Kapitel 66
(Michèle)
Mit Tränen in den Augen dreht sich Gonzo zu mir um. "Was willst du? Willst du mir jetzt sagen, dass es dir leid tut?", fragt er mich patzig. "Ja, dass möchte ich, obwohl ich es eigentlich gar nicht muss. Schließlich wolltest du, dass ich mit hoch komme und deine Eltern kennen lerne und nicht ich!", wehre ich mich. Gonzo dreht sich weg und läuft weiter. "Jetzt warte doch mal!", sage ich und halte ihn an seiner Schulter fest. "Ich kann das nicht mehr, Michèle! Dauernd muss ich mir anhören, was ich falsch mache, sei es im Fußball oder sonst irgendwo. Jasmin betrügt mich und wer macht den Fehler? Richtig, ich!", öffnet er sich und fängt an zu weinen. "Du bekommst Druck? Von deinen Eltern? Aber du bist doch erwachsen!", gebe ich meine Verwirrung zu. "Ja aber sie meinten damals, dass ich Leistung bringen muss, wenn ich mich für den Fußball entscheide. Als es dann nach Dortmund ging und ich sie alleine lassen musste, meinten sie nur das sie es mir verzeihen wenn ich Leistung zeige. Und jetzt bist du da und machst ein super Spiel nach dem anderen, als Mädchen!", erklärt er mir. Seine Tränen hören nicht auf zu fließen und mittlerweile hat er ich an die Wand gelehnt, da er sich nicht mehr halten kann. "Komm mit!", sage ich und reiche ihm meine Hand, "wir gehen zurück. Dann erzähle ich deinen Eltern Mal etwas." Er nimmt sie und ich ziehe ihn hoch. Dann laufe ich vorne weg und er mir zögernd hinterher. Als wir wieder bei seinen Eltern und Roman sind, setzen wir uns wortlos und Roman schaut mich fragend an. "Druck!", flüster ich ihm zu und er scheint zu verstehen. "Wussten sie eigentlich, dass Gonzo Michèle sehr dabei geholfen hat sich in die Mannschaft zu integrieren.", beginnt Roman zu sprechen, "Er hat sich sofort um sie gekümmert beim Training, ohne das man ihn darum bitten müsste!" "Ja, er hat mir sehr geholfen. Wenn er nicht mein bester Freund wäre, würde ich nicht so spielen wie ich spiele.", ergänze ich und seine Eltern schauen erstaunt zu ihrem Sohn. "Mensch Gonzo, warum erzählst du denn sowas nicht. Das ist ja großartig von dir!", meint seine Mutter. "Gonzo gibt damit nicht an. Es ist selbstverständlich für ihn und dafür bin ich ihm sehr dankbar.", lobe ich ihn weiter. Alles was ich sage stimmt ja auch, also kann mir keiner sagen, dass ich übertreibe. Spät am Abend, verabschieden sich Roman und ich und fahren nach Hause. Auf dem Weg erzähle ich ihm von dem Druck, den Gonzo von seinen Eltern bekommt. "Das ist echt mies. Sowas muss echt nicht sein.", stimmt mir Roman zu, "Er ist dir dafür bestimmt sehr dankbar. Du tust so viel für Menschen die dir wichtig sind. Das bewundere ich an dir. Aber du musst auch Mal an dich denken.", belehrt mich Roman. "Das kann ich ja, wenn wir zu sind.", grinse ich ihn an und er tritt aufs Gas. Zu Hause angekommen macht er mir die Tür auf und trägt mich ins Haus. "Und was jetzt? Denk dran, du sollst an dich denken.", zwinkerte er mir zu. "Kuscheln. Und morgen gar nichts machen.", schlage ich vor und Roman trägt mich ins Schlafzimmer. Er zieht sich sein T-Shirt aus und legt sich zu mir. Sofort kuschelt ich mich eng an ihn und er fängt an meinen Rücken zu kraulen. "Keiner macht das so schön wie du.", murmel ich an seine Brust und küsse sie ganz oft. "Ich geb mir Mühe.", raunt er mit seiner tiefen Stimme und küsst meinen Kopf. Ich fühle mich bei ihm einfach wohl. Dieses Gefühl von Sicherheit hatte ich noch nie und es fühlt sich so warm und schön an. Ich möchte nie etwas anderes fühlen. Ich glaube Roman weiß gar nicht, wie dankbar ich ihm bin!
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch! Lässt gerne Feedback da :)
~M💛
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro