meine Seite zu ziehen.
„Also! Eigentlich dürfte ich Ihnen ja keine Informationen weitergeben. Datenschutz und so! Aber ich wundere mich schon seit Monaten über die seltsamen Kontobewegungen bei Ihrem Bruder!" rückte er mit der Sprache heraus.

Ich atmete tief durch, zählte bis zehn, bevor ich fragte: „Heißt was genau?"
Der Wurm wand sich noch ein wenig. „Also, es wurden immer wieder ....sagen wir mal so .... größere Summen abgehoben oder umgebucht. Und mittlerweile sind alle Konten absolut im Minus, deshalb können wir die Daueraufträge nicht mehr bedienen!"

Ich schnappte nach Luft. Zwar kannte ich Adrians Kontostände nicht im Detail, aber, dass er pleite sein sollte, bei seinem Gehalt und den Gewinnbeteiligungen des Autohauses, konnte ich nicht glauben.


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