Kapitel 30
(Michèle)
Als ich aufwache ist Łukasz schon weg. Verwirrt darüber schaue ich auf mein Handy, um erschreckend festzustellen, dass es schon Zeit fürs Frühstück ist. So schnell wie es geht, mache ich mich fertig und mache mich auf den Weg. Im Flur stelle ich fest, das auch Maximilian anscheinend verschlafen hat. "Guten Morgen Milli. Hast du auch verschlafen?", frage ich ihn und er muss kurz lachen. "Ja, dass passiert mir leider öfters." Wir lachen kurz und machen uns auf den Weg zum Speisesaal. Sobald wir da sind, suchen wir uns ein Platz. Glücklicherweise ist neben Roman noch einer frei. "Verschlafen?", fragt er und grinst mich an. Ich merke wie ich rot werde und nicke nur. "Hey, das passiert. Ist doch alles gut!", sagt er bevor er mir einen Kuss auf die Wange drückt. Wie auf Knopfdruck ist meine Laune wieder besser und wir amüsieren uns, bis wir uns dann auf den Weg machen um unser Trainingszeug zu holen. In der Lobby werde ich allerdings von Peter abgefangen. "Michèle, gut dass ich dich sehe. Łukasz meinte, du möchtest mir etwas sagen." Ernsthaft!? Toll, wahrscheinlich dachte er sich "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser". Also muss ich es jetzt wohl oder übel durchziehen. In Kurzform erkläre ich ihm die Sache mit meinem Knie und den Grund, warum ich es verschweigen wollte. Als ich fertig bin schaue ich auf den Boden, da es mir einfach zu unangenehm ist. "Das ist doch nicht schlimm!", meint Peter, "Dann gehst du vorm Training zu den Physios, damit die sich das mal anschauen, okay? Und mach dir keine Sorgen, du bist und bleibst ein Ausnahmetalent und Teil des Teams. Übrigens, ich bräuchte mal deine Größen, was Klamotten angeht." Er zwinkert mir zu und ich gebe mit einem Lächeln auf den Lippen meine Größe an. Dann gehe ich auf das Zimmer um meine Tasche zu holen. Zu meiner Überraschung ist Roman da, der sich grade mit Piszczu unterhalten hat. "Und was hat er gesagt?", fragt Roman. Anscheinend hat Piszczu ihm alles von gestern Abend erzählt. Na warte, das schreit nach Rache. "Herzlichen Glückwunsch Łukasz, es ist aus! Vorbei, Finito! Ich muss gar nicht mehr mit trainieren.", sage ich und beiden steht der Schock ins Gesicht geschrieben. "Scheiße Michèle, das wollte ich nicht!", entschuldigt er sich. "Man entspann dich, das war ein Spaß. Ich soll vorm Training zu den Physios. Es ist alles okay! Das war die Rache dafür, dass du nicht leise warst. Achso und Roman, es tut mir leid, dass ich dir nichts gesagt habe. Aber ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst." Er nickt nur und nimmt mich in den Arm. "Ist okay, ich verstehe dich ja. Aber ich will, dass du weißt, dass du mir alles sagen kannst. Egal was, ich bin immer für dich da. Und jetzt los, sonst kommen wir zu spät."
Beim Trainingsplatz angekommen teilen wir uns auf. Roman geht zum Torwarttraining, Piszczu geht zu den anderen Feldspielern und auf mich wartet schon einer der Physios. "So Michèle, dann erzähl mal.", fordert er mich auf. Nachdem ich ihm geschildert habe, was mich nun schon seit längerer Zeit begleitet, nickt er nur und möchte sich selbst ein Bild davon machen. Also darf ich laufen, springen, dann wieder springen und laufen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, schaut er sich mein Knie dann nochmal an, bevor er sein Fazit zieht. "Also Michèle, ich kann dich beruhigen. Es ist nichts Besorgniserregendes. Dein Knie ist nur ganz schön instabil. Aber sobald du durch das Training mehr Muskeln aufgebaut hast, wird sich das bessern. Bis dahin tapen wir das vor jedem Training ab und dann kannst du normal zeigen, was du drauf hast.", sagt er und bereitet schon das erste Tape vor. Fünf Minuten später, darf ich mich dann zum Rest der Mannschaft gesellen. Das Training scheint schon vorbei zu sein, jedenfalls sind nur noch Roman, Łukasz, Gonzo und Peter da. "Und, ist alles gut?", fragt Roman besorgt und zieht mich an sich heran. Ich kuschel mich an seine Brust, bevor ich auf seine Frage antworte. Ich brauche jetzt einfach seine Nähe. "Jetzt sag schon!", meldet sich Gonzo zu Wort. "Keine Panik! Mein Knie ist lediglich instabil. Tape sei Dank, ist das kein Problem!", erkläre ich. Alle drei atmen erleichtert aus und Peter nickt nur. "Das ist sehr gut! Dann kannst du ja morgen mit zum Testspiel kommen." "Klar ich schaue gerne zu!", sage ich und Peter muss schmunzeln. Allerdings sagt er nichts mehr, sondern geht einfach ins Hotel. Was war das denn jetzt?
Was soll einem Peter sein Schmunzeln nur sagen? Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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