Es war schon immer Liebe
Achtung! Viel Fluff am Ende und Drama in der Mitte! Ich widme das Kapitel Liebe_fuers_Lesen ! Danke für die ganzen lieben Kommis!
______________________________
2.Kapitel
Januar, Hogwarts
Wochen vergingen und ich begann Harry mit jeder Sekunde die ich mit ihm verbrachte mehr und mehr zu lieben und zu begehren. Jede Faser meines Körpers verzehrt sich nach jeder seiner noch so kleinen Berührungen und seiner Stimme wenn er das Wort an mich richtete. Ich genoss jede einzige Minute die ich mit ihm verbringen durfte. Ich liebe ihn so sehr, dass es schon schmerzt. Früher tat ich mir leichter damit, meine wahren Gefühle vor ihn zu verstecken, doch jetzt ist es jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung. Alleine die Tatsache dass er es sich zur Gewohnheit gemacht hatte neben mir im Bett zu schlafen, erschwerte mir die Sache ungemein! Beispielweiße zu Weihnachten dachte ich dass ich mich auf jeden Fall mit einer unbedachten Handlung verraten hätte, als er mir dieses wunderschöne Geschenk gemacht hat....
Rückblick: Weihnachten; Im Zimmer der Beiden
Ich überreichte mit einem riesigen Lächeln Harry mein Geschenk. Langsam nahm er es in die Hände und ich setzte mich neben ihn auf das Sofa „Mach's endlich auf!", stachelte ich ihn an. Mit Vorsicht zog er langsam die Schleife auseinander und befreite sein Geschenk aus dem Papier. Langsam und mit Andacht zog er es langsam hoch und starrte lange darauf, bevor er leise flüsterte „Ist das was ich denke das es ist?". „Keine Ahnung was du denkst, aber ich glaube ja?!", antwortete ich lächelnd. „Eine mit Drachenhautfaser verstärkter Quidditch-Ausrüstung?", fragte er vorsichtig. Ich nickte und sagte „Ja! Und sogar mit einer Menge Schutzzauber versehen, damit du dich nicht immer über deine ganzen blauen Flecken aufregst.". Das nächste was ich spürte waren zwei Arme welche sich um meinen Nacken schlangen und ein warmer, weicher Körper der sich an mich drückte. „Danke, danke, danke Dray!", ich hatte aus einem Reflex heraus meine Hände an seinen Hüften platziert. Sein mittlerweile vertrauter Geruch umhüllte mich vollkommen. „Du hast dich in letzter Zeit immer darüber beschwert, dass deine Ausrüstung voll für den Arsch ist. Also hab ich mir gedacht dass du dich darüber am Meisten freuen würdest und wie es aussieht hatte ich recht.", Er lachte leise auf meine Erklärung hin bevor er sich, leider, wieder erhob und sein Geschenk holte. Ich hatte immer noch den betörenden Duft von Harry in meiner Nase als er sich erneut neben mich fallen ließ und mir mit den Worten „Frohe Weihnachten, Dray!", ein kleine Päckchen überreichte. Ich lächelte ihn liebevoll an und nahm das Geschenk entgegen. Langsam machte ich das Papier auf und zum Vorschein kam eine rote Samt box. Ich öffnete vorsichtig den Deckel und war wie erstarrt. In der Bo lag weich gebetet eine silberne Kette mit einem schwarzen Drachen mit Smaragd-Augen. Unweigerlich erinnerte er mich an Harry. Langsam hob ich die Kette aus dem Samt und musste Schlucken. Ich erkannte sofort dass das echtes hochkarätiges Silber sein muss und das dass ein echter Smaragd das Auge bildete. Meine Augen weiteten sich erschrocken. Das muss ein Vermögen gekostet haben! „Schau dir die Rückseite an!", sagte Harry und wurde dabei etwas verlegen. Langsam drehte ich den Anhänger um. Im Körper des Drachens stand in wunderschöner, geschwungener Schrift 'Für meinen Drachen'. Vorsichtig fuhr ich mit meinen über die Gravierung. „Kannst-Kannst du sie mir bitte anlegen?", fragte ich und Anfangs versagte meine Stimme. Ich hielt ihm die Kette hin. „Gerne!", lächelte er und nahm sie entgegen. Ich wendete Harry meinen Rücken zu und spürte wie sich etwas kaltes, was ich als die Kette ausmachen konnte, vorsichtig um meinen Hals legte. Dann spürte ich Harrys angenehm warme Finger wie sie beim Schließen von dem Verschluss ab und zu meinen Nacken streifte. Als er fertig war, drehte ich mich hastig zu ihm um und umarmte ihn heftig. Mein Herz quoll gerade über vor Liebe und ich konnte nicht anders als ihn zu umarmen. „Fuck, Danke! Ich weiß gar nicht in Worte zu fassen wie sehr ich mich freue! Ich....Ich bin so verdammt glücklich!", Shit! Beinahe wäre mir ein 'Ich liebe dich! ' heraus gerutscht! Ich muss mich besser im Griff haben! „Gerne, Dray! Ich bin froh das es dir gefällt!", sanft streicht er auf meinem Rücken auf und ab und ein angenehmer Schauer kroch meinen Rücken hinunter. Ich presse mich noch näher an Harry heran.
Rückblick: Ende
Gedankenverloren schaute ich auf die Buchseite, welche ich die ganze Zeit angestarrt hatte, aber gedanklich bei dem vergangenen Weihnachtsfest mit Harry war. Ich ließ meinen Blick nach rechts von mir gleiten und erblickte einen in irgendein Buch vertieften Harry.
Auf meinem Bett.
Nicht das mich das stören würde! Nein, auf gar keinen Fall! Viel zu sehr genoss ich seine Nähe. Unsere Oberarme berührten sich leicht und lösten ein angenehmes Kribbeln aus, welches in den vergangenen Wochen nur allzu oft durch meinen Körper schoss. Ich schaute schnell auf die Uhrzeit und erschrak erneut. „Harry wir sollten jetzt gehen, sonst können wir uns von Blaise wieder was anhören.", heute würde eine kleine Feier, im Gemeinschaftsraum, stattfinden. Ich persönlich wusste nicht einmal aus welchen Anlass wir feierten. Aber was soll's? „Was? So spät schon?", fragte er während ich mich aus 'unserem' Bett erhob und meine Kleidung glatt strich. Harry kroch ebenfalls aus dem Bett und zog sich schnell was anderes an. Als ich fertig war musste ich kurz stocken. Er hatte heute wieder das grüne Hemd an, welches er zuletzt an dem alles verändernden Hogsmead-Wochenende nicht mehr getragen hat. „Komm! Gehen wir.", sanft fasste er mein Handgelenk und zog mich hinterher. Ich ließ mich bereitwillig mitziehen. Als wir unten ankamen herrschte bereits reges Treiben unter der lauten Musik. Harry zog mich zur dem Sofa in der Mitte und platzierte mich dort. „Ich hole uns was zu trinken. Butterbier oder was anderes?", fragte er mich. „Ja, bitte ein Butterbier.". Er nickte und verschwand durch die Mengen. Harry freute sich schon die ganze Zeit auf diese Feier. Ich wollte mich bemühen ihm einen schönen Abend zu machen. Heute waren beinahe alle Jahrgänge außer der ersten und zweiten anwesend. Wenige Minuten später, in denen ich mich mit Blaise unterhielt welcher sich gegenüber von mir breitgemacht hatte, kam Harry mit zwei Krügen Butterbier zurück und ließ sich neben mir nieder. Er drückte mir das Bier in die Hand „Danke.", ich prostete ihm zu und nahm einen großen Schluck. Im Laufe des Abends spielten wir einige Runden Weasley-Explodiert und langsam aber sicher leerte sich der Raum. Die meisten Schüler bis zur 6.Klasse waren bereits gegangen. Mittlerweile saßen nur noch Harry, Blaise, Theo, drei 7.Klässler und ich im Raum. Minuten später verabschiedeten sich die auch noch und so saßen nur noch wir vier am Sofa. Wir redeten noch ein wenig als sich Blaise erhob und sagte „Ich und Theo gehen jetzt. Es ist schon spät und ich muss morgen noch Hausaufgaben machen. Bleibt ihr beide auch nicht mehr allzu lange auf sonst verpasst ihr wieder Mal das Frühstück! Gute Nacht!", die beiden machten sich nach einer kurzen Erwiderung auf in ihren Schlafsaal. Harry und ich blieben noch eine Weile sitzen bis Harry sagte „Dray? Ich glaube die beiden haben was miteinander.", ich schaute ihn interessiert an „Wie kommst du denn da drauf? Und wenn, hätte Blaise es mir gesagt!", gab ich von mir. „Bist du dir da sicher? Hast du nicht gesehen wie die beiden sich die ganze Zeit angeschaut haben oder wie sie sich immer berührt haben? Dray, das war mehr als nur offensichtlich!", er war echt gut in Beobachten! „Nein, ich habe darauf nicht so richtig geschaut. Ich werde ihn morgen fragen.", kurz herrschte Stille in der jeder seinen Gedanken nachhing. „Danke, Dray. Ich weiß dass du Partys nicht so magst, du bist aber trotzdem mitgegangen. Also danke!", Noch bevor ich irgendetwas erwidern konnte, schlangen sich zwei Arme um meinen Hals. Es stimmt. Ich wollte eigentlich nicht auf diese Feier, aber Harry hatte mich richtig angefleht ihn zu begleiten und da konnte ich nicht nein sagen. Ich hatte meine Hände an seiner Hüfte platziert „Keine Ursache. Mach ich doch gerne.", flüsterte ich. Die Stimmung hat sich verändert. Es herrschte eine gewisse, angenehme Spannung in der Luft. Harry saß dicht, fast auf, an mir, was durch die Umarmung noch verstärkt wurde. Mich durchfuhr das allzu bekannte Kribbeln. Harry brachte ein wenig Abstand zwischen unsere Köpfe und sein Gesicht schwebte wenige Zentimeter vor meinem. Ich sah in seine Augen, welche mich in dem gleichen Smaragdgrün anleuchteten wie der meiner Kette. Ich drohte mich in ihnen zu verlieren und nie wieder aufzutauchen. Ich bemerkte gar nicht dass sich unsere Gesichter immer näher kamen. Mittlerweile spürte ich bereits seinen abgehackten Atem auf meinen Lippen und musste schlucken. Dieses Mal würde uns niemand stören! Ich hob meine Hand, vergrub sie in seinen schwarzen Haaren und wollte gerade die letzte Distanz zwischen den Objekt meiner Begierde und mir überbrücken als jemand laut rief und die Treppe hinunter polterte „Drayyy! Schatz, da bist du ja endlich! Ich suche dich schon seit 10 Minuten!". Harry und ich fuhren auseinander und er errötete leicht. Pansy kam angerannt und bevor sie sie sich auf meinem Schoß platzieren konnte war Harry aufgesprungen und stellte sich vor mich „Wage es ja nicht Parkinson! Ich habe es dir bereits einmal gesagt, aber ich wiederhohle mich gerne! Er HASST dich! Bekomm das endlich in deinen scheiß Kopf und verschwinde!", Harry bebte nur so vor Wut und schrie sie an. Er spuckte jedes Wort regelrecht aus und ließ eine Schimpftriade mit sämtlichen Muggel- und Zaubererschimpfwörtern die ihm bekannt waren, was ziemlich viele sind! Nach weiteren Fünf Minuten legte ich beruhigend eine Hand auf seine Schulter und flüsterte „Komm, das bringt doch nichts. Gehen wir.", sanft umschloss ich seine Hand mit meiner und zog ihn vorsichtig mit mir mit. Harry war seit dem Vorfall in der großen Halle vor ein paar Wochen nicht sonderlich gut auf Pansy zusprechen und es kam des Öfteren vor dass sie sich anschrien. Sie hörten meist erst auf wenn ich, oder jemand anderes, die beiden auseinander brachten. Einige Male kam es auch dazu dass ein Paar Flüche gesprochen wurden. Harry erwiederte den Druck auf der Hand und ging bereitwillig mit mir. Er ließ Pansy einfach stehen, die uns verblüfft hinterher schaute und dann doch noch schrie „Bis später, Dray! Gib mir Bescheid wenn du endlich dein nerviges Anhängsel los bist!". Ich blieb starr stehen und löste sanft meine und Harrys Hand. Ich drehte mich blitzschnell um und war mit wenigen Schritten direkt vor ihr, mein Zauberstab an ihrem Hals. „Wage es nicht je wieder Harry zu beschimpfen, sonst ist es das aller Letzte was du tun wirst! Verstanden? Harry ist weder nervig noch mein Anhängsel! Also halte deine Zunge im Zaum!", ich starrte sie mit einem eiskalten Blick an und sie knickte unter meinem Blick und Haltung eingeschüchtert weg und rannte weg, in ihren Schlafsaal. Ich gab meine Angriffshaltung auf und schritt wieder an Harry heran. Ich schob meine Hand erneut in die seine und sagte „Komm, es ist spät. Wir sollten schlafen gehen.". Er brummte zustimmend und wir begaben uns in unsere Räume. Aus dem Augenwinkel konnte ich beobachten wie Harry mich von der Seite anschaute und dabei leicht errötete. Jetzt hasse ich Pansy noch mehr als zuvor! Eindeutig! Sie hat einen Kuss zwischen mir und Harry verhindert! Was mich aber verwirrte das Harry absolut nichts gegen den Kuss hatte und das ganze sozusagen begonnen hatte. Und ebenfalls unternahm er nichts gegen unsere ineinander verschränkten Hände. Meine Liste hatte ich somit fast vollständig abgeharkt! Aja, die Liste...Wenige Tage nach Weihnachten ließ mir die Sache mit Harry keine Ruhe mehr und der Gedanke das ich vielleicht eine Chance bei ihm hatte, setzte sich immer mehr in meinem Kopf fest. Ich wollte endlich ein wenig Gewissheit darüber haben. Also verfasste ich in meinem Kopf eine gedankliche Liste. 'Testen wie er auf meine Nähe reagiert und wie viel er zulässt', war einer der wichtigsten Punkte auf der Liste. Und anscheinend hätte erden Kuss mit vergnügen zugelassen oder selbst den Kuss übernommen. Meine Chancen standen also gar nicht so schlecht! Das leichte Kribbeln, welches kontinuierlich von meiner Hand ausging, hatte sich mittlerweile in ein alles verzehrendes Feuer verwandelt welches nur mit noch mehr Berührungen richtig gestillt werden könnte. Ich war so in Gedanken dass ich nicht en Mal mehr mitbekommen habe das ich schon fast in unseren Zimmer war. Ich machte mit meiner freien Hand, die andere hielt ja Harrys, die Zimmertüre auf und schritt auf meinen Kasten zu. Wiederwillig löste ich meine Hand aus der Harrys und holte mir mein Schlafgewand heraus. Ich machte mich auf in das Bad und zog mich schnell um. Als ich zurück in das Zimmer kam saß Harry gerade im Bett und legte seine Brille auf den Nachttisch. Ich schritt zu unserem Bett hinüber und legte mich langsam hinein. Meine Hände fanden routiniert den Lichtschalter und ich griff nach meiner, oder besser gesagt unserer, Decke und deckte uns zu. Kurz nach dem sich Harry hingelegt hatte tat ich es ihm gleich. Nicht einmal dreißig Sekunden vergingen, während ich auf das gewohnte 'Gute Nacht' wartete. Doch stattdessen legte sich eine warme, weiche Hand auf meine Wange und kurzdarauf samtweiche Lippen auf die meinen. Im ersten Moment war ich überrascht, schloss aber nach ein paar meine Augen und erwiderte den Druck seiner Lippen. Mich durch fuhr eine Welle aus reinem Glück und mein Herz schlug auf Hochtouren. Er küsst mich! Verdammt seine Lippen sind so verdammt weich! Es war ein simpler Kuss, nur ein aufeinander pressen unserer Lippen, dennoch brach ein wahres Feuer der Gefühle über mich herein. Harry lag halb auf mir und seine Hand lag noch immer auf meiner Wange. Nach viel zu kurzer Zeit löste er den Kontakt unserer Lippen und strich mit dem Daumen vorsichtig über die Lippen „Den warst du mir noch schuldig!", lächelte er mich ein letztes Mal an und ließ sich auf meiner Brust nieder. Ich legte meinen Arm um ihn und starrte lächelnd in die Luft. 'Er hat mich geküsst!' war bis ich einschlief der einzige Gedanke in meinem Kopf. Denn zu viel mehr war ich heute beim besten Willen nicht mehr imstande!Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich immer noch die angenehme Wärme Harrys auf mir. Er lag genauso da wie als ich eingeschlafen bin.
Und da fiel mir der Kuss von gestern wieder ein. Ich hatte das ganze bis vor ein paar Sekunden noch für einen Traum gehalten da ich gestern doch das ein oder andere Butterbier und Feuerwhiskey runtergekippt hatte. Aber hat ihm der Kuss etwas bedeutet? Und wenn ja, was? Hat sich jetzt etwas verändert, oder ist alles wie zuvor? Warfen sich immer mehr Fragen in meinem Kopf. Ich hob vorsichtig eine Hand und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, welches auf meinem Oberarm ruhte. Ich schaute ihm noch einige Minuten in das schlafende Gesicht bevor er sich leicht regte und einen Arm um meinen Bauch schlang so dass er sich noch näher an mich drückte. Dann riss er auf einmal die Augen auf und eine sanfte röte legte sich auf seine Wangen als er nach ein paar Sekunden begriff wo er lag. Ja, er schlief zwar schon seit längerer Zeit in meinem Bett, allerdings sind wir uns noch nie SO nah gekommen wie jetzt. Nach einem kurzen Moment entspannte er sich wieder und drückte sich, dieses Mal im wachen Zustand, an mich. „Morgen, Dray.", flüsterte er verschlafen. „Morgen.", erwiderte ich. Wir blieben noch eine Weile so liegen und wagten es beide nicht uns zu bewegen. Viel zu gut fühlte sich das an, um es freiwillig zu unterbrechen, jedenfalls für mich. „Wie spät ist es eigentlich? Ich könnte was zu essen vertragen.", fragte mich Harry nun nicht mehr verschlafen. Ich ließ meinen Blick zu meinem Nachttisch gleiten auf dem Harrys Brille lag. „Es ist halb eins. Das Frühstück haben wir auf Jeden Fall verpasst, aber es gibt gleich Mittagessen!", antwortete ich. Er setzte sich auf und streckte sich ausgiebig. Ich griff nach seiner Brille und gab ihm sie in die Hand „Danke! Ich glaube wir sollten langsam aufstehen.", während er sprach setzte er sich seine Brille auf. Ich brummte zustimmend und während ich mich aus dem Bett wuschelte. Tapsend ging ich auf meinen Schrank zu um mir etwas Frisches zum Anziehen zu holen und dann im Bad zu verschwinden. Ich entledigte mich schnell meiner Kleidung und stieg unter das warme Wasser der Dusche. Die Tatsache dass Harry den Kuss von gestern nicht anspricht verwirrt mich einerseits und andererseits bin ich auch wieder froh darüber, da ich weder eine Antwort gewusst hätte, auf eine Frage, noch selbst ihn ansprechen würde. Ich gab mir einen Patzen von dem nach Zitronen riechenden Shampoo, von welchen ich wusste dass Harry es gerne hatte, auf meine Hand und massierte es gedankenverloren in meine Haare ein. Was er wohl machen würde wenn ich ihn küssen würde? Würde er es zulassen? Oder sogar erwidern? Oder aber würde er mich von sich stoßen? Ich wusste es nicht! Aber eines wusste ich mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit! Ich wollte mehr von dem unglaublichen Gefühl, von gestern, als sich unsere Lippen berührt hatten und mir heiß und kalt gleichzeitig wurde. Ich merkte gar nicht wie ich mechanisch abduschte, aus der Dusche stieg, mich abtrocknete und anzog. Erst als ich meine Zähne putzte war ich wieder voll und ganz aus meinen Gedankengängen zurück. Aber durch meine Grübelei bin ich zu einer Antwort auf meine Fragen gekommen! Es gibt nur eine Möglichkeit dass herauszufinden! Ich muss ihn noch einmal küssen! Mein Entschluss stand fest. Ich würde ihn bei der nächsten Gelegenheit küssen! Und zwar richtig! Schnell fuhr ich mir durch die Haare ehr ich selbstbewusst aus der Tür trat und mit Harry in die große Halle zum Mittagessen ging. Und wer hätte es gedacht? Ich brachte den ganzen scheiß verdammten Tag es NICHT auf die Reihe in zu küssen obwohl sich mehrere perfekte Gelegenheiten geboten hatten! Jedes scheiß Mal verließ mich der Mut, aus Angst vor Zurückweisung. Ich weiß dass es mehr als lächerlich von mir ist, aber ich hatte irgendwie Angst vor seiner Reaktion. Das Einzige was ich an diesem scheiß Tag vollbracht hatte, war Blaise wegen der Sache mit Theo auszufragen. Und Tatsächlich die beiden hatten was miteinander und, so wie ich das verstanden habe, sogar etwas Ernstes! Als ich es Harry berichtete sagte ich auch noch dass er verdammt gut darin ist Leute zu beobachten. Das stimmt aber auch wirklich! Mir wäre es in hundert Jahren nicht aufgefallen das zwischen Blaise und Theo was läuft! Jedenfalls stand Harry jetzt unter der Dusche und ich war kurz davor meinen Kopf auf meinem Schrank zu klatschen, weil ich einfach zu dämlich bin ihn noch einmal zu küssen. Verärgert legte ich mich in das Bett und arbeitete einen Plan aus, der nach und nach Form annahm. Ich wartete bis Harry aus dem Bad kam und machte ihm Platz im Bett wie jeden Abend aber zu meinem Erstaunen und Bedauern legte er sich das Erste Mal seit Wochen nicht zu mir sondern in sein eigenes Bett. Ich sah ihm mit einem unglaublichen Schmerz in meinem Herzen nach wie er seine Brille absetzte und weg legte. Als er meinen traurigen Blick sah sagte er nur „Es ist besser so, Draco!" und drehte sich das erste Mal seit unserem ersten Tag in Hogwarts nicht mit dem Gesicht zu mir, sondern wendete mir den Rücken zu. Gerade im Moment schmerze alles so unglaublich. Dieser Blick mit dem er mich angesehen hat war eiskalt und nicht der normale Ausdruck mit dem er mich für Gewöhnlich ansah. Ich weiß nicht was passiert ist, aber das erste Mal in meinem Leben wendete sich Harry von mir ab und es schmerze einfach nur im ganzen Körper. Er hatte mich auch wieder mit Draco angesprochen, was er sich in den vergangenen Wochen abgewöhnt hatte. Ich hätte wirklich los weinen können, so intensiv war dieser Schmerz. Ich rollte mich zu einer kleinen Kugel zusammen und vergrub mein Gesicht in meinen Armen. Nein! Das durfte nicht wahr sein! Ich brauche ihn doch wie Luft zum Atmen und in den letzten Wochen bin ich wie ein Muggel von Drogen von ihm abhängig geworden. Dabei wusste ich nicht einmal was ich falsch gemacht habe! Ich versuchte noch bis in die frühen Morgenstunden herauszufinden was passiert ist, doch ich kam zu keinem Ergebnis. Irgendwann hatte ich es ebenfalls aufgegeben gegen die Tränen anzukämpfen und hatte ihnen freien Lauf gelassen. Es tat so verdammt weh. Als ob jemand mein Herz in kleine Stücke zerreißen würde und dann noch darauf herum trampeln täte. Früh am Morgen, ich hatte es nicht geschafft einzuschlafen, stieg ich aus dem Bett und zog mir schnell das nächst beste über. So schnell ich konnte verließ ich das Zimmer und ging hinauf in den Raum der Wünsche um mich dort den Rest des Tages, welcher gerade erst angebrochen war, zu verschanzen. Keine Sekunde länger hätte ich es mit Harry im selben Raum ausgehalten und in einem Bett gelegen welches durch und durch nach ihm roch. Dort haute ich mich auf ein Sofa mit vielen Kissen und weinte die Tränen des Schmerzes unaufhörlich. Ich wusste das weinen nichts bringen würde und ich viel lieber mit Harry reden sollte, aber ich konnte nicht. Aus einem unerklärlichen Grund versagten meine Beine ihren Dienst und ich blieb dort liegen. Die nächsten drei Tage verliefen haargenau wie der andere. Ich verließ nur für den Unterricht den Raum und im Unterricht saß ich am anderen Ende als Harry und passte kaum auf. Ebenso aß ich nichts. Im Großen und Ganzen sah ich aus wie eine wandelnde Leiche. Durch das ganze Weinen hatten meine Augen einen leichten Rotton angenommen und durch meinen Hungerstreik sah ich abgemagert aus. Ich schlief auch nicht mehr im Zimmer von Harry und mir sondern im Raum der Wünsche. Blaise hatte mich mehr Mals darauf angesprochen was los ist, aber ich blockte jedes Mal ab. Ich konnte noch mit niemanden drüber reden, noch nicht. Harry und ich sprachen nichts mehr miteinander, und wenn dann hätte ich keinen Ton raus gebracht. Ich weiß dass ich mich mehr als kindisch und dämlich verhalte, aber so bin ich nun Mal. Ich bemerkte auch zunehmend dass Harry schlechter aussah, aber noch nicht so herunter gekommen wie ich. Wir hatten gerade Mittwochabend und ich saß im Raum der Wünsche und hing meinen Gedanken nach als ich hörte wie sich die Türe öffnet. Ich drehte mich ruckartig um und blickte auf die Gestalt die den Raum betreten hatte. Ich identifizierte sie nach weniger als zwei Sekunden als Harry. Genau die Person die ich am wenigsten sehen wollte! Er kam näher und stand nun direkt vor mir. Er suchte den Kontakt zu meinen Augen, aber ich sah überall hin nur nicht auf ihn. „Schau mich an.", flüsterte er leise. Nun blickte ich doch auf und schaute in seine nun matten Smaragde. Seine Augen hatten einen traurigen Ausdruck und wirkten betroffen. Er ließ sich neben mich auf das Sofa nieder, löste aber unseren Blickkontakt die ganze Zeit nicht. Als er neben mir saß rührte er sich für einige Minuten nicht so als ob er etwas abwägen würde. Und dann, ganz sanft und so als würde er etwas Zerbrechliches anfassen, umarmte er mich. Ich zog seinen Duft ein, welchen ich trotz allem vermisst hatte, und schlang beinahe wie aus einem Reflex meine Arme um seinen Nacken, so dass ich ihn noch näher drückte. Egal wie viel Schmerzen ich in den letzten Tagen erlebt hatte, diese Umarmung machte so vieles an meinem Herze wieder heilen. „Es tut mir leid. Ich habe dich so vermisst.", flüsterte er direkt an meinem Ohr. Ich drückte ihn ein wenig von mir so dass ich erneut in seine Augen sehen konnte. Ich erkannte die Ehrlichkeit in seinem Blick und auch etwas was mich sehr verwirrte, aber glücklich machte. Und in dem Moment war mir klar, dass nicht nur ich in den letzten Tagen Schmerzen gelitten hatte, sondern auch Harry. Und für meine eigene Dummheit hätte ich mir echt eine schallen können. Harrys Blick war getaucht in reine, unendliche Liebe und wenn ich so darüber nachdachte, hat er mich schon fast immer so angeschaut, ich wusste nur bis eben nicht was das wirklich in seinem Blick war. Und ich war mir sicher dass ich ihn genauso angeschaut habe, all die Jahre lang. Meine Mundwinkel zogen sich ganz wenig in die Höhe und ich schaute ihn sanft an. Ich hatte bis jetzt kein Wort gesprochen,
Wörter währen im Moment eh überflüssig gewesen, zumal ich nicht wusste ob meine Stimme noch richtig funktioniert. Seine schwarzen Haare hingen unordentlich in seine Stirn und ich ließ vorsichtig eine Hand von seinem Nacken in seine Harre gleiten um ihn ein paar Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Erst jetzt wurde mir bewusst wie sehr ich seine Nähe vermisst hatte und wie gut er mir eigentlich tat. Ich lehnte mich langsam mit meinem Gesicht nach vorne und suchte in seinen Augen ein Anzeichen von Abneigung oder Ablehnung, doch der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich nicht. Nun spürte ich bereits seinen Atem auf meinen Lippen und suchte ein letztes Mal nach einer Bestätigung das wirklich tun zu dürfen. Ich schloss meine Augen und überbrückte vorsichtig die letzte Distanz zwischen unseren Mündern. Es breitete sich ein angenehmes Gefühl aus als ich langsam anfing meine Lippen gegen Harrys zu bewegen was auch sofort erwidert wurde. Genießerisch ließ er eine Hand in meine Haare gleiten und die andere krallte sich in mein Hemd während ich meine Hand auf seiner Taille nieder ließ. Vorsichtig drückte ich ihn nach hinten, so dass ich jetzt au ihm drauf lag. Vorwitz stieß er mit seiner Zunge gegen meine Lippen und verlangte Einlass, welchen ich ihm sofort gewährte. Sanft stieß ich seine Zunge an und rieb meine an ihr. Mein Kopf hatte nur noch einen Gedanken 'Mehr! Mehr! Mehr! ', zu mehr war ich nicht mehr fähig. In jeder weiteren Sekunde schien mein Körper zu verbrennen. Jede Faser meines Körpers schien vor Liebe über zugehen. Keuchend und glücklich löste ich aus Sauerstoffmangel den Kuss. Langsam öffnete ich meine Augen, um in zwei verklärte Smaragde zu blicken. „Du hast keine Ahnung wie lange ich das schon machen wollte.", lächelte ich ihn an und strich ihm ein Haar aus der Stirn. „Warum hast du's nicht einfach gemacht?", fragte er mich leise und drückte mich, mit der Hand die bis eben noch mit meinen Haaren gespielt hatte, erneut für einen kurzen Kuss hinunter zu ihm. „Ich hatte ja keine Ahnung dass du SO reagieren würdest!", grinste ich und verschränkte unsere Finger, von unserer freien Hände, miteinander. „Ich hab dir, aber nicht gerade wenige Hinweise gegeben! Nur weil du sie nicht verstehst ist das sicher nicht meine Schuld!", entgegnete er. „Man, warum machst du das ganze so kompliziert? Du hättest auch einfach mit mir reden können! Ich hab eigentlich nur so darauf gewartet.", versuchte ich mich zu verteidigen. „Ach, ich sehe schon! Ich glaube wir sollten dieses Gespräch jetzt hier unterbrechen, das führt zu nichts. Ich wüsste da etwas Besseres, wofür wir unseren Atem verschwenden könnten!" und zog mich wieder zu sich hinunter. Es entbrannte erneut ein Kuss der eine viel zu kurze Ewigkeit andauerte. Ich wusste jetzt schon dass mich seine Lippen süchtig machen würden, wobei! Das haben sie schon! Wir lösten uns voneinander und lächelten uns an. Harrys Blick wurde wieder ernster „Es tut mir leid was ich am Samstagabend gesagt und getan hatte. Ich war sauer und verwirrt weil du überhaupt keine Reaktion auf den Kuss gezeigt hast und nicht auf mich zugegangen bist, sondern dich ganz normal verhalten hast.", bestürzt schaute er mich an. „Wollte ich doch die ganze Zeit! Aber jedes Mal wenn ich dich küssen wollte hat mich mein Mut verlassen.", beichtete ich kleinlaut. Harry lachte leise auf „Dray, ich glaube wir gehen schon ziemlich lange am anderen vorbei und missverstehen jeden Dreck!", nun stimmte auch ich in sein Lachen mit ein. Er nannte mich wieder Dray! „Aber jetzt hat es Mal geklappt!", fügte ich hinzu. „Wir sollten schlafen gehen. Es ist schon spät.", sagte er. Sanft erhob ich mich und half Harry ebenfalls auf die Beine. Sanft ergriff er meine Hand und zog mich wortlos aus dem Raum. Vorsichtig breitete er seinen Tarnumhang über uns aus und wir schlichen in unser Zimmer. Ohne Worte zogen wir uns schnell um und schlüpften dann beide in mein Bett. Sanft drückte ich Harry an mich und ließ für einen kurzen Kuss unsere Lippen aufeinander liegen. Glücklich und mit einem schlafenden Engel im Arm schlief ich so gut wie lange nicht mehr.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro