Kapitel 83
(Michèle)
Am nächsten Morgen melde ich mich sofort bei der Polizei und erkläre ihnen, was ich gestern herausgefunden haben. Sie meinen, dass sie ins Krankenhaus kommen würden, um das Gespräch persönlich weiter zu führen. "Also, sie meinen die Person kennen zu können?", fragt er misstrauisch. "Ja, da bin ich mir sicher!", versichere ich den Beamten und erzähle ihnen dann alles, was mit Nastassja zu tun hat. "Ich weiß, dass sie sich oft im Park am Phönixsee aufhält. Wenn ich sie zur Rede stelle gibt sie es bestimmt wieder zu. Hier, das Telefonat vom letzten Zwischenfall habe ich noch gespeichert.", beende ich meine Erzählung und zeige das Geständnis, was die Beamten von meinen Aussagen überzeugt. "Einverstanden. Wir bleiben im Hintergrund und wenn etwas passieren sollte, greifen wir ein.", erklärt mir der ältere Polizist, "In zwei Stunden im Park." Ich nicke und die beiden verlassen das Gebäude als gerade Julian angelaufen kommt und mich fragend anschaut. "Hat dich Roman jetzt zu meinem persönlichen Aufpasser gemacht?" "Nein, hat er nicht. Aber was war denn das jetzt mit den Polizisten und in zwei Stunden im Park?", fragt Julian mit verwirrtem Blick. In Kurzform erzähle ich ihm von meiner Entdeckung und dem Plan Nastassja zu stellen. "Sicher, dass das so eine gute Idee ist? Du weißt, was das letzte Mal passiert ist, als du sie zur Rede gestellt hast!" "Julian bitte. Diesmal habe ich Unterstützung. Kannst du mir einen Gefallen tun? Bleibst du so lange bei Łukasz? Rede einfach mit ihm, erzähl ihm was. Aber bitte nichts negatives oder was ich jetzt gleich vorhabe.", frage ich ihn und setze meinen Hundeblick auf. "Natürlich.", seufzt er. Ich bedanke mich bei ihm und gehe dann noch einmal kurz nach Hause. Dort bereite ich mich seelisch auf nachher vor. Ruhig bleiben. Du musst sie nur zur Rede stellen. Nicht ausrasten. Als es dann an der Zeit, laufe ich los. Bevor ich die Parkanlage betrete suche ich noch einmal Blickkontakt mit den Beamten. Als sie mir das okay geben, starte ich die Suche nach Nastassja, welche nicht lange dauert. Ich wollte ruhig bleiben, aber alleine der Anblick lässt mich vor Wut kochen. "Hey Nastassja!", sage ich durch zusammen gebissene Zähne. "Oh Michèle, hallo.", meint sie übertrieben freundlich, "Wie geht es dir? Und Roman? Und mit wem warst du noch so innig befreundet, ach ja Łukasz?" Dieses fiese Grinsen, als sie seinen Namen sagt, bringt mein Fass jetzt schon zum Überlaufen. "Du weißt doch ganz genau, dass es Łukasz alles andere als gut geht!", fauche ich sie an, "Ich weiß, dass du damit etwas zu tun hast! Warum? Was hat er dir getan? Was hast du damit zu tun? Wenn du ein Problem mit mir hast, dann klär das gefälligst mit mir!" "Ich habe dir damals schon gesagt, dass es dir noch leid tun wird. Dass ich mich rächen werde.", sagt sie komischerweise sehr ruhig, "Aber dich aus dem Weg zu räumen, da würdest du zu wenig leiden. Das ist mir bewusst geworden, als ich erfahren habe, dass du es überlebt hast, als du angefahren wurdest. Aber wenn deinen Freunden etwas passiert, tja dann leidest du richtig! Ich sehe es doch jetzt, du kannst mir nicht erzählen, dass du die letzten Tage ruhig geschlafen hast. Und ja ich wollte ihm eigentlich alleine etwas zufügen. Aber dann waren da diese Typen. Polen, sichtlich angetrunken und sauer aufgrund des WM-Aus'. Ein paar vielversprechende Worte und einige Geldscheine, und die Sache konnte starten. Und damit du jetzt nicht los rennst und das irgendjemandem erzählst, dafür sorge ich jetzt!" Sie greift in ihre Tasche und zieht ein Messer heraus. Jetzt platzt mir endgültig der Kragen. Ich schlage ihr das Messer aus der Hand und packe sie an ihrem Kragen. Diese Wut und die Angst um Łukasz übernehmen die Kontrolle meines Körpers. "Du kleines Miststück! Wenn Łukasz das nicht schafft, glaub mir du wirst dir wünschen nie geboren worden zu sein! Ich glaub es einfach nicht, wie in so wenig Hirn, so viel Hinterhältigkeit stecken kann.", schreie ich sie an und rüttel sie, bis ich von jemandem weggezogen werde. "Michèle, hör auf! Sie ist es nicht wert! Die Beamten übernehmen das, du musst dich beruhigen." Julian! Mit aller Kraft versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien. "Lass mich los! Sie hat es nicht anders verdient!", schreie ich und immer mehr Tränen verlassen meine Augen, da Nastassja nach wie vor ihr fieses Grinsen im Gesicht hat und ich immer mehr Angst um Piszczu habe. Sie nimmt es einfach hin, dass wegen ihr vielleicht eine Person stirbt. "Michèle bitte!", versucht Julian es weiter, "Hör mir zu! Łukasz sein... sein Zustand hat sich verschlechtert!"
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch! Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro