Kapitel 180
(Michèle)
Heute fährt Roman ins Trainingslager. Ich habe ihm gesagt, dass es besser ist, wenn ich nicht mitkomme. Ich möchte nicht, dass es deswegen Stress mit Lucien gibt. Roman war natürlich alles andere als begeistert, aber was soll ich denn machen?
Gestern hat er dann mies gelaunt sein Zeug zusammen gepackt und als ich ihm helfen wollte, meinte er genervt, dass er sie nicht will. Dann hat er den restlichen Tag fast nur an seinem Handy verbracht und darauf herum getippt. Das habe ich mir nicht lange gefallen lassen und bin sehr früh ins Bett gegangen. Ich wollte ihn nicht auf seine Laune ansprechen, weil ich auf Ärger oder Ähnliches keine Lust hatte. Roman bestimmt auch nicht.
Mit einem mulmigen Gefühl wache ich auf und schaue in Roman sein schlafendes Gesicht. Sofort muss ich lächeln und schaue ihn ein paar Minuten einfach an. Etwas später stehe ich dann aber auf und ziehe mir was lockeres an. Dann gehe ich ins Bad und werde langsam richtig wach. In der Küche bereite ich dann ein kleines Frühstück vor, fütter Lucky und warte dann, mit einem Tee an der Küchenzeile lehnend, auf Roman. Dieser kommt eine halbe Stunde später und man warum auch immer, ist er jetzt super gelaunt. "Guten Morgen.", lacht er mich an und küsst mich. "Dir auch einen guten Morgen. Hab ich irgendwas verpasst?", frage ich verwirrt. "Nein hast du nicht. Was sollst du denn verpasst haben?", stellt Roman die Gegenfrage. "Naja, du warst gestern noch total mies gelaunt und jetzt bist du total happy. Ich meine, ich habe da nichts dagegen, aber du weißt, dass es heute ins Trainingslager geht?" Roman grinst mich an. "Ja, das weiß ich. Und ich freu mich schon darauf." Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Ich frage aber auch nicht weiter nach. Stattdessen setze ich mich an den Tisch und wir beide frühstücken. Dann macht sich Roman fertig und bringt dann seinen Koffer ins Auto. Als es dann Zeit ist, sich zu verabschieden , hat er immer noch dieses Grinsen im Gesicht. "Also dann mein Hase. Ich wünsche dir viel Erfolg und auch Spaß. Wir schreiben oder telefonieren bestimmt, oder?", sage ich, schon leicht traurig, dass ich nicht mitfliege. "Natürlich Süße. Jeden Tag, in jeder freien Minute.", grinst er mich an. Dann beugt er sich zu mir und wir verlieren uns in einem langen Kuss, bevor Roman in den Wagen steigt und Richtung Trainingsgelände fährt. Ich winke ihm noch hinterher, bis ich den Wagen nicht mehr sehe.
Ich gehe wieder ins Haus und räume den Tisch ab. Dann stelle ich Roman seinen Rucksack zur Seite und lasse mich auf die Couch fallen. Moment mal was?? Roman sein Rucksack? Scheiße, den hat er komplett vergessen. Ich schnappe mir ihn und suche schnell meinen Autoschlüssel. Als ich ihn gefunden habe, steige ich schnell ins Auto ein und fahre hinterher. Und natürlich ist ausgerechnet jetzt das totale Verkehrschaos. Gefühlte Stunden später komme ich dann an und zu meinem Glück, steht der Bus noch da. Ich schnappe den Rucksack und laufe so schnell es geht um den Bus und was ich da sehe, glaube ich nicht. "Was geht denn hier ab?", frage ich verwundert, als ich die Jungs alle vor dem Bus sitzend und die Arme vor der Brust verschränkt sitzen sehe. "Siehst du doch. Wir sitzen hier.", meint Roman. "Ja das sehe. Aber warum?", frage ich weiter und werfe Roman sein Rucksack zu, "Den hast du übrigens vergessen." Roman bedankt sich und kurz darauf kommt Lucien. "So Jungs! Einsteigen es geht los!", sagt er fröhlich, doch anstatt zu tun, was der Trainer verlangt, drehen sich die Jungs um 180 Grad und schauen nun auf den Bus. Lucien wiederholt seine Forderung, aber wieder reagieren die anderen nicht wie gewünscht. "Jungs, steigt ihr jetzt bitte ein.", versuche ich mein Glück. "Wir steigen erst ein, wenn du mitkommen darfst.", klärt mich Julian auf. "Jungs, was ist das für ein kindisches Verhalten? Sitzstreik, nur weil Michèle nicht mitfliegen soll?", fragt Lucien genervt, bevor ich an mich wendet, "Hast du sie dazu angestiftet?" "Ich bitte dich Lucien. Sowas würde ich nicht machen. Ich bin genauso überrascht wie du. Ich wäre auch gar nicht hier, wenn Roman seinen Rucksack nicht vergessen hätte.", sage ich, schockiert über seine Anschuldigung.
"Das stimmt Lucien. Michèle hatte keine Ahnung von unserer Aktion hier.", verteidigen mich die Jungs, "Wir wollen alle, dass sie mitkommt!"
Lucien will gerade etwas sagen, als Aki und Michael um die Ecke kommen. Auch sie fragen sich, was hier abgeht und in Kurzform erkläre ich, dass die Jungs das ganze Theater nur wegen mir abziehen. "So, und Lucien fühlt sich jetzt natürlich zurecht verarscht.", beende ich meine Ausführung. Aki und Michael schauen sich an, bevor sie dann anfangen zu lachen. "Ganz stark Jungs. Das nenne ich Teamgeist!", lobt Michael. Die Jungs drehe sich um und grinsen, und Lucien sieht so aus, als wäre vor seinen Augen ein Geist erschienen. "Bitte was? Du findest das gut? Ich fühl mich gerade wie im Kindergarten. Lauter bockige Kinder, die erst dann machen was sie sollen, wenn sie ihren Willen kriegen.", regt sich Lucien auf. "Jungs, ich finde es ja toll, was ihr für mich macht, aber ich habe gar keine Sachen gepackt.", sage ich. Roman springt auf und rennt zu seinem Auto. Grinsend kommt er mit einem Koffer und einem Rucksack wieder. "Ich müsste an alles gedacht haben.", lacht er mich an, "Jetzt muss Lucien nur noch sein okay geben." Wir alle schauen auf Lucien und warten auf seine Reaktion. "Ach man von mir aus. Wenn es euch glücklich macht. Aber Michèle, das wird kein Urlaub. Ich möchte, dass du mir hilfst was Taktik und all sowas angeht.", fordert er mit einem Augenzwinkern und steigt in den Bus.
"War das deine Idee? Warst du deswegen heute so gut drauf und gestern die ganze Zeit am Handy?", frage ich und bekomme ein Nicken als Antwort. "Du bist unglaublich, Roman!", lache ich ihn an und küsse ihn. "Ähm, wir haben auch mitgemacht.", meldet sich Marco zu Wort und spitzt seine Lippen zu einem Kussmund, was dann alle anderen Jungs nachmachen. "Ist okay Jungs. Ihr seid alle unglaublich.", meine ich lachend und drehe mich dann wieder zu Roman, "Aber du bist und bleibst der Beste. Ich liebe dich!" "Ich dich auch Süße!", haucht er und legt seine Lippen auf meine. "Steigt ihr dann trotzdem bitte ein.", meint Lucien dann, "Knutschen könnt ihr im Bus und im Flieger." Das lassen Roman und ich uns nicht zweimal sagen, steigen schnell ein und ich kuschel mich sofort an ihn ran. Er überrascht mich immer wieder.
Und ich liebe es!
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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