Kapitel 20 - Trennung

Als ich wieder aufwachte, schien es schon Nachmittag zu sein. Hinata lag nicht mehr neben mir, sie war also schon aufgestanden..... Mit wurde vor Aufregung ganz schlecht, als ich daran dachte, dass ich Hinata gleich von der Affäre erzählen würde.

Schließlich quälte ich mich aus dem Bett und lief in die Küche. Ein Blick auf die Uhr bestätigte meine Annahme. Es war 14:30 Uhr.

Hinata legte gerade Wäsche zusammen und saß dabei im Wohnzimmer. Sie bemerkte mich nicht sofort, also beobachtete ich sie einige Sekunden einfach nur.

Und wiedermal musste ich feststellen, dass sie es nicht verdient hatte.... Sie hatte endlich ihren Traum erfüllt und eine Familie mit mir gegründet und jetzt musste ich ihr erklären, dass ich sie betrogen hatte......

"Morgen..." murmelte ich, als ich mich neben sie setzte.

Sie sah mich an und lächelte dann.

"Morgen, Schlafmütze."

"Du, Hinata... Ich würde gerne mit dir reden..."

Hinata schob den Wäschekorb zur Seite und drehte sich etwas mehr zu mir, bevor sie mich gespannt an sah.

Ich holte tief Luft und nahm ihre Hände in meine. Ich durfte jetzt keinen Rückzieher machen! Ich musste ihr das jetzt erzählen! Wenn ich es noch länger verheimlichen würde, würde es das Ganze nur noch schmerzhafter machen....

"Hinata, du.... Du bist eine wundervolle Frau und ich bin froh, dass ich dich an meiner Seite habe. Du hast mir einen Sohn geschenkt, den ich wirklich sehr liebe, egal was passiert. "

"Danke, Naruto. Aber was genau willst du mir damit jetzt sagen?"

Ich schluckte und sah nach unten auf unsere Hände. Jetzt! Ich musste es ihr sagen. Zitternd holte ich Luft...

"Ich habe dich betrogen..."

Ich sah ihr nicht ins Gesicht, während ich weiterredete. Ich traute mich das nicht.... Ich musste ihr nun einfach die komplette Wahrheit erzählen....

"Vor etwas mehr als einem Jahr hat Danzo ja Sasuke ausgesucht, damit dieser mich beschützt. Das weißt du ja alles.... Was du aber nicht weißt ist, dass zwischen uns einiges passiert ist.... Es ist schwierig es zu beschreiben, aber ich habe bei ihm Sachen gefühlt, die ich vorher noch nicht gefühlt hatte... Er ist einfach unglaublich..... Schon nach den ersten Tagen war uns klar, dass wir nicht ohne einander klar kommen und wir haben angefangen, uns näher zu kommen...."

Kurz atmete ich tief durch, bevor ich weiterredete.

"Eigentlich will ich dir die Details ersparen, du weißt sicher, auf was ich hinaus will.... Wir haben eigentlich..fast alles getan, was ein Paar so macht. Gekuschelt, uns etwas über sich erzählt, geküsst, gekuschelt...  Ja, wir hatten auch Sex.... Und ich fürchte, ich habe mich in Sasuke verliebt, Hinata..."

"Und warum erzählst du mir das erst jetzt?"

Ich sah auf. Sie zog ihre Hände aus meinen und ich bemerkte die Tränen in ihren Augen, auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen wollte.

"Ich habe mich nicht getraut... Ich weiß, das war ein Fehler und ich hätte es dir direkt erzählen sollen, aber.... Ich wollte unsere Familie nicht zerstören... Vorallem wegen Boruto...."

Sie nickte stumm.

"Vor einem Jahr hast du ja mitbekommen, wie Sasuke plötzlich einfach verschwunden ist. Ich.... hatte keine Ahnung, warum. Und es hat mich fertig gemacht. Deshalb hab ich auch so viel gearbeitet und geraucht. Einfach nur, damit ich an etwas anderes denken konnte, als an ihn...."

"U-und ist gestern was zwischen euch passiert? Wegen dem Alkohol weiß ich kaum noch was... Wie lange ward ihr weg?"

"Ich kann dir nicht sagen, wie lange wir genau weg waren, aber..... Wir hatten Sex."

Hinata zuckte zusammen.

"Er hat mir erklärt, was damals passiert ist. Dass Sakura ihm erzählt hat, dass sie schwanger ist und er es deshalb beendet hat-"

"Naruto.... Beantworte mir eine Frage: Bist du mit ihm glücklich?"

Ich sah sie kurz einen Moment stumm an, bevor ich nickte.

"Ja. Ja, das bin ich."

"Okay.... Ich liebe dich, aber ich will natürlich, dass du glücklich bist. Trotzdem.... es verletzt mich, dass du mich betrogen hast, ich.... Ich packe ein paar Sachen zusammen, hole Boruto ab und.... gehe zu irgendjemandem.... Kiba oder so....."

Ich nickte. Sie stand auf und verschwand im Schlafzimmer. Auch wenn sie die Tränen unterdrückt hatte, hatte ich sie trotzdem gesehen.....

Ich entschied mich nun dazu, erstmal etwas zu frühstücken. Obwohl..... Na ja, selbst für Mittagessen war es schon zu spät.

Auf jeden Fall aß ich erstmal etwas. Essen beruhigte....

Eine Stunde später verabschiedete Hinata sich und ich schloss die Tür hinter ihr. Ihre Augen waren jetzt schon leicht rot gewesen..... Also wenn ihr Vater mich nachher nicht umbringen wollte, dann wusste ich auch nicht mehr....

-

Shikamaru begrüßte mich an diesem Morgen.

"Guten Morgen, Naruto. Gut geschlafen?"

"Joa, es ging so... Das Haus ist nur so still ohne Hinata und Boruto..."

"Ohne Hinata und Boruto?" fragte Shikamaru verwirrt, während ich mich auf meinen Stuhl fallen ließ.

"Ich hab Hinata am Samstag von Sasuke und mir erzählt..." erklärte ich.

Mein bester Freund bekam große Augen.

"Du hast..... Und? Wie hat sie reagiert?"

"Ja, wie wohl? Sie hat angefangen zu weinen und jetzt wohnt sie mit Boruto bei Kiba.... Wir werden uns warscheinlich scheiden lassen."

"Mh....... Du hättest das alles schon hinter dir haben können..... Ich will es nur erwähnen...."

"Ja ja, wenn ich es ihr damals direkt erzählt hatte, müsste ich es jetzt nicht tun, wir hatten das. Aber jetzt hab ich es doch gemacht, du kannst dich also nicht beschweren."

"Aber jetzt ist Sasuke verheiratet. Ist es für deine Einsicht nicht etwas zu spät?"

Ich verdrehte die Augen.

"Irgendwie schaffen wir das schon... Man, Shika! Ich hab doch selbst keine Ahnung! Wieso muss Liebe denn so kompliziert sein?"

"Liebe ist nicht unbedingt kompliziert, du machst sie nur komoliziert. Als ihr gemerkt habt, dass ihr etwas füreinander empfindet, hättet du dich einfach direkt scheiden lassen sollen und er hätte die Verlobung aufheben müssen, dann wärd ihr jetzt schon längst zusammen."

"Aber ich weiß doch gar nicht, was genau er für mich empfindet...." meinte ich und legte meinen Kopf auf die Tischplatte.

"Ernsthaft? Du denkst wirklich, dass er dich nicht auch liebt?"

"Ja..... Ich meine, er hat es mir nie gesagt...."

"Du hast es ihm auch nie erzählt, obwohl du ihn liebst." lenkte er ein.

"Ja, aber nur weil ich Angst hatte, dass er meine Liebe nicht erwidert und weil ich seine Verlobung nicht kaputt machen wollte."

"Naruto..... Du hattest Angst, eine Verlobung kaputt zu machen. Er hatte Angst, eine ganze Familie zu zerstören."

Ich starrte Shika an.

"Sasuke war warscheinlich genauso unsicher wie du und dazu kam noch, dass du verheiratet warst und einen Sohn hattest. Er musste also mit dem Druck umgehen, eine Familie, die vorher total harmonisch war, kaputt zu machen. Also ist es doch klar, dass er sich nicht traut, es dir zu sagen. Mein Gott, denk doch mal nach!"

"Du denkst wirklich, er liebt mich auch....?"

"Wieso sollte er sich wieder auf die einlassen, wenn er das Ganze vor einem Jahr abgebrochen hat? Er ist jetzt auch verheiratet und hat eine Tochter und trotzdem hat er sich auf dich eingelassen. Natürlich liebt er dich."

Ich starrte ungläubig auf die Tischplatte.

"Du hast nach Hinata wirklich nichts dazu gelernt, wenn es um die Liebe geht.." seufzte  Shikamaru.

"Ey! Ich-ich was abgelenkt von meinen eigenen Gefühlen, mach dich nicht über mich lustig!"

Shikamaru schmunzelte nur und verließ schnell den Raum, sodass das Kunai, das ich nach ihm geworfen hatte, nur in der Tür stecken blieb.

Ich ließ mich wieder in meinen Stuhl fallen und schloss meine Augen, während ein Lächeln sich auf meine Lippen schlich.

Sasuke erwiderte meine Liebe doch?

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