Herbstballade
Herbstballade
Wenn ich mit einer Tasse heißen Tee
hier vor meinem Fenster steh,
sehe ich die Welt in dunklem Grau.
Und wenn ich dann genau hinschau,
dann weiß ich, es ist wieder soweit:
Das Gefühl der Herbsteszeit,
fährt in mich rein, bis in das Mark,
weil von jetzt an jeder Tag
den Menschen sinnentleert erscheinen mag.
Oh, was hat gerad' noch jedes Kind
Spaß am Spiel gehabt geschwind.
Mit Freud an märchenhafter Macht,
sich Herrscher und Hexe ausgedacht.
Doch nun sind all die Straßen leer.
Die Kinderlein tanzen nicht mehr.
Vom Regen verspült, vom Winde verweht,
so wie es im Buche steht.
Auch ich bin müd' von all dem Treiben.
Der Dampf vom Tee schlägt an die Scheiben.
Ich ziehe die Vorhänge zu,
krieche ins Bett und denk in Ruh':
Wie schön es war und wieder wird werden.
Wenn's wieder Frühling wird auf Erden.
Ich seh von weitem schon des Lichtes Schimmer
und schlafe glücklich ein.
Für immer.
© 2019 Johannis Röhrs
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