Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

kapitel 30 : werden wie er

Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren, und Libitina trat in den Raum. Sofort umfing sie die beruhigende Atmosphäre, die typisch für Miss Peregrines Büro war. Das sanfte Flackern der Kerzen tauchte die alten Bücher, die sich in meterhohen Regalen stapelten, in ein warmes, goldenes Licht. Der Duft von Leder, Pergament und einer Spur Lavendel lag in der Luft und vermittelte ein Gefühl von Geborgenheit, das in starkem Kontrast zu dem Sturm stand, der in Libitinas Innerem tobte.

Am Schreibtisch saß Miss Peregrine, ihre schlanken Finger blätterten durch ein in Leder gebundenes Buch. Sie hob den Blick, als Libitina eintrat, und ein sanftes Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ah, Beatrix, ich habe auf dich gewartet." Ihre Stimme war ruhig, fast melodisch, und trug eine Vertrautheit in sich, die Libitina zugleich beruhigte und innerlich erschütterte. „Setz dich doch, meine Liebe."

Libitina zögerte einen Moment, ehe sie sich in einen der weichen Sessel vor dem Schreibtisch sinken ließ. Sie fühlte, wie der Stoff des Sessels sie umfing, doch ihre Gedanken ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück, der Frust über die Situation, aus der sie gerade geflüchtet war, brodelte noch immer unter der Oberfläche.

„Was ist los, Miss Peregrine?" fragte sie schließlich, ihre Stimme trug eine Spur von Gereiztheit, die sie nicht ganz verbergen konnte.

Miss Peregrine schloss das Buch vor sich und legte es behutsam zur Seite, ihre besorgten Augen fixierten Libitina. „Du wirkst aufgewühlt, meine Liebe. Ist etwas geschehen?"

Libitina zischte leise, ließ ihren Kopf gegen die Rückenlehne sinken und stieß einen tiefen Seufzer aus. „Jungs," sagte sie knapp, ihre Stimme von Frustration durchzogen.

Miss Peregrine lächelte sanft, aber ihre Augen spiegelten Verständnis und Sorge wider. Sie legte eine beruhigende Hand auf Libitinas Schulter. „Die Spannungen zwischen Jake und Enoch haben zugenommen, nicht wahr? Sie beide wollen dich beschützen, aber in ihrem Eifer vergessen sie manchmal, dass du deinen eigenen Willen hast."

Libitina stieß ein bitteres Lachen aus. „Sie benehmen sich wie kleine Kinder, die um ein Spielzeug streiten. Es ist... es ist einfach so ermüdend! Und ehrlich gesagt, bringt es niemanden weiter." Ihre Stimme wurde leiser, und sie richtete ihren Blick auf ihre ineinander verschränkten Hände. „Ich will einfach nur, dass sie verstehen, dass ich... dass ich keine Entscheidung treffen will. Nicht zwischen ihnen. Nicht jetzt."

Miss Peregrine nickte langsam, und ihre Finger glitten beruhigend über Libitinas Schulter. „Das ist verständlich, Beatrix. Beziehungen, besonders in Zeiten wie diesen, sind nie einfach. Aber vergiss nicht, dass sie beide auf ihre Weise nur versuchen, dir zu helfen. Auch wenn es sich oft nicht so anfühlt."

Libitina hob den Kopf und sah Miss Peregrine mit einem schwachen, beinahe entschuldigenden Lächeln an. „Ich weiß. Aber manchmal wünsche ich mir einfach, dass sie ihre Differenzen begraben und zusammenarbeiten würden, anstatt ständig gegeneinander anzukämpfen."

Miss Peregrine erwiderte ihr Lächeln, ihre Augen warm und voller Mitgefühl. „Das ist die Natur junger Männer, meine Liebe. Sie müssen lernen, ihren Platz zu finden. Und sie werden es, mit der Zeit."

Ein kurzes Schweigen folgte, in dem Libitina die Worte der Ymbryne auf sich wirken ließ. Schließlich hob Miss Peregrine die Hand, ihre Augen glitzerten leicht amüsiert. „Aber, Beatrix... du bist viel wie deine Großmutter."

Libitina blinzelte verwirrt. „Was?" Sie setzte sich aufrechter hin und starrte Miss Peregrine an, die mit einem leichten Schmunzeln nickte.

„Deine Großmutter, Beatrix. Die Ähnlichkeit zwischen euch ist unverkennbar. Ich vergesse keine meiner Kinder, auch wenn sie in einem anderen Körper stecken." Ihre Stimme war warm, aber der Unterton von Ernsthaftigkeit ließ keinen Zweifel daran, dass sie die Wahrheit sprach.

Libitina öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Die Erwähnung ihrer Großmutter traf sie unerwartet tief. Sie erinnerte sich an die Geschichten, die sie über Beatrix gehört hatte, und daran, wie oft sie sich gewünscht hatte, so stark und mutig zu sein wie sie.

Miss Peregrine sah ihre Reaktion und legte ihre Hand beruhigend auf Libitinas. „Du bist nicht allein, Liebes. Deine Verbindung zu Beatrix ist eine Stärke, keine Last. Aber ich weiß, dass etwas anderes dich bedrückt. Sprich mit mir."

Libitina atmete tief durch, ihr Blick wanderte zu den flackernden Kerzen. „Miss, was ist mit Mr. Barron?" Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch der Ernst in ihren Worten war unüberhörbar.

Die Ymbryne seufzte leise, ihre Finger verharrten für einen Moment auf dem Schreibtisch, ehe sie sprach. „Mr. Barron ist ein gefährlicher Mann, Beatrix. Sein Streben nach Macht hat ihn in eine Dunkelheit geführt, die ihn nicht nur verändert, sondern auch zerstört hat."

Libitina nickte langsam, ihre Gedanken schmerzlich klar. „Er ist mein Vater," sagte sie schließlich, und ihre Stimme brach fast. „Ich kann nicht leugnen, dass ein Teil von ihm in mir steckt. Dass ich seine Kräfte habe. Aber ich habe geschworen, niemals so zu werden wie er."

Miss Peregrine beugte sich vor und nahm Libitinas Hände in ihre. „Das haben wir schon einmal besprochen, und ich sage es dir erneut: Du bist nicht dein Vater. Du bist Beatrix. Du hast die Kraft, deinen eigenen Weg zu gehen. Und wir werden an deiner Seite sein, egal, welchen Weg du wählst."

Tränen brannten in Libitinas Augen, doch sie nickte langsam. „Ich habe Angst, Miss. Angst, dass er nie aufhören wird, mich zu jagen. Dass ich euch alle in Gefahr bringe."

Miss Peregrine drückte ihre Hände fester. „Wir sind eine Familie, Beatrix. Und gemeinsam sind wir stärker, als du dir vorstellen kannst. Du bist nicht allein."

Ein schwaches Lächeln huschte über Libitinas Gesicht, und für einen Moment fühlte sie sich leichter, als hätte jemand die Last von ihren Schultern genommen. „Danke, Miss Peregrine. Für alles."

Die beiden Frauen saßen schweigend zusammen, während das Knistern des Feuers und das Flackern der Kerzen die einzigen Geräusche waren. Die bevorstehenden Kämpfe mochten groß sein, aber in diesem Moment fühlte Libitina, dass sie nicht allein war – und das machte alles erträglicher.

~~~

Die Nacht war still, nur der ferne Ruf einer Eule drang durch die Dunkelheit, als es plötzlich an der Tür klingelte. Das Geräusch hallte unangenehm laut durch die Räume des Hauses, ein Vorbote von Unheil. Libitina war die Erste, die die Schwelle erreichte. Ihre Hand zitterte leicht, als sie die Klinke umfasste, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Als sie die Tür öffnete, blieb ihr für einen Moment der Atem stocken.

Vor ihr stand Mr. Barron, der Mann, der in ihren Albträumen lebte. Seine Augen funkelten kalt, seine Haltung war lässig, beinahe selbstgefällig, doch die Spannung in seiner Gestalt verriet, dass er gefährlich bereit war zuzuschlagen. Libitina fühlte, wie sich ihre Kehle zuschnürte, ihre Gedanken rasten. Nicht ich. Es geht nicht um mich. Er ist hier wegen ihnen.

„Snow," begann Barron, seine Stimme triefte vor gespielter Herzlichkeit, „welch eine Freude, dich endlich wiederzusehen. Nach all der Zeit." Sein Grinsen war scharf wie ein Dolch, seine Worte ein bewusst gesetzter Stich.

Libitina rang mit sich, ihre Beine fühlten sich an, als wollten sie unter ihr nachgeben. Aber sie durfte keine Schwäche zeigen. Nicht jetzt. „Was... was willst du?" fragte sie schließlich, ihre Stimme gepresst, aber fest genug, um nicht als Angst durchzugehen.

Barrons Lächeln wurde breiter, fast höhnisch. „Oh, Liebes, die Frage sollte nicht sein, was ich will, sondern, was du bereit bist zu geben." Mit einer fließenden Bewegung zog er Jake, den er hinter sich verborgen hatte, hervor. Jakes Hände waren auf dem Rücken gefesselt, und Barrons Klinge ruhte an seinem Hals. Der Junge keuchte, seine Augen flehten um Hilfe.

„Dürfen wir vielleicht eintreten?" fragte Barron und zog dabei genüsslich eine Augenbraue hoch. Es war keine Bitte. Libitina wusste, dass sie keine Wahl hatte. Sie trat einen Schritt zur Seite, ihre Augen auf Jake fixiert, der so blass war, als wäre das Leben bereits aus ihm gewichen. Das ist alles meine Schuld.

Barron trat ein, zog Jake hinter sich her wie ein Spielzeug, während Libitina wie versteinert in der Tür stand. Die Anspannung im Raum wuchs mit jedem Atemzug. Sie konnte die leisen Schritte der anderen Kinder auf der Treppe hören, wie sie sich in die Nähe schlichen, um zu sehen, was vor sich ging.

„Bitte lass ihn gehen..." begann Libitina mit zittriger Stimme, dann sammelte sie sich und sprach fester weiter: „Und nimm mich stattdessen." Ihre Worte waren wie ein Schlag in die Magengrube von Enoch, der gerade aus der Dunkelheit des Flurs trat. Seine Augen weiteten sich, und seine Hände ballten sich zu Fäusten.

„Was zur Hölle redest du da?" zischte er, doch seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Libitina ignorierte ihn, ihre ganze Aufmerksamkeit galt Barron.

Barron lachte laut, ein hässlicher, schneidender Ton, der durch die Stille schnitt. „Oh, wie selbstlos von dir, Snow. Aber warum sollte ich mich mit dir allein zufriedengeben, wenn ich beides haben kann?" Mit einem leichten Druck verstärkte er die Klinge an Jakes Hals, und dieser biss die Zähne zusammen, um keinen Laut von sich zu geben.

„KINDER!" rief Barron plötzlich laut, sein Befehl hallte durch das Haus wie ein Peitschenhieb. „Kommt herunter, damit ihr seht, wie sich eure kleine Welt ändert. Jetzt!"

Miss Peregrine betrat in diesem Moment den Raum, ihre Haltung aufrecht, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. „Ich gebe die Anweisungen in diesem Haus, Mr. Barron," sagte sie scharf, ihre Stimme war ein ruhiges, aber unmissverständliches Schwert, das durch seine Worte schnitt.

Barron drehte sich langsam zu ihr um, ein kaltes Lächeln spielte auf seinen Lippen. „Heute nicht," entgegnete er spöttisch. „Heute gehöre ich hier das Sagen. Und ich werde gehen, wenn ich habe, was ich will."

Miss Peregrine warf Libitina einen schnellen Blick zu, dann sprach sie mit sanfter, aber eindringlicher Stimme: „Libitina, geh zu Enoch."

Libitina blieb wie angewurzelt stehen, ihre Füße weigerten sich zu bewegen. „Ich kann nicht," flüsterte sie kaum hörbar. Ihre Hände zitterten, und sie spürte den Blick von Enoch, wie er sie anbrannte.

„Doch, du kannst," sagte Miss Peregrine, ihre Stimme wurde schärfer. „Geh. Jetzt."

Doch Barron war schneller. „Keinen Schritt weiter, Snow." Er hob die Klinge ein Stück höher, und Jake keuchte leise. „Es wäre eine Schande, wenn unser junger Freund hier das Ende seiner Reise ein wenig zu früh erreicht, nicht wahr?"

Die Kinder auf der Treppe hielten den Atem an, ihre Gesichter blass vor Angst. Miss Peregrine blickte kurz zu ihnen und sprach dann, ruhig und bestimmt: „Kinder, kommt bitte zu mir herunter." Ihre Stimme hatte etwas Beruhigendes, fast Magisches, das ihnen Mut zu geben schien.

Langsam, widerwillig gehorchten sie. Ihre Blicke wanderten ängstlich zwischen Miss Peregrine, Libitina und Barron hin und her. Libitina stand wie unter Schock, unfähig, sich zu bewegen. In ihrem Kopf wiederholte sich immer wieder nur ein Satz: Ich muss das beenden. Ich muss sie beschützen.

„Lass ihn gehen," flüsterte sie erneut, ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch, doch Barron hörte sie. Er lächelte kalt, seine Augen funkelten vor Triumph. „Ach, Snow. Es wird alles zu seiner Zeit passieren. Aber nicht heute. Heute werden wir erst einmal sehen, wer wirklich bereit ist, Opfer zu bringen."

Die Spannung im Raum war unerträglich. Jeder wartete darauf, was als Nächstes passieren würde, und Libitina wusste, dass das Schicksal aller nun an ihr hing.

In diesem Moment spürte Libitina, wie die Luft um sie herum schwer von der Bedeutung des Augenblicks war. Die Stille, die dem Gespräch folgte, fühlte sich fast greifbar an, als alle in der Nähe versuchten, zu begreifen, was hier auf dem Spiel stand. Sie sah die anderen Kinder, deren Blicke ebenso misstrauisch wie besorgt waren, auf Miss Peregrine und Mr. Barron gerichtet. Es war mehr als nur ein weiteres Spiel für sie. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Und für Libitina bedeutete es noch viel mehr – eine Entscheidung, die sie mit jeder Faser ihres Wesens spürte.

Sie wollte diese Kinder beschützen, wollte verhindern, dass sie die gleichen Qualen erlitten, die sie selbst schon lange kannte. Doch gleichzeitig musste sie sich selbst schützen, ihre eigene Freiheit, ihren eigenen Willen, gegen die dunklen Schatten, die Mr. Barron über sie werfen wollte. Er wollte sie benutzen, wollte sie zerbrechen und wieder aufbauen, wie ein grausamer Puppenspieler, der an den Fäden seiner Marionette zieht. Doch sie war keine Marionette mehr. Sie war mehr als das.

"Miss Peregrine-"

"Ich habe sie gebeten zu schweigen", unterbrach Miss Peregrine ihn scharf, und Libitina konnte die Müdigkeit in ihrer Stimme hören, die sich mit einer tiefen Sorge mischte. Sie drehte sich wieder zur Treppe, als wollte sie damit auch die gesamte Schwere der Situation abstreifen. Ihre Worte hallten im Raum wider, ein harter Befehl, der keine Widerrede duldete. Doch Libitina wusste, dass hinter diesen Worten eine Mischung aus Entschlossenheit und Besorgnis stand. Sie wusste, dass Miss Peregrine alles für ihre Kinder tun würde, aber sie spürte auch, dass der Moment gekommen war, in dem sie selbst eine Entscheidung treffen musste.

"Er wird mich mitnehmen zu seinen Treffen in Blackpool, und zu seinem Schutz soll ich meine Vogelgestalt annehmen, vorzugsweise in einem Käfig. Ihr sollt möglichst in einen verschlossenen Raum warten, wie unseren Salon. Denn er wird Jake nicht freilassen, wenn er einen Angriff befürchten muss, sobald er sein Druckmittel verliert. Korrekt, Mr. Barron?" Miss Peregrine schloss mit dieser Bemerkung ab, und Libitina konnte sehen, wie Barron, der sonst immer so selbstsicher war, für einen Moment zögerte. Der Blick, der zwischen den beiden hin und her glitt, war ein stummer Kampf, den niemand außer ihnen selbst zu verstehen schien.

"Sie opfern sich und uns alle für ihn?", fragte Enoch, und Libitina konnte die Enttäuschung in seiner Stimme hören, die sich sofort zu einer Welle der Wut aufbaute. Ihre Augen verengten sich, als sie Enoch einen tadelnden Blick zuwarf. Sie wusste, dass er nicht nur wütend war, sondern auch verletzt. Sie alle waren es. Aber die Wahrheit war, dass es in diesem Moment keine einfachen Antworten gab.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro