Unsicherheit
Kapitel 8 - Unsicherheit
Ich saß seitlich auf Narutos Schoß, der irgendwas aufschrieb, was mich aber nicht weiter interessierte. Lieber lauschte ich seinem Herzschlag, der mich irgendwie beruhigte. Insgesamt beruhigte mich einfach seine bloße Anwesehenheit. Sein Lächeln, sein Duft, seine Ausstrahlung, seine Art....
"Über was denkst du nach, Sasuke?" fragte Naruto.
"Über nichts.... Es ist alles in Ordnung..." antwortete ich und drückte mich mehr an seine Brust.
Diese vibrierte leicht, als er leise lachte. Im nächsten Moment strich er mir sanft durch die Haare. Sofort legte sich ein seliges Lächeln auf meine Lippen und ich fühlte mich geborgen. Und tatsächlich schaffte ich es für einen Moment, Sakura zu vergessen und dass auch er eine Familie hatte. Ich genoss einfach den Moment.....
Getraut, ihn zu fragen, ob er noch zu mir kommen will, hatte ich mich nicht. Erstmal hatte ich Angst, dass seine Frau misstrauisch werden würde, wenn er die Nacht gar nicht nach Hause kommen würde. Und dann machte mich die Vorstellung, dass er bei mir zu Hause sein würde, total nervös. Was total absurd war! Immerhin kam er nur zu mir nach Hause. Es war ja nicht so, als würde ich mir erhoffen, dass dort etwas passieren würde.
"Naruto? Erzählst..... Erzählst du mir was über deine Familie? Also wie Hinata und du euch kennengelernt habt und wie ihr zusammen gekommen seid.... Ich.... Ich will das wissen..."
Er hörte damit auf, etwas zu schreiben, und legte seinen Stift beiseite.
"Wenn du das willst."
Kurz schien er zu überlegen, wie er beginnen sollte, dann holte er tief Luft.
"Hinata und ich kennen uns schon, seit wir kleine Kinder waren. Ich hab es nie verstanden, aber sie war wohl schon immer in mich verliebt. Und wenn ich darüber nachdenke, war sie wirklich immer da, wenn ich sie gebraucht habe. In der Akademie hatte ich nicht sonderlich viele Freunde. Ich war eben der Klassenclown, der in nichts besonders gut war. Nur Shika war mein bester Freund. Aber sie hat mich immer und überall unterstützt und war wirklich jemand, der immer an mich geglaubt hat."
"Und wie seid ihr zusammen gekommen?"
"Das ist..... eine komplizierte Geschichte. Kurz gesagt: Auf einer Mission, in der wir ihre Schwester Hanabi retten mussten, weil sie entführt wurde, hat sie mir ihre Liebe gestanden. Und ich..... Ich hatte auch Gefühle für sie. Wir sind zusammen gekommen und schon ein paar Jahre später haben wir geheiratet. Vor zwei Jahren war sie dann mit Boruto schwanger, was das Familienglück nur besser gemacht hat."
Ich spürte, wie mein Herz schwer wurde. Hinata schien eine tolle Frau zu sein. Sie hatte alles, was ich nicht hatte. Sie war hübsch, war stark, war immer für Naruto da und liebte ihn schon so lange.... Und jetzt kam ich und drängelte mich einfach in ihre Familie rein..... Ich fühlte mich irgendwie schuldig.
"Was ist los, Sasuke?"
"Nichts, es.... es ist alles gut..." murmelte ich.
Doch Naruto glaubte mir nicht und drehte meinen Kopf zu sich, sodass er in mein Gesicht sehen konnte.
"Dich beschäftigt doch etwas.... Rede mit mir...."
"Es ist wirklich nichts..... Mir geht's gut..."
"Und wieso hast du dann Tränen in den Augen?"
Erschrocken wischte ich mir über die Augen und merkte, dass ich tatsächlich fast geweint hatte. Und dass nur, weil Naruto mir von seiner Familie erzählt hatte...
"Es ist okay, wenn du nicht reden willst. Ich kann dich nicht dazu zwingen."
Ich senkte meinen Kopf. Er würde sich sicher nur darüber lustig machen, dass ich wegen einem so banalen Grund anfing zu weinen.
Sanft legte Naruto seine Arme um mich und hauchte mir einen Kuss auf den Kopf. Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg und musst wieder lächeln.
"Du weißt echt, wie man schlechte Laune wegkriegt, oder?" fragte ich lächelnd, während ich wieder zu ihm aufsah.
"Hm.... Vielleicht....."
Ich grinste und legte meine Arme in seinen Nacken, um ihn zu mir zu ziehen und ihm einen weiteren Kuss zu stehlen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als Naruto meinen Kuss zärtlich erwiderte. Das Kribbeln breitete sich in meiner Magengrube aus und ließ mich wohlig aufseufzen. Das ganze fühlte sich schon fast zu gut an um wahr zu sein.
"Du machst mich echt verrückt, weißt du das?" schnaufte Naruto, als wir uns wieder voneinander lösten.
"Das ist wohl ein Talent von mir." grinste ich als Antwort.
-
An diesem Abend lag ich alleine in meinen Bett und starrte an die Decke. Die Bettseite neben mir war leer. Da hätte Naruto liegen können, wenn ich mich getraut hätte, ihn zu fragen.
Meine Hand fuhr über die Matratze. Sie war kalt. Mit Naruto wäre sie sicher warm gewesen. Angenehm warm, sodass man sich darin einkuscheln wollte, um noch mehr darin einzutauchen und nie wieder herauszukommen.
Doch ich hatte mich nicht getraut, ihn zu fragen und war mir sicher, dass das morgen auch so sein würde. Ich war ein echter Feigling.....
-
Als ich an diesem Morgen bei Naruto klingelte, öffnete er mir diesmal persönlich und schloss die Tür direkt wieder hinter sich. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da hatte er mich schon in seine Arme gezogen.
"Schade, dass ich dich hier nicht als Begrüßung küssen kann...." murmelte er an mein Ohr.
"Eine Umarmung... ist auch schön." antwortete ich leise und drückte mich in seine Schulter.
"Da hast du Recht."
Wir blieben noch einige Sekunden so stehen, bis Naruto darauf bestand, dass wir schnell ins Büro gehen sollten, damit er dann endlich seinen langersehnten Kuss bekam. Da ich diesem zustimmte, zog er mich aufgeregt hinter sich her, während wir durch das Dorf liefen.
Andere Dorfbewohner, die uns sahen und Naruto begrüßten, dachten sich warscheinlich nichts dabei, dass Naruto meine Hand hielt, während er mich zog. Doch mein Körper sah das ganz anders. Mein Herz schlug wie verrückt und meine Hand kribbelten an allen Stellen, die Naruto berührte, angenehm. Und auch fühlte es sich total aufregend an, seine Hand in der Öffentlichkeit zu halten, auch wenn er nach Außen nicht so aussah.
Als ich daran dachte, dass mich seine Hände auch noch an anderen Stellen berühren konnten, lief ich rot an und schüttelte den Kopf. Nein! Sowas sollte ich nicht denken! Wie wollten uns nur küssen, von Sex war nie die Rede! Und trotzdem konnte ich nicht aufhören, daran zu denken...
-
Leider wurde im Büro auch nichts mit Narutos Kuss. Denn dort erwarteten uns schon Shikamaru und der Kazekage. Naruto begrüßte den Rothaarigen überschwänglich und sofort fühlte ich mich Fehl am Platz.
Den ganzen Tag verbrachten sie damit, sich über ihre alten Missionen zu unterhalten. Ich wartete nervös darauf, dass er endlich verschwand. Ich wollte mit Naruto alleine sein. Und da wir uns in ihrer Anwesenheit nicht annähren konnten, schrie mein Körper geradezu nach Naruto.
Scheiße.... Wir hatten uns gerade mal ein paar Stunden nicht berührt und schon wollte ich ihn wieder küssen. Das war gar nicht gut.....
Umso erleichterter war ich, als sie sich endlich verabschiedeten.
"Der Tag hat Spaß gemacht. Danke, dass du da warst, Gaara." sagte Naruto und umarmte ihn.
"Kein Problem, ich kommte gerne vorbei. Und es hat auch mir Spaß gemacht. Das sollten wir so schnell wie möglich wiederholen."
Innerlich hoffte ich, dass er nie wieder hier auftauchen würde. Noch so einen Tag wollte ich wirklich nicht erleben.... Shikamaru begleitete den Kazekage nach draußen. Ein Blick durch das Fenster zeigte mir, dass draußen schon langsam die Sonne untergang.
Jetzt kannst du ihn noch fragen!
"Endlich sind wir alleine." sagte Naruto und drehte sich zu mir um.
Ich schob meine Maske nach oben und sah ihn nervös an, als er auf mich zu kam.
"Naruto..." murmelte ich, als er sich vorbeugte, um mich zu küssen.
"Was ist los, Sasuke? Ich will endlich meinen Kuss haben.... Ich musste jetzt schon so lange warten..." murrte er unzufrieden.
"Ich..... Sakura, meine Verlobte, sie.... Sie ist nicht zu Hause.... Die nächsten drei Tage nicht und...und ich wollte fragen, ob du vielleicht mit zu mir nach Hause willst.... Ich weiß, dass das schwierig wird mit deiner Familie. Du kannst also sofort ablehnen, wenn du das Risiko nicht eingehen willst, dass Hinata misstrauisch wird, wenn du eine Nacht nicht nach Hause kommst! Ich-"
Naruto legte mir einen Finger auf den Mund, um mich zum Schweigen zu bringen.
"Es kam schon häufiger vor, dass ich kurzfristig zu Hause angerufen habe, dass ich die Nacht micht nach Hause komme. Deshalb.... Ich würde liebend gerne zu dir kommen... Wenn das okay ist..."
1396 Wörter
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