Kapitel 16
(Roman)
"Michèle warte!", rufe ich hinter her, doch sie ignoriert es und ist schon aus der Wohnung verschwunden. Verzweifelt schaue ich zu Marcel, der aber genauso geschockt schaut wie ich. Ihr Vater brüllt ihr auch nochmal hinter her, doch auch darauf kommt keine Reaktion. Wütend marschiert er Richtung Balkon und knallt die Tür zu. Ich schnappe mir meine Jacke und gebe hektisch Bescheid, dass ich sie suchen gehe. Marcel steht auf um mich zu begleiten. Ihrer Mutter sagen wir sie soll da bleiben, falls sie zurück kommt.
"Ob sie mit dem Fahrrad gefahren ist?", fragt Marcel und deutet auf eine Reifenspur hinter einer Pfütze. Ich nicke kurz und folge dann auch sofort der Spur, die aus dem Dorf hinaus führt und vor einem Feldweg endet. Ich schaue in die Ferne und hoffe einfach sie schnell zu finden. Marcel ist mittlerweile auch dazu gestoßen und auch er schaut un die Ferne. "Na dann wird es Zeit, dass wir zeigen, dass wir rennen können!", witzelt er. Mein Blick wird ernst und nach kurzem Nicken sprinte ich schon los. Wie schnell muss sie denn gefahren sein? Der Weg hört ja gar nicht auf! Oh..zu früh gefreut...der Weg teilt sich. "Und jetzt?", fragt Schmelle, als er endlich auch angekommen ist. "Irgendwas sagt mir, dass sie nach links gefahren ist." Und schon renne ich wieder los. Langsam aber sicher wird es an den Wegrändern immer bewachsener. Immer unsicher werdender folge ich dem Weg, achte gar nicht auf die Umgebung. Mir egal, ich will sie einfach nur wieder finden. Nach wenigen weiteren Metern trau ich meinen Augen nicht. Ein "See" mit zwei Landzungen - es sieht wundervoll aus. Aber das Staunen hält nicht lange, denn ich entdecke ein Fahrrad. Es liegt da, wie hingeworfen und sofort aktivieren sich meine Alarmglocken. "Michèle! Bist du da? Mach dich bitte bemerkbar, irgendwie! Bitte! Zusammen schaffen wir das! Ich werde bei dir sein, egal was passiert oder wie dagegen dein Vater ist. Glaub mir!" Ich hab keine Ahnung, was ich noch tun kann. Es fehlt einfach jede Spur von ihr. Marcel ist auf einmal hinter mir. "Hey Roman! Pass auf, ich schaue mich auf der anderen Seite um, Okay?" Bevor ich etwas antworten kann, ist er schon wieder weg. Ich drehe mich immer wieder im Kreis, aber ich finde keinen Hinweis, wo sie sein könnte.
Plötzlich raschelt es und irgendwas "fällt" von einem Baum. Bevor ich das verarbeitet habe, was "es" war, steht Michèle vor mir. "Wie hast du mich gefunden?", fragt sie, doch anstatt ihr zu antworten nehme ich sie in meine Arme und küsse sie. Das dabei Tränen über meine Wange rollen ist mir egal. Ich bin einfach nur froh, dass ich sie unversehrt gefunden habe.
Puh..da fällt jemandem aber ein riesen Stein vom Herzen!
Was hättet ihr an Romans Stelle getan? Hättet ihr auch so gehandelt?
Ich freue mich über Feedback :)
~M💛
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