Kapitel 29
(Michèle)
"Hey Roman, Michèle! Kommt ihr mit zum Strand? Ach was frage ich eigentlich, natürlich kommt ihr mit! Wir treffen uns in 15 Minuten in der Lobby!", ruft Christian und ich bin natürlich alles andere als begeistert. Aber ich darf es mir nicht anmerken lassen. "Spanische Sonne und Strand klingen super.", versuche ich überzeugt zu klingen. Im Hotel gehe ich schnell in mein Zimmer, naja, so schnell es eben geht. Als ich da bin, stehe ich alleine da. Zum Glück. Schnell ziehe ich mir was strandmäßiges an und hole dann das Voltaren aus meiner Tasche. Nachdem ich mein Knie damit eingerieben habe, gehe ich ins Bad um meine Hände zu waschen. Ich gehe wieder raus und in dem Moment kommt Piszczu ins Zimmer. Auf die Frage, ob alles gut ist, nicke ich nur und setze mich aufs Bett um auf ihn zu warten. Plötzlich schaut er mich skeptisch an. "Warum hast du Voltaren benutzt?" "Bitte was? Hab ich gar nicht!" Er geht zu meiner Jacke und holt die Tube heraus. "Und was ist das? Michèle, ich bin nicht blöd. Außerdem riecht man das." Ertappt drehe ich mich weg. Dann schaue ich auf die Uhr und stehe auf um das Zimmer zu verlassen. "Na und dann hab ich es halt für mein Knie benutzt. Komm, wir sind spät dran!", sage ich genervter als es eigentlich klingen sollte. Piszczu kommt mir hinterher und lässt auf dem Weg zu Lobby nicht nach. "Hast du es jemandem gesagt? Wenigstens Roman?" Ich schüttel den Kopf. "Werd ich auch nicht." "Und ob du das machen wirst, sonst mach ich das!", droht Piszczu und erhöht das Tempo. Ich ziehe ihn am Shirt zurück. "Piszczu bitte nicht. Du hast gewonnen. Ich sag es ihm selber. Sei du bitte leise. Bitte! Kein Wort zu irgendjemandem!" Er nickt und wir gehen zu den anderen. Da steht Roman schon und Lukasz schaut mich noch einmal ernst an.
Später
Der Tag am Strand war einfach wunderbar und mit Roman im Meer war es noch viel schöner. Aber ihm irgendwas gesagt habe ich nicht. In meinem Zimmer angekommen, wartet Łukasz schon. Kommentarlos setze ich mich auf mein Bett. Es herrscht Stille, bis er sich entscheidet das Gespräch zu suchen. Jetzt komme ich nicht mehr rundrum. "Hast du es ihm gesagt?", fragt er mit ernstem Ton. Ich schüttel den Kopf. "Nein! Verdammt Łukasz, ich kann das nicht. Nicht jetzt!" "Aber warum? Wenn du ihm nichts sagst, dann erzähl mir bitte, was du hast. Ich möchte dir doch nur helfen." Ich gebe ein lautes Seufzen von mir und beginne dann zu erklären:"Ich habe öfter Probleme mit meinem rechten Knie und heute beim Training hat es wieder angefangen, nachdem ich anscheinend falsch gelandet bin. Ich will es einfach niemandem sagen. Es lief heute so gut und das erste Mal seit dem ihr meint, dass ich das Zeug zum Profi habe, habe ich mich gefühlt, als könnte ich es wirklich schaffen. Ich dachte, ich schaffe es alle zu überzeugen, dass ich es kann und nicht nur dazugehöre, weil ich Roman seine Freundin bin. Und dann macht mein Knie wieder Probleme und alles scheint in tausend Scherben zu zerspringen. Ich war so kurz davor, selbst Peter war total überzeugt. Wir haben sogar schon über mein Trikot gesprochen. Ich will nicht wegen so etwas scheitern." Keine Ahnung warum, aber ich fange einfach an zu weinen. Das ist wahrscheinlich der Druck, vor dem ich so viel Angst habe. Ich bin noch nicht mal richtig Profi und kann dem Druck jetzt schon nicht standhalten. Łukasz setzt sich neben mich und legt seinen Arm auf meine Schulter. "Und deswegen versuchst du es zu verheimlichen?", versucht er mich zu beruhigen,"Mensch,das du Knieprobleme hast, ist doch nicht schlimm. Die hat jeder mal. Aber du musst es sagen. Lieber jetzt abklären, was es ist, als sich jetzt quälen und es noch schlimmer werden lassen. Du musst dir keine Sorgen machen, dass du dadurch irgendwie schlechter wirst oder nicht mehr zum Team gehörst. Die Jungs mögen dich, und Roman, Jule, Marcel, Gonzo und ich sind immer für dich da. Es wird alles gut, glaub mir!" Mittlerweile habe ich mich gegen ihn gelehnt und weine ununterbrochen. Auf der einen Seite, wegen dem Druck, der jetzt abfällt und andererseits weil es sich so gut anfühlt zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Als ich mich etwas beruhigt habe schaue ich Piszczu an, welcher nur lächelt. "Ich sage es Peter morgen, vorm Training! Aber sag Roman bitte nichts. Er soll sich keine Sorgen machen!" Er nickt und ich mache mich schnell bettfertig. Łukasz bleibt noch so lange bei mir sitzen, bis ich eingeschlafen bin.
Danke Piszczu! Danke Jungs! Ihr seid einfach die Besten!
Ja, lange verheimlichen konnte sie es wirklich nicht. Wie hättet ihr an ihrer Stelle gehandelt? Vielleicht kommt heute Abend noch ein Kapitel, da ich heute leider kein ⚽Training habe. Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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