Kapitel 4
(Michèle)
So ernst wie es geht, versuche ich seine Frage zu beantworten. Dabei schaut er mir die ganze Zeit in die Augen. Als ich mit meiner Erklärung fertig bin, sagt er nichts. Er scheint über irgendwas nachzudenken, zumindest grinst er die ganze Zeit. Oh nein, ob er wohl gemerkt hat, dass von meiner Seite mehr Gefühle kommen? Roman möchte grade etwas sagen, doch der Schiedsrichter kommt hektisch angelaufen und macht Roman somit ein Strich durch die Rechnung. Der Schiri entschuldigt sich für die Verspätung und erklärt kurz wie es dazu kam, was ich aber nicht wahrnehme. Auf jeden Fall geht es jetzt los. Alle setzen sich in Bewegung und als wir das Spielfeld betreten, kann ich es kaum glauben. Einfach der Wahnsinn! Roman flüstert mir zu, dass ich den Fans auch zuwinken darf und das wird auch gleich in die Tat umgesetzt. Als die anderen Einlaufkinder vom Platz rennen, laufe ich zu Herr Stöger, welcher mich mit einem Lächeln begrüßt. Wir haben vor dem Spiel schon etwas miteinander sprechen können, aber ihn jetzt und hier zu sehen ist nochmal was anderes. "Okay, Michèle. Bist du bereit?", fragt er mich. Ich nicke voller Überzeugung, was ihm anscheinend gefällt. "Sehr gut, und scheue dich nicht davor irgendetwas zu fragen oder deine Meinung zu sagen. Ich reiße niemandem den Kopf ab.", belehrt er. Wieder nicke ich und muss kurz lachen. Dann geht das Spiel auch schon los. Das ist einfach die beste Sicht, die man haben kann, man sieht einfach alles! Da war auch schon die erste Chance für unsere Gegner, aber Roman fängt den Ball ganz sicher und wirft ihn zu Marcel Schmelzer. Ich weiß nicht warum, aber mein Blick bleibt immer wieder an Roman hängen, sobald der Ball auch nur un die Nähe des Strafraumes kommt. Auch Peter bemerkt das und fragt mich warum ich so auf Roman fixiert bin. Um mich nicht zu verraten, erzähle ich ihm, dass ich in meiner Mannschaft Ersatztorwart bin und die Techniken nicht so beherrsche. Peter reicht die Antwort und ehe ich es mich versehen kann, ist auch schon Halbzeit. Wir führen 1:0 durch ein Tor von Gonzo und in der Kabine gibt Peter dann sein Fazit. Er fragt mich sogar, ob ich noch irgendwas zu ergänzen hätte. "Ähm, naja",fange ich an," ich möchte ja dein System nicht kritisieren, aber mir ist aufgefallen, dass die Mitte bei uns in der Rückwärtsbewegung ziemlich offen ist. Ich hätte gedacht, dass sich einer aus dem Zentrum mehr nach hinten fallen lässt um dieses "Loch" zu schließen." Um es besser verdeutlichen zu können, gehe ich an die Magnettafel und zeige, wie ich das meine. Als ich mit meiner Erklärung fertig bin, schaue ich gespannt zu Peter, der sofort zustimmt.
(Roman)
Den Moment muss ich nutzen und sie zur Rede stellen. Ich muss wissen, IB ich mit meiner Vermutung richtig liege. Grade als ich sie fragen möchte, kommt der Schiedsrichter. Danke Schiri, bester Zeitpunkt echt.. Ich versuche mein genervtes Gesicht vor Michèle zu verstecken, was mir auch gelingt. Als wir auf den Platz laufen, werden ihre Augen immer größer. Sie scheint ais dem Staunen gar nicht mehr heraus zu kommen, was verständlich ist. Ich beuge mich zu ihr hinunter und lege meine Hand auf ihre Schulter. "Wink doch mal zu unseren Fans.", flüster ich ihr ins Ohr. Gleichzeitig nutze ich den Moment und genieße ihre Nähe. Als sie sich dann auf den Weg zu Peter macht, begrüße ich unsere Gegner und die Schiedsrichter. Auf dem Weg meinem Tor werde ich von Schmelle aufgehalten. Warum in aller Welt grinst er mich so an? "Sag mal Roman, wer ist denn dein süßes Einlaufkind?", fragt er und boxt mich gegen die Schulter. Ich versuche mich kurz zu fassen in der Hoffnung, dass er dann endlich Ruhe gibt. "So ist das also!", sagt er und dreht sich zu ihr um,"sie ist ja echt niedlich. Vielleicht frage ich sie nachher mal nach ihrer Nummer!?" Ich merke wie, meine Augen groß werden und sich jeder Muskel in mir anspannt. "Das machst du nicht!", sage ich leicht gereizt. Marcel schaut mich erst erschrocken an, fängt dann aber an zu lachen:"Na sieh mal einer an. Unser Roman ist verliebt. Hast du es ihr schon gesagt?" Ich schüttel nur den Kopfund merke plötzlich wie Marcel mich packt und durchschüttelt:"Bist du denn völlig daneben? Im Spielertunnel wäre das die Chance gewesen. Du bist echt eine Pflaume!" Ich schüttel ihn ab. Schließlich muss ich mich jetzt irgendwo auf das Spiel konzentrieren, was mir so schon schwer genug fällt. Aber zu meinem Glück verläuft alles ganz normal. Nicht viel zu tun, die 1:0-Führung und schon ist Halbzeit. In der Kabine steht Michèle neben Peter wie eine Eins. Und wie sie dann ihre Meinung sagt und erklärt, unfassbar. Komplett sachlich und schlüssig. Sie ist einfach wundervoll.
Da hatte der Schiri ja bestes Timing heute😂 Was meint ihr? Schafft Roman es noch, ihr "es" zu sagen?
Freue mich wenn es euch gefällt 😊
M💛
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