Kapitel 134
(Michèle)
Hallo Michèle,
wir wissen, dass es für dich aktuell nicht einfach sein wird. Weil ich weiß, dass du auf Nachrichten und Anrufe nicht reagiert hättest, schreibe ich den Brief. Wir haben uns lange davor gedrückt, dir die Wahrheit zu sagen. Vor allem ich hatte Angst, du würdest mich wegstoßen, aber genau das habe ich jetzt erreicht. Ich habe jedes Spiel von dir gesehen, egal ob nur ein Testspiel oder Pflichtspiel. Irgendwann habe ich dein erstes Interview entdeckt und was soll ich sagen. Ich war stolz auf dich. In so einer Situation, voller Adrenalin, so ruhig und sachlich zu bleiben ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Ich habe nach jeden Spiel gehofft, dass du an das Mikro geholt wirst. Dann kam endlich der Tag, an dem es hieß, dass eine Pressekonferenz mit dir stattfindet. Ich war so aufgeregt. Aber als es dann darum ging, dass ihr beide es heraus gefunden habt, ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Da es jetzt sowieso raus ist, kann ich dir alles erzählen.
Ich war damals mit meinem Ex in Polen, im Urlaub. Dort haben wir Łukasz seine Eltern kennen gelernt. Halina war schwanger und als wir sie darauf angesprochen haben, ist sie in Tränen ausgebrochen und meinte sie könnte das nicht. Mehr hat sie nicht gesagt. Und da ich mit meinem Ex keine Kinder haben konnte, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir dich zu uns nehmen. Dann warst du da und mein Ex ist abgehauen und ein paar Jahre später haben wir Papa kennen gelernt. Dann kamen deine Brüder, und ich fand heraus, dass nicht ich der Grund war, keine Kinder haben zu können. Natürlich wusste Papa wo du her kommst, deshalb auch dieser Hass gegenüber Fußball. Wir hatten Angst du findest es heraus und obwohl er es dir mit dem Sport versauen wollte, hast du dich gewehrt und für dein Hobby gekämpft.
Ich bin und bleibe stolz auf dich. Auch Papa ist es. Wir sind so stolz, dass wir zur Saisoneröffnung dabei sein werden. Einmal quer durch Deutschland, nur für dich. Wenn du dann noch fragen hast, zöger nicht sie zu stellen. Wir hoffen, du kannst uns irgendwann verzeihen und verstehst und irgendwie.
Bis bald!
Mama und Papa
Das kommt jetzt sehr plötzlich. Ich weiß nicht, was ich jetzt denken soll. "Hat Real Madrid wieder geschrieben? Oder ist es diesmal sogar PSG?", holt mich Roman aus meiner Schockstarre. "Meine Eltern.", sage ich, während ich ihn mit Tränen in den Augen anschaue. Roman sagt nichts, er schaut mich nur fragend an. Wortlos reiche ich ihm den Brief, den er sofort scannt. Während er liest, gehe ich ins Wohnzimmer und setze mich auf die Couch. Ein paar Minuten später kommt auch Roman. Er legt den Brief auf den Tisch, bevor er sich neben mich setzt und seinen Arm um mich legt. "Was sagst du dazu?", fragt er vorsichtig. "Ich...ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich weiß nicht mal, ob ich ihnen so böse sein kann. Immerhin haben sich die beiden, bzw. Mama, 18 Jahre lang um mich gekümmert und sich bemüht, dass es mir gut geht. Wahrscheinlich hätten sie das auch bis an ihr Lebensende gemacht. Oder machen das auch jetzt, wo es raus ist. Da kann ich sie doch jetzt nicht wie den letzten Dreck behandeln.", sage ich und Roman nickt nur, "Sie kommen zur Saisoneröffnung, weil sie so stolz auf mich sind." "Echt? Meine Eltern kommen auch, mit Marco. Vielleicht kann man ja was zusammen machen.", schlägt er vor. Die Idee ist gar nicht so doof, weshalb ich nicke. Dann kuschel ich mich eng an ihn und so sitzen wir einfach da. Er streichelt über mein Rücken und ich über seinen Bauch, bis ich irgendwann unter seinem Shirt weitermache. "Was wird denn das, wenn es fertig ist?", grinst er mich an. Ich schaue ihn lächelnd an und lege meine Lippen auf seine. "Ich genieße deine Nähe und ich merke wie du scharf darauf bist.", flüster ich dann in sein Ohr. "Wollen wir das eventuell ins Bett verlegen? Ich liebe es süße Dinge im Bett zu genießen.", raunt er, was mir eine Gänsehaut beschert. Das ist ihm anscheinend Antwort genug und schon trägt er mich ins Schlafzimmer. Küssend lassen wir uns ins Bett fallen und es dauert nicht lange, bis die ersten Klamottenteile durch das Zimmer fliegen. "Wie kann man nur so perfekt sein?", fragt Roman zwischen seinen Küssen. "Du Spinner.", grinse ich an, während ich seine Hose runterziehe. "Kannst es ja gar nicht mehr erwarten.", lacht er mich an. "Wie denn auch, wenn der Mann meiner Träume auf mir liegt?", konter ich. Roman muss lachen und dringt wenige Augenblicke später, während er meinen Hals mit Küssen übersät, in mich eindringt. Wir genießen jede einzelne Sekunde, bis wir später nacheinander zum Höhepunkt kommen.
"Wow, danke Roman.", nuschel ich an seine Brust. "Wofür?", fragt er nach. Ich lege mich auf ihn und schaue tief in seine braunen Augen. "Für einfach alles!", sage ich und lege meine Lippen auf seine, was der Startschuss für Runde zwei ist.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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