Kapitel 114
(Michèle)
Roman schläft wieder, worüber ich sehr froh bin. Er soll jetzt einfach komplett ruhen und das geht nun einmal am besten, wenn man schläft. Im Zimmer ist es mucksmäuschenstill bis auf einmal die Tür langsam aufgeht und Lucien herein schaut. Oh Mist! Training! "Lucien. Verdammt das Training. Es tut mir leid, ich..", versuche ich mich leise zu erklären, doch er zeigt mir das ich ruhig bleiben soll. "Alles gut. Das Training beginnt erst in einer halben Stunde. Ich wollte mal schauen wie es Roman geht.", sagt er und schaut auf Roman. "Er schläft.", sage ich, "Darüber bin ich mehr als froh. Aber er meinte, es geht ihm schon etwas besser." Lucien nickt und geht wieder. "Bis gleich!", verabschiedet er sich und schließt die Tür. Bevor ich gehe, gebe ich Roman noch einen Kuss auf die Stirn und suche mir ein Zettel und ein Stift.
Ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich musste zum Training, aber ich komme sofort zu dir, wenn ich fertig bin. Ich liebe dich
Michèle
Dann gehe ich in mein Zimmer und ziehe mich um, damit ich pünktlich auf dem Rasen stehe.
Als ich zusammen mit den anderen um den Platz laufen, baut Lucien einige Übungen auf, die alle nach Sprungtraining aussehen. Nachdem wir uns vier Runden eingelaufen haben, stellen wir uns alle um Lucien herum, der die einzelnen Übungen erklärt. Wie ich es mir dachte, geht es bei allen ums Springen, aber auch um schnelle Richtungswechsel. Alle Jungs springen so hoch wie es geht, nur ich mache nur das Nötigste, da ich etwas unsicher bin, was mein Knie angeht. Ich steige gerade ins Training ein und mein Knie ist nicht getaped, da geh ich das Risiko nicht ein mich zu verletzen. Nur wenn Lucien auf mich schaut springe ich höher, zum Glück ohne das etwas passiert. Vom Springen gehen wir dann zum Passen über. Die Aufgabe besteht darin, den Ball flach und am besten sofort weiterzuspielen, um einen flüssigen Spielaufbau zu erzielen. Das bedeutet für mich, sehr viele Ballkontakte, da die Jungs ihre Klappe nicht halten konnten und ich jetzt vom rechten Mittelfeld und das zentrale Mittelfeld gestellt wurde. Zu meiner Überraschung komme ich mit der Aufgabe, die Bälle schnell und präzise zu verteilen sehr gut klar, was auch Lucien auffällt. Besonders als es dann darum geht die Bälle hoch zu spielen, zeigt er mir immer wieder den Daumen nach oben.
Nur beim Abschlussspiel bleibt es nicht ganz so harmonisch. Ich habe den Ball und soll ihn wie bei der Übung nach vorne spielen. Nur zeigt keiner der Jungs einen Laufweg an, bietet sich an oder alle werden gedeckt. Nur Łukasz zeigt mir ihrendwelche Laufwege an und wo er den Ball hin haben möchte. Das machen wir drei mal und dadurch fallen auch drei Tore nur beim vierten Mal wird es Lucien dann zu viel. "Michèle! Nur weil Łukasz dein Bruder ist, heißt es nicht, dass du mir mit ihm spielen musst!", sagt er streng und kommt auf mich zu. "Aber wenn er der einzige ist der mir irgendwas anzeigt, dann kann ich doch auch zu ihm spielen. Schau mal, Christian wird von Manuel gedeckt. Julian schaut ganz woanders hin und Milli steht mit dem Rücken zu mir.", versuche ich ihm ruhig zu erklären, dass es nichts bringen würde zu jemand anderem zu spielen. Lucien hört es sich ruhig an und stellt dann fest, dass ich Recht hatte. Er nickt mir zu und ergreift dann das Wort. "Jungs, ich hoffe ihr habt zugehört. Was Michèle sagt stimmt. Ein flüssiger Spielablauf kann erst dann zu Stande kommen, wenn ihr euch bewegt und zeigt das ihr den Ball wollt.", ruft er über den Platz. Die Jungs nicken und das Spiel wird nach dieser Ansage tatsächlich flüssiger.
Als das Training vorbei ist, möchte ich so schnell wie es geht zu Roman, werde aber von Lucien aufgehalten. "Michèle, warte mal bitte.", sagt er und ich drehe mich zu ihm, "deine Spielweise gefällt mir. Du hast einen guten Überblick, dass ist für das Team ein riesen Vorteil. Aber was ich dich eigentlich fragen wollte, ist etwas anderes. Hast du Probleme beim Springen? Ich habe gesehen, dass du dich etwas zurück gehalten hast." Ich muss seufzen, aber was bringt es mir, wenn ich es erneut versuche zu verschweigen. "Mein Knie ist etwas instabil. Die letzte Saison wurde es immer getaped, doch das habe ich heute vergessen. Und da ich das Risiko nicht eingehen wollte, mich zu verletzen, habe ich mich da zurück genommen.", erkläre ich mit einer gewissen Unsicherheit in der Stimme. "Das hättest du doch sagen können. Aber gut, jetzt weiß ich Bescheid. Und jetzt los, geh zu Roman.", zwinkert er mir zu.
Sofort gehe ich in Roman sein Zimmer. Er ist wach und spielt mit seinem Handy. "Na ist dir langweilig?", lächel ich ihn an und auch er muss lächeln. "Ein bisschen, wenn ich ehrlich bin.", sagt er und legt das Handy weg. Ich neige mich zu ihm runter und gebe ihm einen langen Kuss, bevor ich ihm alles vom Training erzählen muss. Als ich fertig bin, klopft es an der Tür und Marco kommt herein. "Ich hoffe, ich störe nicht. Aber Michèle, da ist jemand in unserem Zimmer, der dich gerne sehen würde.", sagt er leise. Roman und ich schauen uns an und zucken mit den Schultern. "Hast du eine Idee?", frage ich ihn. "Nein, nicht wirklich. Geh und schau. Ich versuche noch etwas zu schlafen.", meint Roman und nach einem kurzen Kuss gehe mich dann zu meinem Zimmer. Langsam öffne ich die Tür und glaube nicht, wer da sitzt.
"Was machst du denn hier?"
Was glaubt ihr, wer es ist?
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro