Kapitel 177
(Roman)
Die ersten Tage im neuen Jahr haben Michèle und ich zusammen verbracht. Kein anderer war da, keiner von uns beiden musste weg, wir waren im Prinzip die ganze Zeit auf der Couch. Dort haben wir Filme und Serien geschaut, von Action bis zu alten Kinderserien war alles mit dabei. "Was wird unser Nachwuchs dann eigentlich schauen, wenn er mal was schauen will?", frage ich dann irgendwann. Michèle schaut mich etwas verwirrt an. "Das weiß ich doch nicht. Vielleicht schaut er oder sie auch gar nichts oder nur alte Spiele von uns.", meint sie und jetzt bin ich derjenige, der verwirrt schaut. "Warum denn alte Spiele? Er oder sie kann sich doch auch aktuelle Spiele von uns, beziehungsweise von dir, im Stadion anschauen." "Roman, ich weiß nicht wirklich. Meinst du es ist eine gute Idee weiter zuspielen?", fragt sie nachdenklich. "Natürlich ist das eine gute Idee! Wie kommst du auf den Gedanken, dass es nicht gut wäre. Hat Łukasz wieder irgendwas in der Hinsicht gemeint?", frage ich etwas aufgebracht. Allein der Gedanke, dass er wieder irgendwas gesagt haben könnte, lässt mich innerlich kochen. "Nein Roman, bleib ruhig.", meint sie sanft, "Es ist nur so, dass ich wenig Zeit für den Kleinen oder die Kleine hätte. Jedes zweite Wochenende wären wir beide weg. Dazu kommt eventuell noch Champions League oder Europa League. Und ich möchte nicht immer jemanden fragen müssen, ob man auf ihn oder sie aufpassen kann. Stell dir mal vor, irgendwann erzählt er oder sie "Meine Eltern sind Profis, aber ich bin eigentlich bei meinem Onkel aufgewachsen, weil sie nie Zeit hatten." oder sowas ähnliches. Das möchte ich einfach nicht."
Von der Seite habe ich das noch gar nicht gesehen. Wenn wir beide weiterspielen wird es echt etwas schwierig. "Und was ist wenn ich dann einfach aufhören würde?", frage ich frei heraus und schaue in das geschockte Gesicht meiner Freundin. "Das kommt gar nicht in Frage Roman! Von mir aus kannst du aufhören, wenn du 36 bist, aber nicht jetzt, beziehungsweise wenn es da ist. Vergiss es, dass kannst du dir abschminken. Wenn dann höre ich auf, aber definitiv nicht du!", sagt sie ernst. "Und wenn ich eine Möglichkeit finde, dass wir beide weiterspielen können, dann wirst du deine Karriere fortsetzen!", fordere ich und bekomme nach ein paar Sekunden Stille die Bestätigung. "Gut, dann kümmere ich mich gleich darum!", sage ich und springe auf, "Ich bin in einer halben Stunde wieder da!"
Vor Łukasz seinem Hause parke ich meinen Wagen. Als er die Tür aufmacht, schaut er überrascht. "Roman was.." "Ich bin gleich wieder weg. Ich muss dich nur etwas fragen?", unterbreche ich ihn und betrete das Haus. "Also pass auf, du hast noch Vertrag bis 2020 richtig? Und wenn dann Schluss ist mit Fußball, dann also...würdest du doch bestimmt gerne Zeit mit deinem Neffen oder deiner Nichte verbringen, oder?", frage ich etwas unsicher. "Du meinst, wenn ihr beide spielt? Du weißt, was ich davon halte, wenn Michèle weiterspielt, aber du gibst ja anscheinend keine Ruhe. Natürlich würde ich über die Wochenenden aufpassen, nur hast du da einen kleinen Rechnungsfehler.", meint er, "Michèle bekommt das Kleine noch diese Saison. Ich mache aber erst nach der nächsten Saison Schluss. Was wird also in dem einen Jahr, wo wir alle drei noch spielen?" Scheiße stimmt ja. Seufzend lasse ich mich auf seine Couch fallen. "So ein Mist. Dann brauch ich Plan B?" "Du meinst wohl Plan BVB?", lacht Łukasz, "Hey man, wir sind ein Team. Zusammen finden wir schon eine Lösung. Du siehst doch wie die Jungs an Michèle hängen, also du weißt wie ich das meine. Wenn sie wirklich weiterspielen will, dann finden wir alle zusammen einen Weg. Dann muss sie kein schlechtes Gewissen haben, dass sie keine Zeit hätte." Ich nicke nur. "Wie kommt es eigentlich, dass du dich jetzt nicht darüber aufregst? Du warst doch dagegen, dass sie weiter macht.", frage ich verwirrt. "Weil ich nicht über ihr Leben entscheiden darf und kann. Das habe ich mittlerweile gelernt.", erklärt er mir. "Okay, danke Piszczu." "Kein Problem Roman. Hast du sonst noch etwas, worüber du mit mir reden möchtest?" Ertappt schaue ich nach unten und lege mir meine Worte zurecht. "Naja, du weißt ja, dass im letzten Jahr einiges passiert ist. Und ich habe immer wieder gesagt, dass ich für immer an ihrer Seite sein werde.", fange ich an und Łukasz grinst nur, da er genau weiß, was ich meine. "Und wo liegt jetzt das Problem?", fragt er immer noch grinsend. "Ist das nicht ein bisschen früh? Oder ein etwas schlechter Zeitpunkt?", gebe ich meine Unsicherheit zu. "Wie fühlt es sich denn an?" "Oha, ich würde es am liebsten sofort machen Piszczu, aber ich möchte das es etwas besonderes wird.", sage ich aufgeregt. "Wie wäre es mit einer Art kleinen Reise, bis zum Anfang?", schlägt Łukasz vor. "Wie jetzt Reise?" "Na so in etwa.", sagt er, holt Zettel und Stift und fängt an mir seine Idee zu erklären.
Das ist eigentlich voll schön. Ich glaube genauso mache ich es auch. Das wird einfach mega!
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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