Sweet Lies: Süße Lügen
Sie sollte nicht überrascht sein.
Er hatte ihr schon reichliche Zeichen dafür gegeben, dass sie längst nicht mehr die wichtigste Person in seinem Leben gewesen war. Egal wie oft er versucht hatte sie vom Gegenteil zu überzeugen, hatte sie ihm nie wirklich geglaubt. Ganz tief in ihrem Herzen hatte sie immer schon geahnt, dass seine Liebe nie so stark wie ihre zu ihm gewesen war. Und doch hatte sie jedes Mal darauf gehofft, als ihre Theorie auch zu stimmen schien, dass es sich ändern könnte, dass er sich ändern würde.
Aber nun, wie sie im Türrahmen ihres gemeinsames Zimmers stand, die kalte Türklinge ganz fest mit ihrer Hand umfasst hatte und wie erstarrt auf die Szenerie vor sich blickte, wurden ihre Hoffnungen erbarmungslos am Boden zertreten. Da lag der Verräter mit einer Unbekannten auf ihrem gemeinsamen Bett. Sein nackter Körper bewegte sich einklangvoll mit der seiner neuen einzigen. Das Knarzen der Matratze wurde erbarmungslos von dem leidenschaftlichen und lustvollen Stöhnen der beiden Verbrecher übertönt.
Sie bemerkten sie nicht, obwohl die Tür weit offen stand. Keiner bemerkte, wie die ganze Welt in ihren voller Leid getränkten Augen auseinander riss. Sie schloss wieder die Tür und lehnte ihre Stirn dann für einen kurzen Moment gegen das dunkle Holz.
Oh Manchmal tut die Wahrheit
Oh mehr weh als Lügen
Oh wir haben Angst verletzt zu werden
Wir wenden uns von der Wahrheit ab
Er war immer schon egoistisch gewesen, sie wusste es. Sie war nie die einzige für ihn gewesen, sie ahnte es.
Doch trotzdem, auch wenn nur ein kleines bisschen, hatte sie auch in diesen Moment gehofft, sie habe nicht richtig gesehen, er habe sie nicht auf der schlimmsten Art und Weise verraten.
Sie weinte nicht, als sie sich ihre Winterjacke übergestriffen und ihre Winterschuhe angezogen hatte. Sie weinte nicht, als sie fluchtartig die Wohnung verlassen hatte und die Nottreppe mit schnellen Schritten runter lief. Sie weinte nicht, als sie in einem starken Schneesturm getreten war, vor dem sie erst so schell am Anfang in das warme Gebäude gerannt war.
Sie hatte keinen Grund wegen so einem Menschen nur eine einzige Träne zu vergießen.
Menschen liefen eilig an ihr vorbei, als sie den Gehweg entlang spazierte. Die Sirenen von Polizeiautos und Krankenwagen ertönten aus der Ferne aus. Einige Verkäufer rannten aus ihren Läden, um die draußen stehenden Materialien wieder in Sicherheit zu bringen.
Sie vergrub ihr Gesicht tiefer in ihrer Winterjacke und folgte dem langen Gehweg weiter, ließ sich von nichts anderes mehr auf dieser Welt stören.
Der Verräter war ihr nun egal.
Es war ihr alles egal.
Also war es kein Wunder, dass sie es auch nicht interessierte, als ihr ein weiterer Lügner auf der Straße folgte. Es interessierte sie nicht, wie sie so schnell wieder zu einem Opfer geworden war, nachdem der Lügner sie als sein neues ausgewählt hatte.
Und dann als sie unter dem Dach eines Ladens stehen geblieben war, war es seine Chance gewesen sich sie in seine Falle zu locken und das gleiche zu tun wie der Verräter.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte sie der unbekannte Mann, der einen besorgten Gesichtsausdruck vorgetäuscht hatte. Er wusste auch ohne, dass sie etwas sagte, was mit ihr passiert war. Er kannte nämlich solche Gesichter zu gut, um jemals diese falsch zu erraten.
»Nein«, antwortete sie ohne mit der Wimper zu zucken.
Ein kleines Schmunzeln legte sich auf seine Lippen.
Sie war immer noch ehrlich, obwohl sie verraten wurde, obwohl sie stets nur angelogen wurde und normalerweise keine Hoffnung mehr auf Treue und Vertrauen haben sollte.
»Ich kann dich von deinen Sorgen befreien«, das war eine Lüge, sie wussten es beide. Ein Lügner konnte sie niemals befreien, nur tiefer in seine Einsamkeit mitreißen.
»Kannst du das?«
Sie meinte ihre Frage nicht ernst.
»Lass es mich dir zeigen.«
Und der täuschend ernste Blick, welchen er immer aufgetragen hatte um sein Opfer zu verwirren, hatte auch auf ihr wirken können.
Der Lügner war schon fast enttäuscht, als sie ihre Entscheidung getroffen hatte.
»Dann zeig es mir.«
Obwohl ich weiß, dass es gefährlich ist
So bitter
Habe ich kein Selbstbewusstsein, um das zu ertragen
Auch wenn es eine Lüge ist
Falls ich dich bei meiner Seite haben kann
wenn ich dies tue
Er nahm sie an ihrer Hand und führte sie in die entgegengesetzte Richtung. Und sie ließ es einfach zu. Sie ahnte was nun passieren würde und fühlte sich sogar ein wenig schlecht deswegen. Aber der Verräter hatte das gleiche getan, also war es ihr auch erlaubt zum ersten Mal egoistisch zu sein. So wie der Verräter und so wie jetzt der Lügner, deren warme Hand ihre vor der Kälte beschützte, obwohl er in seinem Herzen keinen Hauch von Wärme aufbringen konnte.
Doch das sah sie nicht. Das konnte niemand sehen. Seine mehr als eindeutige Einsamkeit, seine Enttäuschung aus seinen ersten Beziehungen, in denen er es war, der verraten wurde und seine Angst; er hielt alles in sich verborgen und versuchte seine wahren Gefühle mit Lügen zu ersetzen.
Und nun in diesen Moment wie sie im Aufzug standen, welcher sich nach oben bewegte, kam wieder seine Vergangenheit in seinen Gedanken, weswegen er reflexartig seinen Griff um ihrer Hand verfestigte. Sie bemerkte es, aber sagte nichts. Sie war selbst in ihren eigenen Gedanken gefangen, die sie an dem Verräter und an seine angeblich neue Geliebte verschwendete. Also brauchte sie auch diesen Halt, so wie er.
»Alles in Ordnung?«, fragte er sie schon zum zweiten Mal, als sie vor seiner Haustür standen..
Er wollte sich einreden, dass er sie nur wieder täuschen wollte, dass er sie nur manipulieren wollte. Dass sie dachte, er wäre kein Lügner, kein böser Mann. Doch in Wahrheit, auch wenn nur ein kleines bisschen, wollte er wirklich nur sicher gehen, dass sie sich auf ihn einlassen wollte.
Sie nickte bloß als Antwort.
Es gab keinen Rückweg mehr.
Ich erzähle ihr süße Lügen, süße Lügen, süße Lügen
Die süßeste Lüge auf der Welt Baby
Ich erzähle ihr süße Lügen, süße Lügen
Falls es das ist, was du willst, werde ich dir alles davon geben
Nachdem sie seine riesige und moderne Wohnung betreten hatten, nahm er sich seine und sie auch ihre Winterjacke ab. Er ließ ihr aber nicht genug Zeit diese an den Kleiderständer zu hängen, als er diese aus ihrer Hand nahm und auf dem Boden schmiss. Dann schlang er seine Arme um ihre Hüfte, drückte sie zu sich und legte seine kalten Lippen auf ihre.
Sie fand es komisch, dass obwohl seine Hand so warm gewesen war, sein Gesicht sich so kalt gegen ihres anfühlte.
Während er sie leidenschaftlich küsste, führte er sie rückwärts in Richtung seines Schlafzimmers. Sie quiekte kurz auf, als sie dann auf einmal nach hinten stolperte, nachdem die Matratze sie bei ihren Schritten ruckartig gestoppt hatte. Er kniete sich jeweils neben ihrer Hüfte auf der Matratze über sie und blickte mit einem Lächeln auf ihr herab.
»Ganz ruhig. Hier musst du keinen Erwartungen erfüllen«, begann er mit seiner melodischen Stimme. »Hier musst du niemandem vertrauen. Hier wirst du von niemandem verraten.«
Er zog sich sein weißes T-Shirt über seinen Kopf und entblößte seine von Muskeln leicht betonten Oberkörper.
»Ich werde dich hier beschützen.«
Sie wollte ihre Ohren automatisch mit ihren Händen bedecken, aber er, der durch ihre zögernden Bewegungen dies bemerkte, ergriff diese.
Nein nein nein nein nein
Baby, sag nicht, dass du keinen Lügner willst
Nein nein nein nein nein
Baby sag nicht, dass du keinen bösen Jungen willst
Weil die Wahrheit mehr weh tut als die Lüge,
Deckst du deine Ohren mit deinen Händen zu
(Oh Baby nein)
»Lass ihn einfach los. Er verdient deine Tränen nicht.«
Sie weinte. Obwohl sie nicht um ihn heulen wollte, rollten salzige Tränen über ihr Gesicht, die er mit seinem Daumen wegwusch, nachdem er ihre Arme wieder freigegeben hatte.
»Ich würde dich nie verraten«, log er. »Ich würde dir nie weh tun.«
Sie nickte, schien seine Wahrheit akzeptieren zu wollen, seine Lüge akzeptieren zu wollen.
Und er lächelte, diesmal erschien es ihr, als wäre es ohne hinterhältigen Gedanken gewesen. Aber er hatte sie nur wieder getäuscht. Er lächelte, weil er erneut gesiegt hatte, weil sein Opfer sich auch diesmal in seiner Falle verhangen hatte.
»Lass dich fallen«, hatte er in ihr Ohr geflüstert, bevor er auch ihr T-Shirt abnahm und dieses auch auf dem Boden schmiss.
Ich will dir auch nicht weh tun
So bitter
Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir sein können
Egal was ich tue
Also erneut ich
Tue es erneut, weil ich keine andere Wahl habe
Er führte ihre Hand zu seinem Oberkörper und strich sie seinen Bauch entlang. Sein makellose Haut fühlte sich so weich unter ihren Fingerkuppen an. Seine rauen Berührungen ließ ihren ganzen Körper unter ihm erzittern. Sein Wunsch war ihr Begehren und ihr Begehren war seine Kraft.
»Du würdest mich nie verraten?«, fragte sie leise, nachdem er seine Lippen erneut auf ihre gelegt hatte. Er lächelte wieder einmal nur.
»Glaubst du es?«
Er versuchte ihre Frage auszuweichen, ihre Naivität weiter ausnutzen.
Sie wusste nicht so recht, was sie glauben sollte.
»Nein.«
Sein Lächeln wurde breiter.
»Es gibt nichts, womit du mich verraten könntest.«
Daraufhin küsste er sie ein weiteres mal.
Er berührte sie, erkundete ihren ganzen Körper. Er lernte ihre Schwachstellen kennen und sie seine. Genau so wie der Verräter mit seiner neuen einzigen, verbanden der Lügner und sein neues Opfer ihre Sorgen, ihre Körper. Diesmal waren sie es, die den Raum mit Hunger nach Vertrauen und Leidenschaft füllten.
Also erzähle ich ihr süße Lügen, süße Lügen, süße Lügen
Die süßeste Lüge auf dieser Welt Baby
Ich erzähle ihr süße Lügen, süße Lügen
Falls es das ist was du willst, werde ich dir alles davon geben
Sie liebte, aber hasste gleichzeitig diesen Druck, welcher sich nach jeder dies verlaufenen Nächten, die sie mit dem Lügner verbracht hatte, auf ihrer Seele fühlte.
Sie hatte sich jedes mal an dem Verräter gerächt, mit dem sie schon seit dem Vorfall kein Wort mehr gesprochen hatte, aber gleichzeitig zugelassen, dass ein Fremder, ein Lügner, ihren Körper als seines markierte.
»Gut geschlafen?«, fragte er, als er im Türrahmen erschienen war. Sie nickte und stieg langsam aus dem Bett. Ihre nackten Füße wurden vom warmen Holzboden gegrüßt, was sie etwas überraschte. Meistens war er kälter gewesen, so wie sein Herz.
»Ich habe die Bodenheizung gestern extra etwas erhöht«, erzählte er ihr und reichte ihr ein heißes Getränk hin, welches sie gerne annahm. »Nachdem du es warm magst.«
Sie bedankte sich und lächelte ihn an.
Ich gebe dir mein Herz nicht so einfach
Ich schmelze dich mit meinen süßen Lügen
Wie ein heißer Kakao im Winter
Ich versuche dich stets wegzudrücken
Musste dir erzählen, dass ich dich anlüge
Aber du weißt, dass ich ein Heuchler bin
Ich habe dir bereits erzählt, dass ich ein unhandliches
Messer bin und wenn du mich willst
Du tief geschnitten werden sein könntest
Du spielst vor meine Warnungen nicht zu hören
Lass mich dir sagen, was ich auf meinem Herzen habe
Tut mir leid, Ich kann nicht dieser Typ sein
Erwarte nicht zu viel, Tatsächlich ich
Er führte sie zur Küche, wo er bereits den Tisch gedeckt hatte.
»Ich wusste nicht, was du gerne in der Früh isst, also habe ich alles mögliche zusammengelegt.«
Von verschiedenen Arten von Backwaren bis unterschiedlichen Käse-, Wurst-, Obst- und Gemüsesorten, konnte sie alles auf dem großen Esstisch sehen.
»Nur für dich«, fügte er hinzu, nachdem sie in aller Stille auf die vielen Teller blickte, die in der Mitte der hölzernen Oberfläche aufeinander gestapelt waren.
»Danke«, murmelte sie und nahm dann gleich Platz. »Aber wofür hast du dir so viel Mühe gegeben?«, fragte sie ihn, als er sie nur durchgehend dabei beobachtete, wie sie eine weiße Semmel auf ihrem Teller legte.
»Eine Art Entschuldigung könnte man meinen«, antwortete er mit einem Schulterzucken und nahm trank aus seiner eigenen Tasse, die er auf dem Küchenpult liegen gelassen hatte.
»Wofür?«
»Weil ich dich angelogen habe«, sagte er. »Von Anfang an, hatte ich nie die Absicht gehabt dich zu beschützen, dich besser zu behandeln als dein Ex-Freund.«
Ein trauriges Lächeln legte sich auf ihre Lippen.
»Natürlich hast du gelogen«, setzte sie zum Sprechen an. »Ich weiß auch, dass du nie dieser Typ sein wirst, der mich nie verraten würde. So wie er es auch nie gewesen ist.« Sie hielt kurz inne. »Ich erwarte das auch nicht von dir.«
Ich fürchte mich davor anzufangen, weil
Ich diesen bitteren Duft in meinem Mund spüre
Wenn du deine Augen schließt und mich willst
Auch wenn es eine Lüge ist, werde ich dich glücklich machen
Mit der süßesten Lüge auf dieser Welt erzähle ich dir
»Ich kann es aber versuchen«, meinte er. »Gib mir nur noch etwas Zeit. Ich verspreche, es wird sich auszahlen.«
Er lächelte, zum ersten Mal ohne Hinterhalt. Und sie erwiderte dies, diesmal ohne einem Hauch von Hoffnung.
»Aber dieses Frühstück ist nicht nur für mich gedacht, oder?«
Es war schon etwas komisch, dass 9 Teller auf dem Tisch gelegt wurden.
Er wollte gerade etwas erwidern, als die Türklingel auf einmal ertönte.
Sie wusste nicht so recht, wie sie reagieren sollte. Sie wollte gerade aufstehen, aber der Lügner sagte ihr, sie soll sitzen bleiben. Dann schritt er zur Tür, die er gleich öffnete und die acht Gäste begrüßte.
Diese stürmten gleich in die Wohnung und begrüßten sie mit etwas überraschten Gesichtsausdrücke. Doch ein Gesicht von den acht, kam ihr sehr bekannt vor.
Der Verräter.
Dieser schien völlig entsetzt zu sein und blickte zum Lügner, der durch seinem intensiven Blick erst zu realisieren schien, warum er sich so verhielt.
Süße Lügen, süße Lügen
Die süßeste Lüge auf dieser Welt Baby
Ich erzähle ihr süße Lügen, süße Lügen
Falls es das ist, was du willst, werde ich dir alles davon geben
»Was sucht sie hier?«, fragte er seinen Band Mitglied aufgebracht, der aber nichts erwidern konnte.
»Was sucht er hier?«, fragte nun sie, aber auch auf ihre Frage wurde keine Antwort gegeben.
Die zu nichts einbezogenen sieben Gäste, beobachteten die Szenerie vor sich mit unwissenden und verwirrten Gesichter.
»Du wusstest also, dass wir in einer Band sind. Deswegen hast du dich auf mich eingelassen«, entkam es von dem Lügner. »Du hast mich nur ausgenutzt.«
»In einer Band? Was sagst du denn da? Ich wusste nicht einmal, dass er in einer Band ist«, versuchte sie die Wahrheit zu verteidigen und zeigte auf den Verräter.
Dieser redete nicht.
Zu viele Missverständnisse und Lügen trafen aufeinander.
Denn das hieß, der Verräter hatte über sein ganzes Leben gelogen. Über seiner Arbeit, über seine Identität und vielleicht sogar über seinen Namen.
Und der Lügner steckte mit ihm unter einer Decke, weswegen er sein Band Mitglied, seinen Freund, nie verraten würde. Und das andersherum auch.
Aber sie durfte jeder anlügen, verraten und einfach so verletzen.
Sie hielt ihre Ohren zu, sie blendete in diesen Moment die ganze Welt aus. Sie redeten auf sie ein, beide immer noch auf einer Seite. Sie wollten all die Lügen und Missverständnisse auf sie schieben, damit es nicht sie waren, die durch ihre eigenen Taten litten.
Tränen liefen über ihre Wangen und tropften auf dem weißen Teller.
»Was ist hier los?«, fragte nun einer von den sieben, der nichts über die Situation wusste, aber sein Herz sich schmerzvoll zusammenzogen, als er sie weinen sah.
Er war der einzige in diesem Raum, dem man vertrauen konnte. Er war der einzige, der nie was anderes als die Wahrheit sagen konnte. Er war derjenige gewesen, die sie hätte kennenlernen sollen.
Der Verräter und der Lügner schwiegen.
Was war hier los? Sie wussten es beide nicht. Diese Situation war ihnen zum ersten mal nicht bekannt.
»Du hast doch eine feste Freundin, oder nicht?«, fragte der Ehrliche den Verräter, der seinen Blick auf dem Boden geheftet hatte.
Und in diesen Moment machte alles einen Sinn für sie. Weswegen er nie über seine Arbeit, über sein Leben reden wollte. Sie war die eigentliche Affäre gewesen. Die Unbekannte war nicht seine neue einzige, sie war die ganze Zeit seine wahre einzige gewesen. Und sie? Sie war gar nichts. Sie war un-bedeutsam.
Der Lügner schaute durchgehend nur auf sie.
Obwohl er jede Art von solchen Gesichter kannte, war ihres ihm neu gewesen. Es zerriss ihm fast das Herz. Denn während keiner anderer jemals in ihre Augen geblickt hatte, tat er es nun.
Er sah, wie all die Lügen sie von innen auffraßen. Er sah, wie sie innerlich wie ein Vulkan auseinanderbrach. Und er erwartete, sie würde ihn und den Verräter anschreien, doch stattdessen entfernte sie ihre Hände von ihren Ohren, die sie letztendlich trotzdem nicht von der Wahrheit beschützen konnte und stand auf. Alle neun Augenpaare folgten ihr, als sie im Schlafzimmer verschwand. Dort zog sie sich das T-Shirt und die Jogginghose vom Lügner aus und wechselte in ihre eigenen Kleidung, die schon seit Tagen auf dem Boden gelegen hatten.
Seit ihrer ersten Nacht mit ihm, hatte sie keinen Schritt nach draußen gewagt, aber jetzt war die Zeit gekommen wirklich zu gehen. Dem ganzen wirklich ein Ende zu setzen.
Und so stürmte sie aus dem Raum, immer noch von allen Männer dabei angestarrt und eilte zur Haustür.
Und obwohl der Verräter alles über sie gewusst hatte, hatte er nie wirklich gewusst was in ihr vorging. Und obwohl der Lügner in ihrem Augenpaar ihre tiefsten Gefühle bemerkt hatte, ging er ihr nicht nach. Nur der Ehrliche, der sie nicht kannte, nicht wusste was in ihr vorging, folgte ihr aus der Wohnung.
Er war der einzige, der sie jemals wirklich beschützen konnte. Er war der einzige, der sie wirklich nie im Leben verraten würde.
Aber darüber würde sie nie erfahren.
Sie entschloss nämlich niemandem mehr zu vertrauen, niemandem mehr die Chance geben sie hoffen zu lassen.
Das war es, was der Lügner wollte. Das war es, was die Einsamkeit in ihm etwas erträglicher machen hätte sollen. Aber komischerweise fühlte er in diesen Moment nur Trauer, als sie seine Wohnung verlassen hatte.
Er hatte zum ersten Mal wirklich in seine eigenen Worten geglaubt. Er wollte ganz tief in seinem Herzen wirklich versuchen besser zu werden, sie glücklich zu machen.
Aber nun hatte er keine Chance mehr sein Versprechen, welches er nur für sich selbst einhalten wollte, wirklich wahr zu machen.
Ich erzähle ihr süße Lügen, süße Lügen, süße Lügen
Whoa süße Lügen, whoa
Ich erzähle ihr süße Lügen, süße Lügen süße Lügen
Süße Lügen, Mädchen, nein, nein
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Frohe Weihnachten an alle, die das gelesen haben (und es noch Dezember ist)!
Endlich habe ich eine neue Songfiction geschrieben! Allgemein habe ich endlich wieder Zeit gefunden wieder zu schreiben, nachdem Schule und auch mein Leben mich die letzte Zeit so unter Druck gesetzt hat. Wie dem auch sei! Ich hoffe meine Interpretation zum Lied "Sweet Lies" hat euch gefallen hat. Ich musste echt überlegen, wie ich es am besten schreibe und entschied mich dann letztendlich dafür, dass der Leser, also ihr, auswählen könnt, wer diese Rollen ausführt. Ich habe mich noch gar nicht entschieden. Ich glaube für mich ist der Verräter Chanyeol irgendwie...und der Lügner Lay? Oder doch Kai? Der Ehrliche vielleicht D.O? Keine Ahnung. Ich bin mir selbst nicht sicher. Vielleicht konntet ihr euch beim Lesen mehr vorstellen! Ich würde gerne eure Interpretation hören!
LG,
LittleFangirlFantasy
(PS: Die Übersetzung habe ich selbst gemacht. Die originell in englisch übersetzte Lyrics habe ich von der Website (https://colorcodedlyrics.com/2017/09/exo-sweet-lies) hergenommen.
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