Kapitel 46
(Roman)
"Michèle mach bitte die Tür auf!", rufe ich. Stille. Nichts. Keine Ahnung wie lange ich noch so vor ihrer Tür stehe, in der Hoffnung, dass sich Tür öffnet. Vergebens. Ich gehe ins Wohnzimmer und lasse mich auf die Couch fallen. Was habe ich denn gemacht, dass sie jetzt so ist? Ich komme einfach nicht drauf. Plötzlich fällt mir etwas ein. Gonzo! Schnell nehme ich mein Handy und rufe ihn an.
G: Hallo Roman, was gibt es?
R: Hey! Was hat Michèle bei dir gemacht? Sie kam nach Hause und als ich gefragt habe wo sie war und warum so lange, hat sie mir an den Kopf geworfen, dass sie bei dir war, weil du sie wenigstens nicht ignorierst. Dann hat sie sich in ihrem Zimmer eingesperrt.
G: Sie hat mit mir geredet, weil du sie anscheinend seit Dienstag irgendwie, naja ignorierst, oder zumindest sowas ähnliches. In der Hoffnung, dass du sie wieder mehr bemerkst, hat sie sich im Training viel zu sehr verausgabt. Was ist denn mit dir los? Also das soll jetzt keine böse Unterstellung sein, oder so. Ich möchte nur helfen.
R: Ich dachte sie trainiert so, wegen dem Stratelfplatz am Sonntag. Sie muss doch wegen mir nicht übertreiben. Selbst wenn sie nichts im Training auf die Reihe kriegen würde, würde ich sie genauso lieben, wie ich es jetzt tue.
G: Das weiß ich doch Roman. Aber was machst du denn, dass du seit Dienstag in ihren Augen anders bist?
R: Sie hat in mittlerweile nur noch neun Tagen Geburtstag und ich möchte, dass er besonders wird. Deswegen telefoniere und schreibe ich die ganze Zeit herum, dass es perfekt wird. Mit ihrer Mutter schreib ich die ganze Zeit, wegen meinem Geschenk für sie. Deswegen habe ich auch mein Code geändert. Normalerweise ist es so: Sie kennt meinen Code und ich ihren. Einfach, weil. Das war sogar meine Idee. Aber ich wollte es nicht riskieren, dass sie irgendwas zum Thema Geburtstag herausfindet.
G: In neun Tagen ist es schon? Krass, wie schnell die Zeit vorbeigeht. Aber warum machst du dir denn solchen Stress? Und vor allem, warum fragst du uns nicht, ob wir dir helfen? Das wäre doch viel einfacherer.
R: Ihr könnt aber nichts ändern, dass ihre Familie und Freunde auf der anderen Seite von Deutschland leben.
G: Aber wir können dir hier in Dortmund helfen, so dass du dich nur noch um eine Hälfte kümmern musst. Das ist doch kein Problem! Am besten treffen wir uns alle so schnell wie möglich und bequatschen das, okay?
R: Morgen 16:30? Da hat sie den Dreh fürs Feiertagsmagazin.
G: Das trifft sich super. Am besten machen wir das bei mir. Jasmin ist nicht da und wir müssen uns keine Sorgen machen, dass Michèle plötzlich im Wohnzimmer steht.
R: Klasse! Danke Gonzo!
G: Kein Ding. Pass auf, ich sag den Jungs Bescheid und gehst zu Michèle und versuchst sie aus ihrem Zimmer zu bekommen. Und versuch in der Hinsicht Geburtstag lockerer zu werden, okay?
R: Okay, mach ich. Danke nochmal und bis morgen!
G: Ciao!
Oh man, was bin ich für ein Idiot. Das hätte mir doch auffallen sollen, dass sie sich Gedanken darüber macht, was mit mir los ist. Sie möchte doch nur, dass es mir gut geht und genau das schätze ich an ihr. Dieses Herz aus Gold, aber genau deswegen versteh ich ihre Reaktion nicht. Wobei, so wie ich mich jetzt fühle, mit all den Fragezeichen im Kopf; so muss sie sich die ganze Woche gefühlt haben. Ich gehe zu ihrem Zimmer und bleib davor stehen. "Michèle, es tut mir leid.", fange ich in ruhigem Ton an zu sprechen, "Ich hab mit Gonzo telefoniert. Er hat mir erzählt, warum du bei ihm warst. Und ich weiß jetzt wie du dich die Woche gefühlt hast. Mein Verhalten war nicht richtig, und ich hab es gar nicht so mitbekommen. Ich möchte nur das du weißt, dass du nichts falsch gemacht hast. Ich glaube es ist einfach nur ein mega Missverständnis. Wie auch immer, ich wünsche dir eine gute Nacht. Ich liebe dich, vergiss das bitte nicht!" Als sich wieder nichts tut, gehe ich ins Bad und mache mich fertig. Kurze Zeit später liege ich im Bett und versuche einzuschlafen, es funktioniert aber nicht. Ich starre gedankenverloren an die Decke, bis sich plötzlich die Matratze bewegt und Michèle schniefend ihren Kopf in meine Halsbeuge legt. Sofort schlinge ich meine Arme und sie. "Hey, alles gut.", sage ich sanft. "Es tut mir leid, Roman!" "Nein, mir tut es leid!", sage ich und drücke sie fest an mich. Ich streichel ihren Rücken, bis sie eingeschlafen ist. "Ich liebe dich!", flüster ich, bevor ich selbst, mit ihr in meinen Armen, einschlafe.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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