Wenn Autoren keinen Bock haben
Sehr wahrscheinlich werde ich mich mit diesem Kapitel wieder verdammt unbeliebt machen, aber wisst ihr was, das ist mir sowas von egal, denn mir reicht es mal wieder mit dem, was man als vermutliches Glanzstück präsentiert bekommt und sich am Ende als faules Ei entpuppt. Wobei das auf den Autoren zurückzuführen ist, der schlichtweg keinen Bock hat, für seine Follower den Finger krumm zu machen, Themen zu recherchieren, die er einbauen möchte oder mit heftigen Triggerwarnungen Leser anlockt und diese dann feststellen, es wird gerade mal an die Oberfläche angekratzt. Aber fange ich mal von vorne an, bei dem, was mir mehr aufgefallen ist und nicht nur mir alleine. Stehe ja zum Glück nicht alleine da und nein, wir haben uns nicht abgesprochen, haten oder mobben andere Autoren. Wir lesen nur sehr viel, schauen Filme, kennen diverse Serien und da sind wir schon beim ersten Punkt angelangt.
Wir alle, mich mit eingeschlossen, lassen uns durch Film, Musik, Bücher und Serien inspirieren. Verboten ist das schließlich nicht und oftmals geben wir das so auch an. Jedenfalls mache ich das so und ich hab sogar ein Buch darüber, woher meine Ideen stammen. Einfach um meinen Lesern zu zeigen, wie man auf etwas kommen kann und vor allem, um mich nicht mit grandiosen Ideen zu schmücken, die nicht zu hundert Prozent von mir selber stammen.
Es gibt aber die Sorte von Autor, die nimmt sich ernsthaft für eine Story aus einer sehr bekannten TV-Serie, eine Folge und schreibt diese komplett in eigenen Worten ab. Statt das den Lesern zu sagen, hält er den Mund und wundert sich, wenn es doch auffällt und man sich am Ende beschwert. Gibt es ja, weil eben dieses eine Kapitel im Vergleich zum Rest sehr markant hervorsticht und man beim Lesen das Gefühl hat, man ist plötzlich ganz woanders und nicht mehr in einem Buch. Vorher Null Spannungsaufbau, obendrauf Charaktere, die wie eine Kartoffel wirken, Bildchen im Text, weil man keine Lust hat, Aussehen zu beschreiben und dann dieses grandiose Kapitel, was nicht passt. Kenner von Serien merken sofort, wenn etwas abgeschrieben ist. Auch dann, wenn man es in eigenen Worten schreibt.
Versteht mich nicht falsch, ich habe das auch schon getan, aber ich habe es wie gesagt meinen Lesern gestanden, nicht geschwiegen und um mich gebrüllt, wenn es auffiel, zur Sprache kam und kritisch angemerkt wurde. Wenn man sowas macht, sollte man schon so ehrlich sein und dazu stehen. Ein Hinweis reicht oft, um unnötige Diskussionen zu vermeiden. Und nein, Kritik ist noch immer kein Mobbing oder Hate. Auch ungefragt nicht!
Gehen wir aber mal weiter. Wir hatten ja gerade schon Bildchen im Text, die den Charakter beschreiben sollen und wo es Autoren gibt, die ernsthaft denken, das reicht aus. Nein, verdammt. Es ist ein Bild ohne Ecken und Kanten, ohne Vergangenheit, ohne Irgendwas. Da ist nichts ausgearbeitet. Keine Tiefe, nichts. Einfach Bilder, Alter, Name und Beruf. Sorry, aber das ist keine Ausarbeitung von Protagonisten. Das ist schlichtweg faul, weil man keinen Bock hat, sich hinzusetzen und seinen Charakteren Tiefe zu verleihen.
Jetzt aber setze ich dem Ganzen mal die Krone auf und komme zu Triggerwarnungen, die nicht nur sinnvoll sind, sondern auch zwingend notwendig, weil es immer Leser geben wird, die bestimmte Themen nicht lesen wollen oder aus anderen Gründen nicht lesen können. Diese zu missbrauchen, um Leser anzulocken, ist dann doch ziemlich dummdreist. Aber auch da darf man sich nicht beschweren, weil man mobbt ja gleich, wenn man feststellt, dass Themen wie Folter, Missbrauch, sexueller Inhalt und übermäßiger Alkoholkonsum gar nicht vorkommt, oder nur mal kurz mit einem Satz erwähnt wird. Sorry, aber wenn ich schreibe, er trinkt zu viel Bier, Schnaps oder Wein, ist keine Triggerwarnung nötig. Es ist ein beiläufiger Satz. Gleiches, wenn man schreibt, er wurde gefoltert oder missbraucht.
Trigger setzt man, wenn es in die Tiefe der Materie geht, nicht um Leser zu ködern und dann noch schreien, wenn diese sich enttäuscht abwenden. Tut mir leid, aber diese User kann ich sehr gut verstehen. Man kommt sich einfach verarscht vor.
Verarscht kommt man sich ebenso vor, wenn der Autor keine Lust hat, zu recherchieren. Da will dieser über das Mittelalter schreiben oder über Pharaonen und dann liest man alleine im Vorwort schon, dass es da die Technik von heute gibt. Was zur Hölle hat das noch mit dem Mittelalter zu tun, wenn die mit Handys herumrennen? Richtig, nichts. Es zeigt einfach, wie faul manche sein können, es sich einfach machen und denken, es wird so schon gehen.
Und ja, es geht so. Leider. Immer wieder kriegen so Autoren Leser, die nichts hinterfragen und man weiß mitunter 18 Jahren ganz sicher, dass es damals keine Handys gab, oder irgendwelche elektronischen Geräte.
Genauso sollte man, wenn man über ernste Themen wie Missbrauch, Depressionen oder andere psychische Erkrankungen schreiben will, sich informieren. Da reicht es nicht mal kurz das Thema anzukratzen! Da muss man sich schon hinsetzen, nachschlagen, sich befassen, damit auseinandersetzen. Aber nein, es wird nicht gemacht und wird dennoch gefeiert, weil man will ja keine Kritik üben an dem Werk, weil man sonst mobbt.
Mich kotzen solche Autoren mittlerweile wirklich an. Die bekommen für nen Apfel und nen Ei Leser und die, die wirklich Monate an ihren Werken sitzen, recherchieren, glaubhaft und authentisch schreiben ... ja die werden müde belächelt und nicht wirklich gelesen. Da wird dann von Neid gesprochen, davon, dass ja Buch XY mehr Votes hat als das wirklich gut recherchierte Werk. Es tut mir leid, euch da enttäuschen zu müssen, aber ich habe bei Amazon auch schon Produkte mit fünf Sternen bestellt, die nichts taugten und die nicht das hielten, was sie versprachen. So ist es auch mit Büchern. Nur weil ein Buch zig Votes oder Bewertungen hat, ist es lange noch kein Bestseller! Da kann Autor noch so viel jammern, etwas von Neid; Mobbing und Hate erzählen.
Sorry, für das überaus lange Kapitel, aber mich regt das seit Wochen auf. Dieses faul sein und dafür auch noch die Lorbeeren zu kassieren, die andere wirklich verdient hätten, aber nur schwer bekommen, weil sie sich eben hinsetzen und nichts Halbherziges präsentieren wollen.
Ich bin jedoch froh, dass ein solcher Fall nur auf Wattpad zu finden ist und nicht auf Plattformen, wo Texte zuvor kontrolliert, bevor sie freigegeben werden. Vielleicht sollte Wattpad das endlich auch mal machen, damit wieder mehr Autoren Lob ernten, die wirklich gut schreiben und sich mit ihren Büchern liebevoll über Monate befassen.
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