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kapitel 8 : die geister loslassen

Libitina stand in ihrem Hotelzimmer, die Augen schimmernd vor einer Mischung aus Trauer und zarter Hoffnung. Das fahle Mondlicht fiel durch das kleine Fenster und legte einen sanften, silbernen Schein auf den Raum, während die Schatten in den Ecken wie stille Zeugen ihrer tiefen Emotionen verweilten. Noch einmal holte sie tief Luft, dann drehte sie sich zum Badezimmer und trat leise hinein, als wollte sie die Dunkelheit, die in ihrem Inneren tobte, nicht aufwecken.

Sie stützte sich auf das kühle Waschbecken, und das leise Tropfen des Wassers hallte durch den kleinen Raum. Als sie den Wasserhahn aufdrehte und das klare Wasser über ihre Hände laufen ließ, spürte sie die Kälte gegen die Hitze ihrer angespannten Haut. Es war, als würde das Wasser den Sturm in ihrem Inneren ein wenig besänftigen. Sie beugte sich vor und spritzte sich das Wasser ins Gesicht, versuchte, die Last der Gedanken fortzuspülen, die sie wie ein schwerer Mantel umhüllten. Der Gedanke an die Psychiatrie, die Vorstellung, dass andere Menschen darüber entschieden, was mit ihr geschehen würde – all das lastete wie ein Stein auf ihrer Brust.

Libitina hob den Kopf und blickte in den Spiegel. Ihre Augen spiegelten die müde Verzweiflung wider, die tief in ihr verwurzelt war, und die Einsamkeit, die sie in diesem Moment so schmerzhaft spürte. Sie seufzte, und mit einer müden Bewegung begann sie, sich ihrer Kleidung zu entledigen. Ihr schlichter schwarzer Rock fiel lautlos zu Boden, gefolgt von der weißen Bluse, die sich klebrig an ihren Rücken gedrückt hatte. Der Stoff ihrer Kleider war wie eine zweite Haut, die ihre Sorgen und Ängste aufgenommen hatte. Das Gefühl, sie abzulegen, war ein wenig wie Befreiung, als könnte sie so einen Teil der Dunkelheit hinter sich lassen.

Als sie schließlich unter die Dusche trat und das warme Wasser auf ihre Haut prasselte, fühlte sie, wie die Hitze langsam durch sie hindurchströmte und die Kälte und Beklemmung in ihrem Inneren fortzuspülen begann. Sie schloss die Augen, ließ das Wasser über ihr Gesicht rinnen, und für einen Moment schien es, als könnte sie ihre Ängste und Sorgen einfach davonspülen. Doch das Gewicht der Erinnerung war noch immer da. Ein leises Zittern durchlief sie, und sie griff automatisch nach der kleinen Halskette, die sie immer trug.

Ein silberner Ring hing an der dünnen Kette – ein winziges, unscheinbares Schmuckstück, aber für sie war er von unschätzbarem Wert. Ihre Finger umschlossen den Ring, und sie spürte, wie seine kühle Oberfläche sich in ihre Handfläche drückte, als ob er in diesem Moment eine Brücke zur Vergangenheit schlagen könnte. Sie hatte ihn nie abgelegt. Er war das Einzige, was sie von Enoch geblieben war, und in diesem Augenblick schien seine Anwesenheit fast greifbar.

„Enoch..." Ihr Flüstern war kaum hörbar, ein leises Echo, das vom Rauschen des Wassers verschluckt wurde. Doch die Erinnerung an ihn wuchs in ihrem Inneren, breitete sich wie ein Lichtstrahl aus, der die Dunkelheit für einen Moment durchbrach. Sie dachte an die Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, an sein Lachen, das immer wie ein Versprechen klang, an die sanfte Art, mit der er sie berührte. Es war wie ein warmer Mantel, den sie sich nun um ihre Seele legte, als wollte sie sich daran festhalten und nicht loslassen.

Tränen mischten sich mit dem Wasser, das über ihr Gesicht rann, doch diesmal fühlte es sich fast befreiend an. Sie drückte den Ring in ihre Hand, als könnte sie Enoch noch einmal zu sich zurückholen, und ein schwaches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. In der Erinnerung an ihn fand sie einen Trost, den sie kaum in Worte fassen konnte. Auch wenn er nicht mehr bei ihr war, fühlte sie, dass ein Teil von ihm immer in diesem kleinen Schmuckstück verweilen würde – als hätte er seine Seele darin eingeschlossen, um sie zu beschützen, auch wenn er selbst nicht mehr da sein konnte.

Als sie schließlich die Dusche abstellte, schien die Welt um sie herum ein wenig heller, ein klein wenig weniger bedrückend. Sie trat aus der Dusche, trocknete sich ab und schlüpfte langsam in ihren Pyjama, einen weichen, himmelblauen Stoff, der wie eine sanfte Umarmung gegen ihre Haut war. Sie griff nach Abes Jacke, die an der Stuhllehne hing, und zog sie sich um die Schultern. Der vertraute Geruch des Leders erfüllte sie mit einer seltsamen Geborgenheit. Abe hatte ihr diese Jacke anvertraut, und immer wenn sie sie trug, fühlte sie sich ihm ein Stück näher, als ob seine Stärke und sein Mut sie in diesem Moment umhüllten.

Libitina setzte sich auf ihr Bett, zog die Beine an die Brust und schlang die Arme fest um sich. Die Jacke war wie eine schützende Hülle, und in der Erinnerung an Abe und Enoch fand sie ein wenig Halt. Die Nacht war still, und sie wusste, dass sie in dieser Dunkelheit allein kämpfen würde. Doch sie war nicht mehr so verloren wie zuvor. Sie wusste, dass die Erinnerung an die Menschen, die sie geliebt hatte, sie niemals ganz verlassen würde – dass sie immer einen Weg finden würden, bei ihr zu sein, auch wenn die Welt um sie herum manchmal nur Dunkelheit und Leere zu bieten schien.

~~~

Libitina fand sich in einem Traum wieder, der sie in eine andere Zeit und in ein anderes Leben entführte. Sie war Beatrix – das wusste sie, ohne es erklären zu können. Die Szenerie um sie war düster und vernebelt, als wäre die Luft um sie schwer und voller Geheimnisse. Doch inmitten dieser Dunkelheit stand Emil, sein Blick warm und doch voller tiefer Sorge, als er ihr sanft ins Gesicht sah.

"I-Ich gehe nicht," flüsterte er, seine Stimme kaum mehr als ein zarter Hauch, der ihre Seele berührte. Libitina fühlte die Wucht dieser Worte, ihre Macht, die über Jahrhunderte zu hallen schien. Er zog sie ein Stück näher zu sich, seine Hand sanft an ihrem Kinn, während er sie unverwandt anblickte, und sie spürte die Dringlichkeit in seiner Stimme, als er fortfuhr: "Egal, wer dich hat gehen lassen, ich werde dich nicht ziehen lassen. Ich werde dir kein Leid zufügen, Beatrix. Ich bin nicht wie er."

Beatrix – nein, sie selbst – wollte ihm glauben, aber in ihrem Herzen tobte ein Sturm aus Gefühlen, so tief und so wild, dass sie kaum zu atmen wagte. Die Erinnerung an jemanden oder etwas – sie konnte es kaum fassen – schmerzte tief in ihr. Sie ließ ihren Blick auf Emils Brust sinken, als ob sie darin die Antwort finden könnte. Seine Wärme, seine Nähe – all das bot ihr Trost, ein Trost, den sie kaum zu begreifen vermochte.

Im nächsten Augenblick ließ sie all ihre Zweifel los. Ihre Lippen fanden seine in einem Kuss, so brennend und leidenschaftlich, dass alles um sie zu verschwimmen begann. Die Welt zog sich zurück, schien in die Ferne zu gleiten, und für diesen flüchtigen Moment waren nur noch sie beide da, allein, als gäbe es nichts anderes. Ihre Hände – die Hände von Beatrix und doch irgendwie auch ihre eigenen – wanderten über Emils Brust, öffneten langsam die letzten Hemdknöpfe, ihre Finger zitterten dabei, doch das Verlangen in ihr brannte heller als jede Furcht. Emil erwiderte ihren Kuss mit der gleichen Leidenschaft, und zwischen ihnen funkelte eine elektrische Spannung, die die Luft zu erfüllen schien, jede Faser ihres Wesens in Flammen setzte.

Doch plötzlich durchfuhr Emil ein Zittern, und er brach den Kuss ab. Ein scharfer Schmerz verzog sein Gesicht, seine Hand glitt instinktiv zur Brust. Libitina – oder Beatrix – starrte entsetzt auf das winzige, dunkle Fleckchen, das auf seinem Hemd erschienen war und sich nun langsam ausbreitete. Die leuchtende Farbe des Blutes schien wie eine Warnung auf sie zuzukommen, und ihr Herz raste vor panischem Entsetzen.

"Was... was zum Teufel ist das?" flüsterte sie mit bebender Stimme, ihre Hand zitterte, als sie sie zurückzog und auf das dunkle Rot starrte, das immer tiefer in den Stoff sickerte.

Emils Augen weiteten sich, und er schien ebenso geschockt, seine Stimme plötzlich brüchig und voller Angst. "Ich weiß es nicht", murmelte er, sein Atem ging unregelmäßig, Panik blitzte in seinem Blick auf. Dann, als wäre etwas Unbegreifliches über ihn gekommen, erhob sich seine Stimme und warf ihr kalte Worte entgegen, voller Schmerz und Anklage: "Es ist deine Schuld, Beatrix... Du bringst nichts als den Tod."

Und dann, wie ein düsteres Echo, ein Name, so vertraut und doch so fern, zerriss die Luft: „Libitina." Die Worte hallten in ihrem Kopf wider, eine Erkenntnis, die sie lähmte. "Die Hülle mag sich ändern," fuhr Emil mit einem seltsam hohlen Ton fort, "aber du... du bleibst unverändert."

Libitina – oder war sie noch Beatrix? – spürte einen eiskalten Schauer, der ihre Knochen durchdrang. Sie wollte schreien, wollte ihm sagen, dass es nicht so war, dass sie ihn nie verletzen wollte. Doch ihre Stimme versagte, und ihre Hand glitt hilflos an ihrem Körper hinab. Die Dunkelheit um sie herum schien dichter zu werden, der Raum schien zu beben, als ob die Realität selbst zersplittern würde.

Plötzlich fuhr sie keuchend aus dem Schlaf hoch, das Herz pochte laut in ihrer Brust. Das Zimmer um sie war still, doch die Worte, die Emil in ihrem Traum gesprochen hatte, hallten noch immer in ihr wider. „Libitina... die Hülle mag sich ändern... aber du bleibst unverändert."

Sie saß in der Dunkelheit, unfähig zu begreifen, was dieser Traum zu bedeuten hatte. War es eine Erinnerung an ein Leben, das sie längst vergessen hatte? Eine Warnung? Oder nur ein Trugbild ihrer tiefsten Ängste? Langsam hob sie die Hand zum Ring, der noch immer an ihrer Kette hing. Die Kälte des Metalls in ihrer Hand fühlte sich jetzt fast wie eine Mahnung an das, was sie nicht loslassen konnte.

~~~

Libitina öffnete ihre Augen nur langsam, als hätte sie Angst davor, sich der Realität zu stellen. Die Decke über ihr schien im dämmrigen Licht fremd und unheimlich zu schweben, und ihre Brust fühlte sich beklemmend an, als ob ein unsichtbarer Druck auf sie lastete. Ein lautloser Schrei sammelte sich in ihrer Kehle, ein wildes Verlangen, die Furcht, die sie in ihrem Traum verfolgt hatte, aus sich herauszuschleudern. Doch kein Laut verließ ihre bebenden Lippen. Nur ein schwaches Flüstern brach durch die Stille, kaum mehr als ein Atemhauch.

"Emil...", flüsterte sie und spürte, wie Tränen unaufhaltsam über ihre Wangen liefen. Ihre Finger glitten über die feuchten Spuren, die das Salz der Tränen auf ihrer Haut hinterlassen hatte, als wären sie die einzigen Beweise dafür, dass sie noch lebte, dass sie fühlte, dass ihre Seele nicht gänzlich erstarrt war. Ein bohrender Schmerz pochte in ihrer Brust, ein Schmerz, der weit tiefer ging als bloße Trauer, als bloße Verzweiflung. Es war, als ob ihre eigene Geschichte – die Vergangenheit, die sie vergeblich zu vergessen versuchte – nun mit unnachgiebiger Kraft zurückkehrte, ihr keine Chance ließ, dem zu entkommen.

Langsam setzte sie sich auf und ließ ihre Füße vorsichtig auf dem kühlen Holzboden nieder. Ein eisiger Schauer durchlief sie, als sie den Raum um sich wahrnahm, das schwache Morgenlicht, das durch die Ritzen der schweren Vorhänge drang und nur Schatten warf, statt die Dunkelheit zu vertreiben. Dieser Ort, diese einsame Insel, war wie ein stiller Zeuge ihrer Erinnerungen, ein Hort für all die Geister, die sie längst verbannt zu haben glaubte.

Mit zittrigen Händen fuhr sie sich durch das Haar und spürte, wie sie versuchte, die Fassung zu wahren. Ihre Kleidung von gestern, ein schlichtes Nachthemd aus weißer Baumwolle, lag wie eine zweite Haut an ihr und fühlte sich plötzlich schwer an, als trüge sie eine Last, die sie niederdrückte. Mit einem tiefen Atemzug erhob sie sich langsam, ihre Schritte schwer und gedämpft. Sie hatte das Gefühl, auf einem Pfad ihrer eigenen Vergangenheit zu wandeln, jeder Schritt rief die Erinnerungen wach, die sie zurückzudrängen versuchte.

Vor dem kleinen Tisch am Rand des Zimmers blieb sie stehen und ließ den Blick über die wenigen Gegenstände gleiten, die dort lagen. Ihre Augen blieben an der zarten Silberkette hängen, die um ihren Hals baumelte. Mit zitternden Fingern löste sie den Verschluss und nahm den kleinen goldenen Ring in ihre Hand, das einzige Relikt von Enoch, das ihr geblieben war. Die Kälte des Rings drang in ihre Haut, und für einen Moment hatte sie das Gefühl, seine Berührung, seine Wärme zu spüren, als wäre er noch hier bei ihr. In diesem winzigen, goldenen Band steckten all die Erinnerungen, die sie so verzweifelt vergraben wollte – Lachen, flüsternde Versprechen, gestohlene Momente in der Dunkelheit, die inzwischen so unwirklich erschienen, als hätte sie sie nur geträumt.

Ein leises Lächeln – bitter, traurig – legte sich auf ihre Lippen, während sie murmelte: "Ich werde auf deinem Grab tanzen, versprochen, E." Die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, ein seltsames, zynisches Versprechen, das sie einst aus einer Mischung aus Schuld und Wut abgelegt hatte. Es war ihre Art, die Erinnerungen zu verarbeiten, ihre Verfehlungen zu sühnen, auch wenn es absurd erscheinen mochte. Sie erinnerte sich an die Nächte, in denen sie auf den Gräbern anderer getanzt hatte, von deren Tod sie sich mit schmerzlicher Überzeugung schuldig fühlte, als ob dieser absurde Akt der Trauer und der Buße sie irgendwie von der Last befreien könnte.

Sie ließ den Ring los und schloss die Kette wieder um ihren Hals, als ob sie den Schmerz erneut an sich binden wollte. Dann wandte sie sich ab und ging zum kleinen Schrank, der einsam in einer Ecke des Zimmers stand. Ihre Hände griffen mechanisch nach frischer Kleidung – eine schlichte Bluse in einem zarten Blau und eine schwarze Hose, die wie ein Kontrast zu ihrer bleichen Haut wirkte. Sie fühlte sich so verwundbar in diesem Moment, doch das Anziehen war eine vertraute Routine, die sie vorübergehend vor dem Sturm in ihrem Inneren abschirmte. Ihre Finger zitterten leicht, als sie die Knöpfe schloss, die Kälte des Metalls an ihren Fingerspitzen fühlte sich so echt an – anders als die geisterhaften Erinnerungen, die an ihr nagten.

Mit langsamen Bewegungen zog sie Abes Jacke über die Schultern und schlang die Arme um sich, als ob diese alte, abgenutzte Jacke sie vor der Kälte in ihr schützen könnte. Der vertraute, leicht erdige Geruch war wie ein Schutzschild, der sie umgab, ein Fragment der Realität, das sie vor dem Abgrund bewahrte.

Ein letzter Blick in den Spiegel offenbarte ihr ein blasses Gesicht, Augen, die noch immer von dem Traum erfüllt waren, als wäre Emil noch immer da, sie fixierte mit einem Blick, der sowohl Liebe als auch Verzweiflung ausdrückte. Sie zwang sich, tief durchzuatmen, und flüsterte sich selbst zu: "Du wirst diesen Tag überstehen, Libitina. Eines Tages wirst du die Geister loslassen."

Doch im Stillen wusste sie, dass diese Geister tiefer in ihr verankert waren, als sie sich einzugestehen wagte.

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